Glaubwürdigkeit & Diskussionskultur

können gerne glaubwürdig an der Blogbar am Falle eines gewissen Stahlgurkenziehers und seiner Blogger debattiert werden.

Sonntag, 21. Mai 2006, 08:32, von donalphons | |comment

 
Authentizität
Wie sich inzwischen heraus gestellt hat, war die heftige Diskussion zwischen Felix und poodle allerfreundschaftlichster Natur, die beiden kennen sich schon etwas länger, und das berüchtigte "...oder die Fresse polieren" von Felix bezog sich auf eine längst bereits getroffene Verabredung mit poodle. Es wurde lediglich vergessen, den Lesern dies mitzuteilen. Ein Riesenspaß!

Für mich bleibt die Erkenntnis, das ich authentisch blöd bin.
Aber immerhin: authentisch.

... link  

 
Nein, so einfach ist das nicht, da muss man nur mal die Kommentare beim Poodle lesen, wo manche aus der nächsten Umgebung mitgespielt haben. Inzwischen gibt es von felix auch ein kleines, halbschariges, gut verstecktes Sorry für das, was da schiefgelaufen ist. Wobei ich inzwischen den Eindruck habe, dass er jetzt auch nicht so extrem doll mit Kritik umgehen kann. Was ich inzwischen etwas verstehe, nachdem ich weiss, dass die Opelblogger tatsächlich mehr als nur die Benzinkosten bekommen.

... link  

 
Tja, aber was sollte das Ganze?
Ich hab keine Ahnung. Vielleicht schätzt Felix ganz allgemein eine drastische Ansprache wie die von poodle, was mir schwer fällt zu glauben, wenn ich mir anschaue, wie Felix ansonsten reagiert. Vielleicht hat er den poodle bewundert, weil er die Polemik zwischen den ganzen Beleidigungen lustig fand. Obwohl: Inhaltlich war die Polemik ja eher belanglos, von wegen ein werbefreies "Refugium" wäre das eigentliche Problem.

Ich kann nicht ausschließen, dass poodle als kleinkrautender Agenturmensch tatsächlich Kritik üben wollte. Warum auch nicht? Mitten aus dem Fach kommend, und mit seinem Musikgeschmack ebenfalls eine Vorliebe fürs Indepente: Könnte schon sein.

Sicher ist nur, dass allerhand Leser verarscht wurden. Felix und poodle wussten, was los ist. Den Lesern wurde es hinterher erklärt, z.B., dass "...oder die Fresse polieren" sich auf eine bereits getroffene Verabredung bezog. Schön zu wissen. Von Felix kam dann im Kommentarstrang noch ein "Ich geh jetzt Autofahren" hinterher, und nicht etwa eine Erklärung, dass er und Poodle sich freundschaftlich verabredet haben. So, und dann kam erstmal garnichts, bis zu dem Moment, wo den Lesern, die nicht gleich kapiert hatten, was läuft, erklärt wurde, dass sie allesamt doof, Klugscheißer oder sonstwie behindert sind.

Ich bin mir inzwischen sicher: poodle und Felix hatten ihren Spaß. Und sie haben ihn immer noch.

... link  

 
Ich hab es nicht so
minutiös verfolgt, welcher Kommentator wie nah oder fern zu ix steht. Aber mal ehrlich, Don, glaubst Du, Du hättest Deine Hardcore-Fans so viel besser im Griff, dass die nie über die Stränge schlagen würden, selbst wenn Du sagen würdest "jetzt ist mal gut"?

... link  

 
Im Griff. Das hätte ich so manches Mal gerne auch meinen Sohn. Das ist alles eine Frage der Überzeugung und des vorbildlichen Handelns. Wie man miteinander umgeht. Und da denke ich, herrscht in diesem blog ein angenehmeres Klima von gegenseitigem Respekt.

Ist vielleicht auch eine Frage das Alters. Ich würde die Stammkommentatoren/-besucher hier auf rund 10 jahre älter im Schnitt einschätzen, wie bei wirres.net (und 30 Jahre älter als bei emmsie).

... link  

 
@strappato: Was mit Verlaub schon wieder ein ganz schönes Schubladendenken ist...

... link  

 
Und, mit Verlaub,
auch bisschen betriebsblind. Ich hab hier von Dons Hilfstruppen schon so brunzdummes und blutrünstiges Geseier gelesen ("will Blut und Gedärme spritzen sehen"), dass ich mehr als einmal dachte, äh hallo, wo bin ich denn hier gelandet?

Nun habe ich stets der Versuchung widerstanden, den Hausherrn oder besonnenere Stammgäste des Rebellmarkts in Sippenhaft zu nehmen. Aber so zu tun als herrsche hier stets angenehmer Salon-Plauderton der Marke Madame Modeste, läßt auf reichlich selektive Wahrnehmung schließen.

Wohlverstanden: Das ist nicht als Schmähkritik gegen diese Adresse gedacht. Mich würde einfach interessieren, was der Hausherr machen würde, würde er sich dem Problem gegenübersehen, dass sein Umfeld übers Ziel hinausschießt.

... link  

 
@drsno
Kein Schubladendenken, ist einfach mein Eindruck. Und machen wir uns nichts vor. Es gibt bei den vielgelesenen blogs Unterschiede in Zielgruppen und anderen Distinktionsmerkmalen der Leser.

... link  

 
@ mark: Ich denke, man hat schon etwas Respekt vor mir. Vielleicht ist mein Umfeld auch anders drauf als das von Felix. Bei mir gibt es keinen, mit dem ich im gleichen Unternehmen sitze, oder mit dem ich Projekte mache. Und wenn mir eine Formulierung zu weit geht, editiere ich. Habe ich auch schon gemacht, Dorin P. oder Johannsen K. waren so Fälle. Bislang haben das noch alle verstanden. Vielleicht gibt es so eine Art Gentlemen Agreement, dass es hier die grosse Plattform gibt und einen Hausherren, der bei allem Furor schon etwas ein Auge drauf hat, was vor sich geht. Liegt sicher auch daran, dass Rebellmarkt eine sehr spezielle "Community" hat. Hier geht, was andernorts nicht geht.

Ich glaube also, dass man steuern kann. Und natürlich habe ich ein Interesse daran, dass die Debatte hier weiter geht als bei vielen Kuschelbloggern (keinesfalls auf Frau Modeste bezogen, deren grandiose Texte ich in Metaebenen oft extrem hart und gnadenlos finde, dagegen bin ich ein Chorknabe), einfach weil ich als Anhänger von Miller, Mirabeau und Aretino an die Freiheit des Wortes und die Aufklärung durch das Obszöne glaube - aber auch ich kenne Grenzen. Anders als andere, aber doch. Natürlich.

Wie auch immer: Bloggen war bislang nie so hart wie Dotcomtod. Da ist also noch Luft.

... link  

 
Eines noch zu den Kommentatorengruppen: Man tendiert wirklich oft zu Schubladen, dann schämt man sich etwas, und kriegt meist stante pede den Beweis geliefert, dass man doch recht hatte. Mein Leserkreis ist jedenfalls was anderes als die um sich selbst drehende Berliner Blogmafia, an deren äusserstem Zipfel Ämsie irgendwie auch noch dranhängt.

... link  

 
Ja, ich denke,
ich weiß, was Du meinst. Ich hab auch ne Vorstellung, wen oder was Du mit rheinländischen antville-Deppen gemeint haben wirst. Aber ich finde, wenn man näher rangeht, wird man auch immer wieder Gegenbeispiele finden von Leuten, die man fairerweise nicht in die betreffende Schublade stecken kann.

Aber schon bei "Berliner Blogmafia" käme ich ins Schleudern, wen ich darunter subsumieren sollte und wen nicht. Das mag aber auch daran liegen, dass ich als flüchtiger Vielleser oft gar nicht so genau auf die Postleitzahlen oder IPs gucke, um jeden gleich verorten zu können.

... link  

 
Na dann müsste ich als Wissenschaftler ja nun entgegnen, dass aufgrund der Randbedingungen, wie etwa der Registrierung vor dem Kommentieren, viel stärkere Selektionskriterien existieren, als dass ein direkter Rückschluss auf Altersstrukturen möglich wäre. Würde ich aber nur machen, damit ich hier als Vertreter des juvenil leichten Sinnes nicht die Ausnahme zu eurer Regel spielen muss...

... link  

 
Well, actually war ich in der Entstehungsphase zufällig in Berlin und damit auch ein klein wenig Part of it. Die meisten von denen kenne ich ja durchazs persönlich, das ist eine ganz einzigartige Vernetzung im realen Leben mit massenhaft sex added value, sowas gibt´s in keiner anderen Stadt.

ich bin wegen Dotcomtod ein Spezialfall, viele hier kommen von DCT. Der Blogmob mit den Unterstützern ist meines Erachtens eine Sache, die grob gesagt aus ein paar anderen Vorgängergeshichten der heutigen Blogosphäre kommt: Antville, höfliche Paparazzi, zentrale Intelligenz Agentur, rheinische Sixtus-Mehrzweckbeutelklüngel, auch etwas Hamburger Schule um die Urgewächse im Hafenschlamm :-) Komplex, das alles. Ich bin eigentlich recht froh, dass es hier so läuft, wie es läuft und ich in der Provinz relativ unabhängig bin.

... link  

 
Die nicht-öffentliche Vernetzung der blogger wird oft unterschätzt - Instant messaging, Skype, mails, perönliche Treffen, usw. Bei manchen Themen, die diskutiert werden, ist das was man in den blogs lesen kann, nur die Spitze des Kommunikationseisbergs.

... link  


... comment