Besser online sterben, als im Print verderben
Zuerst mal: Wenn von denen da oben einer überlebt, dann ist es Michael Maier von der Netzeitung. Zum einem, weil der die Netzeitung 6 Jahre lang im schlimmsten Grabenkrieg der Mediengeschichte seit 45 durchgeboxt hat, auf dem schlimmsten aller Märkte. Überleben ist bei Maier Programm. Und er hat verstanden, dass es mit klassischen Zeitungen und deren Übertragung ins Netz nicht weiter gehen kann. Zeitungsmarken haben keine Bindungskraft mehr, Nutzer zappen, und die Qualitätsansprüche der Herren Redakteure sind ihnen egal. Nutzer wie ich aber werden den Maier lieben. Denn der Maier kann den Mund nicht halten, er beugt sich dauernd rüber beim Sermon anderer und kommentiert, und zwar so, dass man ihn bitten möchte, in Zukunft doch bitte auch im Blog zu kommentieren, so bissig und treffend ist er. Ich denke, der hat verstanden, dass Kommunikation nicht mehr Gatekeeper ex cathedra zu viele dumme Deppen ist, da kann man über Readers Edition denken, was man will.
Was mir aber in Erinnerung geblieben ist, ist der unausgesprochene Vorwurf an die Nutzer: "Wir haben doch alles richtig gemjacht, wir haben uns immer um Euch gekümmert, wir investieren wieder im Netz, und jetzt fangt Ihr mit dem Bloggen an, obwohl wir doch so viel besser sind als Ihr." Das hat keiner gesagt, aber es war fühlbar, in den verstockten Fragen aus dem Publikum - von dem nur 1/3 regelmässig Blogs lesen, soviel zum Thema Medienkompetenz bei Online-Journalisten - und auch beim Bemühen der Leute auf dem Podium, Blogs etwas entegegen zu setzen. Gerade beim Moderator hatte ich den Eindruck, dass er Blogs als unangemessene Diener vor der Haustür des Medienpalastes empfindet, die sich erdreisten, keine Diener mehr sein zu wollen und selber ihre Hütten bauen. Wie ungerecht. Aber, da ist man sich einig, Journalisten wird man dennoch immer brauchen.
Ich fühle mehr und mehr eine Entfremdung zwischen denen und mir. Ich bin beides, Journalist und Blogger, und ich merke, was geht und was schrumpft. Das Kernproblem ist die Frage des Geldstroms. Was passiert, wenn es Micropayment gibt zwischen Autor und Leser? Wenn ich einem, den ich mag, für den einen brillianten Blogeintrag den Euro zukommen lassen kann, den ich normalerweise für die strunzdumme Tageszeitung ausgeben würde? Und was geschieht, wenn Medienkonzerne unter dem Druck der Entwicklung ihre sicheren Gitter, in dem Journalisten aufgehängt sind, abbauen und nur noch das gut bezahlen, was gut gelesen wird und bei der Werbebranche als sicherer Sale gilt? Das alles geht online, es hat erst mal keine Bedeutung für die Blogs, mir ist es egal, ob jemand das hier mag, aber für den Journalismus ist das die Hölle, die im Saal aber keiner sehen will.
Natürlich dauert das noch Jahre. Natürlich werden wir jetzt erst mal wieder einen Hype erleben. Und einen Zusammenbruch, wenn das, was da auf dem Podium war, alles sein sollte. Und dann wird sich die Frage nochmal stellen: Wozu braucht man heute noch Medien? Für eine gewisse Grundversorgung. Aber im Internet ohne Grenzen bedeutet das, dass man in Deutschland mit ein paar tausend Stellen auskommt. Der Rest muss sich eine neue Existenzberechtigung suchen, und ich prophezeihe hier und jetzt: Wasser in der Wüste suchen wird dagegen ein Vergnügen sein. Journalisten haben unter Druck gelernt, sich als Freie den PR-Agenturen, den Werbenden und auch den Medien anzudienen. Aber was sie nicht können ist, sich dem Leser andienen. Ohne das wird es aber in Zukunft nicht gehen.
Und der Leser ist kein Stück Leservieh, den man irgendwie digital auch per Podcast und Video multimedial abfüttert, er ist
KEIN LESER.
Sondern ein Individuum mit einer Stimme und einer Persönlichkeit. Und wer das nicht Ernst nimmt, wird verrecken, nicht von Stund an, aber der Tumor greift längst um sich und nichts wird ihn aufhalten, solange der Mensch ein Mensch ist, und kein Stück Clickvieh.
Fastfood oder Vollwertkost, was wird Onlinejournalismus sein, war die Frage. Einfache Antwort: Tot, and I´m leaving on my jetplane mit erstklassigem Catering.
Hinzu kommt noch, dass der gemeine Journalist den Schuss verpennt hat. Mich ruft regelmäßig ein geschätzter Kollege an und fragt mich nach diesem und jenem aus der Großen Welt der Weblogs. Ich sach dann immer: "Hey, lies doch mal selbst in ein paar Blogs. Dann wirst du verstehn."
Seine ebenso regelmäßige Antwort: "Keine Zeit..."
Wenn ein Journalist keine Zeit hat, sich um die Zukunft seines Berufs zu kümmern, dann hat er seine finale Kündigung schon unterschrieben.
Ähnlich auf Kundenseite: "Bringen Sie uns doch mal ins Handelsblatt."
Ich: "Wieso?"
Kunde: "Das lesen doch alle..."
Tun sie nicht, denn auch das zeichnet sich ab, dass die diversen Leitmedien ihre Deutungshoheit längst verloren haben - und das nicht nur wegen Blogs, sondern diverser anderer Online-Informations- und Kommunikationsinstrumente.
Alle miteinander hilflos und verzweifelt: Journalisten (Tendenz: Resignation), PR-Leute (Tendenz: Amokalaufen), Marketingsfuzzis in den Unternehmen (Tendenz: Orientierungslosigkeit). Nicht verzweifelt ist das "Individuum mit Stimme und Persönlichkeit", denn das lernt die Mannigfaltigkeit der Möglichkeiten mehr und mehr schätzen und hat den Glauben an die klassischen Medien längst verloren.
Nur: Überschätzt das Bloggen nicht.
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Ist wie in der Politik, die macht sich auch obsolet, einfach, weil sie ihren Job (sich ums Gemeinwohl kümmern) nicht macht. Statt dessen spielt sie den Zuträger für eine Amok laufende Globalwirtschaft, Hand in Hand mit breiten Teilen des "professionellen" Journalismus, und setzt sich damit ebenso wie letzterer von der "realen" Welt ab. Und ist für diese eben dann in der Konsequenz - achtung, das R-Wort - nicht mehr relevant. Völlig unabhängig davon, ob es Blogs gibt oder nicht (mit Blogs fällt's nur schneller auf)
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Hauptveranwortlich sind aber die Geldgeber: Die Vorgaben der Zeitungsbesitzer und ihrer Erfüllungsgehilfen lassen gar kein "analysieren, Zusammenhänge zeigen" usw. mehr zu. Irgendwann vor etwa 15 Jahren fing das an mit der schnellen Häppchenkost, mit dem Text zur Werbung, was der Leser angeblich wünsche, obwohl er den neuondulierten Traditions-Medien doch gleichzeitig in Scharen wegrennt. Aber gaaanz bestimmt nicht deswegen.
Parallel wurden wegen der "negativen Kostenstruktur" die Stellen ausgedünnt, "vite, vite!" hieß plötzlich überall die Devise, und vor allem nichts gegen (aber alles für) die Anzeigenkunden schreiben. So sieht die Medienlandschaft heute auch aus: wie ein selbstverwüstetes Trümmerfeld. Immer mehr "Special Interest" bei immer kleinerer Auflage, immer weniger Köpfe in den Redaktionen, überall der gleiche Unstil, und ein marketing-verordnetes Bild vom Leser, dass es die Sau graust. Kein Wunder, dass eben dieser Leser "Bääh!" sagt.
Das ist das eine: Auf der anderen Seite sind aber auch die Journalisten - sofern sie bspw. an regionalen Abonnementszeitungen fest angestellt sind, eine Zunft von einer fast schon beamtenhaften Verfettung des Geistes, träge, selbstzufrieden, gewohnt, Presseerklärungen "umzustricken" und auf den Events zum Prosecco die gebotenen Häppchen zu verschlingen. Dazu voller Irrtümer: So heißt es, gerade der "zukunftsträchtige Online-Journalismus" müsse mit extrem knappem "Content" arbeiten, das sei der Stil der Zukunft - Leser seien alles Einsatz-Stammler, die ihre Zeit zum Shoppen benötigen und beim ersten Nebensatz schon aus der Kurve fliegen: Pawlow Redivivus - für uns genügt ein Reizwort, schon fließt der Speichel, und der Anzeigenkunde macht sein Geld.
Dann kam die Rache des ge- und verschmähten Lesers durch die der Do-it-yourself-Lektüre in den Blogs. Hier schreiben sich Leser das, was sie gern lesen. Davon könnte der ganze Journalismus lernen - und die Journalistenschulen vorneweg: Ich gucke mir bspw. poodlepop an, die Rückseite der Reeperbahn, die ganze erfolgreiche Blogger-Szene (um hier nicht allzu duftend pro domo zu sprechen) - und was ist? Deren Texte muss man scrollen, bis das Mausrad qualmt und sich der Bildschirm biegt, so lang sind sie oft. Als Zusatznutzen gibt es etwas, was der durchschnittliche Redakteur gar nicht mehr beherrscht: nämlich Stil oder aber - horribile dictu! - gar Witz.
Aber ich will hier nicht länger in Spaghetti-Code verfallen - obwohl ich bei dem Thema "so einen Hals kriegen" könnte.
MfG
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Ansonsten gleube ich auch nicht, dass die kommenden Zeiten die der New Economy wieder aufgreifen werden. Wir reden nicht über eine strahlende Zukunft für alle, wir reden über eine extrem komplexe Situation mit völlig neuartigen Kommunikationsstrukturen und Informationsbeschaffung, die es Zeitungs- und TV-Zeitalter technisch nicht geben konnte und die die Info-Parasiten des Medien-Werbekomplexes geschaffen hat. Es wird sicher viele Verlierer geben, vor allem Medien, Medienoligarchien und Journalisten, und wenige Gewinner. Ich bin mir sicher, dass die Loser es erst begreifen werden, wenn die Werbung weg ist. Hat der Maier gestern auch gesagt, aber das wollen die nicht hören
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>> Dabei spielt es für die Konkurenz keine Rolle, ob es ein
>> Blog mit 10 Millionen Lesern oder 1 Million Blogs mit
>> 10 Lesern gibt - die Leser sind erst mal weg.
Warum? Deine Leser sind doch auch nicht notwendigerweise für ewig und immerdar weg, wenn sie in deinem Blog auf einen Link zu einer anderen Seite klicken.
Will sagen: Nur weil plötzlich Web-Tagebücher populärer als früher sind, heißt das nicht, dass Printmedien komplett obsolet sind.
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@chat: klar, die "ökonomischen Zwänge" kommen auch dazu. Drum aber sprach ich ja mit eben jenen Begriffen, die die - vielleicht - noch verstehen... ;-)
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>> so obsolet machen wie im Moment...
Schöne Theorie!
Hast du irgendwelche Theorien darüber, wann Blogs etwa die Reichweite der BILD-Zeitung erreichen werden? Oder des Print-SPIEGELs?
Laut Nielsen/NetRatings sind derzeit "nur" 60 Prozent der Deutschen online. "Nur" 40% der Deutschen wertet Nielsen/NetRatings als "active Internet users ", die mindestens einmal im Monat auch wirklich online sind. (Die Zahl der "active users" ist interessanterweise im März gegenüber dem Februar gesunken, was in zehn erfassten Ländern sonst nur im Vereinigten Königreich der Fall war.)
Wenn Journalisten obsolet sind, welche Informationsquellen werden deiner Meinung nach die 50 Millionen Deutschen verwenden, die keine aktiven Internet-Nutzer sind?
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Ich war im Winter auf einem Podium in Chemnitz. Auf die Frage an die 200 Kommunikationsstudenten, wer von denen eine Tageszeitung liest, meldete sich weniger als die Hälfte. Und was die Reichweite angeht, ist es egal, ob 10.000.000 ein anderes Medium lesen oder 100.000 Blogs 100 Leser haben - sie sind WEG. Es geht nicht um die Grösse eines Blogs, es geht um die Grösse der Blogosphäre. Und wer die Leute sind.
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immer dann, wenn die journalistische Zunft demonstrieren will, wie groß und wichtig sie ist, wird die BILD-Zeitung ausgepackt. Dann gilt sie als "die" Informationsquelle.
Nun, es gibt da ein kleines Problem. Sollte das, was die BILD-Zeitung macht, wirklich Journalismus sein? Wenn ja, dann ist die Journalisten-Zunft mehr als nur am Arsch. Wenn nein, warum dann die BILD-Zeitung als Vorzeige-Produkt verwenden?
Für Journalisten mit Eiern ist es mehr als höchste Zeit, sich von der BILD-Zeitung zu distanzieren. Sonst nimmt bald (jetzt?) niemand mehr Journalisten ernst.
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>> Zunft demonstrieren will, wie groß und wichtig sie ist
>> ...
Das will dieser Angehörige der Zunft gar nicht.
>> .... wird die BILD-Zeitung ausgepackt.
Du hast geflissentlich übersehen, dass ich auch den SPIEGEL erwähnte.
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MfG
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Die BLÖD-Leser, auch viele SPIEGEL-Leser, egal, alle Medien-"Konsumenten" (die "Old"-Media, ohne Rücklaufkanal o.ä.), die, die sich "informieren lassen", klar, derer gibt es immer mehr als die, sich "sich informieren". Aber, bittschön, wer geht eher zu Wahlen, wer macht sein Maul eher auf, wer versucht eher, in seiner Reichweite Dinge zu ändern (nicht nur Stammtischsprüche klopfen) und wer kann somit eher als "Multiplikator" gelten von Ideen, Reflexionen, etc.?
Wer also ist "relevant", nicht für die Medienwirtschaft sondern für die Gesellschaft? Und wer ist relevanter: die aktive Kommunikation und Multiplikation oder die reine Konsumbefriedigung des Pantoffelhelden auf der Couch, der, wenns das nicht mehr gibt, halt woanders hinzappt, hauptsache mundgerecht schluckbar, aber ohne Nachhall (außer vielleicht einem kurzen müden Rülpser um ein gemurmeltes "jaja, diese Killerspiele machen unsere Jugend kaputt" um dann dem Kleinen kurz präventiv eine zu schallern "Wehe ich erwisch dich mal mit so nem Gewalt-Scheiß, dann kannst du aber was erleben!!!") - Außerdem gings ja auch um die Journalisten, also die Menschen, die diesen Beruf ausüben (wollen) - und die vergessen zu haben scheinen, dass sie mal "Journalist" sein wollten - und nicht austauschbarer, und somit wiederum irrelevanter, Umgebungslieferant für die Werbebranche...
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Du beantwortest eine Frage, die ich nicht gestellt habe. Nicht so "relevant" zu sein wie Menschen, die Online-Tagebücher schreiben und lesen, heißt nicht notwendigerweise, dass man dadurch "obsolet" ist.
chat atkins schrien: >> (...) In Äthiopien sind sogar nur 0,05 Prozent der Einwohner online. Dort machen die Journalisten also alles richtig, wenn sie wie gewohnt vor sich hin trommeln. <<
Das ist das Tolle an Blogs - man kann ungetrübt von Sachkenntnis herumschwadronieren und dabei depperte Vorurteile bedienen! Sollte ich mal von einem Textatelier eine Abhandlung über die afrikanische Medienszene brauchen, weiß ich, wen ich nicht kontaktieren würde. ;-)
donalphons schrieb: >> (...) Was die Reichweite angeht, ist es egal, ob 10.000.000 ein anderes Medium lesen oder 100.000 Blogs 100 Leser haben - sie sind WEG. <<
Nicht notwendigerweise. Wenn ihnen ein gutes Angebot gemacht wird, kommen sie möglicherweise wieder. Der Chefredakteur der Vorarlberger Zeitung beispielsweise berichtete kürzlich bei einer interessanten Veranstaltung in München, dass es seinem Blatt u. a. durch Bürgerforen per Mailingliste gelungen sei, weiterhin auch jüngere Leser zu erreichen: >> Trotz Konkurrenz der österreichischen Kronen-Zeitung haben die Vorarlberger in ihrem Verbreitungsgebiet 70% Reichweite (und stolze 60% bei den 14-29jährigen) sowie einen Aboanteil von 93%. << blog.zeit.de/meckern/?p=47
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Nun wo das Wasser bis zum Hals steht, erweitert sich der Horizont. Nur kann man sowas wie bei der VZ nicht in ein paar Monaten aufziehen. Da braucht es Jahre, die die hiesigen Verlage verschlafen haben.
Ich persönlich halte diese Durchdringung der einer Lokalzeitung in alle Bereiche einer Region (Print, Radio, Veranstaltungen, Rabattmarken usw.) auch nicht für die letzte Weiusheit. Aber es ist ein Ansatz - besser wie auf den Tod warten.
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<Gähn>. Wenn wir diese Debatten vor Jahren geführt hätten, hätte ich die Vorarlberger Zeitung auch hier schon vor Jahren erwähnt.
>> Und die Fachkreise und Journalistenkollegen haben die Nase gerümpft, angesichts der Anbiederung an den Leser. <>
Das ist mir neu. Ich habe bisher nur Positives über die Multimedia-Erfolge der Zeitung gehört.
>> Da braucht es Jahre, die die hiesigen Verlage verschlafen haben. <<
Stimmt, das sehe ich genauso.
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Und ehrlich: Ich glaube, dass die meisten Journalisten zwar das Konzept interessant finden, aber im Inneren froh sind, dass sie das nicht mitmachen müssen.
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Daran kann ich mich doch jetzt nicht mehr erinnern. Ich habe vor zehn Jahren zum ersten Mal eine Online-Redaktion geleitet und beobachte seitdem auch die österreichische Szene.
>> Ich glaube, dass die meisten Journalisten zwar das Konzept interessant finden, aber im Inneren froh sind, dass sie das nicht mitmachen müssen. <<
Dann entgeht ihnen vieles.
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Großartig!
Natürlich kannst du entscheiden, wer hier wie zu wem verlinken darf. Ist schließlich dein Blog.
Dennoch finde ich es absurd, zum einen dem Journalisten an sich Schnarchsäckigkeit in Bezug auf Online-Medien vorzuwerfen, und dann selbst einen der Kernaspekte des WWW - den guten alten Hyperlink - auszumerzen. (Eine Praxis, die ich eher kurzsichtigen Betreibern von Corporate Sites zugetraut hätte, und nicht einem Blogger.)
Du solltest dich mal mit Sabine Fischer unterhalten, einer der Referentinnen von BesserOnline. Sie forderte die "(Wieder-)Entdeckung des Hyperlinks" - u. a. mit folgendem Argument: Wer auf seiner Site interessante Inhalte hat, muss sich um Abwanderung wg. Hyperlinks keine Sorgen machen ...
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Wikipedias PageRank erhöhe ich gern durch Gucken. ;-)
Das mit dem PageRank ist mir schon klar. Allerdings denke ich, dass die Interessen der Nutzer im Vordergrund stehen sollten - zur ZEIT per Klick gelangen zu können, ist nutzerfreundlicher als Copy & Paste.
Aber vielleicht sind donalphons andere Gesichtspunkte wichtiger als die Interessen der Nutzer ...
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Putzig, welche Befindlichkeiten es unter den Freunden des freien und weltweit vernetzten Meinungsaustauschs gibt.
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Links der Form http
Und jetzt sagen Sie nicht, das wäre bei klassischen Medien anders. Da gibt es auch Dinge oder Personen die nicht erwähnt oder nur umschrieben werden, die aus Leserbriefen rausgestrichen werden. Sogar bei staatstragenden Medien.
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Interessante Interpretation. Wenn eine verlinkte Site wie ZEIT.de irgendjemandes Geschmack nicht trifft, zwingt niemand ihn, auf den betreffenden Hyperlink zu klicken. Diese Entscheidung muss einem doch kein Gastgeber abnehmen!
gibsmir: >> nun deuten Sie mal nicht Zensur an <<
Warum sollte ich Zensur "andeuten"??? Wenn ich des Gastgebers Vorgehensweise als Zensur sähe (was ich nicht tue, da dieser Begriff darauf nicht zutreffen würde), würde ich das klar sagen.
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Das erinnert mich an eine frühere Bemerkung ("ungetrübt von Sachkenntnis herumschwadronieren"): Bewundernswert, wie unbekümmert du über die angeblichen Interessen von Kommentatoren spekulierst ...
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Medienrevolutionen beginnen natürlich immer damit, dass "alle" sie gleich haben und nutzen. Schauen wir mal auf Beispiele:
Da gab's das Entstehen der Öffentlichkeit in der Lessing-Zeit. Diese Öffentlichkeit war aber trotzdem auf ein Prozent der Bevölkerung beschränkt. Und zwar "zunächst" ...
Dann kam der Rundfunk. Wer hatte denn 1925 ein Radio? Ähnlich später beim Fernsehen.
Wenn Sie die Bedeutung einer Medienumwälzung wirklich daran festmachen wollen, ob bereits eine "Mehrheit" der Bevölkerung das neue Medium nutze, dann haben Sie schlicht keine Ahnung von Medienrevolutionen. Sondern Sie eifern nur für alte Medien.
MfG
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Natürlich kann man Veränderungen in der Medienszene nicht daran festmachen, ob sie von einer Mehrheit mitgetragen werden. So etwas habe ich nie behauptet.
Ich kann lediglich den übereuphorischen Blog-Hype noch nicht so recht nachvollziehen.
>> ... dann haben Sie schlicht keine Ahnung von Medienrevolutionen. <<
Ich sehe im Moment noch keine Medienrevolution, sondern lediglich eine sehr erfreuliche Evolution. Ich lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen - aber bitte mit nachvollziehbaren Fakten statt mit ignorantem Journalisten-Bashing.
>> Sondern Sie eifern nur für alte Medien. <<
Das Internet ist für mich schon längst ein altes Medium, dafür eifere ich also gern. Ich bin seit knapp 20 Jahren online, habe vor der Popularisierung des WWW Plattformen wie The WELL (Whole Earth 'Lectronic Link in Sausalito), CompuServe USA, Usenet-Newsgroups sowie deutsche Mailboxen frequentiert und bin seitdem privat als auch häufig beruflich eingefleischter Onliner.
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Alphonso, es wundert mich nicht, dass es in diesem Blog nicht gern gesehen wird, wenn man Entscheidungen des Gastgebers in Frage stellt.
>> Wer es tut und was mit dem Laden zu tun hat, ist halt Kommentarspammer <<
Ich bin mit ZEIT.de weder verwandt noch verschwägert.
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"Journalisten-Bashing" ist übrigens nichts Neues: Ich frage mich sogar, wann dieser Berufstand jemals in der Geschichte ein sympathisches Image gehabt hätte? Schon Lessing nahm in den antiquarischen Briefen den Publizisten Klotz auseinander; der Heine-Börne-Konflikt ist - wie das ganze jungdeutschen Umfeld damals - auch nicht mehr als ein journalistischer Intrigenstadel; der keinesfalls Menschheitsinteressen verhandelte; Fontane wusste über seine Berufskollegen auch manches Treffende zu sagen; ebenso Kerr; Karl Kraus hat Tausende von Belegen für die "Zerstörung der Welt durch schwarze Magie" in seiner Fackel sich ja nicht aus den Fingern gesaugt, sondern brav aus Wiener Zeitungen ausgeschnitten; Fallada lässt aus eigener Erfahrung in "Bauern, Bonzen und Bomben" den prototypischen, rückgratgeknickten, versoffenen Journalisten durch die Handlung stolpern; bis auf Tucholsky oder Joseph Roth, die ins Exil gingen, machte fast die gesamte publizistische Elite der Weimarer Republik ihren Kotau vorm Gröfaz, heute dürfen umfangreiche Anti-Windkraft-Artikel ins "Schlachtschiff der Demokratie" einrücken, weil der Herausgeber an der Wingst ein Gestüt betreibt, und seine Zossen durch wirbelnde Flügel nervös werden könnten. Sauge ich mir das alles aus den Fingern? Und da reden Sie von Journalisten-Bashing? Hier geht es wirklich noch harmlos zu.
MfG
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Dagegen machen die Nutzer nur das, was sie immer gemacht haben: Ihre Meinung sagen. Dass dies nun im Internet passiert und nicht nur im Freundeskreis spielt da keine Rolle und wird auch nicht als so revolutionär empfunden.
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Wo man etwas sagt, spielt sehr wohl eine Rolle. Don Alphons etwa verbittet sich, dass man hier seine Entscheidungen diskursiv in Frage stellt.
chat atkins schrieb: >> Nicht das Internet ist also das "neue Medium", sondern das Bloggen - oder das Jedermann-Publizieren. <<
Das Jedermann-Publizieren ist etwa so alt wie das populäre WWW. Es wird heute nur intensiver praktiziert.
Ach, übrigens: Gegen Journalisten-Bashing habe ich nichts. Nur gegen ignorantes. Das habe ich klar so geschrieben.
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Sie täuschen sich mit "Don Alphons etwa verbittet sich, dass man hier seine Entscheidungen diskursiv in Frage stellt." ich erlaube hier eine ganze Menge. Aber wenn mir einer auf den sack geht, fliegt er hier hochkant raus, und wenn er Pech hat, nagle ich auch noch ein paar hübsche arrogante Zitate von ihm auf die Eins und zeige mit etwas Recherche, was für ein erbärmliches Würstchen er doch in Wirklichkeit ist, und jeder darf es kommentieren*. Das ist hier altes Herkommen, und hat noch immer begeisterte Freunde gefunden. Orlovsky sagt: S ist mal bei mir so Sitte: Chacun à son gout! Und ich finde das ziemlich treffend.
Wenn Sie das mit den Links nicht nachvollziehen können, ist es mir auch egal. So ist es hier aus meines Erachten guten Gründen. Wer auf die Zeit verlinken will, soll dort bitte erst mal Leute wie den Lücke, den B.Scheuertmann und etliche andere auf die Strasse setzen. Dann können wir darüber reden, ob ich so eine Verlinkung zulasse. Im momentanen Zustand sollen die oder ihre Büttel bitte andere um Links anschleimen, es gibt genug Deppen in der Szene, die sich von sowas vielleicht geehrt fühlen. Also, weiter rumnörgeln in Richtung Schandpfahl oder zum Thema debattieren, was ist Ihnen lieber?
*Fragen Sie nach unseren Sondertarifen für BILD-Büttel!
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MfG
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Ich glaube, dass viele hier auch ansonsten in mancher Beziehung gar nicht so weit auseinanderliegen.
>> Machen sie ein blog auf, und lassen sie sich dort über die Gepflogenheiten dieses blogs aus. <<
Nee, bloß nicht. Ich kümmere mich in meiner Freizeit normalerweise lieber um angenehme Dinge ... ;-)
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Und was etwas obsolet macht hab' ich ja auch dazugesagt, insoweit kann ich dem Rückschluss, den Sie als fehlerhaft ankreiden, nicht folgen - wozu aber auch, denn den hat hier niemand gezogen, außer Ihnen - Sie werden aber keinen finden, dem Sie ihn in den Mund interpretieren können ;-)
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Was aber lernen Journalisten daraus? Nüscht! Die mampfen weiter friedlich ihre Häppchen auf den Presse-Events und schreiben "Määh!"
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2. Onlinewerbung wächst.
3. Wechselseitge Beachtung/Anregung von Journalisten und Bloggern nimmt zu.
4. Contentdistribution via zielgruppenspezifische Blogs könnte ein Thema werden - die Zahl der benötigten Journalisten wird den Werbeumsätzen folgen. Blogdesign wird wichtiger werden.
5. Micropayment funktioniert nicht im Netz, solange es kostenlose Alternativen gibt.
6. PR funktioniert nicht mit Blogs, mit Ausnahme von high interest Themen/Firmen/Produkten.
7. Die Szenen (z.B. Polit/Literatur/Musik/Homo/Gadgets/Kids) werden sich allmählich vertiefen und zahlenmäßig anwachsen, kontinuierliches Wachstum, Blogs sind nicht hype-bar.
8. Es wird sich zunehmend eine demokratische Gegenöffentlichkeit entwickeln. Civitas!
9. Wir werden zunehmende Kontrollversuche erleben.
10. Anonymes Bloggen: gewinnt an Charme.
11. Bloggen ersetzt keinen Journalismus, aber beeinflusst ihn und wird Journalismus ggf. zur Interaktivität zwingen. Jedenfalls dazu, sich stärker anzustrengen und persönlicher/subjektiver zu werden. Die Journalistische Persönlichkeit wird zunehmend eine Rolle spielen, auch dank Blogs und nicht zuletzt, weil sie vermarktbar ist.
12. Bloggen ist Schreibkultur.
P.S.
Ich weiß es nicht.
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Doch "Bloggen ist eine private Sache". So viel so wahr. Doch wer glaubt wirklich an geniale Artikel der Blogger, die irgendwann per Micropayment bezahlt werden können? Denn diese Artikel kommen mir ein wenig vor wie Vollwertcatering der ersten Stunde - auch "Körnchen picken" genannt. Das Problem: Wo oder wie im gesund-trockenen Hirseauflauf, das saftige Körnchen herausschnappen?
Bei den A-Bloggern? Dann haben wir ja letztlich wieder Gatekeeper, nur die Besatzung hat halt mal wieder gewechselt. Bei ... mehr
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Sie machen denselben Fehler wie viele Journalisten - Sie nehmen sich selbst einfach zu wichtig. Aber es ist natürlich einfach, sich innerhalb der Blogger-Gemeinde als Nabel der Welt zu fühlen. Und warum den Journalisten die Leser wegbleiben sollen, kann ich nicht nachvollziehen. Schon einmal was von Mehrfachnutzung der Medien gehört?
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z.B. weil Jounalisten sich an Unternehmen verkaufen.
http://www.boocompany.com/index.cfm/content/story/id/13758/ (heise hat es getan)
z.B. die aktuelle Wirtschaftswoche mit einem Sonderteil "Logistik" (gespickt mit Anzeigen) und einem Bericht zur Rolling-Stones-Tour mit gemeinsamer Werbeaktion von WiWo und AmericanExpress.
z.B. weil sie klaglos die Einschränkungen bei Brichterstattung zur FIFA WM(tm) akzeptieren
usw. usw.
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Wer allgemeine Aussagen über die Zukunft des Journalismus oder des Blogs treffen will, muss über den durchscnittlichen Leser nachdenken. Und der Durchschnittsleser ist nun einmal kein Intellektueller.
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Die Behauptung, "niemanden" interessieren die Leser ist natürlich prima, so richtig Super-RTL-Talkshow-mäßig. Ich kenne schon noch so ein paar Exemplare "Journalist", die ihren Job deshalb machen, weil sie ihn wichtig finden und tatsächlich darüber nachdenken, was ihre Leser so interessiert. Und, hey, es gibt sogar 'ne ganze Menge Leser die melden sich und sagen, was ihnen passt und was nicht. Fast wie im Blog. Ganz ehrlich.
Ansonsten ist Journalismus halt am Ende doch mehr als Zeit vs. Spiegel Online vs. Blog. Viel Spaß beim Versuch, im weltweiten Netz und in der Blogosphäre herauszufinden, warum der Bebauungsplan in Kleinkleckersdorf so lange braucht oder die Müllabfuhr in Großkümmelheide nicht richtig funktioniert. Falls da was zu finden ist, ist's im besten Fall dann aus der Lokalpresse (Print, pfui!) abgeschrieben.
Aber nett ist's hier schon. Da schimpfen die Überbleibsel der New Economy, die schon damals alles besser wussten, über die Überbleibsel der alten Medien, die die neue Realität nicht einsehen wollen. Fast so gut wie ein Museumsbesuch.
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Als Reaktion erhält man dann eine krampfige Munterkeit, die die 1,5 Meter schnittfesten Schaum vor dem Mund mehr enthüllt als kaschiert.
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Und die Bürger und Leser interessiert auch nichts brennender als der Bebauungsplan und die Müllabfuhr - oder doch eher wer Schützenkönig geworden ist und wie die Handball-Verbandsligamannschaft gespielt hat?
Das ist wirklich Märchenstunde. Die Wirklichkeit: Es gibt genug 1-Zeitungskreise in Deutschland, die Lokalredaktionen oft nur Seitenfüller für einen überregionalen Mantelteil, der journalistische Anspruch beschränkt sich darin, die Pressemitteilungen der Vereine und Parteien abzuschreiben und zeitungskompatibel zu machen. Eigene Berichte sind dann die berühmten Kaninchenzüchtersitzungen und Weinkönigkürungen. Ich kenne keinen Journalisten hier bei uns in der beiden Lokalredaktionen, der einen kommunalen Haushalt interpretieren kann oder den Verwaltungsprozess bis zum Bebauungsplan kennt - vom Abfallrecht ganz zu schweigen.
Und die Zeiten, in denen ein Abo der Regionalzeitung vererbt wird sind lange vorbei.
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Extra geil: die Weihnachtszeit. Da wird dann über die Weihnachtsfeiern berichtet: der Krankenhäuser, der Feuerwehr, der Polizei ..
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ich weiss nicht, ob Ihnen das Berufsbild des Controllers bekannt ist, oder das des Anzeigenverkäufers. Abgesehen vom Bürgerfunk und gewissen Teilen des öffentlich-rechtlichen Zwangsapparates ist es nun so, dass besagte Berufe die zentrale Funktion der Geldbeschaffung bzuw. Geldkontrolle übernehmen, die für jedes Unternehmen, Medium oder nicht, grundlegend ist. Alles andere ist da erst mal sekundär. Und das, mit Verlaub, ist definitiv old Economy und hat den Vorteil, dass Firmen nicht einfach so hops gehen, wie es bei Kirch oder der FR passiert ist. Ich könnte Ihren etwas geistlosen Kommentar von einem fachfremden Deppen durchaus hinnehmen, aber von einem Kollegen, der es besser wissen müsste, nervt mich das nicht unerheblich.
Wenn wir uns also darauf einigen können, dass Medien Unternehmen sind, können wir gerne mal über die Rolle des Lesers sprechen. Aber so zu tun, als sei der Leser der Mensch, dem zu dienen die Journaille sich sich verpflichtet, ist absolut lächerlich. Natürlich braucht eine Zeitung Leser, natürlich muss man etwas tun, um ihn zu halten, aber nicht, weil wir Journalisten alle so dolle Menschen sind und den Leser mögen, sondern weil es eben ein Teil der Wertschöpfungskette ist. Dass Journalisten öffentlich gerne was anderes behaupten, weiss ich auch, aber ich bin ja auch der Meinung, dass Journaille völlig zurecht den miesen Ruf hat.
Und nun erleben wir halt die Situation, dass manche Leser inzwischen auch diese miese Meinung durch Aufkündigung der Folgschaft zum Ausdruck bringen. Sie sind nicht mehr abhängig, und für manche ist der Lokalteil sowieso das Internet per se. Sprich, die Journaille bekommt die selbe Kaltschnäuzigkeit zu spüren, mit der man seit jeher den Leser der Vermarktung zuführte. Da ändern sich fundamentale Parameter des Business Models. Und wenn ich dann Gestalten wie Sie lese, muss ich gestehen, dass mein Mitleid mit den Verlierern nicht allzu gross ist. Reden Sie mal mit Ihren Verkäufern über die nächste Generatrion der Zeitungskäufer, vielleicht geht Ihnen dann ein Licht auf, was da gerade passiert.
Oder Sie beschäftigen sich mal mit dem Umstand, warum Ihr Blog, wenn ich mir die Referrer anschaue, so miserabel wenige Leser hat, so ganz allein draussen im Netz. Könnte es sein, dass Journalisten ohne Medium plötzlich zu den armen Würsten mutieren, die sie sind?
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Diese Bild-Zeitungs-Journaille bspw., die zählt also gar nicht zu Ihrem Berufsstand dazu, jene Figuren, die ausschließlich nach der Weisheit des englischen Volksredners Robert Owens verfahren: "Argumentiere nie. Wiederhole deine Behauptung!"?
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Ich schmeisse Sie nicht raus, aber das heisst nicht, dass ich mir irgendwelche Höflichkeiten abringe.
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@Gero Randow
1. Ihr "von" hat in einer demokratischen Presse nichts zu suchen.
2. Dass Sie das Blog löschen, das Sie - erste Gehversuche unternehmend - verfasst haben: Das ist m.E. typisch für den Umgang bestimmter gutbürgerlicher Journalisten mit Blogs, typisch für eine dünkelnde Geisteshaltung, nämlich:
Respektlosigkeit gegenüber den Lesern
Vielleicht ist dies in Ihrem Fall zudem Spurenverwischung, nicht nur in Bezug auf die Vergeblichkeit Ihrer Bemühungen. Es war durchaus erhellend, was Sie in Ihrem letzten Blogbeitrag den Worten von Leo Löwenthal entnommen haben und zu welchem Zweck.
Im Übrigen sind Sie, was das Thema Blogs betrifft, nicht nur vorsichtig, sondern (bislang) vor allem: beratungsresistent.
...was auch Ihre Nähe zum Lückenfalk belegt...
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Verwundert nehme ich also den Hut.
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Insoweit ist auch Dr. Deans rührend rückwärtsgewandter 'Bürgerstolz vor Königsthronen'-Gestus, in dem er dem Grafen machtvoll ein "Ihr 'von' hat in einer demokratischen Presse nichts zu suchen" entgegenschmettert als wär' er der leibhaftige Danton, nur ein ins Leere laufender Humbug.
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Ansonsten demnächst bitte: dr. strapatto
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Die ehemaligen Adelsprädikate sind normale Namensbestandteile. "Otto Graf Lambsdorff" ist das gleiche wie "Fritz Müller".
Wichtig ist die Wortstellung. "Graf Otto Lambsdorff" wäre rechtswidrig.
Schön zu wissen, daß es bei diesem Menschen wenigsten irgend etwas gibt, das nicht gegen geltendes Recht verstößt.
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Titel darf in Deutschland nur der Bundespräsident verleihen (Gesetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen). Der Dr. ist ein akademsischer Grad. Dass er als Zusatz in den Ausweis eingetragen werden kann, ist eine Kann-Bestimmung. Nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgericht und des Bundesgerichtshofs (Bundesverwaltungsgericht, Entscheidung vom 24.10.1957 und 11.4.1969; Bundesgerichtshof, Beschluss vom 19.12.1962) besteht kein Rechtsanspruch auf eine derartige Namensergänzung in den Ausweispapieren.
Der Grad ist kein Namensbestandteil und ist auch zur Identifikation nicht erforderlich. Daher besteht auch kein Anspruch auf die Anrede mit dem Dr.-Grad.
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Hier werden IE-User ausgegrenzt. Und die anderen merken's nicht mal, weil FF über den Fehler großzügig hinwegliest. Schuld ist aber der Dean. Siehe mein Kommentar oben.
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Es ist nicht gelöscht, sondern ehrenvoll begraben worden (und auf dem Blogfriedhof zur Besichtigung freigegeben).Jetzt ist "Randow" unter Blogg.zeit wieder da. Es war aber schon gelöscht! Vielleicht war es ein kurzfristiger, nur technisch bedingter Ausfall. Keine Ahnung. Offene Kontroverse bedeutet übrigens auch, dass man seinen Standpunkt nicht verhüllend dezent formuliert, ich zitiere Gero Randow:
"und meine Meinung aufzuschreiben. Das habe ich getan. Und zwar eher dezent (...)Blogs sind übrigens mehr als "vermarktbare Aufmerksamkeit", sondern in den besseren Fällen auch sichtbare Persönlichkeit und Durchhaltevermögen.
@Dr. Strappato: Ich empfinde ja Doktorentitel (immerhin: eigene Leistung) in der demokratischen Gesellschaft als berechtigter als Adelstitel - und zwar mit weitem Abstand.
@Noergler: *kicher* So´n Graf werd ich nicht mehr. Du musst aber doch zugeben, dass "Adel" ein blöde Idee ist, oder? Ich hätte nix dagegen, wenn man Danton dank Gentechnik leibhaftig wiedererwecken und auf Otto Lambsdorff ansetzen könnte, und sei es, um ihm den ungehörigen "Graf" aus dem Namen zu schneiden.
@logog: Äh: Sorry !!!! Ich bin wieder vom Freundin-Kosmetikblog zurück. Ich wusste nicht, dass ich meine vermaledeiten Formatierungen auch noch abschließen muss. Mögen alle IE-User mir verzeihen!
@Che: "Second Dr." klingt irgendwie uncooler. Und ein schlichtes "Dr. Dean" gabs nicht mehr. "Fist Dr...." wollte ich nicht.
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Sie haben natürlich recht. Aber ich gebe auf meinen "Titel" nicht viel. Da laufen zuviele von rum, deren eigene Leistung nur der jahrelange Bückling vorm Doktorvater war.
Ich sage immer: Der Dr. auf der Visitenkarte hat das gleiche Ansehen wie der "Klempnermeister" auf dem Schild. Und dessen eigene Leistung brauche ich im Zweifel dringender.
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Da wird vor allem von donalphons die Engstirnigkeit und Borniertheit von Journalisten - ob nun Print oder Online - moniert, gleichzeitig aber mit der gleichen Borniertheit gegenüber dem Berufsstand der Journalisten und Redakteure Stimmung gemacht.
Als das Radio seine Verbreitung zum Massenmedium fand, hat man den Tod der Tageszeitung vorhergesagt. Als das Fernsehen zum Massenmedium wurde, hat man den Tod der Tageszeitung und des Radios vorhergesagt. Als die Kassettenrekorder und Videorekorder ihre Verbreitung fanden, hat man den Tod des Radios und Fernsehens vorhergesagt . . . das könnte ich hier nun monomanisch so fortführen.
Jedes neue Medium (technisch) hat bisher zu einer inhaltlichen Zerpsplitterung der Medienlandschaft geführt. Die Folge waren mediale Subkulturen, die mehr oder minder friedlich nebeneinander her existieren.
Das Internet als Massenmedium ist ungefähr zehn bis 15 Jahre alt. In diesem neuen Medium ist Bloggen ein Trend. Ob er ein Megatrend wird, oder ob in fünf Jahren beim Stichwort "Bloggen" die Mehrzahl der Menschen nur müde gähnt, wird sich erst noch herausstellen müssen.
Grundsätzlich wird es aber eine ganze Reihe von Menschen geben, die im Blog das nonplusultra sehen, und nicht minder viele Menschen, die Medien anders nutzen. Die besten Voraussetzungen für eine mediale Subkultur, die neben den klassischen Medien existieren wird.
Das die "klassischen" Medien dabei ihren Tod finden, sehe ich nicht so wie donalphons. Qualitätsjournalismus hat sich bisher immer behauptet, und er wird das auch im Internet tun.
Im Übrigen frage ich mich schon, wie diese negative Sicht sich vereinbaren lässt mit ständig steigenden Nutzerzahlen - gerade bei den Medien mit Markennamen. Ich glaube, man sollte die Reichweite und Relevanz von Blogs nicht überschätzen. So wie vernünftige Redakteure ihre Relevanz heute ebenfalls nicht überschätzen - das ist mein, zugegebenermaßen nicht repräsentativer aber empirischer - Eindruck.
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kann man so sagen, ja... es gehört m. E. schon was dazu, die Augen vor den ral existierenden Medien und dem Einfluss des Anzeigenverkaufs zu verschliessen. Klar gibt es immer Unterschiede, natürlich gibt es Leuchttürme, aber die grosse Mehrheit verrichtet ihr Werl doch eher in den Höhlen unter den Felsen und mag nicht, dass man allzu genau auf ihre Praktiken schaut, vom angenehmen publizistischen Umfeld über Praktiausbeute bishin zum Zweiteinkommen über Bücher, die gleich beim Antiquariat landen.
Ich rede nicht vom Tod anderer Medien. ich rede davon, dass sie mittelfristig als Erlösquelle und Arbeitsumfeld wegfallen. Wo gibt es denn heute noch fest angestellte Radiojournalisten? Wie geht denn der Ö-R mit den festen Freien um? Die Medien werden überleben, es wird Ewigkeiten dauern, bis ihre Nutzerzahlen wirklich so einbrechen, dass sie verschwinden. Aber die Redakteure sind die ersten, die als unnütze Fresser über die Planke geschickt werden. Und die Qualität liefert auch der verängstigte Prakti vom Highspeed-Studiengang, der froh ist, keine Lücke im CV zu haben. Und darum geht´s. Der Journalist als von PR und Gnade abhängiger, mobiler und austauschbarer Mediensklave. Man nehme nur mal die Freundin-Blogs, wo die Leute angeblich umsonst schreiben. Journalisten klopfen auf Qualität, wohingegen die leitungsebene längst vom consumer driven content spricht. Darüber muss man mal reden. Besonders bei einer Tagung des DJV. Und auch hier.
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http:// www.taz.de/pt/2006/06/01/ a0111.1/text
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