Bildung oder aus dem Leben eines Antiquitätenjägers
Aus diversen Emails betreffs englischer Möbel:
Cheppentail, Chickenpail, Chibntale (und Mischungen): Chippendale (englischer Möbelhersteller des 18. Jh., Bezeichnung wird meistens für alles verwendet, was irgendwie gebogen ist)
Hepelwait: Hepplewhite (englischer Möbelhersteller, Klassizismus Ende 18. Jh., wird gern für alles verwendet, was nicht so kurvig ist)
im Sheraton-Hotel-Stil: Sheraton (englischer Möbelhersteller ähnlich Hepplewhite, aber kein Hotelgründer)
Viktorisch: Victorianisch (nicht wirklich eine Stilepoche, umfasst so ziemlich alles von Neogotisch über Historismus bis Arts and Crafts - und wird auf alles angewendet, was man nicht kennt)
Gorganisch, georgisch, gregorianisch: Georgianisch (für Möbel äusserst ungenauer Begriff für die Stilepoche zwischen 1720 und 1840, umfasst u. a. Adams, Hepplewhite, Sheraton und Chippendale, wird aber angewendet bis zur Segmüllerepoche Ende des 20. Jahrhunderts)
Magoni, Mahgony: Mahagoni (Rötliches bis fast schwarzes Edelholz, wird für jede Holzart verwendet, die nicht Kiefer natur ist)
Kirsch: Furnierimitat
Original (das können sie schreiben): Fälschung, Stilkopie
Cheppentail, Chickenpail, Chibntale (und Mischungen): Chippendale (englischer Möbelhersteller des 18. Jh., Bezeichnung wird meistens für alles verwendet, was irgendwie gebogen ist)
Hepelwait: Hepplewhite (englischer Möbelhersteller, Klassizismus Ende 18. Jh., wird gern für alles verwendet, was nicht so kurvig ist)
im Sheraton-Hotel-Stil: Sheraton (englischer Möbelhersteller ähnlich Hepplewhite, aber kein Hotelgründer)
Viktorisch: Victorianisch (nicht wirklich eine Stilepoche, umfasst so ziemlich alles von Neogotisch über Historismus bis Arts and Crafts - und wird auf alles angewendet, was man nicht kennt)
Gorganisch, georgisch, gregorianisch: Georgianisch (für Möbel äusserst ungenauer Begriff für die Stilepoche zwischen 1720 und 1840, umfasst u. a. Adams, Hepplewhite, Sheraton und Chippendale, wird aber angewendet bis zur Segmüllerepoche Ende des 20. Jahrhunderts)
Magoni, Mahgony: Mahagoni (Rötliches bis fast schwarzes Edelholz, wird für jede Holzart verwendet, die nicht Kiefer natur ist)
Kirsch: Furnierimitat
Original (das können sie schreiben): Fälschung, Stilkopie
donalphons, 15:22h
Dienstag, 22. August 2006, 15:22, von donalphons |
|comment
strappato,
Dienstag, 22. August 2006, 15:27
Das ist halt ein "Handwerk" mit einer ähnlich langen Tradition wie das der Rosstäuscher.
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donalphons,
Dienstag, 22. August 2006, 15:30
Man muss nur in die Zähne schauen, um die Fäulnis zu sehen.
Übrigens, kennt einer eine Möbelspedition, die ein Sofa in Solingen abholt und in die bayerische Provinz bringt, ohne mich gleich zu ruinieren?
Übrigens, kennt einer eine Möbelspedition, die ein Sofa in Solingen abholt und in die bayerische Provinz bringt, ohne mich gleich zu ruinieren?
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donalphons,
Dienstag, 22. August 2006, 15:39
hmmmmja, also, Spedition ist, das weiss ich von meinem Herrn Papa, der halbe Flughäfen durch die Republik schicken musste, Vertrauenssache. Ich fürchte, dass die Leute bei my hammer ähnlich Ahnung vom Thema haben wie obige Händler von Antiquitäten.
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richard graf rappoldstein,
Dienstag, 22. August 2006, 16:21
Englische Möbel?????
... wer um Gottes Willen - mit der Ausnahme hanseatischer Kaufleute - steht auf englische Möbel?
Das sieht doch aus wie bei einem Wirtschaftsanwalt in der Kanzlei.
@ don: Wunderschön sind denn auch Stilbezeichnungen wie Restauration, die den Käuer verwirrren und noch mehr Geld aus der Tsche ziehen sollen.
Das sieht doch aus wie bei einem Wirtschaftsanwalt in der Kanzlei.
@ don: Wunderschön sind denn auch Stilbezeichnungen wie Restauration, die den Käuer verwirrren und noch mehr Geld aus der Tsche ziehen sollen.
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donalphons,
Dienstag, 22. August 2006, 16:34
Nun, ich persönlich mag englische Möbel - blame it on meine Grosstante, die war von 34 bis 46 drüben und hat vieles mitgebracht, was mir als Kind schon enorm gefallen hat. Nur erfreut sie sich eines gigantischen Lebenswillens, der sich nicht nur in Erzählungen vom Krieg äussert, sondern auch in dem Mangel an Bereitschaft, sich von ihren englischen Möbeln zu trennen.
Der Esstisch zum Beispiel ist englisch, ca. 1830. Oder auch der Esstisch, der oben steht. Ich mag an englischen Möbeln das Material, das dicke Mahagoni, die hohe Qualität, die saubere Verarbeitung, die intelligenten Eigenschaften wie Klapptische, die raumsparend sind, ohne aufwendig zu sein, das schlichte Dekor, die Einlagen, die Rollen an den Füssen, die den Transport erleichtern, die grossen Schubläden - es sind einfach enorm praktische, dauerhafte Möbel zum Wohnen, und sie haben durchschnittleich eine höhere Qualität als normale deutsche Möbel. Was meine Grosstante in den frühen 50ern aus England geholt hat, war damals schon alt - und sieht heute noch aus wie neu.
"Bequem gepolstert" besagt, dass die Polsterung weich nachgibt bis runter auf den Holzrahmen.
Der Esstisch zum Beispiel ist englisch, ca. 1830. Oder auch der Esstisch, der oben steht. Ich mag an englischen Möbeln das Material, das dicke Mahagoni, die hohe Qualität, die saubere Verarbeitung, die intelligenten Eigenschaften wie Klapptische, die raumsparend sind, ohne aufwendig zu sein, das schlichte Dekor, die Einlagen, die Rollen an den Füssen, die den Transport erleichtern, die grossen Schubläden - es sind einfach enorm praktische, dauerhafte Möbel zum Wohnen, und sie haben durchschnittleich eine höhere Qualität als normale deutsche Möbel. Was meine Grosstante in den frühen 50ern aus England geholt hat, war damals schon alt - und sieht heute noch aus wie neu.
"Bequem gepolstert" besagt, dass die Polsterung weich nachgibt bis runter auf den Holzrahmen.
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auch-einer,
Dienstag, 22. August 2006, 17:11
englische stilmöbel
sollen in früheren jahren (etwa die siebziger des vorigen jahrhunderts), aufgrund übergrosser nachfrage von bänkern, wirtschaftsanwälten, wirtschaftsprüfern und privatleuten mit zuviel geld, manufakturmässig hergestellt worden sein.
in der gehobeneren preisklasse unter der verwendung von originalteilen - echtes möbel der epoche wurde auseinandergenommen und wieder, etwas verändert, zusammengefügt, so dass der hier nicht einmal direkt lügen musste,
der sachverständige, der auf zuruf alles bescheinigte.
oder wie einmal ein antiquitätenhändler mir auf die frage, was er denn mache, wenn einmal alle antiquitäten verkauft sind: dann mache ich wieder neue.
sollen in früheren jahren (etwa die siebziger des vorigen jahrhunderts), aufgrund übergrosser nachfrage von bänkern, wirtschaftsanwälten, wirtschaftsprüfern und privatleuten mit zuviel geld, manufakturmässig hergestellt worden sein.
in der gehobeneren preisklasse unter der verwendung von originalteilen - echtes möbel der epoche wurde auseinandergenommen und wieder, etwas verändert, zusammengefügt, so dass der hier nicht einmal direkt lügen musste,
der sachverständige, der auf zuruf alles bescheinigte.
oder wie einmal ein antiquitätenhändler mir auf die frage, was er denn mache, wenn einmal alle antiquitäten verkauft sind: dann mache ich wieder neue.
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donalphons,
Dienstag, 22. August 2006, 17:35
Eigentlich überflüssig. Kenner englischer Einrichtungszeitschriften wissen ja, dass momentan alles, was es gab, nachgebaut wird, und das mit mit mehr oder weniger hoher Qualität - von http://www.marshbeck.co.uk/catalog.htm bis http://www.georgesmith.co.uk/ . Erkennbar sind solche Stücke an der Art der Sägung, wobei man da auch aufpassen muss - in England setzte die Industrialisierung gerade bei den Möbeln sehr früh ein. Ansonsten hilft ein Blick auf das Furnier - 5 mm Mahagoniplatten sind heute ausgestorben.
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richard graf rappoldstein,
Dienstag, 22. August 2006, 17:06
Alles Sozialisation ...
also, die Präferenz für die jeweiligen Möbel.....
Da gibt es doch die These eines Kulurwisseschaftlers aus den zwanziger Jahren, die besagt, dass man sich konträr zur Lebenswirklichkeit einrichtet. Das hat etwas ...
Da gibt es doch die These eines Kulurwisseschaftlers aus den zwanziger Jahren, die besagt, dass man sich konträr zur Lebenswirklichkeit einrichtet. Das hat etwas ...
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donalphons,
Dienstag, 22. August 2006, 17:23
Ach? Nun, das, was ich so habe, galt in England gewissermassen als Eirichtung für Jungesellenwohnungen: Eher klein, flexibel, bescheiden, günstig in Anschaffung und Gebrauch. Also wäre ich grosskotzig, unfleibel, verschwenderisch und masslos. Ja und nein.
Letztlich ist es auch eine Frage des Geldes: Die von mir gesuchte Qualität ist hierzulande nun mal leichter aus England denn aus Deutschland zu beziehen. England war im 18. und 19. Jahrhundert einfach enorm reich, das schlägt sich auch in den Möbeln nieder. Es gab in den 60er und 70er Jahren einen Boom für englische Möbel, die damals in England keiner haben wollte - in einem Band von Sotheby´s Art at Auction steht zu der Zeit etwa die Geschichte eines riesigen victorianischen Siblerleuchters, der nicht mal für den Materialpreis zu versteigern war und deshalb eingeschmolzen wurde. Gerade Möbel des edwardian Revival und der victorianischen Epoche wurden billigst verschleudert und gelangten so nach Deutschland. Und wie es nun mal so ist: Bei uns ist Mahagoni gerade verhasst, weil zu dunkel und schwer. Die ehemaligen Käufer sterben, deshalb kommen gerade diese Möbel zu Spottpreisen auf den Markt, während sie in England längst wieder extrem teuer sind. In Nürnberg habe ich einen George-III-Tisch erseigert mit massiver Mahagoni-Platte und wunderbarer Patina - für 40 Euro Limit, weil ihn keiner haben wollte. Ich sas mit erhobener Hand im Saal, und dachte, jetzt kommt einer und sagt 50, und dann knallt das Ding bis 400, bei 200 ist aber bei mir Schluss - und wartete - und nichts geschah, zum ersten, zweiten, dritten.
In England stehen solche Exemplare längst wieder für 1000 Pfund oder mehr in den Läden.
Letztlich ist es auch eine Frage des Geldes: Die von mir gesuchte Qualität ist hierzulande nun mal leichter aus England denn aus Deutschland zu beziehen. England war im 18. und 19. Jahrhundert einfach enorm reich, das schlägt sich auch in den Möbeln nieder. Es gab in den 60er und 70er Jahren einen Boom für englische Möbel, die damals in England keiner haben wollte - in einem Band von Sotheby´s Art at Auction steht zu der Zeit etwa die Geschichte eines riesigen victorianischen Siblerleuchters, der nicht mal für den Materialpreis zu versteigern war und deshalb eingeschmolzen wurde. Gerade Möbel des edwardian Revival und der victorianischen Epoche wurden billigst verschleudert und gelangten so nach Deutschland. Und wie es nun mal so ist: Bei uns ist Mahagoni gerade verhasst, weil zu dunkel und schwer. Die ehemaligen Käufer sterben, deshalb kommen gerade diese Möbel zu Spottpreisen auf den Markt, während sie in England längst wieder extrem teuer sind. In Nürnberg habe ich einen George-III-Tisch erseigert mit massiver Mahagoni-Platte und wunderbarer Patina - für 40 Euro Limit, weil ihn keiner haben wollte. Ich sas mit erhobener Hand im Saal, und dachte, jetzt kommt einer und sagt 50, und dann knallt das Ding bis 400, bei 200 ist aber bei mir Schluss - und wartete - und nichts geschah, zum ersten, zweiten, dritten.
In England stehen solche Exemplare längst wieder für 1000 Pfund oder mehr in den Läden.
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auch-einer,
Dienstag, 22. August 2006, 17:33
na ja, nach bourdieu ist es das eigentliche kennzeichen der alten bourgeoisie (die sich in frankreich bis zu den naopleonischen zeiten zurückverfolgen lässt) der besitz ererbter möbel.
wie überhaupt vererbtes vermögen mehr gilt, als selber erworbenes. es soll da (nach bourdieu und überhaupt) welche familien geben, die ihre siebenzwetschgen ganz energisch zusammenhalten und es eben nicht so machen, wie das bismarck (... die dritte generation studiert kunstgeschichte...) sich so dachte.
wie überhaupt vererbtes vermögen mehr gilt, als selber erworbenes. es soll da (nach bourdieu und überhaupt) welche familien geben, die ihre siebenzwetschgen ganz energisch zusammenhalten und es eben nicht so machen, wie das bismarck (... die dritte generation studiert kunstgeschichte...) sich so dachte.
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donalphons,
Dienstag, 22. August 2006, 17:37
Dem erben steht bei uns die zähe Langlebigkeit der Verwandtschaft diametral entgegen. Zu dem Thema werde ich mich vor den kommenden 20, 30 Jahren nicht äussern können. Verschenkt wird bei uns nur Historismus, Biedermeier wird behalten, Jugendstil dagegen zerre ich aus dem Sperrmüll mancher wegwerfsüchtiger Verwandten. Dazu schreibe ich nächste Woche etwas, wenn ich den Küchenschrank hole.
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strappato,
Dienstag, 22. August 2006, 18:26
Wollen wir mal nicht vergessen, dass Bourdieu Frankreich im Blick hatte. In Deutschland ist durch die Weltkriege mit Zerstörung und Vertreibung die Zahl derLeute, die alte Möbel erben können, sehr dezimiert. Biedermeierschränke haben sich so schlecht auf den Treck nach Westen mitnehmen lassen. Und wie die Russen dann damit umgegangen sind... lassen wir das.
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richard graf rappoldstein,
Dienstag, 22. August 2006, 18:32
Deshalb kommen ...
...ja Gestalten wir Alexenader Schönburg mit seiner Park Avenue heraus: Da will die Generation der heute Mittdreissiger bis Mittvierziger den schein erwecken, auf altem Geld zu sitzen, die alten Manieren und Traditionen zu pflegen...
In einer Zeit wo man alles kaufen kann, suchen sie nach Authenzität und Unverwechselbarkeit .
Wie könnte man das besser machen als in einem Haufen Biedermeier zu sitzen, wenn alles rund herum in Design oder Möbelmarktmist sitzt.
In einer Zeit wo man alles kaufen kann, suchen sie nach Authenzität und Unverwechselbarkeit .
Wie könnte man das besser machen als in einem Haufen Biedermeier zu sitzen, wenn alles rund herum in Design oder Möbelmarktmist sitzt.
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gargantua,
Dienstag, 22. August 2006, 18:43
Alexander Schönburg ist immerhin der unsäglichen Taxisgloria ihr im Vergleich dazu schon beinahe wieder säglicher Bruder. Der sollte eigentlich wissen, von was er redet...
Im übrigen bin ich der Meinung, dass es auch Menschen geben muss, die heute die Antiquitäten von morgen erwerben. Sowas gibt's durchaus, aber nicht bei Ikea sondern z.B. bei Tresserra...
Im übrigen bin ich der Meinung, dass es auch Menschen geben muss, die heute die Antiquitäten von morgen erwerben. Sowas gibt's durchaus, aber nicht bei Ikea sondern z.B. bei Tresserra...
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donalphons,
Dienstag, 22. August 2006, 18:46
Es sind einfach qualitativ hochwertige, schöne Möbel, die man ein Leben lang besitzen kann und deren Wertverlust gegen 0 tendiert, das ist eigentlich alles. Zumindest in meinem Fall. Mit Geld hat das eher wenig bis nichts zu tun.
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gargantua,
Dienstag, 22. August 2006, 18:51
Ich bin mir durchaus bewusst, dass Ihr Fall besondes gelagert ist. Aber für mich sind Menschen, die sich in Antiquitäten flüchten oftmals solche, die sich nicht die Mühe machen (wollen oder können), sich auf die Suche nach dem Stil der Gegenwart zu begeben. Eine 0815-Ikea-Einrichtung isat jedenfalls ehrlicher als eine Bude voller in der Ukraine taufrisch zusammengezimmerter Antiquitäten
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richard graf rappoldstein,
Dienstag, 22. August 2006, 19:01
Es geht nicht um Ehrlichkeit ...
... sondern um die Auseinanderseetzung mit dem Thema Wohnen. Zu Antiquitäten gehört Beschäftigung mit Geschichte und Stil. In die gleiche Kategorie gehören halt die von mir geschätzten Tresserra-Möbel. Hier fasziniert die eigene Formensprache.
Meine Küchen sind übrigens von Ikea.
Meine Küchen sind übrigens von Ikea.
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donalphons,
Dienstag, 22. August 2006, 19:22
Gut, meine Sofas sind von Werther Klassik und demnächst Bielefelder Werkstätten - und keinesfalls alt. Aber auch nicht neu. Ich bin halt nur begrenzt ein Fan neuer Möbel und Werkstoffe. Deshalb schmeisse ich die Küche nicht raus, wenn da mit Pressspan gearbeitet wird, aber ich sehe nicht ganz ein, warum ich für die heutigen Qualitätsmöbel Irrsinnspreise bezahlen soll, wenn die Hälfte davon beim Kauf verloren geht und es 80 bis 120 Jahre dauert, bis es wieder sowas wie einen Wertzuwachs gibt. Man kann das gerne Geiz nennen. Dazu kommt halt der Wunsch des Historikers, von Gegentänden mit Geschichte umgeben zu sein. Und da ist es mir egal, ob es der alte Gesellentisch einer Schneiderei ist, den ich nach 30 Jahren vom Balkon meiner Grosstante gezerrt habe, dessen Lärchenplatte das problemlos überstanden hat, der Kleiderschrank, den mein Clan gegen 1910 für den Preis eines heutigen Kleinwagens gekauft hat, der J.&J. Kohn Bugholzstuhl mit dem Granatspitterschaden und dem Besitzaufkleber der US-Militärverwaltung vom Sperrmüll, oder ein Haufen Trümmer aus Rumänien vom Antikmarkt, an dem ich eine Woche Freizeit dran gebe, um wieder einen Biedermeiersessel draus zu machen. Hat was von selbst erarbeiten. So wie andere Familienmitglieder, rein ins Designgschäft, Trumm aussuchen, anliefern und aufbauen lassen und fertig, das ist einfach nicht mein Ding. I hate it, actually.
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donalphons,
Dienstag, 22. August 2006, 19:46
Nachtrag: Beispiele für Hass? Aber gerne:
Louis Ghost und Ero|s Stühle von Starck. Bäh!
Interlübke contrast Regale.
USM Haller. Qualitativ super, aber ich ertrage es nicht mehr.
Neue Veraseta-Bezüge auf dezenten Möbeln.
Tische von Paul Ferrante.
Bisazza-Fliesen aus dem Berliner Showroom - hatte der Anwalt, der vor kurzem bei uns wegen Unterschlagung aufflog.
Und das neu aufgelegte De Sede DS-600.
Louis Ghost und Ero|s Stühle von Starck. Bäh!
Interlübke contrast Regale.
USM Haller. Qualitativ super, aber ich ertrage es nicht mehr.
Neue Veraseta-Bezüge auf dezenten Möbeln.
Tische von Paul Ferrante.
Bisazza-Fliesen aus dem Berliner Showroom - hatte der Anwalt, der vor kurzem bei uns wegen Unterschlagung aufflog.
Und das neu aufgelegte De Sede DS-600.
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richard graf rappoldstein,
Dienstag, 22. August 2006, 20:12
USM haben ....
..... wir im Büro - mangels einer gescheiten und schönen Alternative. Aber Don hat Recht. Das Zeug ist doch IKEA für die Werbenden und Textenden Stände.
Auf die Hass Liste gehören noch Eames Sessel, Liegen usw. und Le Corbusier Sessel und Fauteuilles.
Auf die Hass Liste gehören noch Eames Sessel, Liegen usw. und Le Corbusier Sessel und Fauteuilles.
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donalphons,
Dienstag, 22. August 2006, 20:22
Teils teils bei Eames. Nicht durchgängig.
USM war halt der Inbegriff der Wachstumsmöbel der New Economy, pizzakartontauglich und IPOkompatibel.
USM war halt der Inbegriff der Wachstumsmöbel der New Economy, pizzakartontauglich und IPOkompatibel.
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richard graf rappoldstein,
Dienstag, 22. August 2006, 20:28
Meine Kinder ...
... haben die USM Möbel nicht kaputtbekommen. Sie sind auf den Schubladen herumgeturnt. Perfekte Qualität. Im Wohnzimmer steht noch so ein Ding - als Kontrast zum Victorian Sofa - aber ich spiele mit dem Gedanken, es woanders zu plazieren, um eine Wand für die Empire Kommode zu haben.
Dennoch die Formen von USM haben ihren Reiz, trotz New Economy.
Bei Eames sind mir einige Freunde ein abschreckendes Beispiel: Die schlafen im Wohnzimmer darin, während ringsherum die Familie lärmt. Als Vaterstatute undInventar möchte ich nicht betrachtet werden.
Dennoch die Formen von USM haben ihren Reiz, trotz New Economy.
Bei Eames sind mir einige Freunde ein abschreckendes Beispiel: Die schlafen im Wohnzimmer darin, während ringsherum die Familie lärmt. Als Vaterstatute undInventar möchte ich nicht betrachtet werden.
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donalphons,
Dienstag, 22. August 2006, 21:16
Ups. Es gibt einen innig geliebten Grund, warum ich das nicht sagen würde. Noch nicht mal denken. Stichwort Nudelholz.
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donalphons,
Dienstag, 22. August 2006, 22:00
Mit 500 Kilometer Entfernung ist sowas leichter gesagt denn getan, wenn das Nudelholz in Wurfweite ist.
denkst du an die adresse?
denkst du an die adresse?
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richard graf rappoldstein,
Dienstag, 22. August 2006, 22:45
Kaffeemaschinen von .....
..... Nespresso oder Jura gehören auf die Liste wie ALLES von Phillip Starck. Inkl. Badewanne, Zinkeimer und diesen ganzen Investmentbankerangeberkram
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richard graf rappoldstein,
Mittwoch, 23. August 2006, 00:52
Leonardo ....
bitte nicht vergessen. Dänisches Design ebenfalls: ist ja nicht nur häslich, sondern auch unpraktisch.
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helgab.,
Mittwoch, 23. August 2006, 01:39
Phillip Starck kann auch gut aussehen, wenn es in das Gesamtbild passt. Ich bin da mal über ein Badezimmer gestolpert...
Aber eigentlich hab ich ein anderes Anliegen an die versammelte Wohn-Gemeinschaft: Ich bin auf der Suche nach einem Art Deco Sessel. Dürfte auch neu alt aufgelegt sein. Kann mir jemand einen Tipp geben? Oder werde ich jetzt von den erlauchten Herren zwecks Geschmacksverirrung ausgeschlossen??
Aber eigentlich hab ich ein anderes Anliegen an die versammelte Wohn-Gemeinschaft: Ich bin auf der Suche nach einem Art Deco Sessel. Dürfte auch neu alt aufgelegt sein. Kann mir jemand einen Tipp geben? Oder werde ich jetzt von den erlauchten Herren zwecks Geschmacksverirrung ausgeschlossen??
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richard graf rappoldstein,
Mittwoch, 23. August 2006, 02:17
Art deco?
Pas de problem, madame, en Zurich:
www.echo-artdeco.com
www.echo-artdeco.com
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donalphons,
Mittwoch, 23. August 2006, 02:21
ach Gottchen... ein Tag früher... da war einer bei der Caritas...
Es gibt immer noch Leute, die sowas als "Omas Sessel" bei Ebay verkaufen. Auch bei Ebay.fr. Mitnehmen kann man sowas eventuell bei einem Antiquitätenhändler an der Strasse, die beim Arbeitsamt vorbeiführt, Kapuzinerstrasse? , auf der linken Seite Richtung Isar. Da hat meine kleine Schwester die Ihrigen her. Auch immer einen Besuch wert, aber nicht ganz billig: Haben will in der Reichenbachstraße 40.
Es gibt immer noch Leute, die sowas als "Omas Sessel" bei Ebay verkaufen. Auch bei Ebay.fr. Mitnehmen kann man sowas eventuell bei einem Antiquitätenhändler an der Strasse, die beim Arbeitsamt vorbeiführt, Kapuzinerstrasse? , auf der linken Seite Richtung Isar. Da hat meine kleine Schwester die Ihrigen her. Auch immer einen Besuch wert, aber nicht ganz billig: Haben will in der Reichenbachstraße 40.
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donalphons,
Mittwoch, 23. August 2006, 02:34
Was soll´s denn genau sein? Zufällig bin ich morgen in München Haifischen und komme dabei etwas rum. Präferenzen, Bilder, farben?
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donalphons,
Mittwoch, 23. August 2006, 03:36
Sowas in braun? Von Leder rate ich ja eher ab, Stoff kann man retten, aber altes Leder... und der Geruch, hm... Leder ist nicht sehr bequem, vorsichtig gesagt.
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helgab.,
Mittwoch, 23. August 2006, 11:58
Ich bin jetzt grad zu blöd, das anständig zu verlinken... eher sowas: http://www.ambiente-antiquitaeten.de/art-deco-einrichtungen/sessel-sofas/sessel-sofas/sessel_sofas_2.html
das Problem mit Leder & Stoff weiss ich. muss man sich deswegen eben auch anschauen - und deswegen ist ebay so hm.
Ich glaub ich nutz später den unerwarteten Sonnenschein zu einem kleinen Ausflug...
das Problem mit Leder & Stoff weiss ich. muss man sich deswegen eben auch anschauen - und deswegen ist ebay so hm.
Ich glaub ich nutz später den unerwarteten Sonnenschein zu einem kleinen Ausflug...
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donalphons,
Mittwoch, 23. August 2006, 13:49
Und ich fahre auch hoch! Bücher! Blogger treffen!
und haifischbesprechungen. scheisse
und haifischbesprechungen. scheisse
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donalphons,
Mittwoch, 23. August 2006, 15:20
Ich hasse Züge. Schon immer.
Und mit 110 hat man mehr vom Leben.
Und mit 110 hat man mehr vom Leben.
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drake,
Mittwoch, 23. August 2006, 15:28
@M3 - (> Marketing für die DB AG - so weit ist es schon gekommen...:-): ) Ich dachte da schon an einen komplett neuen (Hightech-) Zug, komplett verkabelt etc., Orientexpress-Ambiente mit echten Möbeln und 'antikem' Personal, in jeden Tisch ein Notebook integriert...du ahnst worauf das hinausläuft?:-) (...demnächst an der Blogbar?)
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blogisch,
Dienstag, 22. August 2006, 22:55
super- ...
... -neokondünkeldisput!
Was SIND wir wieder erhaben ....
Sich als was besseres fühlen weil wir dank der geschenkten Ausbeute unserer Altvorderen den Arsch nicht zu bewegen brauchen ... außer zum Ausgeben der elterlichen Kohle beim Antiquitätenhändler ---
MANN, DON, was haben SIE nicht alles geschafft.
Chapeau!
Kotz-würg-schwall ...
Was SIND wir wieder erhaben ....
Sich als was besseres fühlen weil wir dank der geschenkten Ausbeute unserer Altvorderen den Arsch nicht zu bewegen brauchen ... außer zum Ausgeben der elterlichen Kohle beim Antiquitätenhändler ---
MANN, DON, was haben SIE nicht alles geschafft.
Chapeau!
Kotz-würg-schwall ...
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donalphons,
Dienstag, 22. August 2006, 22:58
Und wieder eine arme dumme Sau, die eine konstruierte Kunstfigur nicht erkennen kann. Mit Dünkel gegen alles, was er nicht versteht. Und kein Wissen über meine Einkommensverhältnisse.
was rede ich? ist doch eigentlich ganz gut so.
was rede ich? ist doch eigentlich ganz gut so.
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strappato,
Mittwoch, 23. August 2006, 02:11
Die werden es nie verstehen. Für die Hälfte von dem Geld, was der urbane Trendsetter für die bunten Plastik/Edelstahl Dinge mit Designer-Nimbus und Gutfühl-Brand aus chinesischer Produktion zahlt, bekommt man schöne Dinge, die schon vielen anderen Leuten in den letzten 100 Jahren (und früher) gefallen haben und die das Zeug haben, noch ihren Wert zu behalten, wenn das Plastik ausgeblichen und spröde geworden ist.
Im übrigen, wenn man wirklich sparen will: Lieber ein paar Möbel weniger. Gemütlichkeit wird in Deutschland fälchlicherweise immer gerne mit "vollem Zimmer" gleichgesetzt.
Im übrigen, wenn man wirklich sparen will: Lieber ein paar Möbel weniger. Gemütlichkeit wird in Deutschland fälchlicherweise immer gerne mit "vollem Zimmer" gleichgesetzt.
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auch-einer,
Mittwoch, 23. August 2006, 11:48
"Im übrigen, wenn man wirklich sparen will: Lieber ein paar Möbel weniger."
ja, aber da sehen die zimmer dann gleich so gross aus.
ja, aber da sehen die zimmer dann gleich so gross aus.
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