Hausbibliothek der Aufklärung II

Die Aufklärung des europäischen, durch christlichen Fanatismus verdorbenen Kontinents kommt durch die Hintertür. Die Aufklärung braucht mehr als nur Ideen und Begriffe, die eigentlich bereits seit Jahrhunderten und Jahrtausenden bekannt und bei den Herrschenden verbreitet sind: Sie braucht auch ein grosses Publikum. Pietro Aretino war ein Freigeist, Gilles de Rais war gottlos, und Lucretia Borgia kümmerte sich mit ihren Freunden nicht um die Regeln der Kirche; Kardinal Bembo lachte über den Aberglauben und Castiglione vertrat Ideale der Vernunft. Doch allen war ihnes eines gemein: Dir Trennung vom Pöbel, von der Mehrheit; sie selbst waren die winzige Führungsschicht, und ihre Ideologie galt bestenfalls ihresgleichen. Die anderen, wie wir gesehen haben, sollten besser mal dumm bleiben, und brav zahlen, damit sich die Spitzen weiterhin ihre Notdurft in luxuriöser Seide verrichten konnten. Was letztlich ihr Untergang wurde.

Denn, und damit kommen wir zur Aufklärung, Seide ist komplex in der Herstellung und entsprechend teuer. Zwar war es bereits im Mittelalter gelungen, Seide auch in Südeuropa herzustellen, der Hauptabnehmer aber waren die Länder des Nordens, und besonders das prunkliebende Frankreich mit seinen streitlustigen Fürstenhöfen. Alle staatlichen und kirchlichen Verdammungen gegen das teure Material halfen nichts: Wer es sich leisten konnte, griff für Kleidung zur Seide. Wams, Mieder, Mantel und Barette waren damals die Repräsentationsmittel schlechthin, und nur wohlhabende Menschen hatten mehr als ein Kleid. In Frankreich führte der Import der Seide zu einem enormen Aussenhandelsdefizit.

Und das war ein Problem in den Augen eines gewissen Herrn Colbert. Genauer Jean-Baptiste Colbert, Marquis de Seignelay. Den Titel bekam Colbert erst später; seine Karriere begann der Sohn eines Händlers aus Reims während der französischen Volksaufstände zwischen 1648 und 1659. Er war ein Gefolgsmann und Günstling des verhassten Kardinal Mazarin, dem Erzieher des unmündigen Königs Ludwig des XIV., geschickt im Verhandeln und erfahren in den Ränkespielen zwischen dem Hof und den aufsässigen Adligen. Als Mazarin 1661 starb, begann Colberts kometenhafter Aufstieg. Unter Ludwig XIV erhielt er volle Kontrolle über alle wirtschaftlichen Belange der Reiches.

Colbert entwickelte eine effektive Besteuerung, ging gegen sinnlose Zölle und Beschränkungen vor, und versuchte, das Aussenhandelsdefizit zu begrenzen. Unter der auf Edelmetall basierten Wirtschaft erkannte man, dass mit dem Import von Waren der Reichtum in Edelmetallen verloren ging. Also musste man teure Importe stoppen, sei es nun mit Strafzöllen - oder mit der Einführung der Produktion im eigenen Land. Das Luxusgut Seide stand ganz oben auf der Tagesordnung von Colbert. Und deshalb gab er ein Buch in Auftrag, das schon 1665, kurz nach seinem Amtsantritt erschien:



Christophle Isnard ist der Autor dieses Werks, das hier mit Wasserschaden zerfleddert vor uns liegt. Der Titel ist nicht zu entziffern, er ist, wie im Barock üblich, etwas ausführlicher: "Memoires et Instructions pour le Plant des Meuriers blancs, nourriture desVers a Soye: Et l'Art de filer, mouliner & aprester les Soyes dans Paris &lieux circonvoisins, sur l'Establissement qui s'y fait des Manufactures de Soyes, à l'exemple de celuy que le Roy Henry IV avoit estably dans la plusgrande partie de la France". Ich weiss nicht, ob es das einzige Exemplar in Deutschland ist, jedenfalls ist es sehr selten. Es hatte damals einen recht bekannten Besitzer und ist im Originaleinband des 17. Jahrhunderts. Es ist ein Buch, das ich selbst eher selten aufschlage; es tut ihm nicht gut, und es gibt nicht mehr viele davon. Ja, es ist teuer. Nein, ich habe nicht viel dafür gezahlt, obwohl es mir fast das Leben gekostet hätte. Mein Herz blieb beinahe stehen, als ich es öffnete, und raste, bis ich den Preis erfuhr. Denn dieses Buch ist eine Höllenmaschine der Kulturgeschichte, seine Publikation veränderte das Wirtschaftssystem Europas, die Gesellschaft Frankreichs, das Bewusstsein der Frauen und ist ein früher Sargnagel für die Kirche.



Davon wussten natürlich weder Colbert noch Isnard, als zweiterer es dem ersterem widmete - sie hätten es wohl eher verbrannt, als es anderen zu empfehlen. Vorergründig geht es "nur" um den Merkantilismus, um die bestimmende Form der Wirtschaft vor dem eigentlichen Kapitalismus. Die Grundidee ist einfach: Frankreich braucht Geld, also züchtet man Maulbeerbäume, setzt Seidenraupen daran, wartet, bis sie sich verpuppen, kocht sie und gewinnt damit den feinen Faden, aus dem Seide gewebt wird. Die verkauft man dann gewinnbringend an andere Länder, bekommt Gold, und hat damit die Mittel für den König, um Dinge wie den Spanischen Erbfolgekrieg zu finanzieren, oder Schlösser wie Versailles, oder Grafschaften für Herrn Colbert.



Angesichts der Folgen kommt das Buch, das die Grundlage für den Aufstieg Frankreichs zur führenden Modenation der Welt ist, niedlich und beschaulich daher. Der Drucker etwa gibt dem Leser treffliche Hinweise - wer meinen Roman kennt, weiss jetzt, woher ich die Idee mit dem Vorwort des Druckers habe. Sodann hebt Isnard an zu einem längeren Aufsatz, einer wirtschaftspolitischen Vision von blühenden Landschaften in Frankreich, deren Sprengkraft er sich nicht vorstellen konnte. Denn nicht nur - wie bei diesem Exemplar - Reiche bekamen dieses Buch, es gelangte in billigen Nachdrucken in die Hände von Unternehmern, die sich staatlich gefördert daran machten, die Empfehlungen zum Kultivieren der Maulbeerbäume und Seidenraupen umzusetzen.



Erkennbar gelesen wurde mein Exemplar nur im repräsentativen vorderen Teil, der sich an die Staatsmänner wandte. Die Besitzer der Nachdrucke aber, die sich an Isnards treffliche Ratschläge zur Zucht hielten, erschufen die französische Seidenindustrie, die wenige Jahrzehnte später den Weltmarkt dominieren sollte. Aus diesen Seiten entsprang mit den Seidenraupen der Phoenix, den Isnard in seinem abschliessenden Gedicht pries, aber mehr noch, auch eine vermögende Schicht von Bürgern, die zunehmend den räuberischen Adel der Bürgerkriege verdrängte und die feinsten Tücher für dessen verschwenderisches Dasein im goldenen Käfig Versailles lieferte.

Seide war plötzlich nicht mehr verdammenswerter Luxus, sondern ein Mittel zur Stabilisierung des Staatshaushaltes. All die Lust an rüschigen Kleidern und prächtigen Stoffen diente von nun der heimischen Wirtschaft, die französische Mode, der andere Höfe nacheiferten, zog Exporte und Gewinne nach sind. Plötzlich konnte es gar nicht mehr frivol, bunt, verspielt und aufwändig genug sein, die Kleidung verspottete Jahrhunderte von christlicher Entsagung, das Laster und die Verschwendung wurden zum Wohle der Wirtschaft zur Tugend, und alle Monate änderte sich die Mode, alles zugunsten des Heimatmarktes. Isnard bekam damit die Seidenzucht, Colbert schaffte es, sein Aussenhandelsdefizit zu begrenzen, aber statt nach Italien zu gehen, finanzierte der Boom eine neue Gruppe von Staatsbürgern, die der eigentliche Träger der Aufklärung werden sollte: Das Bürgertum, das sich mit wachsendem Reichtum nicht mehr vo Kirche und Staat gängeln lassen wollte, und das dereinst das Blutgerüst für die nachfahren Ludwig XIV. austellen sollte. Dazu dann mehr im nächsten Teil.

(Falls ich heute Nacht nicht von habgierigen Volkswirtschaftlern ausgeraubt und erschlagen werde)

Donnerstag, 7. Dezember 2006, 20:43, von donalphons | |comment

 
Liebe Volkswirtschaftler, bitte lieber hier entlang.

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Besser ist das - auch wenn man andernorts für diesen Preis schon ein paar ordentliche Handlanger bekommt. Die helfen dann auch beim Verpacken des Restes.

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Was schreibt er denn auf S. 158 und S. 164f topaktuelles über Tabakrauch, schlechte Gerüche und Krankheiten? Mein Französisch ist leider eine Katastrophe.

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Ich konnte es mir nicht verkneifen mal nachzusehen ob ein Exemplar auf dem Markt ist. Die Antwort lautet ja. Zumindest in New York kann man momentan eins bekommen. Für ein schönes, wenn auch nicht extremes Sümmchen.

Mal was anderes. Wie sah es zu der Zeit denn mit der Alphabetisierung aus? Der gemeine Bauer dürfte doch kaum in der Lage gewesen sein eine solches, sagen wir mal, landwirtschaftliches Lehrbuch zu konsumieren. Wer also las und begriff die Nachdrucke? Wer setzte die Ideen um?

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Nun, da gibt ein anderes Buch der Zeit Auskunft: de la Bretonne, Leben meines Vaters. Die Pfaffen der gallikanischen Kirche brachten den Blagen auch in kleineren Orten Lesen und Schreiben bei, wenngleich nicht allen. Dieses Buch dagegen richtete sich eher an Aufsteiger, die das Geld hatten, einen kleinen Betrieb zu organisieren - und die konnten lesen und rechnen.

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Aufsteiger, Entrepreneure? SeidenWeb 1665.0. Bringen Sie mal nicht die Web-Zwei-Nuller auf ganz neue Ideen. Nicht das die demnächst auf eine Geschäftsidee aus obrigkeitshörigen, -nahen Kreisen warten, Land kaufen und über das Internet Seidenraupengruscheln veranstalten.

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Würde man das netz und die darin liegende Aufklärung nicht lieben, so könnte man es einfach zur gesellschaftlichen Restmülldeponie erklären und in den Datenströmen den Abschaum verklappen, den man in der Realität nicht sehen will.

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Superbe! Mal wieder. Aber immerhin wussten die noch, dass das Volk mit Wissen zu versorgen ist, damit es voran geht. Und dass der Markt von der Politik zu gestalten ist und nicht umgekehrt.

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Nun, man sollte nicht übersehen, dass Colbert letztlich scheiterte - wie übrigens kurz später auch M arktradikalinskis wie Law mit dem Missisippi-Schwindel. Wie man es macht, man macht es falsch.

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Das lag wohl eher daran, dass die Geldmaschine, die Ludwigs Ansprüchen genügt hätte, nicht zu bauen war. Fällt Law mit seinem Buch in die gleiche Kategorie wie der Isnard, bzw., hatte das einen ähnlichen Impact?

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Nun, Isnards Ideen haben funktioniert, entsprechend geachtet wurde er auch, Law dagegen war ein raffzahn, und nicht umsonst wollte ihn der Mob lynchen. Schlechte Karten für einen Bestseller, würde ich meinen.

Dennoch gilt Isnard heute als überholt, Law dagegen hält gerade im Xing-Kleid Einzug an den Börsen.

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Erstaunlich eigentlich, dass dieser Mann Ludwig nicht vom Widerruf des Edikts von Nantes abbringen konnte. Schließlich waren viele Seidenraupenzüchter Hugenotten, und die haben ihr Wissen dann nach Preußen getragen.
Aber religiöse Intoleranz war wirtschaftlich noch nie sinnvoll.. siehe Vertreibung der Juden aus Spanien.

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Eine der bitteren Lehren der Geschichte ist, dass ethnische und religiöse Vertreibung meistens kurzfristig Erfolge bringt. Und nur in den seltensten Fällen führt sie zum totalen Niedergang - Ausnahmen wie der Bankrott von Regensburg im 16. Jahrhundert oder der Dauerzustand von Österreich heute bestätigen die Regel.

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In vielen deutschen Städten ist das so gewesen, da die Christen sich das Vermögen und Wissen der Juden aneigneten und wirklich aktiv nutzten. In Spanien eher nicht. Der Aderlass wurde nur nicht gleich sichtbar, weil ja soviel Reichtum aus Amerika kam.

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Und interessanterweise führt die Aufnahme von anderswo Verfolgten immer zu wirtschaftlichem Aufschwung... siehe Juden in Hamburg und den Niederlanden, oder Protestanten in Preußen

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Brölps, auch nicht immer: Ein Teil der Ursachen des "Ganovenproblems" des 16. Jahrhunderts war tatsächlich die Vertreibung der Juden aus den Städten - im Prinzip kann man sagen, verlieren tun letztlich fast alle.

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Ah, gehn's !
Aber Don, das mit Österreich ist nicht nett und sicher auch sachlich neben der Spur.

Österreich ist ein Erfolgsmodell - zumindest müsste es eines für diejenigen unter uns sein, die den "Rheinischen Kapitalismus 2.0" herbeisehnen. Der ist dort nämlich bereits realisiert worden.

Kleinere Mängel, wie ein gemütlicher Antisemitismus und allgemein ein sanft schwelender Ausländerhass, muss man dafür halt hinnehmen. Nichts ist perfekt. Dafür hat man dort den rhenischkpitalistischenzwonuller Himmel auf Erden, mit Fiona und KHG gewissermassen als Engelchen am Firmament.

Darauf nehme ich, noch vor Weihnachten, einen Grossen Braunen im Schwarzen Kameel. Wenn das mal nicht wortmalerisch war.

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Soweit neben der Spur, dass ich da mit nachtreten nicht hinkäme, kann es gar nicht sein. Und das Schöne an Österreich ist doch wie bei Sodom und Gomorrha: Es trifft mangels Existenz keinen Gerechten, denn die gerechten sind längst innerlich emigriert. Und Vernaderung ist ja auch typisch Wien.

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Die verkauft man dann gewinnbringend an andere Länder, bekommt Gold ...
Ich hab zwar keine Ahnung, aber war damals die bestimmende Handelswährung nicht noch auf Silber aufgebaut?

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Doch, dank Potosi wurde meist in Silber bezahlt, aber der Kurs zwischen Gold und Silber blieb über die Jahrhunderte vergleichsweise stabil. Allerdings war díe bestimmende, wertdefinierende Währung, von dem alles runtergerechnet wurde, der Louis d´Or.

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Weiter so mit dieser Serie! Darf man eigentlich zum 1100 ertsten gratulieren?

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Das ist das Beste, was ich seit langem in blogs gelesen habe.

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Man darf, man darf. ich fürchte jedoch, dass das nächste Buch weniger amüsant sein wird, und danach kommen wir auch schon an den Scheitelpunkt, denn mehr als 8 Bände können es schwerlich sein. Ausser, ich schummle.

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Ich darf mich der Meinung von Strappato anschliessen und vernehmlich "Danke" sagen.

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Aber bitte, ich habe zu danken.

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Spannend. Du könntest ein guter Lehrer sein ;)

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@ strappato und lebemann:

ihr herren, gewährt mir die bitte,
ich wär gern in eurem bund der dritte.

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ja, die franzosen. in frankreich verstehen sie sich besser drauf.

danke, don, für deinen hinweis auf isnard in teil zwei der reihe, die hoffentlich nicht so schnell endet wie angekündigt.

(bloß mal so, die literaturwissenschaftler haben sich auch zu helfen gewusst, als die klassiker durchinterpretiert waren; da kamen die aus der zweiten reihe dran und die ganz gewieften haben die ganz unbekannten aus dritten reihe von anno suppenkraut ans licht gezogen, und, weissgott, so den einen oder anderen erstaunlichen fund gemacht)

aber eben die franzosen und der isnard, der so hell war zu sagen, gut, wenn wir eben sparen und prunk und protz nicht lassen wollen, müssen wir den eben selber machen und nicht unsere moneten den italiänern in den rachen werfen und dabei ist für unternehmend denkende menschen auch schön was zu holen.

was interessieren würde: woher wusste isnard?
denn, sein erfolg lässt doch den schluss zu, dass das projekt seidenraupe etwas mehr war wie heisse luft in einen businessplan zu blasen. das gab es auch damals schon, die entsprechenden leute hießen projektemacher. defoe soll sich in der szene auch gut ausgekannt haben, und die staatliche porzellanmanufaktur meissen ist ja stolz auf ihre begründung in einem alchimistischen labor eines adepten, der sich als goldmacher versuchte.

warum ich immer sage frankreich, frankreich? weil noch bis in die neuzeit vielen deutschen nichts anderes einfiel, das problem dadurch zu lösen, als zu sagen, luxus ist böse, pfui, wird verboten, und so bleibt das geld im land. da war der isnard schon schlauer, und lyon hat ihm heute noch zu danken.

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Repro gefaellig?

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Die bösen Nikoläuse
Diese Gefahr besteht tatsächlich:
(Falls ich heute Nacht nicht von habgierigen Volkswirtschaftlern ausgeraubt und erschlagen werde)
Besonders gefährlich sind bekanntlich: die Finanzwissenschaftler, denn sie verstehen weder etwas von Finanzen, noch von Wissenschaften. Somit bleibt diesen finsteren Kreaturen zum Eigentumserwerb, abseits von staatlicher Alimentation, letztlich nur Raub, Gewalt und Überfall.

Exkurs:
Was tun Finanzwissenschaftler? Wenn sie nicht des Nachts glückliche bayrische Historiker/Journalisten ausrauben, dann spinnen sie sich, zumeist, in einen Kokon aus Ideologie ein, z.B. einer flat tax am seidenen Faden, neoconnardischer Folterverharmlosung, oder sie ersehnen sich mit allen Körperorganen eine totale Herrschaft des Kapitalismus. Sie tun dies instinkthaft bzw. in der Hoffnung, dass ihnen somit in wenigen Jahren die Metamorphose hin zum FDP-Staatssekret Schmetterling gelingt.

In der Natur wären sie nicht lebenstüchtig, somit lassen sie sich gerne und übermäßig vom Staat bezahlen, den sie, aus Gram über das Ausgehaltenwerden und gleichsam in einer Hassliebe, für das größte Unglück ihre Lebens halten, ja mehr noch, für das Unglück schlechthin. So sind sie. ;-)

FiWi's lieben oft nur das Abseitige, z.B. jene und jenes, wo gehasst wird, z.B. den WADI e.V. , Bush (solange er Kriege führt) oder unseren Broderhenryk. Immerhin.

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und dann war da noch der magister tinius, der angeblich leute auf offener straße erschlug, um sie berauben und von dem so erlangten seiner bibliomanie futter geben zu können.

der war aber theologe.

btw, die juristen sind fast so schlimm, aber dann kommen gleich volkswirte und bwl-er

die praktische nutzanwendung? ist doch klar, wer auf juristerei studieren will, tut das am besten an orten, wo es auch theologische fakultäten hat, genauso wie die angehenden volkskwirte und bwl-er an solchen orten auf das noch viel üblere treiben der angehenden gotttesgelahrten verweisen können.

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ja, die banalisierung des wissenschaftsbegriffs nimmt formen an, also wenn das der humbold wüsste...

jetzt was ischd au dees scho wieder: Finanzwissenschaftler?!!

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