Ich war heute etwas investigativ.

Weil mir die anderen einfach nicht genau genug hinschauen. Wie ich Abschreiber verabscheue. Das ist einer der Gründe, warum ich ungern auf Pressekonferenzen gehe, diese erbärmlichen Wichser der eigenen Zunft, die alles verraten und verkauft haben, wofür Journalismus früher einmal stand. Diese erbärmlichen Speichellecker. All die mittelgrossen und kleinen Bar*ns, T*ris, Bl*mencrons, diese Kohorten der Laller & Umfaller und Pappkameraden des angenehmen publizistischen Umfelds, die Jasager, die an ihr Essen Denker, die Jubelperser, ich krieg Zustände, wenn ich an die denke. Da hilft dann nur eines: Ab und zu mal wieder hart journalistisch hinlangen. Damit es irgendwo steht. Damit die Arschkrampen der Lügenindustrie ab und zu wenigstens ein bischen merken, was Schmerz heisst. Danach geht es wieder prima, bis sich der nächste Klotz aufstaut. Wie auch immer: An der Blogbar kriegt Facebook.com Rizinus zu saufen. Und in der Flasche ist noch massig saft für andere.

Montag, 18. Dezember 2006, 00:27, von donalphons | |comment

 
Vielleicht bin ich ja zu blöd, aber sorry: Worin genau besteht die Erotik bzw. die nachhaltige geschäftliche Idee des Friendster-Clones Facebook?

Hey, und warum zur im Augenblick adventszeitlichen Hölle ist Friendster keine Zig-Trilliarden wert, und wird von der Wirtschaftspresse nicht mehr mit seriöser Berichterstattung kilometerlangen Wort - und Lichtergirlanden umschmückt?

Wäre es eventuell denkbar oder gar möglich, dass dieser eifrig gehypte Web2.0-Krimskrams a) einfach nachzumachen ist und b) relativ schnell und absehbar in sich zusammenbricht, sobald die Modewelle abgeebbt ist bzw. die nie ruhende Konkurrenz mit interessanten bzw. neu gehypten Alternativen anmarschiert?

Achja, und wäre es denkbar, dass z.B. Friendster auf seinem Höhepunkt nicht einmal 30 Mio Dollar wert war?

Ich kapiers noch nicht ganz.

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Wer kapiert überhaupt web 2.

Ich glaub, wir werden sowieso alle dümmer* durchs Internet und seine Gadgets statt gscheiter. Warum soll es den Geschäftemachern anders gehen, hehe.

* neurologisch: immer kürzere Aufmerksamkeitsspannen, die Fähigkeit, längere Texte zu erfassen, geht gegen Null, Augenflackern, Gedankenflucht. Das sind mittelschwere Ausfallserscheinungen und müssen in der Regel ärztlich behandelt werden :)

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Das wird doch meist erst von "Journalisten" aufgegriffen, wenn es oft genug in blogs und Internet-Technews auftaucht. Hier liegt ein Kaftwerk der Lügenindustrie. Blogger (als Oberbegriff), deren Interesse es ist, vom selbstgemachten Boom irgendwie zu profitieren. Das geht dann soweit, dass Interessenskonflikte, wenn sie unter den Artikeln genannt werden ("ich bekomme Geld von xrtrtr.cam") als Ausweis der eigenen Kompetenz gesehen werden ("seht Leute, ich bin im Geschäft"). Genau wie die immer gleichen Berichte von web2.0-Konferenzen ("Menge interessanter Leute kennengelernt") und Unternehmenseinladungen zu runden Tischen ("der CEO Micha zeigte uns das geile business-Konzept"). Und immer schön mit flickr-Fotos dokumentieren.

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die Blender sind mal wieder unterwegs...
und wollen wie immer nur Dein Bestes, Dein Geld oder Deine Inhalte.

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Jetzt redet hier doch bitte alle nicht immer so drumherum: Ich will dammnochma wissen, wie ich mit und durch mein Blog reich werde. Also, ich habe gut 120 registrierte User anzubieten, von denen ich in der Regel eine gültige Mailadresse habe. Bin ich jetzt sammerma 1 Mio Euro wert???

Oder muss ich doch wieder Cent für Cent mit Google AddSense einsammeln? Oder so Affiliate-Kram? Ich weiß echt nicht mehr weiter...

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Ich glaube, mit Becher in der Passage sitzen hat mehr Sinn. Anstand sowieso.

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Umsatz wohl auch.

In der Süddeutschen war 'mal vor etwa zehn Jahren ein Artikel über einen stadtbekannten Bettler aus den 60ern (50ern?), der durch einen Zufall enttarnt wurde: Es war ein Journalist, der vor Jahren sich anläßlich einer Reportage als Bettler verkleidet hatte. Dank seiner Theatererfahrung hatte er sich offenbar relativ dramatisch geschminkt. Jedenfalls waren die Betteleinnahmen so hoch gewesen, daß er beschloß, als Bettler weiterzumachen. Samt bürgerlicher Doppelexistenz mit Ehefrau, die glaubte, er fahre jeden Morgen im Anzug ins Büro, anstatt in die Absteige, um sich dort in das Münchner Original zu verwandeln.

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"...eine[n] stadtbekannten Bettler aus den 60ern (50ern?), der durch einen Zufall enttarnt wurde: Es war ein Journalist.."

psst! pssst!! psscht doch!!!

camelopard, wenn sich das bei der journaille rumspricht, dass schlauchen mehr bringt als schnorren und anwanzen...

andererseits, das wäre auch nicht schlecht und der mit dem schild: kohle oder ich schreibe! hätte einen euro von mir sicher.

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