Über Vermögen
Eigentlich sollte hier ein ganz anderer Beitrag stehen, aber bei Blogger.de gehen gerade die Bilder nicht, und nachdem Che hier eine kleine Sozialneiddebatte ;-) anstösst und ausserdem bei der Kaltmamsell ob eines Zeit-Artikels über Starnberg ähnliches geschieht, ein paar Worte über Vermögen. Das ich allen meinen wohlmeinenden Lesern und mir selbst und allen meinen Freunden für das nächste jahr und alle weiteren Zeiten wünsche. Weil nur, wer im Wohlstand lebt, lebt angenehm.
Das mit dem Reichtum ist so eine Sache. Ich kenne reiche Leute, die sich den ganzen Tag ärgern können, weil ihnen der Staat Knüppel zwischen die Beine wirft. Der Höhepunkt war ein Herr, der unter den 100 reichsten Deutschen zu finden ist und sich mir gegenüber über den Verwaltungsaufwand beschwerte, den ihm die Beschäftigung seines Gärtners auf 400-Euro-Basis bereitete. Doch, das gibt es. Wie auch die Tochter eines hiesigen Unternehmers, der ihre Eltern ein Geschäft in bester Lage geschenkt haben, mit allem Drum und Dran, in dem irgenwelche Geschäftsführer viel Geld erzeugen, aber sie steht jeden Tag auf und hasst ihr Leben bis zum Schlafengehen. Ich kenne jemanden, der hat eine 400 m² Villa mit 5 Räumen, dem sie jetzt nicht mehr gefällt und der, obwohl er auf den mittleren siebenstelligen Verkaufspreis nicht angewiesen ist, bei jeder Begegnung jammert, wieviel Zinsen ihm entgehen, weil den potentiellen Käufern die exotische Holzvertäfelung des Schwimmbades dann doch zu Spät-70er ist. Und ich kannte einen Haufen Leute aus meinem Viertel, die sich vor dem 30. Geburtstag umgebracht haben; das war eine Zeitlang eine Mode unter meiner Kohorte, deren Erzeuger es in all ihrem Luxus nicht begriffen haben.
Umgekehrt kenne ich aber auch die andere Seite. Den Schwarzarbeiter, der zur Sicherung seiner Sozialbezüge jeden Trick zum Linken des Staates ausnützt. Die Emporkömmlinge, die nie genug haben und es an denen auslassen, die sie daran erinnern, dass sie selbst auch mal unten waren, und die beschleimen, die immer wissen werden, wer da vor ihnen steht. Die Mieter billiger Räume, die alles runterwirtschaften und für die Luxus ein teurer Urlaub, ein teures Auto und jedes Jahr der neueste Fernseher und die frische Couchgarnitur ist, und die sich in die Überschuldung wirtschaften, die sie dann am Vermieter rauslassen. Und die Arschkrampen, die irgendwas demolieren, weil es cool ist, dann jemand krankenhausreif schlagen und sich vor Gericht auf ihr soziales Umfeld berufen.
Der Umstand, dass Armut ebensowenig automatisch den Anstand bildet wie Reichtum jemanden asozial macht, ändert natürlich nichts daran, dass es in Deutschland eine enorme Kluft zwischen den sozialen Schichten gibt. Meines Erachtens gibt es keine irgendwann in den 70ern abgekoppelte Schicht der Reichen; ich denke, diese Schicht gab es schon immer, und erst die Bedrohung der Mittelschicht durch den sozialen Abstieg als Folge des Übergangs von einer Nachfragewirtschaft zu einem produktionsbedingt abartigen Konsumsystem lässt die Unterschiede sichtbar zu Tage treten. Helfen tut dabei die Johurnaille, die die längste Zeit auf dem monopolymässigen Weg nach oben war und momentan darum kämpft, nicht die Avantgarde des Niedergangs zu werden.
Ich denke, dass die pauschale Betrachtung der "Reichen" nicht weiterhilft. Es gibt "die" Reichen nicht, sowohl die Definition als auch die Abgrenzung ist schwierig. Ich würde grob gesagt das Sechstel der Bevölkerung, die weitgehend frei von materiellen Sorgen leben, als reich bezeichnen, wenn man den Begriff schon anwenden möchte. Reich ist damit weniger eine Frage des Verdienstes, der heutigentags eine sehr variable Grösse darstellen kann, wie einem sicher gern mancher der 5000 arbeitslosen Manager in München bestätigen wird. Desto weniger Basis da ist, desto höher muss das Einkommen sein. Und, jetzt kommen wir zum eigentlichen Punkt, desto verantwortlicher mit der Basis umgegangen wird, desto eher wird Reichtum zu einer Tugend. Das klingt jetzt vielleicht etwas calvinistisch, aber ich denke, man muss nicht prüde oder geizig sein, um das so zu sehen.
Che fragt in seinem Kommentar danach, ob sich hier in der absoluten Boomregion jemand das Bauen leisten kann. Die Antwort ist Ja und Nein. Tatsächlich sorgen die Preise nahe der Munich Area und mit zwei auf vollen Touren laufenden Weltkonzernen in der Provinz dafür, dass der Traum vom eigenen Haus nicht leicht realisiert werden kann. Das stetige Ausweisen neuer Baugrundstücke ändert nichts an den Kosten. Umgekehrt haben wir hier Leute, die einfach keine Nachbarn haben wollen und deshalb ein Grundstück neben sich kaufen und verwildern lassen, oder ein Haus leer stehen lassen, weil es sie an etwas Unerfreuliches - eine Scheidung, einen Selbstmord, ein nicht wirklich geschmackvolles Ambiente - erinnert. Und wir haben den klassischen Fall der älteren Herrschaften ohne Kinder in der Nähe, die drei Stadthäuser verrotten lassen, die man restauriert für 3000 Euro pro m² verkaufen könnte.
An der Dummheit der Leute kann man wenig ändern. Vor der Stadt wird von Immobilienhaien wie blöd Toskanakitsch für Irrsinnspreise gebaut, und was wollen die privaten Bauherren? Toskanakitsch. Lieber 100 m² Toskanakitsch, nach eigenen Vorstellungen als Doppelhaushälfte in die Landschaft geschissen, als sich ein älteres Gebäude kaufen. Weil man das nicht nach eigenen Vorstellungen gestalten kann. Weil die Küche ein Eckchen zu klein ist und in das Wohnzimmer nicht die monströse Liegelandschaft vor die 180-cm-Glotze passt. Den hilfreichen Bausparer der Eltern hat man sowieso im offenen Zweitwagen für die Frau versenkt. Und weil das eine eben nicht geht und das andere zu viel kostet, mietet man doch lieber weiter. Das ist für das gleiche Geld grösser, und ausserdem gibt es einen Vermieter, den man wegen dem kleinsten Problem anhauen kann. Statt selber mal zu schauen, ob die Sicherungen alle wieder drin sind.
Manche Reiche und manche Nichtreiche kapieren ein System nicht: Besitz ist gleich Verantwortung. Reiche können sich von den meisten Verantworungen irgendwie loskaufen, die Tujenhecken für den Gärtner, den Pool für den Schwarzen und das Internat für die Blagen. Nichtreiche verzichten manchmal auf die Vermögensbildung, indem sie sich nicht einschränken wollen. Mein Mitleid mit Rauchern, Aktienspekulanten, Klingeltonrunterladern, Tempo-200-Bolzern, Feuerwerksteufeln und Malleeimersäufern ist da kleiner gleich Null. Und ich wehre mich dagegen, in diesen Fällen irgendetwas von sozialer Ungerechtigkeit hören zu müssen. Wer das Geld so verbrennt, muss selber wissen, was er tut. Wie auch der Reiche, der nach einem halben Vollgasleben plötzlich Ärger mit der Steuer und der Bank bekommt. Das deckt beileibe nicht alle Fälle der hierzulande existierenden Ungerechtigkeit ab, aber es relativiert so einiges.
Am Rest muss man arbeiten. Die sozialen Spannungen dürfen sich nicht erweitern, sonst wird das Land instabil, und das ist für niemanden gut. Es wird hierzulande keine Revolution geben, aber ein dominierendes Gefühl der Lecktmich-Haltung gegenüber der Gemeinschaft, die eigentlich alle umfassen sollte. Und jeder, der Scheisse baut, wird auf die andere Schicht zeigen und sagen: Aber die machen doch auch sowas. Der Sprayer findet die Bankchef asozial und umgekehrt - beides stimmt, aber keiner hat Recht. So etwas kann und wird nicht gut gehen, und daran ändert es auch nichts, wenn die Politikervolldeppen dieses Landes alle zusammen nächstes Jahr mehr kassieren wollen, bei gleichzeitig anhaltender Umverteilung. Dabei wären Steuern ein prima Mittel zur Bekämpfung von Unverantwortlichkeiten - zu dumm, dass Aprigoat, Spitzelede und AsozialPD in der Hinsicht die Vorreiter sind. Nur: Wer sich darüber beklagt, soll zeigen, dass er es selbst anders macht.
Wie wär´s? Rauchen aufhören, Tempo 100 auf der Autobahn, ein kleines, solides Haus kaufen mit Hilfe der Verwandtschaft, statt Urlaub das Haus herrichten, und die nächsten drei Jahre keinen neuen Rechner kaufen - so Zeug halt. Das macht keinen zum Millionär, aber es ist ein Stück Sicherheit; und wenn man es hat, kann man weiterschauen. Was? Klingt spiessig? Ich habe mit einem Stadtpalast leicht reden? Liebe Leute, heute ist der 31.12., und während andere den freien Tag geniessen, habe ich heute beim Einzug von Mietern geholfen und statt einem Spaziergang in der Sonne einen Boiler repariert. Ich bin auf dem Ohr heute TAUB.
Frohes neues Jahr.
Das mit dem Reichtum ist so eine Sache. Ich kenne reiche Leute, die sich den ganzen Tag ärgern können, weil ihnen der Staat Knüppel zwischen die Beine wirft. Der Höhepunkt war ein Herr, der unter den 100 reichsten Deutschen zu finden ist und sich mir gegenüber über den Verwaltungsaufwand beschwerte, den ihm die Beschäftigung seines Gärtners auf 400-Euro-Basis bereitete. Doch, das gibt es. Wie auch die Tochter eines hiesigen Unternehmers, der ihre Eltern ein Geschäft in bester Lage geschenkt haben, mit allem Drum und Dran, in dem irgenwelche Geschäftsführer viel Geld erzeugen, aber sie steht jeden Tag auf und hasst ihr Leben bis zum Schlafengehen. Ich kenne jemanden, der hat eine 400 m² Villa mit 5 Räumen, dem sie jetzt nicht mehr gefällt und der, obwohl er auf den mittleren siebenstelligen Verkaufspreis nicht angewiesen ist, bei jeder Begegnung jammert, wieviel Zinsen ihm entgehen, weil den potentiellen Käufern die exotische Holzvertäfelung des Schwimmbades dann doch zu Spät-70er ist. Und ich kannte einen Haufen Leute aus meinem Viertel, die sich vor dem 30. Geburtstag umgebracht haben; das war eine Zeitlang eine Mode unter meiner Kohorte, deren Erzeuger es in all ihrem Luxus nicht begriffen haben.
Umgekehrt kenne ich aber auch die andere Seite. Den Schwarzarbeiter, der zur Sicherung seiner Sozialbezüge jeden Trick zum Linken des Staates ausnützt. Die Emporkömmlinge, die nie genug haben und es an denen auslassen, die sie daran erinnern, dass sie selbst auch mal unten waren, und die beschleimen, die immer wissen werden, wer da vor ihnen steht. Die Mieter billiger Räume, die alles runterwirtschaften und für die Luxus ein teurer Urlaub, ein teures Auto und jedes Jahr der neueste Fernseher und die frische Couchgarnitur ist, und die sich in die Überschuldung wirtschaften, die sie dann am Vermieter rauslassen. Und die Arschkrampen, die irgendwas demolieren, weil es cool ist, dann jemand krankenhausreif schlagen und sich vor Gericht auf ihr soziales Umfeld berufen.
Der Umstand, dass Armut ebensowenig automatisch den Anstand bildet wie Reichtum jemanden asozial macht, ändert natürlich nichts daran, dass es in Deutschland eine enorme Kluft zwischen den sozialen Schichten gibt. Meines Erachtens gibt es keine irgendwann in den 70ern abgekoppelte Schicht der Reichen; ich denke, diese Schicht gab es schon immer, und erst die Bedrohung der Mittelschicht durch den sozialen Abstieg als Folge des Übergangs von einer Nachfragewirtschaft zu einem produktionsbedingt abartigen Konsumsystem lässt die Unterschiede sichtbar zu Tage treten. Helfen tut dabei die Johurnaille, die die längste Zeit auf dem monopolymässigen Weg nach oben war und momentan darum kämpft, nicht die Avantgarde des Niedergangs zu werden.
Ich denke, dass die pauschale Betrachtung der "Reichen" nicht weiterhilft. Es gibt "die" Reichen nicht, sowohl die Definition als auch die Abgrenzung ist schwierig. Ich würde grob gesagt das Sechstel der Bevölkerung, die weitgehend frei von materiellen Sorgen leben, als reich bezeichnen, wenn man den Begriff schon anwenden möchte. Reich ist damit weniger eine Frage des Verdienstes, der heutigentags eine sehr variable Grösse darstellen kann, wie einem sicher gern mancher der 5000 arbeitslosen Manager in München bestätigen wird. Desto weniger Basis da ist, desto höher muss das Einkommen sein. Und, jetzt kommen wir zum eigentlichen Punkt, desto verantwortlicher mit der Basis umgegangen wird, desto eher wird Reichtum zu einer Tugend. Das klingt jetzt vielleicht etwas calvinistisch, aber ich denke, man muss nicht prüde oder geizig sein, um das so zu sehen.
Che fragt in seinem Kommentar danach, ob sich hier in der absoluten Boomregion jemand das Bauen leisten kann. Die Antwort ist Ja und Nein. Tatsächlich sorgen die Preise nahe der Munich Area und mit zwei auf vollen Touren laufenden Weltkonzernen in der Provinz dafür, dass der Traum vom eigenen Haus nicht leicht realisiert werden kann. Das stetige Ausweisen neuer Baugrundstücke ändert nichts an den Kosten. Umgekehrt haben wir hier Leute, die einfach keine Nachbarn haben wollen und deshalb ein Grundstück neben sich kaufen und verwildern lassen, oder ein Haus leer stehen lassen, weil es sie an etwas Unerfreuliches - eine Scheidung, einen Selbstmord, ein nicht wirklich geschmackvolles Ambiente - erinnert. Und wir haben den klassischen Fall der älteren Herrschaften ohne Kinder in der Nähe, die drei Stadthäuser verrotten lassen, die man restauriert für 3000 Euro pro m² verkaufen könnte.
An der Dummheit der Leute kann man wenig ändern. Vor der Stadt wird von Immobilienhaien wie blöd Toskanakitsch für Irrsinnspreise gebaut, und was wollen die privaten Bauherren? Toskanakitsch. Lieber 100 m² Toskanakitsch, nach eigenen Vorstellungen als Doppelhaushälfte in die Landschaft geschissen, als sich ein älteres Gebäude kaufen. Weil man das nicht nach eigenen Vorstellungen gestalten kann. Weil die Küche ein Eckchen zu klein ist und in das Wohnzimmer nicht die monströse Liegelandschaft vor die 180-cm-Glotze passt. Den hilfreichen Bausparer der Eltern hat man sowieso im offenen Zweitwagen für die Frau versenkt. Und weil das eine eben nicht geht und das andere zu viel kostet, mietet man doch lieber weiter. Das ist für das gleiche Geld grösser, und ausserdem gibt es einen Vermieter, den man wegen dem kleinsten Problem anhauen kann. Statt selber mal zu schauen, ob die Sicherungen alle wieder drin sind.
Manche Reiche und manche Nichtreiche kapieren ein System nicht: Besitz ist gleich Verantwortung. Reiche können sich von den meisten Verantworungen irgendwie loskaufen, die Tujenhecken für den Gärtner, den Pool für den Schwarzen und das Internat für die Blagen. Nichtreiche verzichten manchmal auf die Vermögensbildung, indem sie sich nicht einschränken wollen. Mein Mitleid mit Rauchern, Aktienspekulanten, Klingeltonrunterladern, Tempo-200-Bolzern, Feuerwerksteufeln und Malleeimersäufern ist da kleiner gleich Null. Und ich wehre mich dagegen, in diesen Fällen irgendetwas von sozialer Ungerechtigkeit hören zu müssen. Wer das Geld so verbrennt, muss selber wissen, was er tut. Wie auch der Reiche, der nach einem halben Vollgasleben plötzlich Ärger mit der Steuer und der Bank bekommt. Das deckt beileibe nicht alle Fälle der hierzulande existierenden Ungerechtigkeit ab, aber es relativiert so einiges.
Am Rest muss man arbeiten. Die sozialen Spannungen dürfen sich nicht erweitern, sonst wird das Land instabil, und das ist für niemanden gut. Es wird hierzulande keine Revolution geben, aber ein dominierendes Gefühl der Lecktmich-Haltung gegenüber der Gemeinschaft, die eigentlich alle umfassen sollte. Und jeder, der Scheisse baut, wird auf die andere Schicht zeigen und sagen: Aber die machen doch auch sowas. Der Sprayer findet die Bankchef asozial und umgekehrt - beides stimmt, aber keiner hat Recht. So etwas kann und wird nicht gut gehen, und daran ändert es auch nichts, wenn die Politikervolldeppen dieses Landes alle zusammen nächstes Jahr mehr kassieren wollen, bei gleichzeitig anhaltender Umverteilung. Dabei wären Steuern ein prima Mittel zur Bekämpfung von Unverantwortlichkeiten - zu dumm, dass Aprigoat, Spitzelede und AsozialPD in der Hinsicht die Vorreiter sind. Nur: Wer sich darüber beklagt, soll zeigen, dass er es selbst anders macht.
Wie wär´s? Rauchen aufhören, Tempo 100 auf der Autobahn, ein kleines, solides Haus kaufen mit Hilfe der Verwandtschaft, statt Urlaub das Haus herrichten, und die nächsten drei Jahre keinen neuen Rechner kaufen - so Zeug halt. Das macht keinen zum Millionär, aber es ist ein Stück Sicherheit; und wenn man es hat, kann man weiterschauen. Was? Klingt spiessig? Ich habe mit einem Stadtpalast leicht reden? Liebe Leute, heute ist der 31.12., und während andere den freien Tag geniessen, habe ich heute beim Einzug von Mietern geholfen und statt einem Spaziergang in der Sonne einen Boiler repariert. Ich bin auf dem Ohr heute TAUB.
Frohes neues Jahr.
donalphons, 21:27h
Sonntag, 31. Dezember 2006, 21:27, von donalphons |
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arboretum,
Sonntag, 31. Dezember 2006, 21:53
Wie auch die Tochter eines hiesigen Unternehmers, der ihre Eltern ein geschäft in bester Lage geschenkt haben, mit allem Drum und Dran, in dem irgenwelche Geschäftsführer viel Geld erzeugen, aber sie steht jeden Tag auf und hasst ihr Leben bis zum Schlafengehen.
Ich habe neulich schon bei der neuesten Iris-Geschichte gedacht, dass sie, obwohl sie ausreichend Geld, eine Eigentumswohnung und einen regelmäßigen Begleiter hat, der sie mit Torte füttert, weniger glücklich ist als ich, die dies alles nicht hat und wahrscheinlich niemals haben wird. Und obwohl ich mir immer noch nicht darüber schlüssig bin, ob ich sie nun sympathisch finde oder nicht, tat sie mir leid.
Wie wär´s? Rauchen aufhören, Tempo 100 auf der Autobahn, ein kleines, solides Haus kaufen mit Hilfe der Verwandtschaft, statt Urlaub das Haus herrichten, und die nächsten drei Jahre keinen neuen Rechner kaufen - so Zeug halt.
In manchem Fall mag das funktionieren, aber ich kenne auch genügend Leute, die nicht rauchen, deren Auto nur noch mit Ach und Krach 100 auf der Autobahn fährt, die sich schon lange keinen Rechner mehr gekauft haben und noch länger nicht mehr im Urlaub waren, und sich trotzdem kein kleines Haus kaufen können, denn die Verwandtschaft kann gar nicht finanziell helfen. Sie wirken aber nicht neidisch und schon gar nicht unglücklicher als andere, ganz im Gegenteil. Sie sind großzügiger und freigiebiger als so mancher, der sich das viel eher "leisten" könnte.
Ich habe neulich schon bei der neuesten Iris-Geschichte gedacht, dass sie, obwohl sie ausreichend Geld, eine Eigentumswohnung und einen regelmäßigen Begleiter hat, der sie mit Torte füttert, weniger glücklich ist als ich, die dies alles nicht hat und wahrscheinlich niemals haben wird. Und obwohl ich mir immer noch nicht darüber schlüssig bin, ob ich sie nun sympathisch finde oder nicht, tat sie mir leid.
Wie wär´s? Rauchen aufhören, Tempo 100 auf der Autobahn, ein kleines, solides Haus kaufen mit Hilfe der Verwandtschaft, statt Urlaub das Haus herrichten, und die nächsten drei Jahre keinen neuen Rechner kaufen - so Zeug halt.
In manchem Fall mag das funktionieren, aber ich kenne auch genügend Leute, die nicht rauchen, deren Auto nur noch mit Ach und Krach 100 auf der Autobahn fährt, die sich schon lange keinen Rechner mehr gekauft haben und noch länger nicht mehr im Urlaub waren, und sich trotzdem kein kleines Haus kaufen können, denn die Verwandtschaft kann gar nicht finanziell helfen. Sie wirken aber nicht neidisch und schon gar nicht unglücklicher als andere, ganz im Gegenteil. Sie sind großzügiger und freigiebiger als so mancher, der sich das viel eher "leisten" könnte.
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donalphons,
Sonntag, 31. Dezember 2006, 22:00
Was iris angeht: Die kommt gleich. man muss ihr zugute halten, dass sie gute Geschichten liefert, von denen ich aber leider nur 1/10 schreiben kann.
Und ansonsten: Ja. Stimmt alles. Würde ich voll unterschreiben.
Und ansonsten: Ja. Stimmt alles. Würde ich voll unterschreiben.
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arboretum,
Sonntag, 31. Dezember 2006, 22:05
Gewiss hat sie außer den vielen guten Geschichten auch noch andere schätzenswerte Eigenschaften, denn sonst würdest Du wahrscheinlich kaum so viel Zeit mit ihr verbringen. Meine Unschlüssigkeit beruht eher darauf, dass ich den Eindruck habe, sie könnte zickig und verzogen sein, und zwar nicht zu knapp . Dir sagt man ja ein Faible für solche Frauen nach, aber mir geht sowas nur auf die Nerven.
Ich wünsche einen schönen Abend und einen fröhlichen Start ins neue Jahr!
Ich wünsche einen schönen Abend und einen fröhlichen Start ins neue Jahr!
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donalphons,
Sonntag, 31. Dezember 2006, 22:10
Danke! Desgleichen!
Und das mit der Zickigkeit, das ist halt manchmal so bei Frauen. Immer.
Und das mit der Zickigkeit, das ist halt manchmal so bei Frauen. Immer.
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donalphons,
Sonntag, 31. Dezember 2006, 22:24
Dann habe ich immer Pech gehabt. Oder PMS ist eine prima Ausrede.
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arboretum,
Sonntag, 31. Dezember 2006, 22:27
Du hattest Pech. Oder kennst bislang die falschen Frauen. ;-)
2006 ist an den PMS-Ausfällen einer Freundin eine Freundschaft hopps gegangen. Nach zweieinhalb Jahren hatte ich für diese Touren einfach keinen Nerv mehr übrig. Ich konnte echt schon die Uhr danach stellen. "Weiber!", wie eine gute Bekannte von mir zu diesem PMS-Gehabe einmal voller Abscheu sagte, als ich ihr von jener dann-nicht-mehr-Freundin erzählte.
Ich frage mich wirklich, warum Männer sich so einen Scheiß dauernd bieten lassen.
2006 ist an den PMS-Ausfällen einer Freundin eine Freundschaft hopps gegangen. Nach zweieinhalb Jahren hatte ich für diese Touren einfach keinen Nerv mehr übrig. Ich konnte echt schon die Uhr danach stellen. "Weiber!", wie eine gute Bekannte von mir zu diesem PMS-Gehabe einmal voller Abscheu sagte, als ich ihr von jener dann-nicht-mehr-Freundin erzählte.
Ich frage mich wirklich, warum Männer sich so einen Scheiß dauernd bieten lassen.
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che2001,
Sonntag, 31. Dezember 2006, 23:22
So man als Mann das sagenn kann: Arboretum, ich bin da ganz bei Dir.
Don: Der Unterschied ist, bei uns bauen sich die Lehrer- und Angestellte-Ingenieurs-Familien 250m² - Toskanakitsch-Häuser auf 600m² - Grundstücke, was sich bei euch wahrscheinlich nur Millionäre leisten könnten, und ich frage mich ernsthaft: Was nützt Euch Eure bayerische Lebensqualität, bei solchen Preisen?
Ach, egal. Die Raketen und Feuerwerksbatterien rausgeholt, die Beretta mit Leuchtspur durchgeladen, und ab in die Nacht!
Don: Der Unterschied ist, bei uns bauen sich die Lehrer- und Angestellte-Ingenieurs-Familien 250m² - Toskanakitsch-Häuser auf 600m² - Grundstücke, was sich bei euch wahrscheinlich nur Millionäre leisten könnten, und ich frage mich ernsthaft: Was nützt Euch Eure bayerische Lebensqualität, bei solchen Preisen?
Ach, egal. Die Raketen und Feuerwerksbatterien rausgeholt, die Beretta mit Leuchtspur durchgeladen, und ab in die Nacht!
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amelia,
Montag, 1. Januar 2007, 12:22
Ich glaube, dass der viel propagierte Sozialneid hier in Deutschland stärker ausgeprägt ist als etwa in den USA, liegt vor allem daran, dass hier die Chancen, es von ganz unten bis nach ganz oben zu schaffen, wesentlich kleiner sind. Das deckt sich mit meinen eigenen Erfahrungen: Selbst aus durchaus wohlhabender Familie, hatte ich den Ehrgeiz, trotzdem alles aus eigener Kraft zu schaffen - ein wenig aus Prinzip, aber auch, weil meine Eltern meine Ziele nie so recht unterstützen mochten.
Ich habe mir mit sehr viel Einsatz einigen Erfolg erarbeitet. Glaubte ich zumindest lange. Und nun treffe ich immer häufiger auf Leute mit ähnlichem sozialem Hintergrund, (nach meinem Eindruck) eher bescheidenen Talenten, wenig Mut und mäßigem Elan, die aber hemmungslos alle Unterstützung der Familie in Anspruch genommen haben - Privatuni, Vitamin B, alles. Die ziehen nun an mir vorbei.
Bin ich neidisch? Nicht unbedingt, ich hatte ja ähnliche Voraussetzungen. Aber ein bisschen betrogen fühle ich mich manchmal... War ich einfach nur naiv?
Ich habe mir mit sehr viel Einsatz einigen Erfolg erarbeitet. Glaubte ich zumindest lange. Und nun treffe ich immer häufiger auf Leute mit ähnlichem sozialem Hintergrund, (nach meinem Eindruck) eher bescheidenen Talenten, wenig Mut und mäßigem Elan, die aber hemmungslos alle Unterstützung der Familie in Anspruch genommen haben - Privatuni, Vitamin B, alles. Die ziehen nun an mir vorbei.
Bin ich neidisch? Nicht unbedingt, ich hatte ja ähnliche Voraussetzungen. Aber ein bisschen betrogen fühle ich mich manchmal... War ich einfach nur naiv?
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vroni,
Montag, 1. Januar 2007, 14:01
@ amelia
Vielleicht warst du "naiv". Glaub ich aber nicht. Naivität würde ja auch heißen ungebildet/unverbildet. Ich würde es als "idealistisch" bezeichen, was etwas leicht anderes ist.
Wer "doofer" ist und dennoch mithilfe von Herkunft, Privatuni und weiteren Hilfsmätzchen an einem vorbeizieht, dem hilft das sogenannte Gesetz des Stallgeruchs.
Nur - in den 70ern, die uns die Bildungsoffenive bescherten, damit jedes Arbeiterkind ebenfalls studieren kann, hat man das idealistisch übersehen oder übersehen wollen. Das Stigma oder wahlweise die Auszeichnung "Stallgeruch" gab es schon immer, und ich bilde mir ein, in Europa ist das etwas stärker, weil auch dessen alte Strukturen stärker sind, mit Großbürgertum, Kleinbürgertum und Gutsherrenart. Daran haben 2 Weltkriege und diverse forschrittliche Gesetze/Reformen aber auch gar nix verändert. Bilde mir aber weiterhin ebenfalls ein, dass die USA nachziehen, oder schon immer nie so waren, wie wir sie uns nie vorgestellt haben :) Amiland ist aber null das Eldorado für soziale Durchlässigkeit. Für jede Tellerwäschergeschichte gibt es 1000 andere, die eher so enden, wie es T. C. Boyle gern beschreibt.
Vielleicht warst du "naiv". Glaub ich aber nicht. Naivität würde ja auch heißen ungebildet/unverbildet. Ich würde es als "idealistisch" bezeichen, was etwas leicht anderes ist.
Wer "doofer" ist und dennoch mithilfe von Herkunft, Privatuni und weiteren Hilfsmätzchen an einem vorbeizieht, dem hilft das sogenannte Gesetz des Stallgeruchs.
Nur - in den 70ern, die uns die Bildungsoffenive bescherten, damit jedes Arbeiterkind ebenfalls studieren kann, hat man das idealistisch übersehen oder übersehen wollen. Das Stigma oder wahlweise die Auszeichnung "Stallgeruch" gab es schon immer, und ich bilde mir ein, in Europa ist das etwas stärker, weil auch dessen alte Strukturen stärker sind, mit Großbürgertum, Kleinbürgertum und Gutsherrenart. Daran haben 2 Weltkriege und diverse forschrittliche Gesetze/Reformen aber auch gar nix verändert. Bilde mir aber weiterhin ebenfalls ein, dass die USA nachziehen, oder schon immer nie so waren, wie wir sie uns nie vorgestellt haben :) Amiland ist aber null das Eldorado für soziale Durchlässigkeit. Für jede Tellerwäschergeschichte gibt es 1000 andere, die eher so enden, wie es T. C. Boyle gern beschreibt.
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politischinkompetent,
Montag, 1. Januar 2007, 14:20
Moderne Märchen
Wer ernsthaft noch glaubt, dass in Deutschland Familiengefüge durch die Bank so intakt seien, dass man sich mit Hilfe der Verwandtschaft Häuser kaufen und diese restaurieren könne, belegt damit eine gewisse Realitätsferne. Hierzulande lebt jede Kleinfamilie für sich, Kontakte gibt es nur zu Heuchelfesten wie Weihnachten und da auch mehr zur Selbsttäuschung denn aus wirklichem Verstehen dessen, was und wie groß die Familie eigentlich ist. Beispiele? Tanten, die ihren Enkeln noch in der Grundschule 6-stellige Anteile an Immobilien überschreiben und für sie dicke Sparbücher füllen, während Neffen und Nichten nur dazu gut sind, wenn mal etwas billig erledigt werden soll. Dann ist man "Familie" - billige Ausbeutung unter dem Deckmantel der Verwandtschaft. Oder Verwandte, denen Projektbeteiligungen mit 10-12 % p.a. für 3 Jahre, ggf. mit zusätzlicher Gewinnausschüttung bei entsprechenden Zahlen, angeboten werden, sauber ausgearbeitet und teils auch abgesichert. Am Ende stieg ein Kunde mit einer vierstelligen Summe ein, während die "Familie" noch darüber diskutiert, wie unsäglich es doch sei, seine "Familie" bei sowas einzuspannen. DAS ist vielfach Familie in Deutschland, Don. Nicht die bis in x-te Glied verzweigten Stammbäume der Satten und Selbstgerechten.
Im Übrigen kommt die Gesellschaft nur weiter, wenn Ideen und Möglichkeiten zu deren Ausarbeitung zueinander finden oder kurz: Ideen und Kapital. Das Problem: die mit den Ideen haben oftmals nicht das Kapital und arbeiten sich den Arsch ab, während die mit dem Kapital sich an der von der globalisierten Heuchschreckenwirtschaft erzielten Rendite erfreuen, die ihnen ihr Bankberater übermittelt. Es ist nicht mehr nötig, selbst und durch Projekt- bzw. Unternehmensbeteiligungen Risiken einzugehen. Die globale Finanzwirtschaft presst weltweit mit aller Gewalt das raus, was sie gerade braucht.
Tragfähige Lösungen und Alternativen für die Massen, die nicht von Realitätsferne geprägt sind, habe ich weder in Parteiprogrammen oder Politikerreden noch in Deinem Beitrag bislang gesehen. Nur am Rande: Ich rauche nicht, ich habe kein Auto (also nix mit Tempo 100), mein letzter wirklicher Urlaub, der nicht irgendwie mit Arbeit verbandelt war, ist mehr als 3 Jahre her und mein Rechner kommt ins dritte Jahr, aber trotzdem hab ich noch kein Haus. Hmmmm, komisch!
Du sagst, dass "die pauschale Betrachtung der Reichen nicht weiterhilft". Die pauschale Betrachtung der anderen tut es auch nicht. Niemand zwingt Dich, Mietern beim Einzug zu helfen oder Boiler zu reparieren. Erwarte bloß kein Mitleid.
MfG
Daniel
Im Übrigen kommt die Gesellschaft nur weiter, wenn Ideen und Möglichkeiten zu deren Ausarbeitung zueinander finden oder kurz: Ideen und Kapital. Das Problem: die mit den Ideen haben oftmals nicht das Kapital und arbeiten sich den Arsch ab, während die mit dem Kapital sich an der von der globalisierten Heuchschreckenwirtschaft erzielten Rendite erfreuen, die ihnen ihr Bankberater übermittelt. Es ist nicht mehr nötig, selbst und durch Projekt- bzw. Unternehmensbeteiligungen Risiken einzugehen. Die globale Finanzwirtschaft presst weltweit mit aller Gewalt das raus, was sie gerade braucht.
Tragfähige Lösungen und Alternativen für die Massen, die nicht von Realitätsferne geprägt sind, habe ich weder in Parteiprogrammen oder Politikerreden noch in Deinem Beitrag bislang gesehen. Nur am Rande: Ich rauche nicht, ich habe kein Auto (also nix mit Tempo 100), mein letzter wirklicher Urlaub, der nicht irgendwie mit Arbeit verbandelt war, ist mehr als 3 Jahre her und mein Rechner kommt ins dritte Jahr, aber trotzdem hab ich noch kein Haus. Hmmmm, komisch!
Du sagst, dass "die pauschale Betrachtung der Reichen nicht weiterhilft". Die pauschale Betrachtung der anderen tut es auch nicht. Niemand zwingt Dich, Mietern beim Einzug zu helfen oder Boiler zu reparieren. Erwarte bloß kein Mitleid.
MfG
Daniel
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vroni,
Montag, 1. Januar 2007, 14:32
Ich bestehe darauf, dass nicht jeder habwegs Wohlhabende wie Meistervermieter Alphonso in Sippenhaft mit allen möglichen und unmöglichen Reichen dieser Erde gebracht wird. (Da ist mein Intimfeind, Bauunternehmer und Ex-Schwager ein ganz anderer Vermieter, er lässt die Büsche vor den Häusern vergammeln, schreit aber, dass "die Mieter" angeblich alles runterwirtschaften. Voll cool.)
Genauso wenig wie ich in grundsätzliche Sippenhaft gebracht werden möchte für traditionslose, kleinmütige, ängstliche Kleinbürger ohne jegliche Kultur, die Ausländer nicht mögen, obwohl sie gar keine Ahnung haben, wie die wirklich sind außer dem Pizza-Italiener, da sie kaum welche in der Kleinstadt haben, und die gern nach dem Staat rufen, dass er alles richten möge. Das klingt bösartig, aber von solchen stamme ich vermutlich hauptsächlich ab.
Genauso wenig wie ich in grundsätzliche Sippenhaft gebracht werden möchte für traditionslose, kleinmütige, ängstliche Kleinbürger ohne jegliche Kultur, die Ausländer nicht mögen, obwohl sie gar keine Ahnung haben, wie die wirklich sind außer dem Pizza-Italiener, da sie kaum welche in der Kleinstadt haben, und die gern nach dem Staat rufen, dass er alles richten möge. Das klingt bösartig, aber von solchen stamme ich vermutlich hauptsächlich ab.
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donalphons,
Montag, 1. Januar 2007, 14:40
Niemand zwingt Dich, Mietern beim Einzug zu helfen oder Boiler zu reparieren.
Verantwortung heisst, es ohne Zwang zu tun. Mitleid brauche ich keines, aber auch kein Gerede von wegen, dass Besitz gleichbedeutend mit Verantwortungslosigkeit ist.
Abgesehen davon festigt ersteres die gute Nachbarschaft und zweiteres spart Geld.
Verantwortung heisst, es ohne Zwang zu tun. Mitleid brauche ich keines, aber auch kein Gerede von wegen, dass Besitz gleichbedeutend mit Verantwortungslosigkeit ist.
Abgesehen davon festigt ersteres die gute Nachbarschaft und zweiteres spart Geld.
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palamedes,
Montag, 1. Januar 2007, 14:47
"Reiche" @Sylvester
16 Leute, ohne Ausnahme 30-40jährige, kinderlos, Haushaltseinkommen über den Daumen überall >150k. DINKies eben. Ein kleiner, gemütlicher Italiener, nah am Wasser, netter Abend, nette Gespräche, viel und gutes Lachen, gutes Essen, guter Wein.
Am Ende geht die Mappe mit der Rechnung rum. An allen 16 vorbei.
Fehlbetrag am Ende: über 100 EUR (!!!). Der Wirt war es diesmal nicht. Jeder weiß, welche beiden Pärchen es waren. Jeder. Nämlich die, die zusätzlich zu ihrer eigenen Leistung beide viel geerbt haben und DAZU noch die bestbezahlten Jobs von allen haben.
Am Ende geht die Mappe mit der Rechnung rum. An allen 16 vorbei.
Fehlbetrag am Ende: über 100 EUR (!!!). Der Wirt war es diesmal nicht. Jeder weiß, welche beiden Pärchen es waren. Jeder. Nämlich die, die zusätzlich zu ihrer eigenen Leistung beide viel geerbt haben und DAZU noch die bestbezahlten Jobs von allen haben.
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vroni,
Montag, 1. Januar 2007, 15:01
Weil wir grad dabei sind:
Bei einem Frankreich-Urlaub im Burgund mit wohlhabenden Dinksen (BWL, Ing. Lehrer) dabei gewesen. Der mit einem der besten Jobs und bestem Elternhaus schob seinen übervoll gefüllten Einkaufswagen voll mit Schinken, Käse und Wein aus dem Supermarché raus, ohne bezahlt zu haben. Er (BWL) fand das lustig und nix dabei, was meinen liebgewordenen Vorurteilen über Wirtschaftler Aufblüte bescherte. Waren um die 300 Franc.
Auch Reichtum und sogenanntes gutes Elternhaus bewahren nicht davor, im Kinderzimmer mit Riesengalopp durchgedüst zu sein und einige Entwicklungsstufen in Richtung Menschsein übersprungen zu haben. Armut bewahrt aber auch nicht davor.
Bei einem Frankreich-Urlaub im Burgund mit wohlhabenden Dinksen (BWL, Ing. Lehrer) dabei gewesen. Der mit einem der besten Jobs und bestem Elternhaus schob seinen übervoll gefüllten Einkaufswagen voll mit Schinken, Käse und Wein aus dem Supermarché raus, ohne bezahlt zu haben. Er (BWL) fand das lustig und nix dabei, was meinen liebgewordenen Vorurteilen über Wirtschaftler Aufblüte bescherte. Waren um die 300 Franc.
Auch Reichtum und sogenanntes gutes Elternhaus bewahren nicht davor, im Kinderzimmer mit Riesengalopp durchgedüst zu sein und einige Entwicklungsstufen in Richtung Menschsein übersprungen zu haben. Armut bewahrt aber auch nicht davor.
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donalphons,
Montag, 1. Januar 2007, 16:00
Jaja, ich kenne qua Herkunft auch solche Fälle in grosser Zahl. Aber ich habe grade jemanden heimgebracht und all den Müll gesehen - das machen alle zusammen, in allen Vierteln sieht es gleich aus. Entschuldigt mich, ich muss jetzt kehren.
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che2001,
Montag, 1. Januar 2007, 16:21
Über die Relativität des Reichtums
Ein alter Freund von mir sagte einmal "Ich bin reich.". Der so sprach, bezog zu diesem Zeitpunkt 700 Euro Arbeitslosenhilfe, seine Definition von Reichtum war im Weltmaßstab gedacht, die Lebensverhältnisse von Ländern wie dem Tschad oder Bangladesh waren in die Reichtumsdefinition schon einberechnet, und dann ist jemand, der es sich leisten kann, täglich Bier und Kaffee zu trinken und täglich Fleisch zu essen, der einen Fernseher, einen Videorekorder und eine wirklich gute Stereoanlage sowie ein Auto besitzt eben ein reicher Mann. Dass das Auto an die 20 Jahre alt ist, ist eher ein Vorteil, denn die neueren Kisten kann man nicht mehr selber reparieren.
So kann man es auch sehen.
Was den Wohlstand im landläufigeren deutschen Sinne angeht: Es ist natürlich augenfällig, dass sich die SLKs, BMWs und großen Audis sprungartig vermehren, sobald man die Donau überschreitet, die Leute sind auch im schnitt, nun nicht unbedingt besser oder chicer, aber doch teurer asngezogen als anderswo. Zum Thema höhere Mieten und Immobilienpreise (und ich kenne auch die Preise der Münchner Restaurants und Kneipen) meintest Du, don, dass bei euch auch die Einkommen höher sind. Das gilt aber in erster Linie für die happy few. Natürlich gibt es in Oberbayern mehr Reiche als in Norddeutschland (ohne Hamburg, das ich als Wohlstandsinsel mal aus der Rechnung nehme), und die Reichen dort sind auch reicher als woanders, insgesamt werden in sehr vielen Bereichen der Wirtschaft höhere Gehälter gezahlt. Aber die Immobilien- und Mietpreise bei Euch sind 10 oder 15 mal so hoch wie bei uns, und mir kann niemand erzählen, dass die Einkommen im gleichen Maßstab höher liegen. Angestellte im Öffentlichen Dienst, Beamte, Arbeiter in der Industrie verdienen inMünchen und Ingolstadt nicht mehr, als sie auch in Emden, Hannover oder Wolfsburg verdienen. In Hannover-Linden oder Bremen-Neustadt gibt es Restaurants, wo man eine komplette Mahlzeit, und zwar etwas anderes als Döner o.ä., für 6 Euro bekommt (das nur pars pro toto).
Unterm Strich betrachtet ist somit für Angehörige unterer und mittlerer Einkommensgruppen bis in meine Gehaltsklasse - und ich gehöre schon zu den Besserverdienenden - die norddeutsche Provinz eine Gegend mit deutlich höherer Lebensqualität als Oberbayern.
P.S.: Und die, denen es in Oberbayern so richtig gut geht, sind auch keine NE- oder Werbung-Spinnerköpfe, sondern Hopfenbauern oder Hotelbesitzer mit ein paar Generationen Familientradition.
Die sich von unseren größeren Spargelbauern, Güllepolderbaronen und Fischfabrikbesitzern hauptsächlich durch Dialekt und Konfession unterscheiden, und vielleicht dadurch, dass sie statt des Ferraris einen Touareg mit Anhängerkupplung fahren, für das Boot und die Pferde.
So kann man es auch sehen.
Was den Wohlstand im landläufigeren deutschen Sinne angeht: Es ist natürlich augenfällig, dass sich die SLKs, BMWs und großen Audis sprungartig vermehren, sobald man die Donau überschreitet, die Leute sind auch im schnitt, nun nicht unbedingt besser oder chicer, aber doch teurer asngezogen als anderswo. Zum Thema höhere Mieten und Immobilienpreise (und ich kenne auch die Preise der Münchner Restaurants und Kneipen) meintest Du, don, dass bei euch auch die Einkommen höher sind. Das gilt aber in erster Linie für die happy few. Natürlich gibt es in Oberbayern mehr Reiche als in Norddeutschland (ohne Hamburg, das ich als Wohlstandsinsel mal aus der Rechnung nehme), und die Reichen dort sind auch reicher als woanders, insgesamt werden in sehr vielen Bereichen der Wirtschaft höhere Gehälter gezahlt. Aber die Immobilien- und Mietpreise bei Euch sind 10 oder 15 mal so hoch wie bei uns, und mir kann niemand erzählen, dass die Einkommen im gleichen Maßstab höher liegen. Angestellte im Öffentlichen Dienst, Beamte, Arbeiter in der Industrie verdienen inMünchen und Ingolstadt nicht mehr, als sie auch in Emden, Hannover oder Wolfsburg verdienen. In Hannover-Linden oder Bremen-Neustadt gibt es Restaurants, wo man eine komplette Mahlzeit, und zwar etwas anderes als Döner o.ä., für 6 Euro bekommt (das nur pars pro toto).
Unterm Strich betrachtet ist somit für Angehörige unterer und mittlerer Einkommensgruppen bis in meine Gehaltsklasse - und ich gehöre schon zu den Besserverdienenden - die norddeutsche Provinz eine Gegend mit deutlich höherer Lebensqualität als Oberbayern.
P.S.: Und die, denen es in Oberbayern so richtig gut geht, sind auch keine NE- oder Werbung-Spinnerköpfe, sondern Hopfenbauern oder Hotelbesitzer mit ein paar Generationen Familientradition.
Die sich von unseren größeren Spargelbauern, Güllepolderbaronen und Fischfabrikbesitzern hauptsächlich durch Dialekt und Konfession unterscheiden, und vielleicht dadurch, dass sie statt des Ferraris einen Touareg mit Anhängerkupplung fahren, für das Boot und die Pferde.
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che2001,
Montag, 1. Januar 2007, 17:17
Ansonsten:
Rauchen aufhören, Tempo 100 auf der Autobahn, ein kleines, solides Haus kaufen mit Hilfe der Verwandtschaft, statt Urlaub das Haus herrichten, und die nächsten drei Jahre keinen neuen Rechner kaufen - so Zeug halt.
Punkt 1 si, Punkt 2 eigentlich selten anders, Punkt 3 brauch kein Haus will kein Haus, Urlaub zweimal im Jahr ist Muss, seinen Rechner tunt man sich selber bei Bedarf.
Rauchen aufhören, Tempo 100 auf der Autobahn, ein kleines, solides Haus kaufen mit Hilfe der Verwandtschaft, statt Urlaub das Haus herrichten, und die nächsten drei Jahre keinen neuen Rechner kaufen - so Zeug halt.
Punkt 1 si, Punkt 2 eigentlich selten anders, Punkt 3 brauch kein Haus will kein Haus, Urlaub zweimal im Jahr ist Muss, seinen Rechner tunt man sich selber bei Bedarf.
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franz.brandtwein,
Montag, 1. Januar 2007, 17:51
-> Reiche @ Silvester, das ist natuerlich a vomir, aber das gute an solchen Stories ist natuerlich zu sehen das gerade solch minderwertiges Gekreuchs die fatale Neigung zum Aussterben hat (DINKies eben) - und das beruhigt natuerlich wieder.
... hm, 16 Nasen, da muessten doch mal eher so um die 100-120 EUR comme boire drin sein ...
... hm, 16 Nasen, da muessten doch mal eher so um die 100-120 EUR comme boire drin sein ...
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oberlehrer,
Montag, 1. Januar 2007, 17:58
Auf mich wirkt das alles wie ein typische Wessidiskussion. Die Definition von "Wohlstand" fällt - selbst in einer "Boomregion" wie Dresden - im Osten deutlich anders aus.
"Kleines, solides Haus kaufen" - tja, wovon denn? Ich kenne kaum Leute, die in der Lage sind, irgendwelche Rücklagen zu bilden: das Geld reicht halt jetzt schon gerade mal so. Und das sieht dann bei der Verwandtschaft im allgemeinen nicht viel anders aus; und das schlimme ist - jeder weiss, dass sich das in der nächsten Zeit auch nicht ändern wird.
Woran sich die Situation m.E. ganz gut ablesen lässt, ist der Markt für Eigentumswohnungen. In den ersten paar Jahren nach der Wende war das das heisseste Thema; heute ist das weitgehend abgeebbt. Ich kenne hier niemanden, der eine Eigentumswohnung besitzt.
"Kleines, solides Haus kaufen" - tja, wovon denn? Ich kenne kaum Leute, die in der Lage sind, irgendwelche Rücklagen zu bilden: das Geld reicht halt jetzt schon gerade mal so. Und das sieht dann bei der Verwandtschaft im allgemeinen nicht viel anders aus; und das schlimme ist - jeder weiss, dass sich das in der nächsten Zeit auch nicht ändern wird.
Woran sich die Situation m.E. ganz gut ablesen lässt, ist der Markt für Eigentumswohnungen. In den ersten paar Jahren nach der Wende war das das heisseste Thema; heute ist das weitgehend abgeebbt. Ich kenne hier niemanden, der eine Eigentumswohnung besitzt.
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loreley,
Montag, 1. Januar 2007, 18:02
Lieber Che,
10-15 mal billiger mieten und kaufen, bist Du sicher?
In meinem Fall. 90 qm, Altbau, Schwabing, schöner grosser Hinterhof-Garten, U-Bahn ein paar Meter, ebenso alles was man so braucht, 745 Euro kalt mit Nebenkosten, Heizkosten gering, weil es hier nicht oft kalt ist. (hoffentlich sagt jetzt keiner der anderen Münchner, das wäre billig;))
Münchner Restaurants bieten Mittags auch was zu zivilen Preisen an. 5 Euro für Vegetarisches, Fleischgerichte 6-8 Euro. Gute und nette griechische und italienische Restaurants.
Wohneigentum erwerben ist hier und auch überall sonst in Süddeutschland ein anderes Thema. Man braucht dick Eigenkapital dafür.
10-15 mal billiger mieten und kaufen, bist Du sicher?
In meinem Fall. 90 qm, Altbau, Schwabing, schöner grosser Hinterhof-Garten, U-Bahn ein paar Meter, ebenso alles was man so braucht, 745 Euro kalt mit Nebenkosten, Heizkosten gering, weil es hier nicht oft kalt ist. (hoffentlich sagt jetzt keiner der anderen Münchner, das wäre billig;))
Münchner Restaurants bieten Mittags auch was zu zivilen Preisen an. 5 Euro für Vegetarisches, Fleischgerichte 6-8 Euro. Gute und nette griechische und italienische Restaurants.
Wohneigentum erwerben ist hier und auch überall sonst in Süddeutschland ein anderes Thema. Man braucht dick Eigenkapital dafür.
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che2001,
Montag, 1. Januar 2007, 18:04
Was die typische Wessidiskussion angeht, ich habe im oberen Teil meines ommentars geschrieben, wie man das AUCH sehen kann, und dann kriegt das aber einen ganz anderen Drive. Im Übrigen werden im Raum Dresden wahrscheinlich mehr neue Häuser gebaut als im Raum München, und die ganzen russlanddeutschen Spätaussiedlerfamilien, die in Thüringen und Niedersachsen weitgehend in Eigenarbeit und über Verwandtenhilfe ihre Buden hochziehen, sind weder Wessis noch wohlhabender als Ossis, im Gegenteil.
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donalphons,
Montag, 1. Januar 2007, 18:08
Loreley, wenn Du ausziehen solltest - bitte ruf mich sofort an.
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che2001,
Montag, 1. Januar 2007, 18:12
Liebe Loreley, ich kenne, scheint´s, die falschen Gegenden in München ;-)
Ich hatte die Preisangaben im Kopf, die Don hier selber genannt hat und die mir bekannten Preise von Krailling. Mit dem Wohneigentum ist das bei uns eben völlig anders, wir haben hier die Häusle bauenden Arbeiter- und Kleinangestelltenfamilien, die bis vor kurzem mit Eigenheimzulage gebaut haben und sich das Bauen ohne diese nicht hätten leisten können, Häuser, die vielleicht 70 000 Euro kosten (neu gebaut), Hilfsarbeiterhaushalte, die selber Vermieter sind, sind keine Seltenheit.
Ich hatte die Preisangaben im Kopf, die Don hier selber genannt hat und die mir bekannten Preise von Krailling. Mit dem Wohneigentum ist das bei uns eben völlig anders, wir haben hier die Häusle bauenden Arbeiter- und Kleinangestelltenfamilien, die bis vor kurzem mit Eigenheimzulage gebaut haben und sich das Bauen ohne diese nicht hätten leisten können, Häuser, die vielleicht 70 000 Euro kosten (neu gebaut), Hilfsarbeiterhaushalte, die selber Vermieter sind, sind keine Seltenheit.
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oberlehrer,
Montag, 1. Januar 2007, 18:22
Che: Ich hatte den oberen Teil Deines Kommentars sehr wohl mitbekommen. Ich finde es nur halt interessant, dass selbst innerhalb eines einzelnen Landes der Wohlstandsbegriff so weit auseinanderläuft.
Was die Spätaussiedler angeht: Ich habe Mitte der 90er in einem Wohnkomplex mit solchen Leuten gelebt. Von denen hat keiner irgendwas gebaut oder sich auch nur Illusionen gemacht, sich das jemals leisten zu können.
Es kann durchaus sein, dass im Raum Dresden mehr neue Häuser als im Raum München gebaut werden. Tatsächlichen Bedarf sehe ich zwar nicht (Dresden hat einen Wohnungsleerstand von ca. 20%), aber wenn's denn dem Baugewerbe hilft...
Was die Spätaussiedler angeht: Ich habe Mitte der 90er in einem Wohnkomplex mit solchen Leuten gelebt. Von denen hat keiner irgendwas gebaut oder sich auch nur Illusionen gemacht, sich das jemals leisten zu können.
Es kann durchaus sein, dass im Raum Dresden mehr neue Häuser als im Raum München gebaut werden. Tatsächlichen Bedarf sehe ich zwar nicht (Dresden hat einen Wohnungsleerstand von ca. 20%), aber wenn's denn dem Baugewerbe hilft...
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loreley,
Montag, 1. Januar 2007, 18:43
Wenn ich ausziehe Don wird der Vermieter die Handwerker kommen lassen und ein chices Bad samt edler Küche einbauen lassen und schwupps kostet es ein paar 100 Euro mehr, wie schon einige der Nachbarwohnungen.
Ich wollte auch nur vorbringen, dass nicht jeder in München in einer luxussanierten Wohnung lebt. Leider gibt es bald nur noch solche, weil die Leute so oft um- bzw. wegziehen. Warum tun sie das? Laut SZ angeblich weil sie sich verbessern wollen, sprich was grösseres. Ich glaube ja, dass sie hauptsächlich wegen einer neuen Arbeit wegziehen, auch wegen Scheidung bzw. Trennung. Der Mietspiegel ist angestiegen und ich muss damit rechnen bald eine Mieterhöhung zu bekommen, wenn mein Vermieter mir eine Vergleichswohnung nennen kann, die mehr kostet, darf er bis zu 20 % mehr kassieren und in 3 Jahren darf er es wieder.
Ich wollte auch nur vorbringen, dass nicht jeder in München in einer luxussanierten Wohnung lebt. Leider gibt es bald nur noch solche, weil die Leute so oft um- bzw. wegziehen. Warum tun sie das? Laut SZ angeblich weil sie sich verbessern wollen, sprich was grösseres. Ich glaube ja, dass sie hauptsächlich wegen einer neuen Arbeit wegziehen, auch wegen Scheidung bzw. Trennung. Der Mietspiegel ist angestiegen und ich muss damit rechnen bald eine Mieterhöhung zu bekommen, wenn mein Vermieter mir eine Vergleichswohnung nennen kann, die mehr kostet, darf er bis zu 20 % mehr kassieren und in 3 Jahren darf er es wieder.
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donalphons,
Montag, 1. Januar 2007, 18:57
Hm... gerade mal nachgerechnet: Meine Wohnung hier wurde - ohne Möbel und Kunst - mit 80m² auch schon so um die 600 Euro kalt kosten. Insofern ist das wirklich günstig und bleibt es auch für Schwabinger Verhältnisse. Luxusküchen sind allerdings eher ein Verlustgeschäft - bis das über die Miete reingekommen ist, ist das Ding schon ramponiert.
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arboretum,
Montag, 1. Januar 2007, 19:04
Hier bauen sich die Russlanddeutschen auch keine Häuschen, sondern landen im sozialen Wohnungsbau, besser gesagt, in dessen kümmerlichen Resten, und das sind Hochhäuser aus den 70ern. Soziale Brennpunkte nennt man das auch. Für 70.000 Euro gibt's hier vielleicht einen besseren Tiefgaragenplatz aber kein Haus, auch keine Wohnung.
Und die meisten Eigentumswohnungen im Osten dürften wohl irgendwelchen Westlern gehören, die die damals als Steuersparmodell gekauft hatten, und jetzt stehen die Buden oft leer.
Und die meisten Eigentumswohnungen im Osten dürften wohl irgendwelchen Westlern gehören, die die damals als Steuersparmodell gekauft hatten, und jetzt stehen die Buden oft leer.
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che2001,
Montag, 1. Januar 2007, 19:12
Tja, Oberlehrer, es ist wirklich merkwürdig: In Niedersachsen und bestimmten Teilen Ostwestfalens, aber auch Thüringens bauen so viele Spätaussiedler, dass russisch die Lingua Franca in den Baugebieten ist. Wobei deren Finanzierungen abenteuerlich sind und man nicht genau nachgucken sollte, wo der Zement "gekauft" wurde, aber das ist dann eine andere Frage....
Das Wohlstandsgefälle Nord-Süd und Ost-West unterscheidet sich voneinander, aber auch wieder nicht so sehr. Die billigsten Wohnungen gibt es nicht im Osten, sondern in Gelsenkirchen, und Bremerhaven ist sicher ärmer als viele Städte im Osten, wenn auch Stralsund, Wolgast und Eisenhüttenstadt da außer Konkurrenz laufen. Schon die Unterschiede zwischen Frankfurt am Main und Offenbach (das ist nicht weiter auseinander als Dresden und Freital) sind mit denen zwischen München und Bremen oder Suhl und Bitterfeld vergleichbar.
Das Wohlstandsgefälle Nord-Süd und Ost-West unterscheidet sich voneinander, aber auch wieder nicht so sehr. Die billigsten Wohnungen gibt es nicht im Osten, sondern in Gelsenkirchen, und Bremerhaven ist sicher ärmer als viele Städte im Osten, wenn auch Stralsund, Wolgast und Eisenhüttenstadt da außer Konkurrenz laufen. Schon die Unterschiede zwischen Frankfurt am Main und Offenbach (das ist nicht weiter auseinander als Dresden und Freital) sind mit denen zwischen München und Bremen oder Suhl und Bitterfeld vergleichbar.
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amelia,
Montag, 1. Januar 2007, 22:04
Wohneigentum?
Eigene vier Wände im Umkreis der teuren Großstadt, in der ich lebe und arbeite...? Ich habe große Zweifel daran, ob ich mir das jemals werde leisten können, zumindest nicht vom selbst verdienten Geld. Das trotz meines, wohlgemerkt, durchaus soliden Akademikergehalts!
Das bisschen, was ich als Single mit entsprechener Steuer-/Abgabenbelastung im Monat beiseite legen kann, wird zur privaten Altersvorsorge oder für sonstige Notfälle angespart, und es ist nicht üppig... Haus/Eigentumswohnung als Altersvorsorge zu betrachten, erscheint mir sehr zweifelhaft angesichts der Tatsache, dass ich nie weiß, wohin es mich beruflich womöglich nochmal zwangsweise verschlagen wird.
Im Übrigen fehlt mir leider auch das familiäre Umfeld, das mir z.B. mit handwerklicher Eigenleistung bei so einem Projekt unter die Arme greifen könnte - ich müsste entweder alles an teure Handwerker vergeben oder mir Mauern, Verputzen etc. selbst beibringen. Und das neben einer 50plus-Stunden-Arbeitswoche???
Wenn ich mir anschaue, was ein, zwei Generationen früher fast allen möglich war, habe ich das Gefühl, ein paar Jahrzehnte zu spät geboren zu sein. Und manchmal frustriert es schon zu sehen, wie gut - und zunehmend besser - es manchen anderen Leuten geht.
Das bisschen, was ich als Single mit entsprechener Steuer-/Abgabenbelastung im Monat beiseite legen kann, wird zur privaten Altersvorsorge oder für sonstige Notfälle angespart, und es ist nicht üppig... Haus/Eigentumswohnung als Altersvorsorge zu betrachten, erscheint mir sehr zweifelhaft angesichts der Tatsache, dass ich nie weiß, wohin es mich beruflich womöglich nochmal zwangsweise verschlagen wird.
Im Übrigen fehlt mir leider auch das familiäre Umfeld, das mir z.B. mit handwerklicher Eigenleistung bei so einem Projekt unter die Arme greifen könnte - ich müsste entweder alles an teure Handwerker vergeben oder mir Mauern, Verputzen etc. selbst beibringen. Und das neben einer 50plus-Stunden-Arbeitswoche???
Wenn ich mir anschaue, was ein, zwei Generationen früher fast allen möglich war, habe ich das Gefühl, ein paar Jahrzehnte zu spät geboren zu sein. Und manchmal frustriert es schon zu sehen, wie gut - und zunehmend besser - es manchen anderen Leuten geht.
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donalphons,
Montag, 1. Januar 2007, 22:59
Also, um das klarzustellen: Bei 53 Zimmern hat man als Hausherr täglich die Spachtel in der Hand und jeden dritten Tag die Rohrzange, alles andere würde in kürzester Zeit zur Pleite führen. Wer das meiste nicht selber machen kann und bei jedem Pups den Könner rufen muss, braucht entweder einen grossen Bruder (Methode kleine Schwester) oder sollte sich einfach kein Eigentum zulegen. Aber wer nicht zwei linke Hände hat, schafft das schon. Das meiste ist nicht schwer, und ich kann nicht glauben, dass alle Menschen keine Freunde haben, die das ein oder andere können. Man kann ja Leute fragen. Und wenn mir gerade nichts für einen Beitrag einfällt, mache ich was im Haus, dabei kann ich prima nachdenken. Man erspart sich dabei auch das Fitness Studio.
Die zwei Generationen vorher, sollte man nicht übersehen, hatten andere Ansprüche und Vorstellungen von Dauerhaftigkeit. Hätte man nach 2 Jahren ein Telefon austauschen müssen, hätten die sich gewundert. Es gab andere Prioritäten, und das erste auf der Liste war: Haus. Ich will wirklich nichts von "damals" nach heute übertragen, aber vieles von dem, was wir heute als absolut unentbehrlich betrachten, spielte damals keine Rolle. Ipod, Handyvertrag, DVDs, Pay-TV, alle zwei Jahre eine neue Digicam, unsere überquellenden Kleiderschränke, der Dauerkonsum minderwetiger Waren, der alle drei Jahre zum Wechsel des Hausinhaltes führt - wir haben Angst vor dem Mangel, den man "damals" als natürliche Begleiterscheinung des Eigentumerwerbs betrachtete.
Bitte mich nicht misszuverstehen: Ich weiss, dass in meinem Fall durchaus die Basis da ist. Aber das, was ich hier im Haus als de facto Hausmeister an Arbeitszeit reinstecke, ist im Vergleich zur theoretischen Miete schlecht bezahlt. Und auch wenn die Einrichtung nicht so aussieht: Kein Ikea könnte billiger sein. Ein kleines Beispiel? Das junge Paar, das früher hier wohnte, hatte das alte Schrankmonster meiner Urgrosseltern genommen, das noch in der Wohnung war. Ich habe ihnen angeboten, das Ding weiter zu benutzen. Sie wollten einen silberschwarzen Brocken haben, neu, für 1200 Euro. Hat die falschen Dimensionen, ok, ist nicht mein Problem, dann nehme ich eben den alten Schrank. Auch wenn er nicht ideal ist. Ich will damit nichts beschönigen und keine Haltung bevorzugen, aber das Grundproblem scheint mir zu sein, dass sich die meisten zu schnell abschrecken lassen von einer Rechnung, die so aussieht: Maklerpreis mal 1,5 für Renovierung mal 1,5 für Einrichtung etc., und nach 3 Monaten soll alles fertig sein. Häuser ticken anders. Häuser haben alle Zeit der Welt, und an deren Vorstellung muss man sich anpassen. Jeder. Auch ich. Wer das nicht tut, sollte wirklich besser mieten.
Für Singles würde ich sowieso auf die Existenz des Denkmalschutzes hinweisen wollen - da kommt oft gute Bausubstanz mit niedrigen Preisen wegen Restaurierungsbedarf mit enormen Steuervorteilen zusammen.
Die zwei Generationen vorher, sollte man nicht übersehen, hatten andere Ansprüche und Vorstellungen von Dauerhaftigkeit. Hätte man nach 2 Jahren ein Telefon austauschen müssen, hätten die sich gewundert. Es gab andere Prioritäten, und das erste auf der Liste war: Haus. Ich will wirklich nichts von "damals" nach heute übertragen, aber vieles von dem, was wir heute als absolut unentbehrlich betrachten, spielte damals keine Rolle. Ipod, Handyvertrag, DVDs, Pay-TV, alle zwei Jahre eine neue Digicam, unsere überquellenden Kleiderschränke, der Dauerkonsum minderwetiger Waren, der alle drei Jahre zum Wechsel des Hausinhaltes führt - wir haben Angst vor dem Mangel, den man "damals" als natürliche Begleiterscheinung des Eigentumerwerbs betrachtete.
Bitte mich nicht misszuverstehen: Ich weiss, dass in meinem Fall durchaus die Basis da ist. Aber das, was ich hier im Haus als de facto Hausmeister an Arbeitszeit reinstecke, ist im Vergleich zur theoretischen Miete schlecht bezahlt. Und auch wenn die Einrichtung nicht so aussieht: Kein Ikea könnte billiger sein. Ein kleines Beispiel? Das junge Paar, das früher hier wohnte, hatte das alte Schrankmonster meiner Urgrosseltern genommen, das noch in der Wohnung war. Ich habe ihnen angeboten, das Ding weiter zu benutzen. Sie wollten einen silberschwarzen Brocken haben, neu, für 1200 Euro. Hat die falschen Dimensionen, ok, ist nicht mein Problem, dann nehme ich eben den alten Schrank. Auch wenn er nicht ideal ist. Ich will damit nichts beschönigen und keine Haltung bevorzugen, aber das Grundproblem scheint mir zu sein, dass sich die meisten zu schnell abschrecken lassen von einer Rechnung, die so aussieht: Maklerpreis mal 1,5 für Renovierung mal 1,5 für Einrichtung etc., und nach 3 Monaten soll alles fertig sein. Häuser ticken anders. Häuser haben alle Zeit der Welt, und an deren Vorstellung muss man sich anpassen. Jeder. Auch ich. Wer das nicht tut, sollte wirklich besser mieten.
Für Singles würde ich sowieso auf die Existenz des Denkmalschutzes hinweisen wollen - da kommt oft gute Bausubstanz mit niedrigen Preisen wegen Restaurierungsbedarf mit enormen Steuervorteilen zusammen.
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che2001,
Montag, 1. Januar 2007, 23:37
Also, dazu nochmal: In meiner norddeutschen Provinz entsprechen die monatlichen Tilgungsraten für eine normale Baufinanzierung in etwa einer normalen Monatsmiete (so etwa 300 bis 600 Euro). Die aktuellen Kommentare hier scheinen mir darauf hinzudeuten, dass es nicht nur in Bayern, sonden in weiten Teilen Deutschlands völlig anders aussieht *staun*.
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strappato,
Montag, 1. Januar 2007, 23:37
Denkmalschutz? Das sehe ich bei einem Bekannten. Jugendstilvilla. Bei jedem Stühlerücken die Behörde informieren. Trotz mündlicher Zusage auf einen Bescheid warten, usw. Wenn dann noch die menschliche "Chemie" zwischen dem Eigentümer und dem/der Denkmalschutzbeamten/in nicht stimmt, dann nimmt das Drama seinen Lauf. Trotz Steuervorteile, die früher besser waren.
Und das mit der norddeutschen Provinz kann ich bestätigen. Für die 750 Euro Schwabinger Kaltmiete kann man hier schon Zins und Tilgung für ein vorzeigbares Eigentum begleichen. Ohne Angst, dass der Vermieter 20% aufschlägt, eine Luxussanierung plant, oder gar das Haus in Eigentumswohnungen umwandelt.
Das Problem in Deutschland ist der Perfektionismus. Muss alles flott und gepflegt aussehen. Wer mit so einem Anspruch an ein Haus oder gar Altbau rangeht, der hat viel Geld für Dienstleister oder liegt statt auf der Terasse im Sommer mit der Kantenschere unter den Büschen. Ein wenig Abstand von solchen Ansprüchen hebt die Lebensqualität und die Freude mit dem Eigentum. Aber das gilt ähnlich für Mieter, die dauernd bei Ikea sind, um sich die 60 qm mit dem neuesten Nippes vollzustellen, den sie in Einrichtungs-TV-Shows oder Frauenzeitschriften gesehen haben.
Und das mit der norddeutschen Provinz kann ich bestätigen. Für die 750 Euro Schwabinger Kaltmiete kann man hier schon Zins und Tilgung für ein vorzeigbares Eigentum begleichen. Ohne Angst, dass der Vermieter 20% aufschlägt, eine Luxussanierung plant, oder gar das Haus in Eigentumswohnungen umwandelt.
Das Problem in Deutschland ist der Perfektionismus. Muss alles flott und gepflegt aussehen. Wer mit so einem Anspruch an ein Haus oder gar Altbau rangeht, der hat viel Geld für Dienstleister oder liegt statt auf der Terasse im Sommer mit der Kantenschere unter den Büschen. Ein wenig Abstand von solchen Ansprüchen hebt die Lebensqualität und die Freude mit dem Eigentum. Aber das gilt ähnlich für Mieter, die dauernd bei Ikea sind, um sich die 60 qm mit dem neuesten Nippes vollzustellen, den sie in Einrichtungs-TV-Shows oder Frauenzeitschriften gesehen haben.
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donalphons,
Montag, 1. Januar 2007, 23:41
Da gibt es einen Trick: Beim ersten Aufeinandertreffen ein Buch über Interieur auspacken und darauf verweisen, dass man die Kompromissangebote des Denkmalschützers als nicht orthodox ansieht.
Das wirkt meistens. Abgesehen davon: Die wussten damals schon, warum sie die Räume wie konzipiert haben. Da kann ein wenig Demut vor der Geschichte nie schaden.
Das wirkt meistens. Abgesehen davon: Die wussten damals schon, warum sie die Räume wie konzipiert haben. Da kann ein wenig Demut vor der Geschichte nie schaden.
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che2001,
Dienstag, 2. Januar 2007, 00:04
Na ja, wenn das Treppengeländer aus dem 18. Jahrhundert ist und nichts an ihm verändert werden darf mit der Folge, dass man bei einer größeren Party keinen Versicherungsschutz für Sturzumfälle mehr genießt, da das Geländer für Menschen mit einer Körpergröße ca. 1,50 konzipiert wurde und großgewachsene Menschen locker drüberfallen können oder ein Dach (weger der Schindeln) denkmalgeschützt ist, nicht aber das darunter befindliche Haus, weswegen dieses entkernt, das Dach aber nicht berührt wird, dann schlägt auch der deutsche Denkmalschutz bisweilen seltsame Kapriolen....
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politischinkompetent,
Dienstag, 2. Januar 2007, 11:13
@che
Und nicht zu vergessen, dass auch viele Gebäude- und Hausratversicherungen nicht zahlen, wenn im Sanitär-, Heizungs- oder Elektrobereich für Modifikationen nicht Rechnungen von Meisterbetrieben präsentiert werden können. Fällt dann unter "Manipulation" oder "unsachgerechter Eingriff" und schon war die Versicherung nur für einen lukrativ: den Versicherungskonzern und seine Außendienst-Lakaien. Andererseits, meist ist das eh der Fall. Deckungszusagen erfolgen bei den vielen Ausnahmen in den Vertragsbestimmungen meist nach dem Prinzip eines Risikolottos. Vielleicht sollte man sich da erstmal alle Versicherungen sparen, die über Haftpflicht und andere elementare Geschichten hinausgehen...
MfG
Daniel
MfG
Daniel
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donalphons,
Dienstag, 2. Januar 2007, 16:09
Natürlich versucht sich jede Versicherung immer aus der Verantwortung zu stehlen. Aber auf der anderen Seite gibt es genug Handwerker, die im Schadensfall fragen, wie hoch der Schaden ausfallen soll. Und Hausbesitzer, die sich mit solchen Voranschlägen dann mit der Versicherung einigen und das Geld kassieren, und auf die nächste grosse Renovierung warten.
Wie auch immer, die Aufgabe für heute lautete: Leckes Absperrventil reparieren. Dauerte 50 Minuten, ein Handwerker hätte mit Anfahrt 150 Euro gekostet.
Wie auch immer, die Aufgabe für heute lautete: Leckes Absperrventil reparieren. Dauerte 50 Minuten, ein Handwerker hätte mit Anfahrt 150 Euro gekostet.
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alexanderdill,
Mittwoch, 3. Januar 2007, 12:45
Notizen aus Berchtesgaden
In der Tiefgarage des Interconti auf dem Obersalzberg fühle ich mich mit meinem 1983er Porsche 924 wie ein Pole im Fiat 126: Nur Cayenne, XC90, Touareg, neue S-Klasse mit Münchner Kennzeichen.
An der Bar trinke ich einen verunglückten Grauburgunder und beobachte, wie ein Mann mir gegenüber "Brandeins" liest. Ich beschließe, ihm acht gerade zugeteilte Tengelmann-Herzchen auf das Heft als Erinnerung zu kleben. Er stellt mir seine Frau vor.
Jetzt, am 31.12. feiern die Münchner ein erfolgreiches 2006. Dazwischen ein paar Rumänen und Russen, alle mit großen Familien.
Speziell bezüglich der Ehefrauen und Kinder verspüre ich keinen Neid, und stelle mir vor, wie traurig es sein muß, mit ihnen die Gewinne teilen zu müssen, ohne eine Aussicht auf eine ethische Adlung zu haben.
Die Männer sind durchweg eher etwas dicklich, offenes Hemd, jungenhaft.
Weiter in Berchtesgaden, das noch vor drei Jahren völlig verwahrlost und verarmt erschien, bemerke ich überall kaufkräftige deutsche Mittelstandsfamilie, Typ: er Consultant, sie Assistant mit Kindern. Was mich bereits an der Zulassungsstatistik von Autobild faszinierte, 2006 das beste Jahr der deutschen Autogeschichte, wird in Berchtesgaden genußvoll zelibriert: Unter einem neuen A4 Kombi läuft kaum mehr was. Im "Bräustübl" des Berchtesgadener Hofbräus gibt es herausragendes Bier und ebenso herausragende, ausnahmsweise bayerische Bedienung.
So stellt man sich den Aufschwung vor. Und so ist er.
Als chronischer Miserabilist muß ich doch über mich selbst lächeln, als mir in Berchtesgaden mein Miserabilismus durch lächelnde Kinder und freundliche Alte abhanden kommt.
Ich bin doch auch ein Deutscher. Ich darf mich auch freuen, wenn es wieder aufwärts geht.
Die älteren Menschen, ergraute Professoren und Manager, wirken durchweg entspannter, als ihre Kinder und Enkel. Sie haben sich in den umliegenden Landhäusern eingekauft. Mallorca und Miami sind vergessen. Berchtesgaden ist wieder in. Die Kinder kommen gerne und genießen nicht nur die Traumkulisse des Watzmanns - am Schönsten jetzt bei 25 Grad in der Sonne auf dem Lockberg - sondern offensichtlich auch die friedliche Versöhnung mit deutscher Geschichte, Bundesregierung und Hartz IV.
Eine Gruppe diskutiert auf der Lockbergterrasse ein bißchen die Gesundheitsreform - daran erkennt man uns. Nie würden Amerikaner, Briten, Franzosen in einer Urlaubsgruppe politisch diskutieren. Auf dem Lockberg stammt die ältere Kellnerin allerdings aus den NB, scheint sich aber sehr mit BGL - so das Kennzeichen des Landkreises - zu identifizieren.
Wenn das Jahr so endet, wird 2007 ein großer Erfolg.
An der Bar trinke ich einen verunglückten Grauburgunder und beobachte, wie ein Mann mir gegenüber "Brandeins" liest. Ich beschließe, ihm acht gerade zugeteilte Tengelmann-Herzchen auf das Heft als Erinnerung zu kleben. Er stellt mir seine Frau vor.
Jetzt, am 31.12. feiern die Münchner ein erfolgreiches 2006. Dazwischen ein paar Rumänen und Russen, alle mit großen Familien.
Speziell bezüglich der Ehefrauen und Kinder verspüre ich keinen Neid, und stelle mir vor, wie traurig es sein muß, mit ihnen die Gewinne teilen zu müssen, ohne eine Aussicht auf eine ethische Adlung zu haben.
Die Männer sind durchweg eher etwas dicklich, offenes Hemd, jungenhaft.
Weiter in Berchtesgaden, das noch vor drei Jahren völlig verwahrlost und verarmt erschien, bemerke ich überall kaufkräftige deutsche Mittelstandsfamilie, Typ: er Consultant, sie Assistant mit Kindern. Was mich bereits an der Zulassungsstatistik von Autobild faszinierte, 2006 das beste Jahr der deutschen Autogeschichte, wird in Berchtesgaden genußvoll zelibriert: Unter einem neuen A4 Kombi läuft kaum mehr was. Im "Bräustübl" des Berchtesgadener Hofbräus gibt es herausragendes Bier und ebenso herausragende, ausnahmsweise bayerische Bedienung.
So stellt man sich den Aufschwung vor. Und so ist er.
Als chronischer Miserabilist muß ich doch über mich selbst lächeln, als mir in Berchtesgaden mein Miserabilismus durch lächelnde Kinder und freundliche Alte abhanden kommt.
Ich bin doch auch ein Deutscher. Ich darf mich auch freuen, wenn es wieder aufwärts geht.
Die älteren Menschen, ergraute Professoren und Manager, wirken durchweg entspannter, als ihre Kinder und Enkel. Sie haben sich in den umliegenden Landhäusern eingekauft. Mallorca und Miami sind vergessen. Berchtesgaden ist wieder in. Die Kinder kommen gerne und genießen nicht nur die Traumkulisse des Watzmanns - am Schönsten jetzt bei 25 Grad in der Sonne auf dem Lockberg - sondern offensichtlich auch die friedliche Versöhnung mit deutscher Geschichte, Bundesregierung und Hartz IV.
Eine Gruppe diskutiert auf der Lockbergterrasse ein bißchen die Gesundheitsreform - daran erkennt man uns. Nie würden Amerikaner, Briten, Franzosen in einer Urlaubsgruppe politisch diskutieren. Auf dem Lockberg stammt die ältere Kellnerin allerdings aus den NB, scheint sich aber sehr mit BGL - so das Kennzeichen des Landkreises - zu identifizieren.
Wenn das Jahr so endet, wird 2007 ein großer Erfolg.
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alexanderdill,
Mittwoch, 3. Januar 2007, 13:55
@strappato
Das Auto gehört meinen Söhnen. Und - da ich kein Erbe bin - gehöre ich natürlich den Banken.
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hockeystick,
Montag, 8. Januar 2007, 12:03
Mit Grundstück? Dafür gibt es bei uns eine 60er-Jahre Hochhauswohnung an der Autobahn.
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