Nachgeschmissen

Wer internationale Einrichtungszeitschriften liest, weiss um den Trend zum Kronleuchter. Was das asymmetrische Fenster der Architektur, ist der Deckenfluter der Innenarchitektur. Man hängt wieder Leuchter an die Decke, man hat genug von indirektem Licht unten und blendendem Halogenweiss oben. Der Deckenfluter ist meist ein Irrweg, eine Sackgasse, und deshalb vollkommen zurecht auf dem Rückzug.

Nun muss es natürlich kein kristallbeladener Kronleuchter sein. Das passt zwar gut in mein Ambiente, aber es ist nicht überall angemessen. Man braucht dafür die passenden Möbel und eigentlich das ganze historische Programm von bunten Wänden, geschwungenen Möbeln, Teppichen, massiven Schränken und Sideboards, und auch Goldrahmen passen bestens dazu. Aber was tun, wenn einem die hier unteren Stühle nicht zusagen und man dagegen schlichte, klassische Linien wie bei den oberen Exemplaren bevorzugt? Nun, man fährt nach Friedrichshain.



Dergleichen wird gern als venezianischer Kronleuchter angeboten, wenngleich die meisten Exemplare nicht aus Italien stammen. Diese Leuchter stellen das Luxussegment der 30er bis 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts dar, sie sind leicht, klassisch geformt und passen eigentlich fast immer dazu. Sie nehmen sich zurück, sie sind durchsichtig, rein, grazil, natürlich anfällig und deshalb inzwischen sehr, sehr selten. Oft hat man sie ohnehin nicht verkauft. Zu teuer für das normale Nachkriegsbürgertum.

75 Euro. Noch ohne Verhandlung. Und ich habe keinen Platz mehr.

Mittwoch, 31. Januar 2007, 23:22, von donalphons | |comment

 
Das Teil ist GENIAL.
Aber Platz? (Wie breit ist der denn?)

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80. 90 Zentimeter, und nicht ganz niedrig. Nur habe ich schon genug Kronleuchter - das meine ich mit dem Platzproblem. Könnte aber ins Wohnzimmer in FFM passen. Interesse?

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ich bin leider einrichtungsmäßig nicht für's wohnzimmer verantwortlich. für die küche ist er zu groß. und ich hab bei mir ja das historistische monster hängen.

na, vielleicht findet sich noch ein interessent mit größerer wohnung und höheren decken. verdient hätte er's.
(mann, das geht hier ja zu wie bei herrchen gesucht.)

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Ist das Messing
oder Nickel? Das kommt auf meinem Monitor nicht so eindeutig rüber.

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Glas, Das Ding ist transparent.

Ist das ein Gericom, der Bildschirm?

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Ah, ok.
Das Problem war nicht der Iyama-Bildschirm. Da kam die Erwartung, eine Metall-Leuchte zu sehen, dem Sehnerv in die Quere. Wenn ich nicht die verf*ckten Querbalken in der Dachschräge hätte, würde ich jetzt ganz laut "hier" rufen.

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sic transit gloria mundi.

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sagen wir mal 8x35 Watt sind 280 Watt
für die indirekte Bestrahlung der Zimmerdecke. Da braucht man mindestens einen Endorser-Vertrag mit dem örtlichen Stromversorger...

Hypewechsel alle 3-4 Jahre um den Leuten wieder neu das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Dafür ist man man dann so schön "anders" und darf sich von den 97% der Restbevölkerung unterscheiden.

Hörtipp aus der tip-CD-Beilage:
Peter Licht - Das Ende des Kapitalismus

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Das verstehst Du falsch: Solche Teile wurden und werden in den seltensten Fällen angezündet.: Allwin zu Repräsentationszwecken. Für den normalen Gebrauch gibt es noch eine zweite Lichtebene mit Steh/Tischlampen. Normal sind ohnehin nur 25 Watt ist gleich 200 Watt ist kleiner als die 300 eines Halogenstrahlers.

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Festbeleuchtung eben
Habe gerade eine "Pusteblume" restauriert und kastriert - 3 Arme fehlen mangels Ersatzteilen nun oben.

Die hat(te) 25(28) x 25 W. Nicht zu vergessen der Glühlampenverschleiß der Spezialbirnen bei Dauerbetrieb: ein Komplettwechsel macht 65 EUR.

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Nun, die Pusteblume war eigentlich eine Entwicklung für ein modernes Opernhaus, da darf man sich nicht wundern. Und man braucht einen passenden Raum.

Was wurde jetzt eigentlich aus der Fabrik?

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Hier hängt sie wohl ganz gut:
http://drellfabrik.baublog.de/uploads/bb380/pusteblume.jpg

Für die Fabrik gibt es Interessenten. Der Deal ist aber noch nicht durch.

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Weil ich ja schon am überlegen bin, nachdem der Stadtpalast so gut wie fertig ist, ob ich nicht in Thüringen...

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Oder Sachsen... Potentielle Objekte gibt es noch einige. Rittergüter, Schlösser. Allerdings wird ihr Zustand zusehends schlechter. Überlege gerade die monatliche Miete lieber in Schlößchen (500 qm Nutzfläche) aus dem 17./18. JH zu stecken. Leider ist die Portokasse nicht ausreichend gefüllt, um es sich erstmal hinzulegen und vor weiterem Verfall zu schützen. Mit Banken sowas zu finanzieren wird aufwendig.

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