Döner macht nicht schöner

Das Schwein sitzt auf der Bank am schmalen Weg zum Antikmarkt am Ostbahnhof. Es sitzt auf der vordersten Kante, die Beine breit auseinander, und den Oberkörper ganz weit nach vorne geneigt. Beide Ellenbogen liegen vorne auf den Oberschenkeln auf, die linke Hand hält einen Döner, über den sich das Schwein gebeugt hat. Es beisst hinein, kaut mit offenem Maul, und währenddessen wühlt die rechte Hand in der Semmel, fischt Salatteile heraus und wirft sie aus dem Handgelenk in hohem Bogen auf den Weg in Richtung derjenigen, die da kommen. Dann beisst das Schwein zu, und die Suche wiederholt sich, abgerundet vom Bewerfen des Gehwegs. Mühsam unterdrücke ich den Wunsch, das Schwein zu photogtraphieren und seine hässliche, dumme Berliner Fresse online zu stellen. Ich schnauze das Schwein statt dessen mit einem "Muss das sein" an, aber das Schwein starrt nur mit offener Fresse zurück. "Nicht auf den Boden", sage ich. Keine Antwort. Ich gehe weiter.



Als ich dann mit einer seltenen indischen Bronzestatuette des späten 19. Jahrhunderts zurückkomme, ist das Schwein weg. Sein Dreck ist aber noch da, und erst dann sehe ich den Papierkorb, der direkt neben der Bank ist.

Nur noch ein Antikmarkt, und ich verlasse die Stadt für die nächsten Wochen.

Montag, 5. Februar 2007, 00:13, von donalphons | |comment

 
So wie ich denke, dass diese Statuetten selten sind, versuche ich mir mal vorzustellen, dass Du selber kein Schwein bist.

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Glück gehabt.
Ich habe da irgendwie einen aggressiven Unterton rausgehört, aus der Erwähnung der Statuette... aber immerhin: Meist ist Bronze stabiler als ein Cranium.

BTW: Wer sich nach Berlin begibt, der muss damit leben. Oder wieder wegfahren.

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Ich reagiere mich im Blog ab. Das ist gut und tut keinem weh.



Der es nicht verdient hat.

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Was jetzt für mich, ich gebe es zu, nicht allzu relevant ist.

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Die Benutzung eines Papierkorbes
setzt Intelligenz voraus. Nahrungsaufnahme und Fortpflanzung indes sind Instinkthandlungen zur Erhaltung der (eigenen) Art. Die Nutzung des Papierkorbes dient zumeist der Erhaltung der anderen Arten. In Kleingeistern ist halt kein Platz für Andere.

Und die Existenz eines Kleingeistes erkennt man in Deiner Beschreibung an der Antwort auf Deine Aussage.

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Diese junge Generation - keine Ehrfurcht mehr vor dem Alter!

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Das Schwein war weitaus älter als ich. Aber Ehrfurcht kenne ich auch nicht. Nicht in so einem Fall.

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Yep - die Ferkel werden auch immer älter.

;-)

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SchweineHund, innerer?
Finde den Satz sehr lehrreich, daß jener den ersten Stein wirft, der frei ist von Fehlern! Derart, denke ich, kommt es gar nicht zum Schweine, pardon SeineWerfen. Natürlich gibt es immer wieder Leute, die sich daneben benehmen und das sehr.
Darüber aufzuregen, bringt nichts. Außer, man ist unmittelbar dabei und weist freundlich darauf hin oder bückt sich selber. Vielfach habe ich am Wegrad sehr Nützliches gefunden, am meisten Feuerzeuge, auch teure zum Nachfüllen oder mit Benzin und Watte, die wegen ihrer äußeren Glätte aus den Taschen gleiten. Also zum Anzünden von Gasherd, Kamin, Grill, Schweißgerät, usw. muß ich nichts kaufen.
Ab und zu verschenke ich auch eins davon, was sehr gut ankommt. Die kleinen Dinge erhalten die Freundschaft.
Nun kommt es auch vor, daß sich Leute nicht bemühen, sie lassen ihren Mühl aus Bequemlichkeit, vielleicht auch wegen Schmerzen oder Vergeßlichkeit, Kinder wegen Mängel der Erziehung usw. liegen.
Wenn ich dann Zeit habe, räume ich nach und denke, du kannst schließlich nicht nur aufheben was gefällt, sondern mußt dich auch mal bücken, um anderen die Aufregung über das Versagen des Anderen, den Streß ihres Adrenalins zu ersparen.
Alfred

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Es geht hier nicht um Kugelschreiber oder feuerzeug, sondern um Fressen, in dem ein Schwein seinen Koben hatte. Mehr als Hinweisen ist dem Wohlergehen meines Magens nicht möglich. Und vor dem Stadtpalast räume ich schon genug Hinterlassenschaften von Vandalen weg.

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Sag', Don, hast Du zufällig "ajku" bei der Nahrungsaufnahme beobachtet?

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Hunde
Ich habe eine unglaubliche Abneigung gegen Stadthunde, ihre Besitzer und ihre Tretminen. Aber ab und zu beobachte ich, was die Hunde alles vom Boden fressen. Und dann überlege ich, ob die hundelose Stadt nicht noch schmutziger wäre. Das hier wäre doch ein gefundenes Fressen für den unbeaufsichtigten Hund.

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Ohne Wenn und Aber
ich kann Sie nur zu gut verstehen angesichts des Schweins, das man angesichts des Geschweins auch so auf der leeren Bank sieht und es mit der Zunge auflecken lassen möchte sein Geschmiers ... Man sollte sich nicht so aufregen, aber ich kann Sie nur zu gut verstehen.

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