: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 6. Februar 2007

Die Beständigkeit der Zweitelitesse

zeigt sich darin, dass sie inzwischen auf der hiesigen Geruhsamkeit angekommen ist. Denn nun ist sie fast schon einen Monat da oben unter der Strahlenkranzmadonna, hat dreimal das Nahen ihres Auszugs angekündigt und bislang nicht eingehalten. Ich wage zu wetten, dass ich ihr aus Israel etwas mitbringen und direkt überreichen kann, denn sie muss das Dung noch ausdrucken, meint sie, und ich habe etwas Erfahrung da drin, wie das mit dem Ausdrucken ist.

Eigentlich wollte ich ihr neugierig auch die Frage stellen, wie es nun ausieht und ob sie der Weltkonzern nicht gleich behält. Die meisten sind durchaus froh, wenn sie nach dem Studium der Provinz entgehen, aber in diesem Fall deutet sich an, dass sie dem diskreten Charme der Stadt doch etwas erlegen ist. Und mal nüchtern betrachtet: Was ist so toll daran, die nächsten 10 Jahre auf der Jagd nach dem Assistenzinnenposten eines Geschäftsführers durch 5 unpersönliche Grossfirmen mit internationalen Dependancen nachzuhecheln, wenn sich hier eine geruhsame Alternative findet. Das Problem ist nur: Entweder sie fängt bei der Frage an zu weinen, weil sie dennoch geht. Oder aber sie hat sich für das Bleiben entschieden, und braucht eine Wohnung. Ich wette 250 Gramm feinste Pralinen aus der Donaustrasse gegen einen abgestandenen Kaffee im freundinblogversagerverseuchten Föhn am Arabellapark, dass sie sich für zweiteres entscheidet.

Nun kann ich Frauen zwar nicht weinen sehen, aber es geht da um eine Wohnung, welche momentan ja die meinige ist. Und auch irgendwann wieder sein soll. Und so eine grosse, blonde Elitesse kann man ja nicht mal eben unter das Bett verräumen, wenn Besucht kommt.

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Zur Linde

geht es vorbei am zerstörten Umspannhaus, an der ungenutzten Lagerhalle entlang, vor der die Baumstümpfe stehen, dann immer den zerbrochenen Betonplatten folgen, das verbrannte Verwaltungsgebäude mit dem eingestürzten Dach links liegen lassen, an einem Schutthügel dann rechts abbiegen und schon ist man da.



Alle paar Monate fahre ich durch Vockerode, einem florierenden Ort zu DDR-Zeiten und heute weitgehend Brachland. Seit 2001 komme ich regelmässig vorbei, früher nur wegen dem grandiosen Kraftwerk, heute vor allem, um zun sehen, was passiert.

Vockerode sehen bedeutet verstehen, was im Osten los ist. Es ist so übel, dass auch lebenslange Zwangsarbeit aller korrupten Treuhandmitarbeiter, ihrer Abzockhelfer in Politik und Wirtschaft und der SED-Kader nichts an den Problemen ändern würde.

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