: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 23. Februar 2007

Die Kunst des Abgangs

Das kann man so und so machen. Ich persönlich bevorzuge Abgänge, die nichts an Deutlichkeit zu wünschen übrig lassen. Der klassische Divenabgang - Ohrfeige, Drink zur Kühlung ins Gesicht schütten, umdrehen und deutlich beim Hinausgehen "CRETIN!" rufen etwa stellt sicher, dass man zukünftig vielleicht einen Todfeind mehr, aber einen erbärmlichen, langweiligen, feigen, rechtsreaktionären Schleimbatzen weniger in seinem Umfeld dulden muss. Nein, es ist nicht nett, ich würde es nicht immer tun, aber es gibt einfach Begegnungen, da gibt es keine andere Form der Trennung, will man danach nicht wütend das heimische Kissen prügeln.

Natürlich kommt nach solchen dramatischen Szenen immer ein gewisses Raunen, dass man das nicht so machen könne, so schlimm ist der Kerl doch gar nicht, er habe manch anderer durchaus schon mal einen Drink spendiert, und nur, weil er aus einem Clan voller verhunzter, schmerbäuchiger, widerlicher Sabberfritzen kommt, dürfe man ihn nicht nach der Familie beurteilen - besonders, wenn er in der Lage ist, andere Konflikte seines Clans für eine Weile, für einen Smalltalk zu vergessen. Und weil man gerade dabei ist, finden sich dann auch ein paar befreundete Linknutten ein, die der Diva gleich eine Menge unschöner Dinge nachsagen, sie sei eigentlich genauso schlimm wie der Typ, sie differenziere nicht, man dürfe das nicht ernst nehmen, immer das gleiche mit der. Das kann man momentan ganz schön in den Kommentaren des Berliner Blogfilzes bei Stefan Niggemeier sehen, einem der Macher von Bildblog und mancher Experimente, die ich nicht gut finde, womit die Springertochter "Die Welt" aber so wenig Probleme hat, dass sie sein Blog empfohlen hat. Was für ihn ok ist.

Aber dann klingelt bei dem Typen mit der Ohrfeige das Handy, Mama hat davon gehört und sagt ihm, dass er gefälligst in Zukunft irgendwelchen komischen Frauen keine Drinks mehr ausgeben soll, weder den Diven noch den Trotzköpfen, allenfalls noch den ganz devoten Linknutten, die anderen sollen bitte ihre Rechnung selber zahlen. Man muss Mama zugestehen, dass sie das nach den niggemeierschen Einlassungen prima getimed hat. Das darauf folgende Gegrummel beim Rauskramen der Geldbörse kann man dann hier nachlesen.

Diven, die rechtzeitig für klare Verhältnisse sorgten, haben sowas zum Glück nicht nötig.

... link (7 Kommentare)   ... comment


Ich verlinke keine Videos

ausser vielleicht dem hier: Jeremy Clarkson, Richard Hammond und Captain Slow von BBC Top Gear auf Tour in All American Cars durch Alabama mit dem Ziel, den jeweils anderen durch Bemalung seines Autos verhaften oder umbringen zu lassen. Noch besser als der Versuch, ein Space Shuttle (Teil 1, Teil 2) aus einem Kleinwagen für insgesamt 10.000 britische Pfund zu bauen. Warum zur Hölle haben die Alliierten 1945 nicht einfach Deutschland an die BBC drangehängt, statt so einen Blödsinn wie die ARD zuzulassen?

... link (18 Kommentare)   ... comment


Pretty in Pink

È confusa la mia testa,
Non so più quel ch'io mi faccia,
E un orribile tempesta
Minacciando, o Dio, mi va
Ma non manca in me coraggio,
Non mi perdo o mi confondo,
Se cadesse ancora il mondo.
Nulla mai temer mi fa.
Don Giovanni, Atto I, Scena XXII


Nur einen Moment war ich schwach. Aber es ist diese Art Schwäche, die einem den Atem raubt. Es ist dann plötzlich eine Erinnerung eines Parfums in der Luft, aus den 80ern von Kenzo. Nicht wegen dem Objekt, sondern all den Ideen, die mir bei der Ansicht durch den Kopf gingen, von den losen Fäden, die sich in der Geschichte verlieren. Denn in einer Wohnung, in der sich dergleichen und zwei halbwegs ansehnliche Menschen befinden, gibt es nur eine einzige Sache zu tun, und es kann keinen Moment einen Zweifel geben. Ja, es ist schrecklich, nein, zu anderen Zwecken wäre es vollkommen unbrauchbar, aber zugespitzt auf diese eine Funktion gehört es zu den Dingen, die man vielleicht ein einziges Mal in seinem Leben getan haben muss. Wenn man sie nicht schon mal getan hat, und dann kam es alles wieder, denn



Denn damals, in meiner Heimat gab es eine Juwelierstochter, die hatte in ihrem rosa Mädchenzimmer genau so ein Ding, in genau dieser Farbe. Es war wirklich nur ein kurzer Moment, aber all die nicht blogbaren Erinnerungen wegschieben, das wird jetzt noch ein wenig dauern.

falls sonst noch jemand schwach wird: münchen freimann, auf dem flohmarkt. und da war schon ein mädchen, die das ding geknipst hat. wohl auch nicht ohne hintergedanken: va bene in verità!

... link (5 Kommentare)   ... comment