Etwas besseres als den Tod finden wir überall
Ich werde es nie verstehen, warum meine Kollegen bei der Flucht aus diesen Zuständen immer zuerst an PRostitution an die Lügenindustrie der Öffentlichsarbeit denken, und dann - als Frauen - oft an Ehe und Kinder, statt sich hinzustellen und selbst im Internet was aufzuziehen. Gerade Lokalzeitungen sind im Netz schlachtreife, fette Gänse, denen man nur das Blogmesser durch die Kehlen jagen muss. Und ja, ich sage "muss", denn diese Ausbeuter haben es verdient.
donalphons, 15:10h
Dienstag, 13. Februar 2007, 15:10, von donalphons |
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strappato,
Dienstag, 13. Februar 2007, 15:36
Das hat was mit falschem Stolz zu tun. Hier die Meinungsmacher, dort die Konsumenten. Diese Zustände sind doch nur konsequent, bei der Qualität der Lokal-/Regionalpresse.
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donalphons,
Dienstag, 13. Februar 2007, 15:39
Aber auch mit Betriebsblindheit und Hass auf das Internet, das meistens als der Schuldige gilt. Verrückt, ist aber so.
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chat atkins,
Dienstag, 13. Februar 2007, 16:02
Der «Qualitätsjournalismus» marschiert: Für die Journalisten, die bisher übers Outsourcing immer nur schrieben, hat die neue Qualität natürlich ihren Preis. Aber die neugewonnenen individuellen Erfahrungen wiederum kommen dem Inhalt der künftigen Artikel sicherlich zugute ...
*Krokodilstränenallergiker*
*Krokodilstränenallergiker*
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amelia,
Dienstag, 13. Februar 2007, 19:56
Besser, als Ehe und Kinder als Erwerbsersatz aufzufassen, ist es natürlich allemal (meine ganz persönliche Meinung, zumindest). Aber mit welcher Perspektive bloggen? In der Hoffnung, dass irgendein Medienkonzern, der zuviel Geld hat, zugreift? Mit Werbung oder sonstigen Mitteln einen kompletten Lebensunterhalt einschließlich entstehenden Nebenkosten zu finanzieren, stell ich mir knifflig vor...
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dantonbln,
Dienstag, 13. Februar 2007, 20:37
Ein Münsteraner Verleger hat kürzlich seine gesamte Lokalredaktion entlassen, weil er die Qualität seines Blattes als "unterirdisch" empfunden hat. Mein Mitleid mit den Entlassenen hält sich in Grenzen. Er hat vermutlich recht. Als ich vor 25 Jahren als Volontär bei einer Tageszeitung anfing, wurde schon von der Qualitätsoffensive im Lokalen gesprochen. Geschehen ist nichts, bis wenig. Noch immer meinen Heerscharen von Leitartiklern in Oberdorf, Augburg oder Straubing ihren Lesern erklären zu müssen was Angela Merkel so alles falsch macht, noch immer machen Tageszeitungen mit Themen auf, die man am Vorabend bereits in den Tagesthemen ausführlich durchgekaut hat, noch immer verstehen Lokalredaktionen unter Service, die Abholzeiten der Müllabfuhr und die ausführliche Berichterstattung aus den Kaninchenzüchtervereinen. Und die Leser sterben langsam aber sicher weg. "Es ist nicht gut und es wird nicht mehr gut (Hamlet)"
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gibsmir,
Dienstag, 13. Februar 2007, 21:06
Du hast den "Stil" der Entlassung mitbekommen? Ein Rückfall in finsterste frühkapitalistische Zeiten. Das die Nachfolgeredaktion unter diesen Bedingungen antritt und sich nicht schämt sagt auch sehr viel über die Solidarität unter Journalisten und deren Schamgrenze.
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amelia,
Dienstag, 13. Februar 2007, 21:16
... und man nenne mir einen Fall, in dem Qualitätsverbesserungen auf so einem Wege erreicht wurden...
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amelia,
Dienstag, 13. Februar 2007, 21:30
Im Übrigen frage ich mich, ob dieses Festhalten an den Kaninchenschützenkarnevalsvereinen überhaupt so verkehrt ist. Diese Aktivitäten haben in der etwas älteren Zielgruppe nach meiner Erfahrung einen immer noch nicht zu unterschätzenden Stellenwert. Es ist halt eine schweigende Mehrheit, die in den "hippen" überregionalen Medien kaum zur Geltung kommt.
Die Jüngeren als Leser zu kriegen, wird allein dadurch erschwert, dass ihnen - zumindest in der Selbstwahrnehmung - fast jede lokale Verwurzelung fehlt.
Da wird sich eher an irgendwelchen Freizeit- und Kulturtrends aus dem USA, aus dem fernen Berlin oder von sonstwoher orientiert als an den Nachbarn in der ländlichen Kleinstadt.
Praktisch sieht die Sache wieder ganz anders aus, was man daran merkt, dass sich die meisten - selbst wenn sie im Studium Auslandsaufenthalt auf Auslandsaufenthalt gehäuft haben - auffallend schwertun, aus berufsbedingten Gründen vom Heimatort wegzuziehen...
Die Jüngeren als Leser zu kriegen, wird allein dadurch erschwert, dass ihnen - zumindest in der Selbstwahrnehmung - fast jede lokale Verwurzelung fehlt.
Da wird sich eher an irgendwelchen Freizeit- und Kulturtrends aus dem USA, aus dem fernen Berlin oder von sonstwoher orientiert als an den Nachbarn in der ländlichen Kleinstadt.
Praktisch sieht die Sache wieder ganz anders aus, was man daran merkt, dass sich die meisten - selbst wenn sie im Studium Auslandsaufenthalt auf Auslandsaufenthalt gehäuft haben - auffallend schwertun, aus berufsbedingten Gründen vom Heimatort wegzuziehen...
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generator,
Dienstag, 13. Februar 2007, 21:35
... einige "kaufen" ja inzwischen zur event-berichterstattung gratis-blogger ein. für etwas eintrittskarten-bakschisch gibt es dann sehr authentische "qualitätsberichte".
so auch der rbb in sachen berlinale. bin sicher, es wird noch mehr werden mit der für-umme-journaille.
so auch der rbb in sachen berlinale. bin sicher, es wird noch mehr werden mit der für-umme-journaille.
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donalphons,
Dienstag, 13. Februar 2007, 21:47
Mit so einer Idee ist doch auch schon das Papistenradio vom Zündfunk auf die schwarze Fresse gefallen. Das werden sie bald wieder bleiben lassen.
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strappato,
Dienstag, 13. Februar 2007, 22:36
Qualität hat nichts mit den Themen zu tun. Klar müssen Feuerwehr, Schützenfest und Karnickelzüchter sein. Aber die Frage ist doch, wie es abgehandelt wird. Lieblos, uninteressiert. Dann gibt es neben den "Big 4" (Schützen, Feuerwehr, Sportverein, Gemeinderat) noch unzählige Initiativen und Vereine. Denn der "longtail" hat auch in der Provinz zugeschlagen. Die meisten Lokalredakteure wissen noch nicht einmal, was da stattfindet, ob politisch, sozial oder kulturell. Die Leser sind damit auch unzufrieden, aber können sich nicht wehren, weil die Ein-Zeitungs-Kreise immer häufiger werden (und weil die Konkurrenz es auch nicht besser macht). Und so manches kostenlose Anzeigenblatt, das 2x die Woche ins Haus kommt, ist qualitativ nicht schlechter.
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abulafia,
Mittwoch, 14. Februar 2007, 14:20
@gibtsmir:
"Du hast den "Stil" der Entlassung mitbekommen? Ein Rückfall in finsterste frühkapitalistische Zeiten"
genau - und um diesen Rückfall zu verhindern, dürfen alle die faulen Penner und Nichtskönner sich schön auf ihren fetten Ärschen ausruhen und sich auf irgendwelche Pöstchen ihre Eier schaukeln und ihre Arbeit behalten, die sie aufgrund ihrer Inkompetenz niemals erhalten hätten dürfen - damit wir uns hier schön im kleinen Sozialismusnetz zusammenkuscheln können und wir es alle schön warm haben, gelle...
"Du hast den "Stil" der Entlassung mitbekommen? Ein Rückfall in finsterste frühkapitalistische Zeiten"
genau - und um diesen Rückfall zu verhindern, dürfen alle die faulen Penner und Nichtskönner sich schön auf ihren fetten Ärschen ausruhen und sich auf irgendwelche Pöstchen ihre Eier schaukeln und ihre Arbeit behalten, die sie aufgrund ihrer Inkompetenz niemals erhalten hätten dürfen - damit wir uns hier schön im kleinen Sozialismusnetz zusammenkuscheln können und wir es alle schön warm haben, gelle...
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loellie,
Mittwoch, 14. Februar 2007, 14:04
Geschieht denen doch recht
jetzt hamse den Markt, den se nicht eifrig genug herbeigeschrieben bekamen. INSM-Pressemitteilungen copy-pasten kann ich auch und mehr als 5€ Brutto ist das auch nicht wert. ... so what
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donalphons,
Mittwoch, 14. Februar 2007, 14:33
So kann man das natütlich auch sehen. Die meisten gehen dann, wie oben erwähnt, in die Parasitenberufe der PR.
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