Nahostkonflikt für Anfänger

Eigentlich ist es ganz einfach. Die einen sagen, dass alles bis zur Linie ihnen gehört und die anderen es gestohlen haben. Ausserdem gehört ihnen eigentlich alles bis zum Meer.



Die andere Seite, da wo ich stehe, sagt, dass ihnen beide Seiten schon immer gehört haben, die anderen hier nichts verloren haben und bitte hinter den Jordan gehen möchten.

Wie auch immer, das was über der Linie kommt, ist für beide Seiten das absolute Minimum ihrer Forderungen. Es ist ein mit Aufreissern, Schleppern, Kitschhändlern und schlechten Fastfoodrestaurants verseuchter Berggipfel mit dem Namen Altstadt von Jerusalem

Und alles, woran ich beim Überschreiten gedacht habe, war nach dem Blick auf meine Schuhe, dass ich dieselben auch mal wieder hätte putzen können.

Mittwoch, 14. Februar 2007, 18:28, von donalphons | |comment

 
die altstadt von jerusalem. kitsch as kitsch can. lol
einfach ein riesiges freu/freiluft museum draus machen. eine art nichtstaatliches territorium. die einnahmen gehen zugunsten der armen oder nach äthiopien;).

amen

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Vielleicht mal den Papst fragen, was das Christentum dafür zu zahlen bereit ist - mit dem Geld könnte man sinnvolle Sachen machen.

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ja so ein papstbesuch wäre schon ein gelungener anfang. aber ich weiß sehr wohl, wie dreist dieser vorschlag in den ohren aller juden, islamgläubigen, christlichen, orthodox christlichen und der tausend anderen religiösen verreinigungen, die diese stadt bevölkern, klingen würde.

vielleicht sollte man es als nichtstaatliches religiöses zentrum etablieren. als eines von vielen...

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Aller Juden minus mindestens einen. Mich. Wenn man damit die Katholiken ruiniert, ist es das wert.

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ja - atheistin
nein - geschichtsvergessen

ja - interessiert an der realität
ja - interessiert an der zukunft

.

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Das Konfliktherde zum Teil kulturelles Vermächtnis als Touristenattraktion längst abgelöst haben zeigt sich auch 300 Kilometer nördlich.

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Da hat doch in Eat the Rich schon jemand gezeigt, wie dieser Konflikt zu lösen ist....

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Eigentlich ...
... sollte das mit gut geputzten oder überhaupt nicht geputzten Schuhen ja funktionieren. Aber die verbrämten Ideologien auf beiden Seiten verhindern, dass man sich -- auch in abgelatschtem Schuhwerk -- einfach nur zum Quasseln treffen kann.
Dabei sind sie (wir, die Menschen) Schwestern und Brüder.

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Hauptsache keine Jesuslatschen.

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nein, wir sind nicht schwestern und brüder. aber wir sind menschen und so ein schickes kulturerbe sollte nicht verkommen - wie don schon sagte - die katholiken müssen da geld rein stecken, weiß jetzt zwar nicht wieviele katholische kirchen in der altstadt stehen, aber wenige sind es nicht!

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Jesuslatschen ...
.. fand ich immer irgendwie komisch, 'ne Mode halt: die sind ziemlich unbequem ... Kein Schuhwerkzeug, mit denen ich durchs Leben gehen wollte. Gibt nur -- uah: christliche Schwielen!

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Könnte gut sein
... aber bei diesem Strich versagt es sogar dem DA die Sprache. - Weil zusehr Dandy.

Dennoch genieße ich den Spaziergang bei Jaffa. - (esp. the dirt picture contest :))

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Also ersten ist Jerusalem eine wunderbare STadt, in der ich mich zur Zeit nur nicht aufzuhalten wage und
zweitens sind Jesuslatschen die besten Latschen überhaupt. Sie machen keine Schwielen, sind schnell auszuziehen, brauchen nicht geputzt zu werden und sehen spitze aus.

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Jerusalem ist überbewertet, windig und heute ausgesprochen kalt, 13 Grad, oder so.

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Gegen den Jerusalemkoller hilft zuverlässig eine Tour im Bus Nr. 99 rund um die Hügel der Stadt. Man weiß aber nie so ganz genau, wo er abfährt, und wann. Viel Glück!

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ich möchte die stadt schon mal sehen, eines tages. ich glaube, ich könnte es sogar schaffen, ohne einen koller zu kriegen. es kommt drauf an, unter welches objektiv man die die dinge legt.
die stadt als religiöses zentrum finde ich eine spannende idee, allerdings bestünde die gefahr, dass alles zu einem blutleeren riesen-museum verkommt. religiosität ist ja in erster linie alltagsdurchwirkende glaubenspraxis, also teil des lebens.
und interessant, dass sich so einige so extrem daran hängen atheisten zu sein, was dann meist zusammengeht mit dem anspruch, experte in sachen religionen zu sein, vielleicht weil man "galileo" auf pro7 geguckt und dan brown gelesen hat. atheismus ist heutzutage sowas wie eine kleidsame depression oder eine schicke individualität - ein markenschildchen für den quallig-wabernden charakter. dabei sind die selbsternannten atheisten allesamt oft tief religiös - nicht im kirchlich-dogmatischen oder theologischen kontext, sondern im materilistischen und/oder sozialen. frömmeltum oder kleinbürgerlicher materialismus - irgendwo letzten endes deckungsgleich.

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ach meine liebe. so einfach ist das nicht. das mit der alltagsdurchwirkenden praxis stimmt vermutlich nur für die praktizierenden.

ca. 80 % der israelischen bevölkerung sind nicht orthodoxe juden. das kann man vermutlich noch einmal mehrmals in verschiedene nicht - praktiken unterteilen.

viele russische juden essen gerne schweinefleisch und mögen vielleicht zum sabbat tatsächlich einige regeln einhalten, aber die äthiopier wiederum nehmen es mit anderen regeln nicht so genau.

ich hänge mich nicht daran, etwas zu sein.
es war nur erschreckend.
laufe durch eine stadt (also die altstadt von jerusalem) und sei atheist - dann weisst du plötzlich, oder bekommst das gefühl, du gehörst nirgendwo dazu. ich habe mich von diesem gefühl ein halbes jahr lang nicht erholt.

ich habe meine kindheit im osten verbracht - deswegen habe ich noch lange keinen quallig - wabernden charakter - im gegenteil - ich beginne gerade alles nachzuholen, was sie euch im tiefsten westen eingetrichtert haben und wovon ihr abstand wollt.

gott habe ich aber nicht gefunden, trotz allen widrigkeiten, die mir das leben bisher beschert hat.

dem sozialen und kleinbürgerlichen materialismus kann ich mich nicht zuordnen.

zumindest geht es hierbei nicht darum, religionen zu beseitigen, sondern einen ausweg zu finden.
die altstadt von jerusalem ist weit davon entfernt, religion zu vermitteln - in keinster weise - dabei ist dort alles versammelt.

aber es gibt immer nur zwei seiten.

eben - da gibt es kleinen kirchliche gemeinden - die haben dort eine kapelle - aber niemand bemerkt sie. alles wischiwaschi. nichts wirklich ausgeschildet. chaos pur. that's it.

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Das richtige Jerusalem-Feeling bekommt man, wenn man gerade am Kiosk Zigaretten gekauft hat, zurück im Hotel ist und von diesem aus, an der Stelle, wo man gerade vorbeigegangen ist, ein geparktes Auto explodieren sieht.

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