Reorganisation

Als ich vor 1173 Tagen "Rebellen ohne Markt" eröffnete, sollte es nur ein kleines Nebenprojekt zu Dotcomtod werden. So richtig ist es nie dazu geworden, denn sehr bald kam das Blogbuch dazu, dann verschwand Dotcomtod, und das hatte zur Folge, dass die Rebellen gewissermassen die Zentrale meiner Aktivitäten wurden, begleitet von meiner eigenen Verunsicherung. Bei ca. 1000 Besuchern am Tag wurde es mir selbst ungemütlich, und es hat eine Zeit gedauert, bis ich zufrieden war mit der weiteren Entwicklung. Das Blog ist etwas, das nebenbei hübsch läuft, nicht mehr, nicht weniger. Es ist nicht klein, es ist aber auch kein Dauerentertainment für die Leser wie grössere Blogs nach dem Beispiel Spreeblick und Basicthinking. Andererseits ist und bleibt es eine nichtkommerzielle Alternative im Konzert der grösseren Blogs.


Die "Arbeit" ist weitgehend ausgelagert in die Blogbar, die durchaus kommerziell und von Anfang an als Buchwebsite geplant war. Sie ist hübsch gross, und da macht es mir auch nichts aus. Denn dort trampeln die Horden nicht wie hier durch mein Privatleben, sondern durch Themen, mit denen ich persönlich erst mal nichts oder weniger zu tun habe. Dadurch verliert Rebellen ohne Markt momentan ganz sicher an "Einfluss" und "Bedeutung". wie immer man das messen will, und das ist genau das, was ich mir für dieses Projekt eigentlich wünsche: Denn auch im Öffentlichen gibt es immer noch die Möglichkeit, Privatheit gezielt zu steuern. Das ist etwas, das mir momentan in den anderen A-List-Blogs und der generellen Debatte etwas zu kurz kommt. Es ist nicht entscheidend, möglichst viele Leute zu erreichen und Clicks zu erzielen, es geht um die richtigen Leute und den Spass mit ihnen.

Und dann gibt es noch die von grösseren Massen verschmähte Blüte des GTBlogs, das sich allein dem Urlaub widmet. Es enthält keine Themen, die man mit zig Kommentaren ausdebattieren müsste, es ist eine digitale Urlaubskarte, später mal eine nette Urlaubserinnerung, und vielleicht sowas wie ein Geheimtipp. Beim Blick auf die Zugriffszahlen zeigt sich, dass eine Woche Schreiben da drüber schon dafür sorgt, dass Dauerleser kommen, aber darum geht es nicht. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass ich es ebenfalls bekannt machen und mit allen Insignien des bekannten, viel zitierten Blogs ausstatten könnte, dafür hätte ich sogar ein paar Beiträge gehabt, aber wozu?

Es ist das Blog, das ich gern von anderen lesen möchte, und weil es nicht existierte, habe ich es mir selbst geschrieben. Und deshalb bin ich momenten mit der allgemeinen Situation meiner Blogs mehr als nur zufrieden. Ich denke, ich habe eine Balance gefunden, die mir gefällt. Und das ist die Hauptsache, die manche wahrscheinlich vergessen haben, die verzweifelt nach Leserzahlen und Links schielen.

Montag, 19. Februar 2007, 12:39, von donalphons | |comment

 
Nur mal so eine kleine Beobachtung:
Ich hab bei der "blogdelux-affaire", sofern man den Statistiken traut, mehr Clicks von rebellenmarkt als von der blogbar gehabt. Was mich ein wenig verwundert hat.
Das GT-Blog ist wirklich eine Perle.

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Wundert mich auch etwas. Die Blogbar ist normalerweise 3 mal so gross wie Rebellen ohne Markt. Aber ich weiss auch, dass rebellmarkt-Leser ausserordentlich klickfreudig sind.

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hm, ich hab auch eher Klicks von Rebellmarkt als von der Blogbar. Hat vielleicht was mit "sich durchs Netz treiben lassen" zu tun.

GT Blog ist wunderschön. Texte, die man gerne liest, und auch nicht immer seinen Senf dazugeben muss.

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Aber aber - der blanke Neid der Zerfressenen daheim erhöht das Schreibvergnügen ;-)

Im Ernst, es ist ein wenig Blindflug ganz ohne Kommentare.

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Beneidet habe ich dich nicht, da muss ich dich jetzt enttäuschen. Dennoch hat's mich sehr interessiert.

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Es gibt noch ein paar Nachschläge :-)

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Ursprünglich war mein Blog mal dazu gedacht, allein meine Reiseberichte für Freunde und Familie ins Netz zu stellen, damit ich nicht ständig meine Reisetagebücher verleihen und anschliessend suchen oder sie gar für immer verlieren musste.

Trotzdem schreibe ich diese auch weiter auf Papier und nur ein kleiner Teil landet im Blog. Ein Buch eignet sich einfach besser als Aufbewahrungsort für Erinnerungen und Fremde sollte man schliesslich auch immer nur an den zweitschönsten Ort führen den man kennt.

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Ich habe mit 300-1000 Lesern am Tag einerseits doch schon einige Reichweite, andererseits kommentiert bei mir ein Stammpublikum, mit dem sich im Allgemeinen gepflegt diskutieren und bei Gelegenheit auch mal rumalbern lässt. Der usprüngliche Zweck sollte es sein, zu mmeinem über die Welt verstreuten Freundeskreis Kontakt zu halten, aber das ging gründlich schief. Die Meisten wissen bis heute nicht, was bloggen ist und wollen es auch nicht wissen, ja wollen es noch nicht mal wissen wollen. Dafür habe ich durch das Bloggen eine Reihe netter Leute auch im real life kennengelernt.

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"Fremde sollte man schliesslich auch immer nur an den zweitschönsten Ort führen den man kennt." - sehr schön drsno!!!


"Denn auch im Öffentlichen gibt es immer noch die Möglichkeit, Privatheit gezielt zu steuern." - ja - aber es ist nicht einfach!!!

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Naja, es gibt hier schon einen Haufen Abschaum - Feindbeobachter, Pleitiers, Deppen aller Art, die genau wegen solcher Texte dieses Blog nicht lesen. Insofern ist es ganz gut, da etwas zu trennen.

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ja, ja - ich habe deinen text schon verstanden! :-)
nur, für mich hat das zitat eine andere bedeutung - aber is ja o.k..

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"Und deshalb bin ich momenten mit der allgemeinen Situation meiner Blogs mehr als nur zufrieden."

Gilt das auch für das Ohne-openBC-Blog?

Und, was ich ja immer schon fragen wollte: Was ist eigentlich die Geschichte hinter den unterschiedlichen Namen "Rebellen ohne Markt" und "rebellmarkt"

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Das war zwar eine m. E. witzige Idee und ich hatte auch gute Geschichten, aber dann doch keine Zeit. Man kann nicht unbegrenzt viele Blogs machen, das geht irgendwann auf die Qualität.

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"Rebellen ohne Markt" bezieht sich natürlich auf den Film "Rebells without a cause" und gleichzeitig auf meine post-New Economy nuked Generation: Sie sind Rebellen, aber sie wissen nicht auf welchem Markt sie das kapitalisieren sollen.

Und weil mir das lange Eintippen von rebellenohnemarkt.blogger.de zu langwierig erschien, heisst es eben mit Ligatur Rebellmarkt.

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