Lebende Fossilien.
Nachdem man hier in fast schon rufschädigender Manier - Diät? ICH??? Wozu, meine Damen, wollen Sie verdörrte Pleitenheringe vom Fischmarkt? - erwähnt werde, darf ich anmerken: Nein. Natürlich gibt es hier zum Tee immer Kuchen. Manchmal, aus wissenschaftlichem Interesse heraus, aber auch schon früher. So wie heute:
Das hier ist ein Kirsch-Mandel-Kuchen vom Wochenmarkt. Und zwar so, wie man ihn aus dem späten Mittelalter, der Renaissance und überhaupt aus der Zeit vor dem industriell erzeugten Zucker kannte: Flach, breit, dünn, was früher angesichts der noch nicht bekannten Kuchengabel beim Zerkleinern auch sinnvoll war. Direkt von der Tapisserie also auf meinen Tisch. Wenn man so will, ein lebendes Fossil aus dem Tortenjura. Ein Fossil, das hier seine perfekte Lebensumgebung gefunden und ausser ein paar gefrässigen Bayern keinerlei natürliche Feinde hat.
Die Spezies des gefrässigen Bayern jedoch, die unter solchen Torten trefflich gedeiht, hat es auf die interessante Kombination der Mandelschuppen und dem süssen Kirschfleisch im Inneren agbesehen, weshalb es wirklich auch für ausgewachsene Exemplare des Kirsch-Mandel-Kuchen gefährlich wird, sich auf dem Wochenmarkt herumzutreiben. Er ist zudem leicht von Aussen zu erkennen, denn am Rand sind immer einige dunkelrote Kirschstücke, die dem äusserlich eher unscheinbar-braunen Kuchen dem Kenner schnell verraten.
Das war schon so in der Renaissance, und wird wohl noch lange so bleiben.
Das hier ist ein Kirsch-Mandel-Kuchen vom Wochenmarkt. Und zwar so, wie man ihn aus dem späten Mittelalter, der Renaissance und überhaupt aus der Zeit vor dem industriell erzeugten Zucker kannte: Flach, breit, dünn, was früher angesichts der noch nicht bekannten Kuchengabel beim Zerkleinern auch sinnvoll war. Direkt von der Tapisserie also auf meinen Tisch. Wenn man so will, ein lebendes Fossil aus dem Tortenjura. Ein Fossil, das hier seine perfekte Lebensumgebung gefunden und ausser ein paar gefrässigen Bayern keinerlei natürliche Feinde hat.
Die Spezies des gefrässigen Bayern jedoch, die unter solchen Torten trefflich gedeiht, hat es auf die interessante Kombination der Mandelschuppen und dem süssen Kirschfleisch im Inneren agbesehen, weshalb es wirklich auch für ausgewachsene Exemplare des Kirsch-Mandel-Kuchen gefährlich wird, sich auf dem Wochenmarkt herumzutreiben. Er ist zudem leicht von Aussen zu erkennen, denn am Rand sind immer einige dunkelrote Kirschstücke, die dem äusserlich eher unscheinbar-braunen Kuchen dem Kenner schnell verraten.
Das war schon so in der Renaissance, und wird wohl noch lange so bleiben.
donalphons, 18:37h
Samstag, 14. Juli 2007, 18:37, von donalphons |
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derherold,
Samstag, 14. Juli 2007, 18:55
Was habe ich gelernt ?
Der natürliche Feind des Kuchens ist der @Don ! :))
Der natürliche Feind des Kuchens ist der @Don ! :))
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donalphons,
Samstag, 14. Juli 2007, 18:57
Man nennt mich auch
den TortenDonder.
Aber man muss die askethische Schlichtheit des ersten Bildes anerkennen.
Aber man muss die askethische Schlichtheit des ersten Bildes anerkennen.
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polaris,
Samstag, 14. Juli 2007, 19:10
Ohhhhoch...und dann auch noch in saftigster Grossaufnahme.
Mein Gott, ich glaube, so schlimm ist Bayern gar nicht...
Mein Gott, ich glaube, so schlimm ist Bayern gar nicht...
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donalphons,
Samstag, 14. Juli 2007, 21:48
Kommt darauf an - sie sollte in jedem fall kürzer als die Verschlusszeit meines Mundes sein!
Und wie in jeder Hölle ist auch der Weg in das bayerische Verderben mit Genuss gepflastert.
Und wie in jeder Hölle ist auch der Weg in das bayerische Verderben mit Genuss gepflastert.
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helgab.,
Samstag, 14. Juli 2007, 19:19
Ich finde ja, heute ist Zitronen-Tarte-Wetter;-)
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donalphons,
Samstag, 14. Juli 2007, 21:50
Die bekommt man immer - aber mit frischen Kirschen von einer Juraanhöhe, das gibt es nur noch ein paar Wochen.
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donalphons,
Samstag, 14. Juli 2007, 23:40
Ich habe hier noch ein Stück. Und ausserdem ein Glas frischer Kirschen-Mirabellen-Marmelade. Von einer Frau Moretti. kein Witz, es gibt wirklich eine Frau Moretti, die meine Kirschmarmelade macht. Kirschen von Frau Moretti, das klingt wie der Name eines Romans bei Wagenbach, den ich sofort kaufen würde.
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donalphons,
Samstag, 14. Juli 2007, 23:40
Über die Marmelade werde ich vielleicht morgen was schreiben.
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el_loco,
Sonntag, 15. Juli 2007, 14:11
Endlich, der gesuchte Beweis aller Kreationisten: der Bayer an sich stammt nicht von der Torte ab. Der Herr in seiner weisen Voraussicht hat das Leitfossil in der Konditorei hinterlegt, damit Wissenschaftler glauben, die Kirschtorte hätte schon zu Zeiten der Bayern existiert.
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sven erlenborn,
Sonntag, 15. Juli 2007, 14:27
Sollte es schwarzer Tee in der schönen Tasse sein, fehlt unbedingt ein zarter Teelöffel um einen dicken Kandis über den Grund zu schieben und süße Wolken durch das Getränk zu treiben.
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donalphons,
Sonntag, 15. Juli 2007, 17:10
Ich trinke meinen Tee pur. Teelöffel brauche ich nur für heisse Zitrone, aber wer Roadster ohne Windschott auch im februar fährt, weiss um den Verbrauch der Südfrüchte.
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donalphons,
Sonntag, 15. Juli 2007, 17:31
Da kann sich in den letzten Tagen einer für den MALTEser Erbgutorden für bewerben. So einen Hals habe ich.
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martin h.,
Montag, 16. Juli 2007, 00:09
Im späten Mittelalter wurden schon die Kirschen im Gelatinepapp versteckt? So sieht es auf den Bildern nämlich aus. Aber sonst sieht der Kuchen lecker aus. Ist das ein Mürbeteigboden?
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