Die Tücken der Realitätskonstruktion

Das inhaltegierige "Qualitätsangebot" sueddeutsche.de hat heute einen Beitrag über die Waldbrände in Kalifornien aus mehreren Agenturmeldungen zusammengeschrieben. Unter dem Autorennamen "(AP/dpa/Reuters/odg/cag/gal)" findet man ein prima Beispiel, wie die Profihobbybrutzler in München gemeinschaftlich den Brei verderben:
Die gewaltigen Rauchfahnen waren selbst von der internationalen Raumstation ISS aus zu sehen, die davon Bilder zur Erde schickte.
Inzwischen wurde die größte Evakuierungsaktion in der Geschichte Kaliforniens eingeleitet. Von der Anordnung waren mehr als 900.000 Bewohner der Region zwischen Los Angeles und San Diego betroffen. Ein neuer Brand bei San Diego bedrohte den Villenort Rancho Santa Fe. Die gewaltigen Rauchfahnen waren selbst aus der internationalen Raumstation ISS zu sehen, die davon Bilder zur Erde schickte.
(http://www.sueddeutsche.de/,tt4m1/panoram
a/artikel/726/139436/) - dort dann auch die Bildergalerie mit 20 Photos, da hat sich der Praktikant aber angestrengt.
Vielleicht sollte man in den Journalistenseminaren mal ein Angebot wie "Abschreiben, aber richtig" anbieten, oder "die hohe Kunst des Durchlesens vor dem Abschicken".

Mittwoch, 24. Oktober 2007, 14:58, von donalphons | |comment

 
Drama, Baby!
Verdammt, das ist eine Eilmeldung, nur so wirkt das authentisch!

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Im Radio und der Sonderschule soll man sich ja ab und zu mal wiederholen, aber bei sueddeutsche.de brennt es allenfalls unter den Sitzen, wenn Holtzbrinck den Laden kauft.

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Kehrt um, das Ende ist nah!
Viel schlimmer ist der bedeutungshubernde Metaphernsalat, der da angerichtet wird: "Kaliforniens Armageddon", und ein Artikel weiter "Szenen wie aus der Hölle". Wo bleibt eigentlich Dante?

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Von der Bild lernen heisst nun mal aufsexen lernen. Mal schaun, wie es dann klingt, wenn mit dem Kauf durch Holtzbrinck die Qualitätsoffensive "Dolor08" kommt. Vielleicht "Blutiges Massaker am Rindermarkt", oder "Wildes Gemetzel gegen Arbeitnehmerrechte".

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keine Vossische Zeitung
Die SZ hätte - m.E. immer noch - die Gelegenheit, eine späte Nachfolge der Vossischen Zeitung anzutreten, aber mit ihren zahlreichen und oft schon sensationellen Schludrigkeiten, nicht nur stilistischer und gestalterischer Art, scheitern sie immer wieder aufs Neue daran. Der Onlineauftritt bleibt in der Summe peinlich - was schade ist, denn einige gute Journalisten haben sie ja. Nur: Was machen sie daraus?

OT: Ich habe gerade hartnäckigen Besuch vom CEP auf meinem Blog. Diese u.a. von Thyssenkrupp finanzierten Lobbyisten sind offenbar bekümmert, weil ich ihren Halbgott und Leiter Lüder Gerken kritisiert habe.

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So um 2001 war die SZ viel weiter, da konnte man einfach die gedruckte Zeitung als HTML jeden Morgen aufrufen und lesen, einfach so, mässigen Print ohne Belästigung durch miserable Onliner und ihre QuizBildgalerienbelästigungen. Aber die sind zufrieden mit dem, was sie haben, und fühlen sich damit extrem toll.

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... gibt Schlimmeres ... zum Beispiel diese hartnaeckigen schwarzen Kruemels hier unter den Fußnaegeln, verdammt, verdammt ...

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Das nennt man "aufsexen" für den Investor/Käufer.

Denn
Im Verlag ist Holtzbrinck der Wunschkandidat", wird ein Unternehmensinsider im "Handelsblatt" zitiert, da der Konzern für Qualitätsjournalismus stehe.
derstandard.at /?url=/?id=3086681

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Gleich neben den S****schluck-, Nazi- und Spannergruppen des ebenfalls von der VGH vermarkteten StudiVZ.

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