Real Life 25.10.07 - Sie mag euch nicht
Sie mag eigentlich nichts und niemanden. Sie mag nicht, dass sie hierher kommen musste. Sie mag das Umfeld nicht, diese Öffentlichkeit, in die sie jetzt gezerrt wird, sie hat andere Vorstellungen vom Thema Vermögensverwaltung. Da sollte irgendwo einer sein, der das Geld vermehrt und dann überweist, so einfach, kein Aufwand, keine Belästigung, kein Streit, dann darf er auch etwas für sich behalten. Aber das, was sie jetzt erlebt, mag sie nicht.
Der Kampf fordert Opfer. Auf beiden Seiten. Letzte Woche klappte eine von euch in der Nacht zusammen, und keiner kann sagen, man hätte es nicht geahnt. Jetzt ist sie im Krankenhaus mit einem Haufen Blumen vom Versand, aber die einzige Frage war, ob sie ersetzbar ist. Sie ist es, also geht es weiter, und keiner hat sie bislang besucht. Morgen vielleicht. Aber heute morgen hat es dann auch die gegnerische Seite erwischt, möglicherweise Schlaganfall, Folge eines verlorenen Prozesses, da war der Jubel gross in der Mannschaft. Aber auch das kann sie, mit der du betraut bist, nicht gnädig stimmen, obwohl der Be- und Getroffene einer der wirklich Schuldigen für ihr Kommen ist.
Der und ihr Sohn, der ihr das eingeredet hat. Der Sohn ist nicht da, irgendwo im Ausland das Geld verprassen, hat keine Zeit, und deshalb muss sie selbst kommen. Sie hasst es, dem Taxifahrer das Geld geben zu müssen für die lange Fahrt vom See bis in diesen Zweckbauvorort der Munich Area, sie braucht lang, sehr lang, bis sie sich aus dem Taxi gequält hat, aber dein Angebot, ihr zu helfen, weist sie unwirsch ab. Sie hat trotz allem ihre feinen, weissen Fahrerhandschuhe an, wie immer, wenn sie im Wagen unterwegs ist, aber diese Hände werden nie wieder ein Lenkrad greifen, denn die Füsse sind kaputt, und die Handschuhe schützen ihre gichtigen Finger nur noch beim Bedienen der Krücken. Bald wird auch das nicht mehr gehen, dann braucht sie den Rollstuhl, sie weiss es, denn geistig ist sie noch voll da, und deshalb ist sie auch gekommen, weil sie das, was sie zu sagen hat, selbst sagen will. Sie traut keinem mehr, sie hat zu viel erlebt in den letzten zehn Jahren.
Du bist nicht so wichtig, du musst eigentlich nicht mit rein, also hast du die Zeit, dich um sie zu kümmern, und hältst ihr alle schweren Glastüren auf, die sie selbst nicht mehr öffnen könnte. Man denkt beim Bau solcher Komplexe nur an diese Zackzack-Consulter und Frauen über 1,80, nie aber daran, dass sich hier alte Frauen entlangschleppen, um Kämpfe zu führen, die sie nicht gewinnen können, weil alle möglichen juristischen Erfolge jenseits ihrer biologischen Grenze liegen. Sie sagt nicht danke, sie schleppt sich weiter, und du fragst dich, was du eigentlich machen sollst, wenn sie es doch nicht mehr packt und zusammenfällt. Auffangen, wenn es geht, und dann? Die Leute, die hier arbeiten, würden davon profitieren, eine rebellische Gesellschafterin weniger, sie würden vermutlich nicht mal den Notarzt rufen, sondern sie einfach krepieren lassen, auf dem Niveau seid ihr mittlerweile angekommen. Aber sie packt es. Daheim, am See, sitzt sie nur auf dem Sofa, und täuscht so über ihren Zerfall hinweg. Wenn sie Blasenprobleme hat, beendet sie das Gespräch schmeisst einfach die Haifische raus, damit keiner sieht, wie brüchig und inzwischen ihre Beine sind und wie sehr sie jeder Schritt schmerzt.
Halten sie mal, sagt sie an der Tür zum Sitzungssaal, reicht dir die Krücken und lehnt sich schnaufend an die Wand. Sie zieht ihre Handschuhe von den knotigen Fingern, steckt sie in die Handtasche und entnimmt ihr ein paar schwere Goldringe mit Steinen, deren Feuer so ewig ist, wie das ihrige unter all den Falten längst verloschen scheint, und dreht sie über die Knorpel und Adern der Finger. Drinnen fliegen bereits die Fetzen, man hört es durch die Tür, sie aber wartet noch einen Moment, schaut dich an, als wärst du Schuld an ihrer Krankheit, dem Zerfall, dem dummen Investment und der unvermietbaren Bauruine in Bremen, an ihrer erzwungenen Anwesenheit und daran, dass der Gegner nicht wenigstens gleich verreckt ist, wenn es ihn schon niederstreckt, sie atmet einmal schwer und sagt dann: Stellen sie diese Dinger hier ab, und geben sie mir ihren Arm.
Und so betritt sie an deiner Seite den Saal, langsam, getrieben nur noch von der Wut, die grösser ist als der Schmerz, sie schafft es, auch wenn sich ihre linke Hand dabei in deinen Arm krallt und die ganze lange Geschichte von Reichtum, Einsamkeit, Angst, Gier, Hass und all den Ängsten erzählt, die ihr Leben jetzt noch ausmachen.
Aber solange es noch geht, wird sie weiter machen.
Der Kampf fordert Opfer. Auf beiden Seiten. Letzte Woche klappte eine von euch in der Nacht zusammen, und keiner kann sagen, man hätte es nicht geahnt. Jetzt ist sie im Krankenhaus mit einem Haufen Blumen vom Versand, aber die einzige Frage war, ob sie ersetzbar ist. Sie ist es, also geht es weiter, und keiner hat sie bislang besucht. Morgen vielleicht. Aber heute morgen hat es dann auch die gegnerische Seite erwischt, möglicherweise Schlaganfall, Folge eines verlorenen Prozesses, da war der Jubel gross in der Mannschaft. Aber auch das kann sie, mit der du betraut bist, nicht gnädig stimmen, obwohl der Be- und Getroffene einer der wirklich Schuldigen für ihr Kommen ist.
Der und ihr Sohn, der ihr das eingeredet hat. Der Sohn ist nicht da, irgendwo im Ausland das Geld verprassen, hat keine Zeit, und deshalb muss sie selbst kommen. Sie hasst es, dem Taxifahrer das Geld geben zu müssen für die lange Fahrt vom See bis in diesen Zweckbauvorort der Munich Area, sie braucht lang, sehr lang, bis sie sich aus dem Taxi gequält hat, aber dein Angebot, ihr zu helfen, weist sie unwirsch ab. Sie hat trotz allem ihre feinen, weissen Fahrerhandschuhe an, wie immer, wenn sie im Wagen unterwegs ist, aber diese Hände werden nie wieder ein Lenkrad greifen, denn die Füsse sind kaputt, und die Handschuhe schützen ihre gichtigen Finger nur noch beim Bedienen der Krücken. Bald wird auch das nicht mehr gehen, dann braucht sie den Rollstuhl, sie weiss es, denn geistig ist sie noch voll da, und deshalb ist sie auch gekommen, weil sie das, was sie zu sagen hat, selbst sagen will. Sie traut keinem mehr, sie hat zu viel erlebt in den letzten zehn Jahren.
Du bist nicht so wichtig, du musst eigentlich nicht mit rein, also hast du die Zeit, dich um sie zu kümmern, und hältst ihr alle schweren Glastüren auf, die sie selbst nicht mehr öffnen könnte. Man denkt beim Bau solcher Komplexe nur an diese Zackzack-Consulter und Frauen über 1,80, nie aber daran, dass sich hier alte Frauen entlangschleppen, um Kämpfe zu führen, die sie nicht gewinnen können, weil alle möglichen juristischen Erfolge jenseits ihrer biologischen Grenze liegen. Sie sagt nicht danke, sie schleppt sich weiter, und du fragst dich, was du eigentlich machen sollst, wenn sie es doch nicht mehr packt und zusammenfällt. Auffangen, wenn es geht, und dann? Die Leute, die hier arbeiten, würden davon profitieren, eine rebellische Gesellschafterin weniger, sie würden vermutlich nicht mal den Notarzt rufen, sondern sie einfach krepieren lassen, auf dem Niveau seid ihr mittlerweile angekommen. Aber sie packt es. Daheim, am See, sitzt sie nur auf dem Sofa, und täuscht so über ihren Zerfall hinweg. Wenn sie Blasenprobleme hat, beendet sie das Gespräch schmeisst einfach die Haifische raus, damit keiner sieht, wie brüchig und inzwischen ihre Beine sind und wie sehr sie jeder Schritt schmerzt.
Halten sie mal, sagt sie an der Tür zum Sitzungssaal, reicht dir die Krücken und lehnt sich schnaufend an die Wand. Sie zieht ihre Handschuhe von den knotigen Fingern, steckt sie in die Handtasche und entnimmt ihr ein paar schwere Goldringe mit Steinen, deren Feuer so ewig ist, wie das ihrige unter all den Falten längst verloschen scheint, und dreht sie über die Knorpel und Adern der Finger. Drinnen fliegen bereits die Fetzen, man hört es durch die Tür, sie aber wartet noch einen Moment, schaut dich an, als wärst du Schuld an ihrer Krankheit, dem Zerfall, dem dummen Investment und der unvermietbaren Bauruine in Bremen, an ihrer erzwungenen Anwesenheit und daran, dass der Gegner nicht wenigstens gleich verreckt ist, wenn es ihn schon niederstreckt, sie atmet einmal schwer und sagt dann: Stellen sie diese Dinger hier ab, und geben sie mir ihren Arm.
Und so betritt sie an deiner Seite den Saal, langsam, getrieben nur noch von der Wut, die grösser ist als der Schmerz, sie schafft es, auch wenn sich ihre linke Hand dabei in deinen Arm krallt und die ganze lange Geschichte von Reichtum, Einsamkeit, Angst, Gier, Hass und all den Ängsten erzählt, die ihr Leben jetzt noch ausmachen.
Aber solange es noch geht, wird sie weiter machen.
donalphons, 15:13h
Freitag, 26. Oktober 2007, 15:13, von donalphons |
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derherold,
Freitag, 26. Oktober 2007, 17:00
Mal ernsthaft: es gibt auch andere Themen als "Bauruinen"... auch wenn es schön ist zu erfahren, daß "Schrottimmobilien" keine Frage des Standortes, sondern der Vertriebsform sind. :)
Aber Du könntest Dich langsam wieder den schönen Dingen zuwenden ... ich sehe, daß Dich der Umgang mit "Haifischen" mental ´runterzieht. ;)
Aber Du könntest Dich langsam wieder den schönen Dingen zuwenden ... ich sehe, daß Dich der Umgang mit "Haifischen" mental ´runterzieht. ;)
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donalphons,
Freitag, 26. Oktober 2007, 18:26
Das ist nun mal gerade das Thema in meinem Leben, erst heute Abend wird das wieder anders. Und es hat durchaus seinen ganz eigenen Charme, finde ich.
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lebemann,
Freitag, 26. Oktober 2007, 17:34
Voll in Trend
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donalphons,
Freitag, 26. Oktober 2007, 18:20
Aber bittschön! Das sind doch alles vorbildliche Christenmenschen! Das kann man doch nicht machen, einfach so Sachen veröfentlichen über den X., den Y., und ihren Anwalt, den W. a.D.!
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lebemann,
Freitag, 26. Oktober 2007, 18:32
Ja aber warum denn nicht?
Nur weil die ein etwas grösseres Rad drehen als z.B. V*tadomo, wo es hauptsächlich um das Skalpieren von Kleinsparern geht?
Nur weil die ein etwas grösseres Rad drehen als z.B. V*tadomo, wo es hauptsächlich um das Skalpieren von Kleinsparern geht?
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donalphons,
Freitag, 26. Oktober 2007, 18:36
Weil die Banken Angst haben, es könnte ihnen alles um die Ohren fliegen, und gerade zu Zeiten der Immobilienkrise in den USA wäre so ein kleines Heimatdebakel nicht wirklich hübsch. Darum nicht.
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lebemann,
Freitag, 26. Oktober 2007, 18:45
Ach was.
Das gibt der Sache doch erst die richtige Würze. Und bringt den Immo-Zweitmarkt erst so richtig zum ticken.
Und ausserdem: wenn Banken das Höschen kneift, ist zumindest mittelgut verhandeln. Man verhandelt ja auch nicht mit der Bank, sondern mit den Verantwortlichen, deren Kopf auf dem Block liegt. Wähend die Axt schon am Ausholen ist.
Das gibt der Sache doch erst die richtige Würze. Und bringt den Immo-Zweitmarkt erst so richtig zum ticken.
Und ausserdem: wenn Banken das Höschen kneift, ist zumindest mittelgut verhandeln. Man verhandelt ja auch nicht mit der Bank, sondern mit den Verantwortlichen, deren Kopf auf dem Block liegt. Wähend die Axt schon am Ausholen ist.
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donalphons,
Freitag, 26. Oktober 2007, 18:51
Nun, man sagt, dass eine gewisse mal bayerische Bank mit ihrer outgesourcten Immotochter auch gleich die ganzen Leute verabschiedet hat, die nicht zwingendst zu den hellsten Köpfen gehören, und die sind etwas langsam im Begreifen der Dinge, die da auf sie zukommen - was nützt die schönste Abschreibung, wenn die Idioten zu blöd zum rechnen sind.
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lebemann,
Freitag, 26. Oktober 2007, 19:00
Ach diese mal bayrische Bank. Die haben eine liebe Freundin von mir in ihre Rechtsabteilung abgeworben, zum Verdoppler. Formal brilliant, trifft auch dort die Rechenschwäche - nicht nur mit Zahlen - zu. Gruss an Frau v.*., die die letzen Tage schwitzen durfte.
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donalphons,
Samstag, 27. Oktober 2007, 12:22
Da hat sie ja einen tollen Job. Im Ernst, das einzige, was die können, ist einvernehmliche Lösungen blockieren und dann feststellen, dass es reine Geld- und Zeitverschwendung ist. Die haben das Bankgeschäft offensichtlich noch zu Stalins Zeiten gelernt.
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kroesus2,
Samstag, 10. November 2007, 19:22
Tochter, Porsche und die BAFIN
Erinnern Sie sich ?
Wie haben wir gestaunt über die Dreisigkeit des EU-Telekom- Kommissars Martin Bangemann, der Vorstand der spanischen Telefonica wurde.
Bangemann wirkte als EU-Kommissar in Entscheiden mit, bei denen die Telefonica betroffen war. Die gesamte Kommission musste wegen Korruption zurücktreten
Heute nehmen wir mit Interesse zur Kenntnis, dass die Doblinger-Hauskanzlei für seine DOBA-Prospekte von der BAFIN den Prospekt-Experten und Referatsleiter für Fonds eingeworben hat. Offen sichtlich wird für Haftungsklagen vieler Gesellschafter gerüstet. DOBA, Ihre Tochter und der Porsche.
Wie haben wir gestaunt über die Dreisigkeit des EU-Telekom- Kommissars Martin Bangemann, der Vorstand der spanischen Telefonica wurde.
Bangemann wirkte als EU-Kommissar in Entscheiden mit, bei denen die Telefonica betroffen war. Die gesamte Kommission musste wegen Korruption zurücktreten
Heute nehmen wir mit Interesse zur Kenntnis, dass die Doblinger-Hauskanzlei für seine DOBA-Prospekte von der BAFIN den Prospekt-Experten und Referatsleiter für Fonds eingeworben hat. Offen sichtlich wird für Haftungsklagen vieler Gesellschafter gerüstet. DOBA, Ihre Tochter und der Porsche.
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