Empfehlung heute - Pro und Contra

zum Thema "Öffentlich-Rechtliche Filme und Subventionen für private Medienkonzerne" findet sich bei Thomas Knüwer und in Kommentar No. 8 von Dogfood.

Mittwoch, 28. November 2007, 15:20, von donalphons | |comment

 
Ich vermute ja stark,
dass man mit der Unterschrift unter einen Arbeitsvertrag bei der Verlagsgruppe Handelsblatt auch eine implizite Verpflichtung eingeht, alles scheiße und marktwirtschaftswidrig finden zu müssen, was die gebührenfinanzierten Rundfunkanstalten des öffentliches Rechts so alles tun und unterlassen.

Auf dem Werbemarkt spielen ARD und ZDF schon allein aufgrund ihrer Beschränkung auf 20 Minuten pro Tag und mit ihrem älteren Publikum nur noch eine völlig untergeordnete Rolle. Von daher finde ich es schlicht und einfach unstatthaft, es so darzustellen, als würden die paar Haftreiniger-Spots den fetten Werbetankern von RTLProSatVox & Co. irgendwelche Butter vom Brot nehmen.

Dass dogfood diesen ganzen vom Verlegerband vorgestanzten Denkbasen mal ordentlich (und kenntnisreich) die Luft rauslässt, finde ich überaus begrüßenswert. Womit ja nicht gesagt ist, dass man alles toll finden muss, was die Anstaltsfunker so alles veranstalten, on- wie offline. Aber es entwertet die Sachargumente gegen das bisherige OpenARD-Projekt ganz enorm, wenn sie in den gleichen ideologischen Brei hineingerührt werden, wie ihn so ähnlich auch Michael Hanfeld von der FAZ immer wieder gerne serviert. Ich warte ja auf den Tag, an dem der Kollege zum bewaffneten Widerstand gegen die Gebührenpflicht aufruft...

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Ich wette meinen Luigi Pulci von 1806 gegen die FAZ von vorgestern, dass sich die FAZ das schnell anders überlegen wird, wenn sie sich das Schönste aus dem ARD-Angebot rauskramen darf. Und darüber bin ich nicht im Mindesten glücklich. Ich glaube, die ÖRs werden so oder so im Netz baden gehen, das können die einfach nicht, man schaue sich nur mal das Schwachsinnsangebot von Bavarian Open Radio - so cool wie die BR Abendschau - an:

http://blog.br-online.de/guides/

Idiotische Verschwendung von Gebühren mit hirnrissigen Konzepten und Schreibimädis, die es erst mal bei Myblog versuchen sollten.

Was die ÖRs da versuchen, ist schlichtweg das Kaufen der Kritiker, und ich denke, dass sie damit bei den Verlagsleitern wegen der Kosten von Video Erfolg haben werden. Und ich würde mir wirklich mehr Konkurrenz in Sachen Qualität wünschen, statt kosteneffektiver mehrfachverwertung durch Zwangsabgabenausnutzung.

Ein anderes Beisiel hatte ich gestern in der Hand: Eine Klassik-SuperAudio(!)-CD eines Senders, der sich beteiligt hat, damit der Wortkunstliebling eines Abteilungsleiters ein Viertel der CD vollquatschen und damit die Musik erfolgreich verdrängen konnte. Ich kriege die Krätze, wenn sowas geht.

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Das blog ist doch ein Scherz, oder? Die Dame http: // de.wikipedia.org/wiki/Fiva_MC liest sich wie myblog-14-jährig, ist aber sicher Minimum 10 Jahre älter. Kriegt die dafür von den Gebührengeldern ein Honorar? Vieleicht sogar mehr als die berühmten 300 Euro - ist ja quasi ein Promi.

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Sooo viel doller
isses aber auch nicht, was viele Verlage online machen. Und zu wieviel Prozent das von Werbegeldern oder Aboeinnahmen bezahlt wird, fragt auch kein Mensch. Und das sicher zu Recht, denn an der Latte der Grundversorgung müssen sich die Verlage ja schließlich auch nicht messen lassen. Von daher isses schon die Frage, ob die Zusammenarbeit von zwei Lahmen einen Läufer auf die Aschenbahn bringt. Ich bin da eher skeptisch. Plausibel erscheint mir auch Dein Erklärungsansatz, dass mit dem Bewegtbildmaterial jetzt versucht wird, der Kritik aus dem Verlagslager den Wind aus den Segeln zu nehmen. Und das ist nun wirklich nicht das vorrangigste Anliegen, dem die Anstalten mit ihrem öffentlichen Auftrag Rechnung tragen sollten. Da gebe ich den Kritikern durchaus Recht.

Ansonsten halte ich die Prognose von wegen "baden gehen" im Netz für übertrieben. Ich ertappe mich immer öfter dabei, dass ich nach bestimmten Sachen nicht mehr bei rp-online gucke, sondern beim WDR. Dass dort darüber hinaus auch vieles veranstaltet wird, was ich nicht brauche - geschenkt.

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hey hey hey

Meine heissgeliebte Fiva als "Schreibimädi" verunglimpfen, wo sie doch HipHop-technisch manchen Populärblogger mit ihren preisgekrönten Lyrics kreuzweise an das Mediacontrolboard nageln könnte...

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Ich bin eher fürs Baden gehen. Denn der WDR ist ja die stärkste Anstalt. Bei den anderen sieht es eher trüb aus. Die bekannte Frage, ob Öffentlich-Rechtliche Sender Kochrezeptesammlungen ins Netz stellen müssen ist berechtigt, aber eher noch, ob es 3 verschiedene ARD-Anstalten unabhängig machen müssen. Statt die Kräfte zu bündeln, macht jeder seins, obwohl die Zeiten, in denen der Zuschauer/-hörer im Westen nicht die Programme im Osten empfangen konnte schon lange vorbei sind, vom Internet mal ganz zu schweigen. Ohne wirtschaftlichen Druck werden Fürstentümer verteidigt und Pfründe gesichert.

Das Anbieten des Bewegt-Materials halte ich für eine Vorwärtsverteidigung. Die Technik macht es möglich, dass auch Verlage viel mehr Videos ins Netz stellen können. Produktionskosten sinken und Prozesse werden standardisiert. Wobei man klar sehen muss, dass es ein Bereich ist, den die ÖR schon halbwegs aufgegeben haben. Aktuelles, Reportagen, Nachrichten, usw. sind in Spartenprogramme und in Programmrandzeiten gewandert. Kein Verlag wird Konkurrenz zu Volksmusiksendungen und Herz-Schmerz-TV-Soaps machen.

Das Netz ist die Zukunft, nicht das Spartenprogramm auf Kanal 124 im digitalen Boquet 1y2 des Kabelanbieters xyz. Ist auch eine Chance, aber die Verleger sind dabei, diese zu verspielen. Nur darum sieht es so gut aus, was ARD/ZDF online so bringen, ist ein wenig die Wahl zwischen Pest und Cholera.

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@drsno

Mag sein, aber warum nagelt sie die Reime nicht ins blog?

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Von Pest und Cholera
würde ich (zumindest hier am Ort) nicht reden. Sagen wir Husten und Schnupfen, denn die Auswahl WDR und rp-online ist tatsächlich so übel nicht, wenn ichs mit der Konstellation HR/Echo Online am vorigen Wohnort vergleiche. Und ich bin sicher, dass selbst das mancherorts noch locker unterboten wird.

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Dann soll sie mal was zeigen, was weiter reicht als bis zu BR-gesponsorten Jungliterathurentreffen, wo Zündfunker normalerweise abgeladen werden, aber diese kläglichen Textversuche in diesem Blog da qualifizieren sie höchstens zur Hilfsfankurve der literarischen Zukunft Deutschlands ;-)

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Ich muss jetzt nichts über die Kombination schwarzer Staatsfunk/Schwarzes Schmarrnblatt mit DPA-Füllung bei uns im Donausumpf sagen, oder?`Nachrichten? Wochenmarkt!

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Ich muss gestehen, dass ich mir das noch nicht durchgelesen hab (muss schliesslich hier ständig reload drücken), aber wenn sie nur ein bisschen von dem was man in ihren sonstigen Texten findet, dort schreibt, dann freu zumindest ich mich.

Schlimmer finde ich es, wenn total Unbegabtes durch Blogs oder Youtube in die öffentlich-rechtliche Glotze hoch gespült wird. Da wäre mir dann wirklich jeder Cent zu schade.

Und natürlich wäre es ein Traum, wenn die literarische Zukunft Deutschlands *hüstel* auch nur annähernd solche Talente in Sichtweite einer virtuellen Hilfsfankurve hätte, wo die Dame doch allein ein vielfaches an Sälen mit zahlendem Publikum zu füllen vermag...

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Wieso? Kein MC Winkel kann sich selbst so überschätzen wie die Schundfunkpeinlichkeiten und ihrem schlecht geklauten FM4-Verschnitt. Sorry. Im Schatten der Alpen leben und den BR einschalten, ist wie Jauche saufen im Weinkeller.

Anyway, der Schundfunk ist im Hochhieven von Freunderln auch so eine Nummer. Die machen ÖR das, was die anderen eben bei Myvideo machen: Ob es gut ist? Ich wage es zu bezweifeln. Besonders, wenn es DIE wichtigste Band von Oslo-Südwest ist, im Crossover mit bayerischer Ukulele (oder so).

(Disclosure: Ich bin Lesebühnengeschädigt, ich war in Berlin, ich war also schon mal ganz unten. Mit DLL-Absolventen!)

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Naja, es ist ja schon etwas befremdend wenn man berücksichtigt dass Fiva diesseits der Alpen eben gerade durch FM4 bekannt wurde (der BR hätte sie zu der Zeit vermutlich nur mal um 2 Uhr nachts gespielt, und das auch nur wenn sie mit Sarah Connor verwandt gewesen wäre). Grundsätzlich ist es mir aber wurscht ob der BR ihr was zahlt oder (oops, jetzt hätte ich beinahe "der Kaiser von China" getippt - aber den würde ich sicherlich nicht verlinken!) eben Käufer ihrer Musik.

Ausserdem muss ich ja nicht den BR einschalten um was von ihr im Blog lesen zu können.

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Nachtrag: Gib Dir mal diese kleinkorrupte Scheisse:

http://voland-quist.de/verlagsblog/presseschau-fiva-klub-karamell/226/

"Am 5.10. wurde ein Stück im Zündfunk Magazin (BR2) gespielt, Fiva wurde vergangene Woche bei Bavarian Open Radio (BR) interviewt (hier gibts das mp3 zum Download)"

Wie läuft sowas? Das Schreibimädi darf auf den Knien bis nach Freimann rutschen zum Dank, dass der BR kein Dschungelcamp für viertklassiges Promimaterial des eigenen Hauses macht. Was soll das bitte? Wieso werden meine Gebühren verbraten, dass BR-Schreibimädi ihre eigenen finanziellen Interessen verfolgt? Wo ist da noch der Unterschied zur Schleichwerbung in Marienhof und Co?

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Die einen schreiben Ihr Buch nachdem jeder ihre Fratze aus der Glotze kennt und die anderen eben davor. Gibt es welche die kein Buch schreiben oder eins schreiben und es dann nicht in irgendeine Kamera halten?

Ich frag nur mal so aus Interesse.

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Ich war in Zeiten von "Liquide" mal im BR und habe damals gebeten, das Buch aus dem Bild rauszulassen, weil sowas gnadenlos peinlich ist. Besonders peinlich aber ist es, wenn in einem 4-Mann-Sender die Moderatorin mal eben zur Autorin wird und ausgewählt supi Fragen beantworten darf. Das kann man bei Super RTL vielleicht noch verkraften, aber diese Bratzen argumentieren mit dem Verfassungsauftrag für den BR, und wenn das die Verfassung zulässt, brauchen wir eine andere verfassung, ein anderes Medienrecht und ein paar Monate sozialen Dienst für solche Leute, da drehe ich die Hand zwischen Hermann, Schreibimädi und Werbefritz "Wie heisst der Talkshowheini noch" nicht um.

Jeder, wie er kann. Aber dann bitte nicht mit meinem Geld. Vielleicht sollten sie bei Trigami buchen.

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Thomas Knüwer scheint nicht viel Ahnung von Medienrecht zu haben. Bei seinen ÖR-böse-Private-gut-Postings übersieht er stets, dass die Privatsender nur deshalb nicht alles anbieten müssen, weil die öffentlich-rechtlichen Sender die Grundversorgung übernehmen müssen, weshalb sie auch gebührenfinanziert werden.

Es gibt sicherlich einiges, was auch bei den ÖR einer Veränderung bedarf, angefangen bei der Verteilung der Gebühren. Es ist schon absurd, wenn die KEF beispielsweise dem HR einen erhöhten Finanzbedarf zugesteht, dies bei der Berechnung der Rundfunkgebühren berücksichtigt, der Löwenanteil dieses Geldes dann aber letztlich beim WDR landet. Es war auch ein Unding, wie der mdr damals einen Haufen Geld bei Finanzanlagen in Ecuador verspekulierte (der mdr verzeichnete einen Verlust von 3,6 Millionen DM, die Bank zahlte davon 1 Million [PDF, S. 56ff.]). Man muss sich und die Sender auch schon fragen, ob all das, was sie da online treiben, wirklich programmbegleitend ist, denn nur dann ist es ihnen erlaubt. Aber die Abschaffung der Rundfunkgebühr als das Allheilmittel zu betrachten, ist unsinnig.

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Sagen wir mal so: Desto näher man sich die ÖRs und all ihre Fehler anschaut, desto mehr fragt man sich, was zum Teufel die sich eigentlich einbilden. DAB ist so ein Thema, gerade in Bayern. Die unschönen Geschichten mit den Rundfunkräten. Und im Internet komme ich komplett ohne die ÖRs aus, weil ich zur Durchreiche von dpa Zilliarden anderer Angebote haben, die das besser können, und wo ich mir den Krempel nicht mühsam von der Seite kratzen muss. Es ist ja nicht so, das die erst seit gestrn im Netz sind, die hätten seit Jahren was gutes machen können- haben sie aber nicht. Weil sie es nicht können. Jetzt noch die anderen Vollpfosten der Medien kozufinanzieren, geht absolut gar nicht. ich will mein Geld zurück.

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Und im Internet komme ich komplett ohne die ÖRs aus

Ich nutze recht häufig das Internetangebot vom DRadio/DLF, ich lade mir MP3s und Manuskripte von Sendungen herunter, die ich nicht live hören konnte. Dafür gebe ich denen gern mein Geld.
Und wenn diese DAB-Radios nicht so elend teuer wären, dann hätte ich mir vielleicht auch mal eins gekauft. Weil die Staatskanzlei anscheinend meint, den HR und die ollen Privaten hier schützen zu müssen, wurde meinem Lieblingssender nämlich nur ein ziemlich schwacher Sender erlaubt (sehr kleine kW-Zahl). Kein Spaß, wenn man mit dem Auto herumfährt und gerade eine Sendung hören möchte.

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Ich nutze recht häufig das Internetangebot vom DRadio/DLF

Dito. Ich möchte mir eine Medienwelt ohne ÖR nicht vorstellen.

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