Manchmal frage ich mich

wann die anderen Gespenster und Verlierer wieder auftauchen, mit diesem gezwungenen Dauergrinsen und den grosskotzigen Bemerkungen, nur nicht mehr von wegen Welt erobern mit ihren Workern, wenn sie bald alle reich sind, sondern mit harter Arbeit für die wenigen Privilegierten, die noch arbeiten dürfen, und vielleicht, später mal, doch sowas wie den Tariflohn bekommen. Wenn sie 14 Stunden 6 Tage die Woche runterreissen, natürlich. Und wieviele es geben wird, die sich darauf einlassen.

Für die erste Rolle fallen mir ein paar Kandidaten ein. Peter Turi, zum Beispiel. Oder Peter Kabel. Um nur mal die Prominenteren zu nennen.

Immerhin, 3 Jahre sind seitdem vergangen. Vieles wurde aus dem Netz gelöscht, ist vergessen, vorbei, lässt sich weglügen. Und die Heerscharen, die damals in die Kreativberufe gingen, sind auch noch irgendwo und lauern auf die nächste Chance. Es sind mehr geworden. Die Unis spucken neue Generationen von Wettbewerbsverlierern aus, die 1999 die falschen Fächer gewählt haben, die mit bombensicherer Zukunft. Und dann sich dann noch die Pseudos, die sich trotzdem an diese Welt mit dem schnellen Geldverbrennen ranwanzen. Und den Älteren Konkurrenz machen, die ich noch von früher kenne. Irgendwo da draussen; Google spuckt zu meinen alten Visitenkarten nichts mehr aus, die Namen sind erloschen, aber sie sind als Personen noch da. Vielleicht nennen sie es dann soger die Post-New-Economy.

Und das alles hätte wenig Chancen, ohne diese seltsamen Erlebnisse: Letzte Woche hatte ich ein längeres Treffen mit einem Mann, der noch ein paar Millionen zum Investieren übrig hat. Der sucht wieder.

Freitag, 17. September 2004, 18:12, von donalphons | |comment

 
Du magst ihm meine Kontaktdaten übersenden. Man sagt, ich habe Potenzial. Ich vermute, dass ich deswegen jetzt studiere.

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Du weisst nicht, worauf Du Dich dabei einlassen würdest. Es ist immer etwas seltsam, wenn ein Mann aus den Geschichten mit Gewinn hervorgeht, bei denen alle anderen fast immer verloren haben.

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Ich gratuliere trotdem, Don. ;-) Manchen sei's gegönnt.

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Das Unerwartete ist, dass er sich dennoch für seine Leute einsetzt, sie verteidigt, sich wirklaich darum kümmert - und trotzdem liegt hinter ihm nichts ausser verbrannter Erde.

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Ne, so unerwartet ist beides nicht, wenn man deine Sachen länger liest und zwar hinter manchem, aber nicht allem Anschein eine weitere Matroschka vermutet. Deshalb sag ich's ja. Auch zur Aufmunterung bei diesen Main-Feldzügen.

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Ich weiss nicht, wie es in Berlin oder München ist. Ich gehe alle paar Monate mal auf FirstTuesday-Events und andere Treffen, wenn das Thema und der Sponsor stimmen. Hier bei uns, etwas abseits der IT-Hochburgen, sind noch alle Akteure da und belauern sich, haben Unterschlupf in staatlich-allementierten Projekten gefunden, ihren anwaltlichen Schwerpunkt wieder auf Familienrecht verlagert oder sind Hausmann/-frau mit schicker Freiberufler-Visistenkarte. Das Internet spielt keine Rolle mehr. Mobile-Computing und Lösungen beispielsweise für eHealthCare, sind angesagt. Aber sie sitzen in den Startlöchern. Der nächste Hype kommt bestimmt. Und dann sind sie Veteranen, zu denen die jungen Wilden mit Erfurcht aufblicken müssen.

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Klar, die können ja von der glorreichen zeit erzählen, in der es beinahe, fast geklappt hätte, aber jetzt muss man antizyklisch denken, wer jetzt einsteigt, wird morgen der Gewinner sein bei den Emerging Markets, vielleicht was mit einer Krankenkasse zum mobilen Pulsmessermedikamentennotruf, den ich schon 1998 mal in einem Business Plan gelesen habe, bei einer Tochterfirma von falk, oder was Neues wie Collaboration Tools für die Schule, da kenn ich auch so eine Witzgestalt, die das versucht, von Madzia und seinem Zulieferbetrieb ganz zu schweigen. Alles so neu wie ein 2000er-IPO-Prospekt.

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Peter Turi wird demnächst wieder auftauchen, keine Sorge. Und das machen, was er immer schon am besten konnte: Schreiben. Brot- und Butter-Geschichten, ganz wie damals Mitte der 80er, als wir anfingen, von seinem Walldorfer Elternhaus aus Mediengeschichten zu schreiben. Also eher back to the basics und kein großes Comeback mit großem Bahnhof. Vom Unternehmer-Wahn ist er anscheinend geheilt. Im Gegensatz zu manchen anderen, die mit fremdem Geld geprasst haben, mußte er für seine Fehltritte auch persönlich ganz schön bluten. Von daher würde ich ihn nicht in eine Reihe stellen mit den Kabels, Madzias und Konsorten.

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Das wäre wirklich mal was Nettes. Einer, der gelernt hat. Vielleicht auch einer, der dann mal über Typen wie Madzia plaudert? Zu erzählen hätte er ja mehr als genug...

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Einer, der gelernt hat
na ja, in den letzten drei Jahren hat er sich mehr mit Familienangelegenheiten als mit Medientratsch beschäftigt. Mit den allerneuesten Schwarten aus der Verblödungsbranche wird er also nicht aufwarten können. Dafür hat er in der Zwischenzeit aber lecker kochen gelernt. Und manches andere auch...

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Hm, ich wollte ja schon lange mal

DAS GROSSE KOCHBUCH DER NEW ECONOMY

machen, Motto: Grosses Fressen, nix dahinter.

Quasi die Rezepte in unerzählte NE-Stories einpacken. Damals, beim Lachsschinken mit Pit Kabel, und solche Sachen. Vielleicht kann er ja sowas machen...

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NE-Rezepte
gute Anregung, werd ich ihm weiterleiten. Freu mich schon auf das Kapitel 'Wie Peter Kabel (aka Hassan Rachman Machdumit) mir KAISERSCHMARRN erzählte'. Wo die ROSINEN geblieben sind, würden wir doch alle gerne wissen...

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Das mit seiner Herkunft habe ich ohnehin nie verstanden. Ich mein, wer ist schon Peter Kabel? Und gerade jetzt wäre es doch günstig, den Namen zu wechseln, Kabbel-Pit ist nicht mehr wirklich sexy.

Das mit dem Kochbuch ist übrigens halb- bis dreiviertel-Ernst gemeint. Die Idee ist: Wie kriege ich schnell ein gutes Buffet für wenig Geld hin, was sind die Standards, wie erreiche ich das, ohne mich zu ruinieren, und dazu eben diese wunderbaren geschichten aus dem goldenen Zeitalter. Nutzwertige Literatur, sozusagen.

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Kabel/Kochbuch
Der cable guy stilisierte sich nun mal gern als Diskriminierungsopfer. Vielleicht hat man ihm als Kid mal Kameltreiber oder sowas nachgerufen. Über den "Machdumit"-Lapsus bei kress konnte er jedenfalls gar nicht lachen damals.

Für die Kochbuch-Idee könnte sich P.T. eventuell begeistern. Tatsächlich hat er diesen Gedanken kürzlich schon mal selber ventiliert. Mit Buffets hat er zwar nicht groß Erfahrung gesammelt in der Zwischenzeit. Aber paar leckere Sachen kann er wirklich zaubern mittlerweile, und das auch mit knappem Haushaltsgeld.

Werd ihn mal drauf ansprechen. Wir wollten ohnehin nochn bißchen Tauschhandel betreiben in den nächsten Tagen (meinen Zweit-PC gegen seinen Kinderautositz oder so). Den Rechner wird er auf alle Fälle brauchen für das Autoren-Comeback (seinen bisherigen haben die Kids gecrasht) und für das Katalogisieren von Rezepten sowieso...

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Na, aber da ist doch die Erinnerung an das Goldene Zeitalter und all diese Sachen - ich hab mir ein paar mal die Speisekarten aufgehoben, die Stories sind in meinem Kopf, angefangen von der klassischen Pizza auf dem tapeziertisch über den Lachsschinken zur Gründerzentrumseröffnung bis hin zum kläglichen Mahl, das Alexander Falk heute essen muss....

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