: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 6. September 2004

Real Life 06.09.04 - AlterWohlstand24

Ja, es kommt auch kein Tropfen durch.



Weitaus wichtiger ist aber, dass nicht nur der Griff, sondern auch noch die Spitze des Schirms mit Leder überzogen ist. Man sollte also darauf achten, dass die Spitze nicht nass wird.

Aber wer so einen Regenschirm kauft, muss sich ohnehin nur ganz selten, und eher zufällig, dem Regen aussetzen. Leute wie meine Schwester eben. Und, qua Abstammung, auch ein klein wenig wie ich, fürchte ich.

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Will they ever...?

Die meisten meiner jungen Kollegen haben nach dem Studium mehr verbriefte Praxiserfahrung als ich nach jetzt mittlerweile 7 Jahren an den meisten Fronten dieses Jugendvernichtungskriegs, der die Medien geworden sind. Allein, Nahkampferfahrung und rücksichtsloses Marketing sind heute die Qualitäten, die letztlich zählen, und all der Dreck und die Verwüstungen, die ich mit angerichtet habe, sind die Orden, mit denen man befördert wird. Der hat diesen Deal gemacht und jene Geschichte angeleiert, der hat nicht mal mit der Wimper gezuckt, vor dem haben die und jene Angst, nichts ist so übel, dass ihm nicht noch ein ironischer Spruch einfällt, say it with a smile, klasse, den nehmen wir. Sag uns mal, wo die Front verläuft und wen wir da ins Feuer schicken.

In diesem Sommer war ich mal in einem Seminar, wo die Leute dachten, ich beleidige sie, wenn ich ihnen sage, dass sie da draussen keinen Fuss auf den Boden kriegen werden. Dass die meisten, denen ich das Handwerk beigebracht habe, 2 Jahre nach dem Ende des Studiums immer noch Praktika machen, ist ihnen egal. Sie sehen die Chancen, durchzukommen und Karriere zu machen, und nicht die Wahrscheinlichkeit, sozial abzustürzen oder auf dem Hochzeitsstrich bei den Jahrgangsabschlussfeiern 2 Jahre später zu landen.

Es gibt welche, die viel zu weich sind. Da reichen ein paar Worte, um zu wissen, dass sie es vielleicht im Boom schaffen würden, wenn sich die Front rasend in Richtung Zukunft bewegt, aber nicht im Niedergang, der einem keiner andere Chance lässt, als auszuhalten und zu beten, dass es die Leute daneben erwischt. Diese Leute sind manchmal die wirklich Netten, Guten, die auch mal die Reissleine ziehen können, wenn sie merken, dass sie draufgehen, die hemmungslos weinen können, und sich nicht mit gelben Pillen aus dem Bett holen, aber genau deshalb braucht man sie da draussen nicht, und die Etappe gibt es nicht mehr. Aber manche schaffen es eben doch, trotz aller Verletzlichkeit und Schwächen, und wenn man sie wieder sieht, will man einen Moment doch an die Chancen glauben. Und nicht an die Wahrscheinlichkeit. Und daran, dass irgendwann über diesen Dreck wieder Gras wachsen wird.

2006, frühestens. Immerhin.

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Outgunned

Es gibt Leute, die irgendwie alles überleben. Jeden Missgriff, jede Intrige und jede Downsizingrunde. Ihre einzige strategische Fähigkeit ist das Überleben und das Vorschicken von Opfern. S. ist so ein Fall. Nie einen Schritt ohne Protektion, immer vorher schon bei den richtigen Leuten das Überleben abgekaspert. Seit 7 Jahren keine Beförderung, aber auch kein Rausschmiss. Nicht schlecht bei einer derartig schlecht ausgefüllten Führungsposition im Medienbereich.

Nur die 5 Wochen Urlaub am Stück waren ein Fehler. In 5 Wochen kann viel passieren, auch in der Ferienzeit. Gerade in der Ferienzeit haben die HR-Abteilungen an Geschwindigkeit gewonnen. Vielleicht hätte er es überlebt, wenn er vor Ort gewesen wäre. Aber er fühlte sich wohl etwas zu sicher, nach den 7 Jahren.

47 ist kein gutes Alter, um im Medienbereich arbeitslos zu sein. Das wird er erfahren, wenn er wieder da ist. Es sagt aber einiges über die Arbeit in seiner Firma, dass ich es schon weiss und darüber schreibe, während er noch nicht mal im Flieger nach Hause sitzt. ich würde dort nicht arbeiten wollen. Mean companies create mean management.

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