Jagdszenen aus dem Content-Zulieferer-Bizz

Früher, in der glückseeligen Zeit der New Economy, dachte man, Content Providing wäre das grosse Geschäftsmodell. Auf der eigenen Website die User was schreiben lassen, mit windigen AGBs den Usern das Geschriebene abnehmen, ohne einen Pfennig zu zahlen, und dann an en Gros an Content Syndicators weiter verkaufen. Der "User generated Content" sollte so eine Art Cash-perpetuum-mobile werden. Inzwischen hat sich gezeigt, dass der Content fast so wenig taugte wie die Geschäftsmodelle, weshalb die angeblich unersetzbaren Content Provider erst zu "Zulieferern" degradiert wurden, und dann pleite gingen. Edit: Bis auf ein paar letzte Hungerleider natürlich, die sich gegenseitig versichern, wie blendend es ihnen geht.

Aber jeder Historiker weiss, dass die Weisheit und Lernfähigkeit sehr begrenzte Rohstoffe auf diesem Planeten ist, und so lassen sich eben manche weiterhin auf dieses Spiel ein - nur diesmal ohne windige AGBs, und mit "Content" von anderen Websites. Juristen nennen das Verletzung des Urheberrechts, Madzia nennt es eine heisse Sache, und wenn der "Zulieferer", O-Ton Handelsblatt, gezwungen ist, solche Zitate zu liefern (hier im Kontext eines eigenen Werkes):

der text für gestern war vorproduziert und wir hatten nicht rechtzeitig eine rückmeldung, welcher text überhaupt genommen wird. moe kann dafür nichts, er wusste leider nicht einmal, dass dieser text genommen wird.

dann sollte der Zulieferer vielleicht mal drüber nachdenken, wie das Verhältnis zum Belieferten aussieht. Mir scheint, jemand wird hier als Fussabstreifer genutzt. Allein, ich kann mich natürlich auch täuschen, weil eigentlich hab ich ja gar keine Ahnung vom Netz. Oder so.

Donnerstag, 23. September 2004, 15:43, von donalphons | |comment

 
Content is King
In den nämlichen Zeiten wollte man mich mal als Content Syndicator einstellen-und hat dämlich geguckt, als ich etwas von wochenlangen Recherchen, Aufenthalten in Archiven, Reisekosten und der Forderung eines Redakteursgehalts erzählte. Was ich denen anbot, war die Arbeitsweise des Spiegel (Papierausgabe), was die haben wollten, war parfümierte Scheiße. Was ich wollte, war faire Bezahlung, was die anboten, war ein Hilfsarbeiterlohn.

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und?
haben Sie den job be.com?

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So doof sind meine Leser (in der Regel) nicht.

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Bin doch nicht bescheuert
@supatyp: Ich hatte mich auf diesen Job aus der Position des PR-Managers eines sterbenden Softwarehauses beworben und ihn, als mir im Vorstellungsgespräch die Konditionen klargemacht wurden, selbst´verständlich nicht mehr haben wollen.

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