Real Life 10.11.04 - Loft
gewissermassen die private Ergänzung zum offiziellen Tagungsraum.
Das Angebot: 6. Stock, unverbaubare Aussicht, 120 Quadratmeter, Preis sehr, sehr günstig, auch wegen, könnte man sagen, Beziehungen. Der Blick wird einen umhauen, wurde versprochen.
Tat er auch. Lieber Hinterhof ganz ganz unten mit Barracke und drei Autowracks gegenüber, als diesen Berliner Himmel den ganzen Tag vor Augen. Ja, es gibt auch noch Sommer, ja, man sieht weit, aber was man sieht, ist über 7 Monate vor allem eine Wolkenstimmung wie bei einem Chlorgas-Angriff. So für sich betrachtet, ist der Berliner Himmel weitaus schlimmerals die Architektur, und die ist schon eine Katastrophe.
Man könnte den Raum individuell aufteilen, müsste man aber nicht, denn ich mag es grosszügig, es gibt 2 Balkons, aber da, wo ich jetzt bin und bleiben werde, stehen wenigstens Bäume vorne und hinten, die Wände sind hoch und die Dielen sind alt, und wenn ich nach oben sehe, sehe ich Kronleuchter und keine Löcher in der Decke, durch die der Berliner Himmel in all seiner Abartigkeit reingekrochen kommt.
Aber es findet sich sicher ein Jungdynamiker, dem das Hoch über Allem-Gefühl gefällt und die Dramatik der Wolken schätzt, wenn er mal die nötige Zeit hat, um bei Tageslicht aus dem Fenster zu sehen. Und der Raum wäre wirklich gut - ohne diese Stadt und ihren Himmel aussenrum.
Morgen fahre ich nach München.
Das Angebot: 6. Stock, unverbaubare Aussicht, 120 Quadratmeter, Preis sehr, sehr günstig, auch wegen, könnte man sagen, Beziehungen. Der Blick wird einen umhauen, wurde versprochen.
Tat er auch. Lieber Hinterhof ganz ganz unten mit Barracke und drei Autowracks gegenüber, als diesen Berliner Himmel den ganzen Tag vor Augen. Ja, es gibt auch noch Sommer, ja, man sieht weit, aber was man sieht, ist über 7 Monate vor allem eine Wolkenstimmung wie bei einem Chlorgas-Angriff. So für sich betrachtet, ist der Berliner Himmel weitaus schlimmerals die Architektur, und die ist schon eine Katastrophe.
Man könnte den Raum individuell aufteilen, müsste man aber nicht, denn ich mag es grosszügig, es gibt 2 Balkons, aber da, wo ich jetzt bin und bleiben werde, stehen wenigstens Bäume vorne und hinten, die Wände sind hoch und die Dielen sind alt, und wenn ich nach oben sehe, sehe ich Kronleuchter und keine Löcher in der Decke, durch die der Berliner Himmel in all seiner Abartigkeit reingekrochen kommt.
Aber es findet sich sicher ein Jungdynamiker, dem das Hoch über Allem-Gefühl gefällt und die Dramatik der Wolken schätzt, wenn er mal die nötige Zeit hat, um bei Tageslicht aus dem Fenster zu sehen. Und der Raum wäre wirklich gut - ohne diese Stadt und ihren Himmel aussenrum.
Morgen fahre ich nach München.
donalphons, 13:26h
Mittwoch, 10. November 2004, 13:26, von donalphons |
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pathologe,
Donnerstag, 11. November 2004, 10:40
Modern, cool - einfach ungemütlich
Eine Wohnung, die meinem Ex-Chef gefallen hätte. So schön groß, so schön leer...
Er hatte ja nie Zeit, eine Wohnung zu genießen, dauernd unterwegs, dauernd Hotels. Business machen eben. Wichtig sein, Phantasien ausmalen um Geld zu bekommen. Solch eine Wohnung passt dazu. Repräsentativ, idealerweise in Chrom und Glas eingerichtet. Aber minimalistisch. Erfolg vortäuschend.
Er ist immer noch unterwegs, aber zahlreiche Firmenleichen pflastern seinen Weg.
Er hatte ja nie Zeit, eine Wohnung zu genießen, dauernd unterwegs, dauernd Hotels. Business machen eben. Wichtig sein, Phantasien ausmalen um Geld zu bekommen. Solch eine Wohnung passt dazu. Repräsentativ, idealerweise in Chrom und Glas eingerichtet. Aber minimalistisch. Erfolg vortäuschend.
Er ist immer noch unterwegs, aber zahlreiche Firmenleichen pflastern seinen Weg.
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donalphons,
Donnerstag, 11. November 2004, 22:48
Vor allem superpraktisch. Grosszügig wirkend, ohne herzlich zu sein. Am besten mit etwas angesagter Kunst an den Wänden, und eine Bar, dazu dünne Musik von Phillipe Glass, mehr nicht.
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pathologe,
Freitag, 12. November 2004, 10:26
Du kennst meinen Chef? In seiner letzten Wohnung war es genau das: kalt, ungemütlich, minimalistisch. Aber eine Bar. Und in der Ecke, auf einem einfachen Holzstuhl, die Tchibo-Micro-Stereoanlage für 89,90. (Noch) keine Kunst an den Wänden. Die Küche High-Tech und unbenutzt. Neuwertig quasi. Bis auf die Mikrowelle und die Kaffeemaschine. Benutztes Geschirr im Spülbecken. Was, bitte, ist eine Spülmaschine. und wie funktioniert sie eigentlich?
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siebenviertel,
Samstag, 13. November 2004, 12:26
mir faellt gerade auf, wie wunderbar don zu LA passen wuerde. hier ist es gerade schwer angesagt, die stadt zu hassen.
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donalphons,
Samstag, 13. November 2004, 12:28
Ich war schon länger mal in LA, 1987. I didn´t like it at all.
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siebenviertel,
Sonntag, 14. November 2004, 09:59
vielleicht haetten dir die riots gefallen.
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gibsmir,
Sonntag, 14. November 2004, 12:28
Warum auf Riots warten? Laß den Secret Service zu dir kommen
Jemand bloggt, jemand scheißt jemand anderen an, und SIE kommen:
http://www.livejournal.com/users/anniesj/331112.html
Bloggen bis der Secret Service kommt. Eine neue Sportart?
http://www.livejournal.com/users/anniesj/331112.html
Bloggen bis der Secret Service kommt. Eine neue Sportart?
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siebenviertel,
Sonntag, 14. November 2004, 18:22
och, solche geschichten kenne ich. die jungs sind ein wenig nervoes, das ist nun einmal so. kann ich ihnen nach zwei kennedy's nicht veruebeln.
allerdings darfst du dir das als besuche von versicherungskaufleuten vorstellen, nicht bodyguardtypen.
allerdings darfst du dir das als besuche von versicherungskaufleuten vorstellen, nicht bodyguardtypen.
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