: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 13. November 2004

Galerie-Rotation

Der dritte Versuch. Seitdem die Strasse runter die Kulturvolks-Abspeisung "Pinakothek der Moderne" eröffnet hat, glauben manche an einen Markt für moderne Kunst. Nun ist es aber so, dass es in dem Museum auch sehr viel Architektur, Design und Graphik vergangener Jahrhunderte gezeigt wird, und grosse Teile des Gebäudes inzwischen eher Produktpräsentationen denn der Kunst dienen. Das wollen manche Galeristen nicht wahr haben, und drängen sich mit neuen, international eingekauften Bildern zwischen die traditionellen Antiquitätenhändler. Manchmal können sie auch mehr zahlen, und bekommen deren Räume. Das Premiumsegment hat ja immer noch Geld, heisst es, und die einschlägigen Magazine empfehlen Kunst als Wertanlage.



Inzwischen gibt es aber eine gewisse Marktsättigung. Die Anzahl der Markteintritte und Austritte, des Aufbruchs und der Auflösung, der Hoffnung und der Verzweiflung ist ungefähr gleich. Allerdings hat sich der Zeitabstand zwischen den beiden Polen enorm beschleunigt.

Vielleicht klappt es ja trotzdem. Vielleicht wollen Kunden Bilder von Menschen am Strand. Das ist sehr unaufgeregt, gefällig, und wie man sieht, braucht man nur drei Bilder, um die Wände einigermassen zu füllen. Dann noch ein paar Bildbände, und das Loft ist komplett, könnten sich manche denken. Vielleicht. Vielleicht nehmen sie aber doch lieber das Poster mit der Photographie eines BMW-Rennwagens aus den 50ern in einem sehr teuren Rahmen aus dem Museumsshop. Die meisten, die ich hier, in diesem High-Potential-Viertel kennen gelernt habe, würden wahrscheinlich das Poster nehmen, selbst wenn das Gemälde billiger wäre.

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