: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 8. November 2004

Raider Hate

Der Chef hatte einen Dienstporsche, und einen grossen Konzern kurz vor der Implosion. Er brauchte schnell Hilfe. Es war allen zu riskant, ausser ein paar netten Raidern. Als klar wurde, dass die Raider den Porsche als Asset liquidieren würden, brachte der Chef die Verhandlungen zum Scheitern. Der Laden ging innerhalb weniger Wochen pleite, das Geschäft wurde zerschlagen, die Kunden sprangen ab, die Assets gingen an den Insolvenzverwalter, und der Chef betreibt heute eine Klitsche mit 6 Mann, davon einer ein Praktikant.



Ich weiss nicht, was er heute fährt, für allzu grosse Sprünge jenseits eines kleinen Gebrachtwagens dürfte es nicht mehr reichen. Aber er benimmt sich wohl immer noch grosskotzig, findet die Welt gemein und träumt vom nächsten grossen Ding, und vom Dienstporsche.

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Zum Popdiskurs über Weblogs

bitte hier lang - falls die geneigten leser denken, Bloggen könnte eventuell etwas mit Literatur zu tun haben, daselbst auch weitere Links.

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24 Seiten Hass

Alex Falk kotzt ab, und das Manager Magazin zitiert aus den bei Focus zitierten, gesammelten Qualen des weichgesessenen Dauergastes am Holstenglacis.

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Überleben in der Etappe

Krise? Welche Krise? Es gibt doch Aufträge und Beschäftigte satt, in den neuen Medien.

Ein Beispiel aus der aktuellen Munich Area. Projekt A. hat eine funktionierende Website. Die Organisation B., die im Bereich Ausbildung ein stark engangiert ist, beschliesst, dass das Projekt A. endlich mal einen moderneren Auftritt braucht; der letzte Relaunch ist schon über ein Jahr her. Den Auftrag erhält eine Firma C., die ziemlich neu ist, und deren Referenzen nicht wirklich mit den Angaben der - wenig aussagekräftigen - Kunden übereinstimmen.

Aber die Namen der Ausführenden, die stimmen mit Einigem überein. Da gibt es noch ein anderes Projekt der Organisation B., das gewisse Probleme hat. Hohe Kosten, hoher Personalbedarf, hochgezogen im Hype, und jetzt Ausbildungsstelle für zukünftige Arbeitslose. Will sagen, der Staat investiert einen fünfstelligen Betrag in junge Leute, die danach von diesem Beruf weggeschult werden müssen.

Es sei denn, die jungen Leute gründen eine Firma, die erfolgreich wird und Arbeitsplätze schafft und die man präsentieren kann, wenn der Staatsminister wissen will, wo die Privatisierungsmilliarden verschwunden sind. Die Firma wurde gegründet, sie bekam den Auftrag des Projekts A. über die Organisation B., und sie bekam sogar Räume in einem gigantischen Komplex vor der Stadt, das ebenfalls von einer Cousine der Organisation betreut wird, und das ansonsten leer stehen würde.

So gesehen, sind alle glücklich. Der Staatsminister, das Arbeitsamt, die Organisation B., ihre Cousine, das Projekt A. mit der neuen Website - und wenn die Firma C. mehr bekommen hätte als irgendwelche unvermittelbaren Räume eines Gründerzentrums, das ohne Mieter wegen dem Missamanagement inkompetenter, halböffentlicher Mediafacilitymanager eingestampft worden wäre, wenn sie die Website nicht als kostenfreies Prestigeprojekt gemacht hätten, um wenigstens einen Kunden zu haben, und wenn die Website dann auch noch trotz der miserablen Ausbildung durch überbezahlte Etappenhasen funktionieren würde, dann - dann wäre alles gut.

Aber von aussen betrachtet, passt es auch so. Merkt ja keiner.

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"Textklau"

Dieser Link auf Ver.di beschäftigt sich mit sozialen Fragen und einem gewissen rechtlich sauberen Umgang mit Bloggern. Ich linke sowas weniger aus sozialen Motiven, sondern weil ich die dummdreiste Raffgier der aus den Fehlern nichts gelernt habenden Post-New-Economy nicht mag. Vor allem mag ich es seit dem Jahr 2000 aus privater Antipathie und übelster Erfahrungen in der Munich Area nicht, wenn es dabei um den Bereich Content geht - allein für die Content Provider hat das gesamte E-Business mehr Haue verdient, als es bislang bekommen hat. Um so mehr ein Link also, der aufgrund der politisch korrekten Quelle eigentlich wie geschaffen ist für Google-Ad-feindliche, soziale Themen bevorzugende und Elite- wie Qualitätsbegriffe ablehnende Blogger*.

*solange sie nicht in einem Mitarbeiterverhältnis zu Firmen und Organisationen wie Myblog.de, 20six und der Verlagsgruppe Handelsblatt stehen.

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