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Sonntag, 6. November 2005
FaulFrischFleisch
Und wenn sie nichts geworden sind, wenn sie Freie sind, weil sie für jedes Praktikum zu alt sind, dann kümmern sie sich um den Nachwuchs. Obwohl die meisten absolut keine Vorbilder sind und jeden halbwegs vernünftigen Menschen zum Abspringen bringen müssten, obwohl man ihnen jede Stunde sagen müsste: Lasst die Finger davon, macht alles andere als das hier, da gibt es keine Zukunft - tun sie es.
Wenn sie Glück haben, viel Glück, dürfen sie später hier vielleicht auch mal Leute ausbilden. Nicht dass es wirklich Geld bringen würde, aber immerhin. Es ist schon was, auch wenn man Vollpfosten ertragen muss, die nach der dritten Stunde und der Erkenntnis, dass es selbst hier schon Arbeit ist, blöde Sprüche ablassen von ihrer High Potential School, und dass sie das nicht nötig haben.
Früher, vor 100 Jahren, da wurden die Fräuleins, die es nicht zur Opernsängerin schafften und familiären Halt gegen das Abrutschen auf die Strasse hatten, dürre, hungrige Klavierlehrerinnen, verbittert und gelb, bis sie irgendwann an Tuberkolose in den Dachstuben eingingen. Heute machen sie Praxisseminare, müssen sich nicht in Zeitungen den Posten freificken, sind am Rande der Magersucht, weil das so sportlich wirkt und man sich nicht gehen lassen darf, und sterben nach all dem Vegetieren in den schlechten Vierteln des Media Clusters dank medizinischer Grundversorgung erst, wenn sie schon 50 Jahre tot sind.
Und es gibt welche, da macht es mir noch nicht mal was aus.
Wenn sie Glück haben, viel Glück, dürfen sie später hier vielleicht auch mal Leute ausbilden. Nicht dass es wirklich Geld bringen würde, aber immerhin. Es ist schon was, auch wenn man Vollpfosten ertragen muss, die nach der dritten Stunde und der Erkenntnis, dass es selbst hier schon Arbeit ist, blöde Sprüche ablassen von ihrer High Potential School, und dass sie das nicht nötig haben.
Früher, vor 100 Jahren, da wurden die Fräuleins, die es nicht zur Opernsängerin schafften und familiären Halt gegen das Abrutschen auf die Strasse hatten, dürre, hungrige Klavierlehrerinnen, verbittert und gelb, bis sie irgendwann an Tuberkolose in den Dachstuben eingingen. Heute machen sie Praxisseminare, müssen sich nicht in Zeitungen den Posten freificken, sind am Rande der Magersucht, weil das so sportlich wirkt und man sich nicht gehen lassen darf, und sterben nach all dem Vegetieren in den schlechten Vierteln des Media Clusters dank medizinischer Grundversorgung erst, wenn sie schon 50 Jahre tot sind.
Und es gibt welche, da macht es mir noch nicht mal was aus.
donalphons, 13:11h
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Literathurenplatt
Beruflich spät Nachts mit dem Literaturblablatt der Landeshauptstadt im Süden auseinandergesetzt. Würgen, Krächzen ob der darin zum Ausdruck kommenden Froindfördereien im Namen des Wanstes und des Hirnficks. Unerträglich, die Anhäufung von Kleingeistern und Wiederkäuern nicht existierender Ansprüche. Popvergreisung an allen Ecken und Entenärschen, öffentlich geförderte Programme zum Einfangen des Progressiven mit vielen Rückblicken auf die zur Strecke gebrachten Fortschreiter, abgeknallt beim Tanzen aus der Reihe hier in dieser Stadt. Schundfunk-Gebrabbel, Indiekitsch, local heroes die es immer bleiben werden, Netzwerker mit gross gedruckten 121-Seiten-Nichtigkeiten, belanglos, dumm, nach Bedeutung und Kunstbegriffen und SZBR-Crossmarketing stinkend. Mitunter verlauster Berlinabfall, teuer importiert und zurückgeschickt.
Man sagt, die Person auf dem Kulturverhinderungsreferat wolle das Literaturblatt ausknipsen, kostet nur Geld, für das frau Medienprestigetralala mit alten renommierten Bekannten besser durchführen könnte, zum Ruhm der Zukunftstauglichkeit des Biederblödsinns, abgestempelt "Weltquaklität" vom ZKM und Linz. Genau so erbärmliche öffentliche Klöten heraushängen lassen wie im Literaturblatt vorgestellt, nur nicht so publik vielleicht und vor erlesenem Publikum. Keine schlechte Idee, die schriftschmierenden Sackwarzen der Stadt dergestalt kostensparend vor den Augen der Öffentlichkeit auszubrennen.
Man sagt, die Person auf dem Kulturverhinderungsreferat wolle das Literaturblatt ausknipsen, kostet nur Geld, für das frau Medienprestigetralala mit alten renommierten Bekannten besser durchführen könnte, zum Ruhm der Zukunftstauglichkeit des Biederblödsinns, abgestempelt "Weltquaklität" vom ZKM und Linz. Genau so erbärmliche öffentliche Klöten heraushängen lassen wie im Literaturblatt vorgestellt, nur nicht so publik vielleicht und vor erlesenem Publikum. Keine schlechte Idee, die schriftschmierenden Sackwarzen der Stadt dergestalt kostensparend vor den Augen der Öffentlichkeit auszubrennen.
donalphons, 05:59h
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