: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 17. April 2006

Bloggen aus der Elitessenfabrik der kleinen Provinzstadt

Ha! Es gibt noch einen Ersatz für Matthias:

To compensate that loss, my HSM (Uni-Marketing) together with the SummerChallenge (sports competition in summer)-Team and the city of Ingolstadt, my uni will set up a Beach Open Air Festival in early June. We use to have a beach party every year for which you buy the ticket in advance for 18€ and on that night all cocktails are for free. This year they’ll have some bands live on stage. One of them is the winner of a TV casting show who is quite into rock and at least our age. But the other band they got is Tokyo Hotel.

Hach - so liebe ich das. Bitte keine Aggro-Kommentare hier oder da drüben, peace, thx. Und für Yokohama Jugendherberge beschaffe ich mir Stacheldraht, eine Boden-Boden-Rakete für die Dachterasse und ein paar ordentliche Boxen mit Gegenprogramm. Wobei, da bin ich vielleicht ohnehin in Berlin.

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5 Monate im pfeifenden Tod

Ich mag das auch nicht, wenn irgendwo an der Isar Roadsterfahrer rumstehen, die Sonnenbrille auf und das Verdeck unten, und dann werden von einer Frau in Prada angeredet, die sich zu ihnen runterbeugt. Aber ich weiss inzwischen, dass es auch ganz anders sein kann. Nämlich so wie bei mir. Ich sitze also im alten Roadster meiner kleinen Schwester, den sie nicht mehr wollte, an der Isar. Ich trage die Sonnenbrille, weil ich Heuschnupfen habe. Das Verdeck ist unten, weil besagte Kleine Schwester einen Stuhl gebraucht hat, der sich mit geschlossenem Verdeck nicht transportieren liess. Die Frau in Prada ist meine kleine Schwester, die sich herunterbeugt, um mir mitzuteilen, was für ein ****** ich bin, weil ich einen Flecken auf dem Bezug gemacht habe. Ich wirke cool, weil ich vor lauter Asthma regungslos im Sitz hänge und dringend Tabletten brauche. So schaut die Realität aus, zumindest in meinem Fall.



Trotzdem ein kleiner Erfahrungsbericht. Müsste ich den Wagen mit ein paar Worten beschreiben, würde ich anfangen mit "laut, hart, undicht, schlechtes Blech, unsauber verarbeitet". Kurz, auch wenn manche die Barchetta belächeln, ist sie doch ein echter Roadster, mit einer Heizung, gegen die jede alte Spitfire eine Backstube ist. Der Motor ist ein ruppiges Monstrum, ein fieser Säufer und obendrein so vornehm wie eine Sau am Trog. Das Fahrverhalten ist nichts für Anfänger, aber wenn man es gelernt hat - ich war mal eine Weile als Profifahrer unterwegs - merkt man das Potential, das in dem Wagen steckt.

Keine Frage, das Auto ist unkomfortabel, das Ein- und Aussteigen ist eine sportliche Übung, und was die Akustik angeht, hat man die Wahl zwischen offenem Sturm und geschlossenem Pfeifen. Wie es sich für einen echten Roadster gehört, ist es voller Konstruktionsmängel, der Rückwärtsgang, der Phasenversteller, die Verdeckklappe, alles, was nicht unmittelbar dem Fahren, am besten dem zügigen Fahren dient, ist miserabel. Sobald es um das Fahren geht, ändert es sich. Man muss mit dem Wagen nicht rasen, um ein typisches Roadstergefühl zu haben. Tempo 90 auf der Landstrasse, ein Händeloratorium mit der Aria "Nun öffnet Euch, ihr Tore der Hölle" im Radio, und vor einem jagt der Wind bayerische weisse Wolken über den strahlend blauen Himmel - so ist es genau richtig. Dann hält sich auch der Benzinverbrauch in akzeptablen Grenzen.

Im Gegensatz zu aufgebohrten Familienkarossen, Nuttenflitscherl, Rentnercabrios und anderen PS-Protzen ist das Auto ziemlich genau das, was ich mir beim Fahren unter einem Sportwagen vorstelle. Leichtfüssig, agil, man weiss immer, woran man ist, und für alles, was noch nicht Irrsinn oder Dummheit ist, reicht die Kraft locker aus. Gegen die meist stärker motorisierten, aber von Deppen und anderen unerfahrenen BWL-Assis (fahren wie sie wissenschaftlich faulenzen) geeierten Schlunzkübel kommt man auch prima zurecht. Der Wagen ist leicht, sehr leicht, und die Lenkung ist genau so, wie sie sein soll, dynamisch, aber nicht allzu giftig.

Ich denke, ich werde den pfeifenden Tod behalten. Wäre ja auch dumm, einen Winter in dieser nasskalten Badewanne zu zittern, und dann im Sommer in eine heisse Blechschachtel zu steigen.

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