: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 9. Februar 2008

Es spricht sehr für die politische Kultur

dieses Landes, dass keiner der 18 Millionen Einwohner des grössten deutschen Bundeslandes dazu übergeht, die in seinem Namen schätzungsweise verdaddelten 500 Euro - was ja eine Menge Geld ist, mit dem Bleirohr aus den Verursachern in Landesbank und Politik herauszuknüppeln. Und auch der umstand, dass es auf dem Treffen, dessen Nachbericht ich mir heute anschauen durfte und der mein Gebiet für faktisch tot erklärt, keinerlei gewalttätige Zwischenfälle durch um ihr Vermögen gebrachte Anleger gab, legt Zeugnis ab vom gesitteten Verhalten, dessen wir uns hier bemüssigen.



Wir sind sehr höflich. Aber ich frage mich, ob diese konsequente Höflichkeit nicht... wie soll ich sagen - als man versuchte, mich mit dem Bild über die Ohren zu hauen, blieb ich freundlich, und bat mir etwas Zeit aus. Heute morgen kam schon der erste drängelnde Anruf, den ich immer noch höflich, leicht bedauernd absagend, aufschob. Heute Abend dann der nächste Anruf, ob ich es jetzt wisse, es gäbe auch noch andere, die man wegen mir verprellen würde - und als ich dann bedauerte, dass es momentan doch meine finanziellen Mittel doch etwas überstrapaziere, meinte man behaupten zu müssen, wir wären uns doch eigentlich schon einig gewesen.

Wie so viele andere in diesem Land, hat mir meine Erziehung keine deutliche Lösung für solche Probleme mitgegeben; Haltung zu bewahren und höflich zu bleiben, ist das oberste Gebot. Vermutlich wird morgen wieder das telefon klingeln, und jemand diese Konfliktunfähigkeit auszunutzen versuchen, wie auch ein Landesbanker längst schon wieder von neuen, scharfen Instrumenten und einer staatlichen Absicherung träumt, wie in Berlin oder NRW.

Wir sind alle sehr, sehr höflich gegenüber solchen Personen. Und manchmal, selbst wenn mir die sinnstiftende Kraft dazu fehlt, würde ich mir doch wünschen, dass solche Figuren weniger Anlässe zu Träumen, als vielmehr realen Grund zu Alpträumen hätten.

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Ratespiel

In welcher Branche wollen Spammer reüssieren, die als Startup dergleichen Wortmüll an mich versenden?

Wir möchten Sie herzlich zu der *****- Pressekonferenz in Peugeot Avenue Berlin, am 21 Februar um 16.00 einladen. Hierbei finden Sie einen Link zu unsere Pressemitteilung:

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23 Kilometer bis Bad Endorf

Selbstbildnis in oberländischem Lack vor Alpenkulisse als Roadsterfahrer. Die Landschaft und das Wetter sind famos, aber man muss sich die Strasse mit Angstmaschinen und ihren Gewehrhaltern hinter den Sitzen teilen.



Vermutlich sind das alles, sobald sie aussteigen und einem die Hand schütteln, mit bärenartiger Kraft und Blick direkt in die Augen, wahnsinnig freundliche, aufgeschlossene Menschen, der falsche Lustknabe ist nur ein Ausrutscher gewesen, die Krisen sind hier weltenfern und die Luft ist rein, und dennoch, das gestern war etwas zu viel Blau zwischen Irschenberg und Chiemsee. Ein wenig ehrlicher Metropolendreck wäre jetzt nicht schlecht, what you pay is what you get*, und die Aufkleber zeigen auch nicht die umliegende, wunderschöne Natur, die mit den als Unterlage dienenden PS-Monstern gerade in die Klimakatastrophe gebombt wird.

* ok ok, die rollenden Steine, die im Slum Berlin die Riege drittklassiger Filme eröffnen, die für Cannes, Venedig, München, die Grenzlandfilmtage und das Rohrdorfer Sommerkino zu schlecht waren, sind jetzt auch nicht gerade der Beweis für die Nichtexistenz realhäutlicher Photoshoppereien, wie 99% der sonstigen dort verkehrenden D-Promis.

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