: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 21. Februar 2008

Wahl der Waffe

Paene insularum, Sirmio, insularumque
ocelle, quascumque in liquentibus stagnis
marique vasto fert uterque Neptunus,
quam te libenter quamque laetus inviso.
[catull, xxxi]




Wenn meine Verwandten sowas gemacht haben, konnten sie die Nacht davor nicht schlafen - verstanden habe ich das nie, so banal ist diese Entscheidung eigentlich. Man überlegt es sich, kommt zu einer Entscheidung, prüft die Fakten, und wenn man kann, tut man es einfach. Genau genommen ist es nur eine Unterschrift.

Nachdem die Blogosphäre im Moment erheblich von einer Klapperstorchinvasion heimgesucht wird, und zudem die Standesbeamten Typen hassen gelernt haben, die noch als Trauzeugen das Ereignis twittern und qiken, möchte ich hier betonen, dass ich morgen ganz sicher keinen Ehevertrag unterschreiben oder eine Vaterschaft anerkennen werde. Ich habe nicht im Mindesten vor, mich ewig zu binden, und dennoch, es wird einiges verändern. In meinem Leben, und auch auf diesem Blog hier.

Vermutlich werde ich gnadenlos übernächtigt sein, vor Aufregung einen Unfall bauen und beim Unterschreiben tatsächlich mit Don Alphonso signieren. Aber die Tinte ist im Füller, und jetzt gibt es kein zurück mehr.

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Trau keinem PRler

Ich mochte PRler und Werber schon vor meiner Zeit als Blogger nicht besonders, aber seitdem ich hier draussen ein paar von denen näher kennenlernen musste, hat sich meine Meinung nicht verbessert. Und Leute wie Lobo und Häusler sind als PR-Blogger auch nicht dazu angetan, meine Meinung zu verändern.

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Die Typographie meines sozialen Umfeldes

Ich habe nichts gegen Golfer. Ich neide keinem, der mich bei einer Auktion deklassiert, selbst wenn ich wochenlang gehofft habe. Heute Abend bin ich bei einem Empfang einer Firma eingeladen, bei der wir seit über 100 Jahren Kunde sind, und deren Besitzer immer reicher, immens viel reicher waren, und die immer höchst freundlich und leger mit mir und meinesgleichen umgegangen sind, auch wenn ihre Produkte so gut sind, dass wir seit 30 Jahren nur noch sporadisch eingekauft haben. Ich kann es auch verstehen, wenn der Vater einer Liebsten etwas despektierlich auf meine Surfboards blickt, wenn er an seine alte Mahagoniyacht denkt, die wirklich, wirklich schön ist. Ich kann mit den diversen Dünkeln verschiedenster Wohlhabender prima umgehen, solange ich nicht meinen Hut vor lebensgrossen Porzellantigern ziehen muss, und was ich wirklich nicht mehr ertrage, verblogge ich. Selten. Höchst selten. Denn die meisten sind höchst angenehme Menschen. Aber jetzt ist es mal wieder soweit:



Und es ist nicht, weil ich dem Segelclub die Villa am See neiden würde. Sollen sie. Aber denen gehört der Platz nur bis zu ihrer hohen Hecke. Danach gehört es über die Schlösser- und Seenverwaltung dem Staat, also mir und allen Staatsbürgern, und der Freistaat Bayern garantiert mir das Recht, mich davor bei der Nutzung des Gewässers aufzuhalten. Auf gar keinen Fall muss ich irgendwelchen Seglern, die nur zweimal im Jahr ihre Boote über das Ufer transportieren, den Weg freihalten. Natürlich kann ich mein Badetuch oder mein Surfboard schnell beiseite räumen, wenn man mich darum bittet.

Aber nicht so: BOOTSZUFAHRT ZUM SEE bitte FREIHALTEN Danke. Da ist die Höflichkeitsformel angesichts des durch nichts begründbaren Anspruchs klein, viel zu klein gehalten. Es ist das Gegenteil von Höflich, es ist pure Heuchelei angesichts des nicht begründbaren Anspruches WENIGER an die allgemeinheit. Mit diesem Schild ging den Segelvereinsmeiern eine Haltung durch, die auf geradem Weg nach Liechtenstein führt, und es beleidigt jeden, der aus seinem Besitz Verantwortung ableitet. Ein paar Minuskeln sagen alles über diese Leute da.

Und das Schlimmste: Keine Manieren. Das sind die Leute, denen man nicht vorgestellt werden möchte.

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