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Donnerstag, 10. Juli 2008
Würde ich
Würde ich mit schlechter Bezahlung beim Trashportal Zoomer.de arbeiten müssen, wäre heute der Tag, ab dem ich mich intensiv nach einer beruflichen Alternative umschauen würde. Mehr als eine "Neuausrichtung" gibt es in der Regel bei Holtzbrinck nicht, bevor sie ein Projekt in den Eimer treten, in dem schon News Frankfurt und Business News sind.
Würde ich generell bei einem Medium der Mecom-Holding arbeiten, würde ich versuchen, irgendwas dort zu kapern - am besten die Netzeitung - und mir Helfer suchen, um es Montgomery mal richtig zu zeigen. Und sei es nur, um ihm und seinen Aktionären einen Kurseinbruch zu bescheren. Mehr als gefeuert werden kann man dafür auch nicht, und das passiert ohnehin.
Würde ich was mit Medien in einer weniger gut aufgestellten Region machen, würde ich versuchen, dort wegzuziehen, nachdem ich gehört habe, welche Bremsspuren im Bereich Werbung eines grossen Bankhauses zu erwarten sind. Sie sagten, das machen jetzt alle so. Die Durststrecke dauert mindestens anderthalb Jahre. Und was Springer mit dem Projekt "Humanglobaler Zufall" macht, ist auch nicht hübscher als das "Übergeben an die Community", mit dem die Agentur Knallgrau ihr Vorzeigeprojekt Mindestens Haltbar loswerden will.
Würde ich bei Vanity Fair Deutschland arbeiten, würde ich mich fragen, warum man nicht auf diejenigen gehört hat, die sich dem Konzept "Oberschicht" anders angenähert hätten, ohne Gbrüll, Tittenschwingen und D-Promis, die es nie auch nur in die Nähe der überwucherten Gärten am Leeberg schaffen werden - höchstens, wenn sie mal gegenüber in Wiessee auf Entzug sind. Und würde ich Kinder haben, würde ich sie eher auf den Bau schicken, als in die Medien. Zynische Dreckschweine gibt es auch bei Immobilienfonds, aber dann ist es wenigstens kein Hungerleiderjob.
Aber ich habe keine Kinder, bin nicht in Berlin und habe eine Arbeit, die ich auch am Spitzingsee machen kann, oder in der Dämmerung am Ufer, solange der Akku reicht.
Würde ich generell bei einem Medium der Mecom-Holding arbeiten, würde ich versuchen, irgendwas dort zu kapern - am besten die Netzeitung - und mir Helfer suchen, um es Montgomery mal richtig zu zeigen. Und sei es nur, um ihm und seinen Aktionären einen Kurseinbruch zu bescheren. Mehr als gefeuert werden kann man dafür auch nicht, und das passiert ohnehin.
Würde ich was mit Medien in einer weniger gut aufgestellten Region machen, würde ich versuchen, dort wegzuziehen, nachdem ich gehört habe, welche Bremsspuren im Bereich Werbung eines grossen Bankhauses zu erwarten sind. Sie sagten, das machen jetzt alle so. Die Durststrecke dauert mindestens anderthalb Jahre. Und was Springer mit dem Projekt "Humanglobaler Zufall" macht, ist auch nicht hübscher als das "Übergeben an die Community", mit dem die Agentur Knallgrau ihr Vorzeigeprojekt Mindestens Haltbar loswerden will.
Würde ich bei Vanity Fair Deutschland arbeiten, würde ich mich fragen, warum man nicht auf diejenigen gehört hat, die sich dem Konzept "Oberschicht" anders angenähert hätten, ohne Gbrüll, Tittenschwingen und D-Promis, die es nie auch nur in die Nähe der überwucherten Gärten am Leeberg schaffen werden - höchstens, wenn sie mal gegenüber in Wiessee auf Entzug sind. Und würde ich Kinder haben, würde ich sie eher auf den Bau schicken, als in die Medien. Zynische Dreckschweine gibt es auch bei Immobilienfonds, aber dann ist es wenigstens kein Hungerleiderjob.
Aber ich habe keine Kinder, bin nicht in Berlin und habe eine Arbeit, die ich auch am Spitzingsee machen kann, oder in der Dämmerung am Ufer, solange der Akku reicht.
donalphons, 01:36h
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Sehr zu empfehlen - Leben im Alten
Es gab in den letzten Tagen viele Momente, da mir, pathetisch gesagt, das Herz aufging, und ganz besonders bei diesem Bauernhof im Inntal zwischen Schwaz und Hall, bei dem man tagsüber die Türe nicht geschlossen hält.
Ich liebe diesen natürlichen Umgang mit dem Alten, die unregelmässige Schönheit der verwitterten Fassade, die alte Tür mit dem schmiedeisernen Fensterstock darüber, die Oleander, das Holz für den Ofen im fernen Winter, oder vielleicht auch für den alten Herd in der Küche, und den Umstand, dass der Waschtisch ohne Bedenken im Flur als Garderobe gebraucht wird, statt auf dem Müll zu landen. Da wohnen welche, die das Alter nicht als Makel, sondern als normalen Zustand begreifen.
(Tut mir leid, wenn Rebellen ohne Markt in letzter Zeit für manche etwas zu kitschig bebildert sein sollte, aber das sieht hier wirklich fast überall so aus - und ich habe noch nicht mal die Bilder aus Innsbruck bearbeitet.)
Ich liebe diesen natürlichen Umgang mit dem Alten, die unregelmässige Schönheit der verwitterten Fassade, die alte Tür mit dem schmiedeisernen Fensterstock darüber, die Oleander, das Holz für den Ofen im fernen Winter, oder vielleicht auch für den alten Herd in der Küche, und den Umstand, dass der Waschtisch ohne Bedenken im Flur als Garderobe gebraucht wird, statt auf dem Müll zu landen. Da wohnen welche, die das Alter nicht als Makel, sondern als normalen Zustand begreifen.
(Tut mir leid, wenn Rebellen ohne Markt in letzter Zeit für manche etwas zu kitschig bebildert sein sollte, aber das sieht hier wirklich fast überall so aus - und ich habe noch nicht mal die Bilder aus Innsbruck bearbeitet.)
donalphons, 15:54h
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Empfehlung heute - Fernes Grauen
Langsam,die verschiedenen Konsistenzen auskostend, senken sich die Bronzezinken durch Marzipan, Sahne, Schokolade und ganz unten angekommen, hauchzart über dem Boden, durch eine Schicht Himbeermarmelade.
in ganzer Pracht und Grösse auch noch hier zu finden
Da muss doch, wird der Leser vielleicht sagen, irgendwo ein lyncheskes Grauen versteckt sein, das leise metallische Ticken der Gabel beim Durchbrechen des Bodens könnte nur die Konzentration anstacheln, das Abgründige zu entdecken, nichts darf so sein ohne Widerpart, der im Dunkeln lauert. Und es stimmt, denn auf dem Notebook ist die feine Seite Knaeckeboot aufgeschlagen, ein Photoblog aus dem fernen Berlin, das aus der grossen Entfernung und ästhetisch abgelichtet, genau so viel Grauen in diese Welt entlässt, wie für einen angenehmen Schauer im sicheren Wissen um die trennenden, ja fast unüberbrückbaren Welten nötig ist (würde ich Berlin nicht kennen, ich könnte das alles nicht glauben).
Fast genauso fern liegt mir der Gedanke, sowas wie ein deutschen Blogportal für gute Geschichten zu machen, aber falls es doch mal sowas geben sollte, müsste es viele solche Photoblogs haben, die jeden Tag einen Überblick über das Land liefern, von Nord nach Süd, von Reich bis Arm.
in ganzer Pracht und Grösse auch noch hier zu finden
Da muss doch, wird der Leser vielleicht sagen, irgendwo ein lyncheskes Grauen versteckt sein, das leise metallische Ticken der Gabel beim Durchbrechen des Bodens könnte nur die Konzentration anstacheln, das Abgründige zu entdecken, nichts darf so sein ohne Widerpart, der im Dunkeln lauert. Und es stimmt, denn auf dem Notebook ist die feine Seite Knaeckeboot aufgeschlagen, ein Photoblog aus dem fernen Berlin, das aus der grossen Entfernung und ästhetisch abgelichtet, genau so viel Grauen in diese Welt entlässt, wie für einen angenehmen Schauer im sicheren Wissen um die trennenden, ja fast unüberbrückbaren Welten nötig ist (würde ich Berlin nicht kennen, ich könnte das alles nicht glauben).
Fast genauso fern liegt mir der Gedanke, sowas wie ein deutschen Blogportal für gute Geschichten zu machen, aber falls es doch mal sowas geben sollte, müsste es viele solche Photoblogs haben, die jeden Tag einen Überblick über das Land liefern, von Nord nach Süd, von Reich bis Arm.
donalphons, 14:30h
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