Empfehlung heute -Die spannende Frage.

Meines Erachtens werden wir - soweit wir, um hier nochmal meine Fassungslosigkeit ob der Leckmichhaltung weiter Teile der bloggenden und nichtbloggenden Bevölkerung zum Ausdruck zu bringen, die Auslieferung des iPhone nicht für ein grösseres Problem und die Entwicklung einer Blogkarte für ein grosses Ding halten - werden wir also, die wir nicht nur etwas zu verlieren haben, und sei es auch nur die Transferleistung aus dem Westen für unser iPhone-Geschlonze in Mitte, sondern auch überlegen, wie das zu vermeiden ist, uns vor allem mit der Frage beschäftigen müssen, inwieweit sich der Euroraum und besonders Deutschland von den aus Amerika kommenden, vergifteten Früchte der Finanzkrise abkoppeln kann. Dazu möchte ich hier auf zwei Beiträge hinweisen, die man heute zwingend gelesen haben sollte:



Ein schicksalhaftes Wochenende von Weissgarnix, der sich fundiert mit den Optionen auseinandersetzt, die dem amerikanischen Finanzsystem bleiben, und welche Folgen die möglichen Optionen haben.

Und der Bericht des Wall Street Journal, der, wenn er zutrifft, die Entscheidung der US-Adminsitration für eine mittelgrosse und kurzfristige Intervention beschreibt, die das System der Kreditgeschäfte der Hypothekenversicherer Fannie Mae und Freddie Mac mit 15 Milliarden Dollar stützt, die beiden halbstaatlichen Firmen aber nicht übernimmt und die Aktionäre im Regen stehen lässt.

Meines Erachtens ist das alles nur ein Tropfen auf dem heissen Stein, eine "Rettung" für den morgigen Tag für relativ "kleines Geld", das nicht lange reichen wird, wenn die Hauspreise weiter fallen. Die Kapitalspritze reicht noch zwei, drei Monate vielleicht - vom Beginn der Krise bis Ende März haben die beiden Firmen Verluste von 11 Milliarden Dollar gemacht, April bis jetzt war eher nochmal blutiger. Nebenbei ist es natürlich auch das Eingeständnis, dass beide Firmen entgegen aller Beteuerungen tatsächlich de facto pleite sind, weil sie sich die dringend benötigten Mittel nicht mehr auf dem Kapitalmarkt beschaffen können. 15 Milliarden Dollar ist nicht allzu viel, wenn man ansonsten die Alternativen hat, die beiden Firmen pleite gehen und damit das globale Bankensystem explodieren zu lassen, oder 5 Billionen Hypotheken, die bei den beicden Firmen lagern, als zusätzliche Verschuldung in die Bilanz der USA zu übernehmen. Dass inzwischen kaum mehr jamnd Vertrauen in das amerikanische Banksystem und seinen Beteuerungen, alles sei prima, haben dürfte, ist da nur noch ein kleiner Nebeneffekt.

Ich denke, die US-Administration und ihre verschwendungssüchtigen Bürger - erinnert sich noch jemand an den wirkungslos verpufften, konsumanfeuernden Scheck an die Steuerzahler, mit dem sich die Regierung aus der Rezession feuern wollte? - finden die daraus entstehende Inflation kurzfristig weitaus weniger problematisch, als allzu viele Einschnitte in ihr Konsumverhalten. Inflation ist super, wenn man vor allem Schulden hat. Und was es für die restliche Welt bedeutet, geht den USA am Arsch vorbei - dem Körperteil, in das sich China dann seine 200 Milliarden Dollar für seinen Staatsfonds hinstecken kann.



Wäre ich die Bundesregierung, ich würde versuchen, meine Euro-Schulden jetzt in Dollar umzutauschen und sie dann in fünf Jahren für den Gegenwert einer Tasse Kaffee in der Bundestagscafete abzubezahlen. Wäre ich jedoch ein Bundesbürger und hätte viel Geld rumliegen, wird mir das nicht viel helfen - vermutlich wird der Euro nicht so viel mehr zum Dollar gewinnen, wie die Inflation auch hierzulande abknapsen wird. Vermutlich kann man als Deutscher in ein paar Jahren grössere Latifundien in England und den USA zum Sozialhilfesatz erwerben, aber wenn das grosse Ding kommt, würde man sicher nicht dort sein wollen - ganz offen, die dritte Welt ist in Madagaskar schöner.

Ich würde sukzessive umschichten in sowas wie da oben, restaurierungsbedürftig, grosses Grundstück, AAA-Lage in der fünftreichsten Gemeinde des viertreichsten Landkreises des am Ende vermutlich reichsten Flächenlandes der Erde, und genau so viel behalten, wie für Restaurierung und Unterhalt nötig ist. Grund ist begrenzt - und das Gegenteil von amerikanischen Geldnoten und der menschlichen Dummheit.

Nachtrag: Ebenfalls toll - die Financial Times (natürlich nicht die FTD) zum gleichen Thema.

Sonntag, 13. Juli 2008, 15:45, von donalphons | |comment

 
Ganz wirkungslos waren die Konsumschecks nicht: Die Pornowirtschaft hat sich gefreut.

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Echt amerikanischer Sozialismus.

Übrigens kommt auch eine deutsche Institution über britische Schuldumwege ins Wanken: Die Hertiemama Dawney Day geht den Bach runter.

(Und die deutschen Wirtschaftsmedien haben es noch gar nicht mitbekommen, Schlafzulage bei FTD und Handelsblatt)

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Macht euch keine Gedanken. Es crasht bist zum bitteren Ende und weite Teile der USA werden Dritte Welt.

Don Latifundien nutzen nur etwas wenn du von deren Ertrag leben kannst und wenn du diesen Ertrag verteidigen kannst.

Die Frage ist Feudalismus oder Kommune. Feudalismus ist einfacher, da muss man nicht auch noch denken.

Übrigens keine Sorgen, die Deutschen Kronjuwelen werden sich auch noch mehrheitlich als Glasperlen herausstellen.

Die Spanier wissen es schon. Sie haben ihre neuen 15 jährigen Anleihen nicht mehr vollständig losbekommen.

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In Sachen Deutschland bin ich bullish. Es wird nicht einfach, es wird einen Rückschlag geben, aber relativ gesehen sind die Risiken hier überschaubar, und der Staat halbwegs fest gefügt. Reichtum stabilisiert sich durch Alter. Der spanische "Reichtum" war eine Blase, der Reichtum der Briten ist eine thatcheristische Hilfskonstruktion über dem freien Fall, die nicht mehr funktioniert, der Reichtum Deutschlands dagegen ist ein banaler Fakt mit vergleichweise stabilen Sozialstrukturen.

Es wird ein paar Auswüchse derbröseln. Blogvermarkter, Werbeklitschen, Web2.0, schlechte Fonds, Banken. Nachdem es glücklicherweise eine grosse Loalition gibt, wird man die Verluste nie so sozialisieren können, wie in den USA.

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Nun
alle gehen da von aus das es zwar kracht, aber das System an sich bestehen bleibt und in 5 Jährchen alles wieder ins Lot kommt, auf welcher Basis auch immer.

Was allerdings, so stelle ich mal die Frage in den Raum, wenn nicht und dies, wie ich es heute morgen schrieb, der Anfang von Ende unseres zivilisatorisch/kapitalistischen Gesellschafts- bzw. Weltmodelles ist ?

Was, wenn es so schlimm wird das die 20/30 dagegen aussehen wie ein laues Lüftchen an einem warmen Sommertage ? Wenn die Ökonomie nur das erste ( logischerweise ) ist was zusammenbricht.

Was wenn alles zusammenbricht ?

Da hier geballtes Wirtschaftsfachwissen am Start ist würde mich eine Antwort hierauf mal wirklich interessieren...

Have fun
Otaku

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Welcher Kapitalismus? Der real existierende Schuldensozialismus der USA stösst an das Problem, dass die Sozialisierung der Verluste schwerer wird, nachdem jahrelang eine Defizitwirtschaft allen geholfen hat.

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nicht nur zu groß, auch too chinese to fail
ich muss leider auch konstatieren, dass das Thema Immobilien-/Finanzkrise hier im Moment so recht niemanden interessiert. Es regen sich halt alle über die hohen Spritpreise auf. Da kann man sich nicht auch noch mit so was befassen. Ich verfolge das Thema nun schon seit letztem Sommer in verschiedenen Blogs, da in den (deutschen) Zeitungen über das Thema nicht angemessen berichtet wird.

Neben dem deutschen Blog von egghat, der hier schon zu recht gelobt wurde, und dem leider eingestellten Blog von querschuss-zum-thema-wirtschaft (nur im google-cache noch zu finden) sind vor allem englisch-sprachige Blogs als Informationsquelle zu nennen.

Beim Thema bail out und folgen für das Währungssystem hat Roubini bislang gute Analysen geliefert, bei naked capitalism zu lesen, wer den Originaltext bei RGE Monitor nicht erreicht:

http://www.nakedcapitalism.com/2008/07/roubinis-on-endgame-for-bretton-woods-2.html

http://www.nakedcapitalism.com/2008/07/roubini-restructure-fannie-freddie-debt.html

und zum Thema China als Kreditgeber von Funny Mae und Fraudy Mac: too chinese to fail

http://blogs.cfr.org/setser/2008/07/12/too-chinese-and-russian-to-fail/

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Die Sozialisierung der Verluste wird in den USA schwerer als bei anderen Krisen (und in anderen Ländern), weil der soziale Zusammenhalt mitzerbröselt. Eine eindrucksvolle Reportage aus New Orleans in der FAZ, wie ich meine.

--
Was aber wirklich Minutien sind, gegen das iPhone-Schlangestehen der Berliner Hand-in-den-Mund-Geschäftemacher.

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Ich würde erwarten, dass eine nation, die ohne mit der Wimper zu zucken Kriege und Massenmorde in ferne Länder zu exportieren bereit ist, jetzt nicht unbedingt allzu grosse Skrupel hat, die eigene Wirtschaftskrise durch eine - halbwegs unblutigen - Kollaps von Staaten abzumildern, die der dortigen Adminsitration ohnehin politisch nicht gut passen.

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Kollaps, nur wo
das Problem, falls die USA die Auslandsschulden nicht mehr bedienen, ist aber, dass die USA ihren Status als Weltreservewährung dann bereits jetzt verlieren würden und nicht erst in paar Jahren. Die Möglichkeit sich in der eigenen Währung zu verschulden wäre dann dahin. Dann könnten die USA ihre Macht nur noch auf ihre Atomwaffen stützen.
Sich nicht mehr in Dollar verschulden zu können, würde die USA aber sofort dazu zwingen, ihre Ausgaben, ihre Konsumgewohnheiten einzuschränken und ihren Lebensstil umzustellen. Nicht dass ich das schlecht finden würde. Das Ausland würde die weitere Finanzierung des American Dream jedenfalls einstellen.

Ich bin nicht sicher, wo dann zuerst Chaos herrscht.

Bereits jetzt mehren sich doch schon die Forderungen, dass der Ölpreis nicht mehr an Dollar, sondern an einen Währungskorb Dollar, Euro und Yen gekoppelt werden soll.
Siehe Lukoil Forderung aus dem Spiegel von heute.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,565500,00.html

Da ist die Lösung über Inflation doch viel angenehmer und besser zu verkaufen. Die Inflation lässt sich auch schön exportieren und hat auch wie Krieg unangenehme Folgen. Und im Gegensatz zu Krieg ist Inflation nicht völkerrechtswidrig.

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Kleine Räder, große Räder
Angesichts des großen Rades, welches in den kommenden Monaten und Jahren auf ALLE zurollt, sollte jeder sein eigenes – vergleichsweise kleines – Rädchen, gut gewartet und einsatzbereit halten. Immobilien und Edelmetalle sind zwar besser als bedrucktes Papier, haben aber entscheidende Nachteile. Erstere sind immobil, letztere kannste in der Krise nicht essen. Damit wird man auch verlieren. Wer weiter denkt, kommt zu anderen Ergebnissen. Mobilität, in jeder Hinsicht.


Information ist natürlich auch wichtig:
Weißgarnix ist wirklich erste Wahl, gut recherchiertes findet sich auch bei Joachim Jahnke.


Noch eins draufgelegt zum Thema Guccischnecke: Es gibt hier in Münster Leute, die fahren mit einem Daimler zur Tafel.

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Es gibt hier in Münster Leute...

wer arm ist, kann sich kein billiges auto leisten, das kommt einfach zu teuer.

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Und wenn der Daimler den Wert von 5000 Euro nicht übersteigt, dürfen die Armen ihn sogar von Amts wegen behalten (und damit auch zur Tafel fahren).

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Ich verstehe nicht, wieso die deutschen Medien noch nicht mal gut bei den Amis abschreiben können. Genauso mit Lehmann - wer Blogs las, wusste schon vor acht Wochen, dass es da in den Bilanzen brannte. Aber die Herren Journalisten natürlich schreiben nur die Haus-PR auf.

Es gibt schon manchmal schräge Verknüpfungen, aber hier am See sieht alles ganz stimmig aus. Und von den reichen Leuten kann man das sparen lernen.

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Mal eine ganz andere - dem Ernst der Sache vielleicht nicht angemessen erscheinende - Frage, die mir aber seit Tagen keine Ruhe lässt: Woher haben Fannie Mae und Freddie Mac eigentlich diese Namen her?

Nicht, dass IndyMac auf irgendeine Weise besser klänge.

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Wer kann schon so lange Firmennamen aussprechen? An der Börse hat man sie einfach lautmalerisch abgekürzt.

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Aah, so ist das also.

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Federal Home Loan Mortgage Corporation ("FHLMC")
Federal National Mortgage Association ("FNMA")

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"Mac" hat sich wohl allgemein als Kürzel für "Mortgage Corporation" eingebürgert.

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... und "Mae" anscheinend für "Mortgage Association". Aus diesen Gründen gibt es auch "IndyMac" und "Ginnie Mae".

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Der Hof sieht ja recht solide aus... sind nähere Preisvorstellungen bekannt?

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So niedrig, dass ich heute in der Sache schon vorsichtig bei Frau Mama vorstellig wurde. Man hört gerüchteweise etwas von einer zerstrittenen Erbengemeinschaft und 250-350k. Das "Problem": Abreissen ist nicht, Grundstück aufteilen ist nicht, Bauantrag für Erweitung würde 8 Jahre dauern. Ich bin am Wochenende vermutlich wieder dort und ziehe Informationen ein. Im Prinzip muss man dafür entweder mal eben eine halbe Million einfach so haben, oder man teilt es in drei Bereiche für drei Besitzer auf.

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Die sich dann möglichst besser vertragen als die Erbengemeinschaft...

Wäre schon unverschämt billig... gut die Renovierung würde kosten. Wie groß ist denn das Grundstück?

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Geschätzt 1200m². Viel Grund für wenig Haus. Soweit ich das erkennen kann, ist die letzte Renovierung 15 Jahre her, aber da steht schon seit Monaten ein Fenster offen, und an den Fenstern sueht man auch, dass da in den letzten 100 Jahren nicht allzu viel gemacht wurde. Kann in der Region natürlich auch sein, dass der eine schon einen Deal mit jemandem im Auge hat und das alles so verzögert, dass man halt doch abreissen muss, oder es passiert eine "heisse Sanierung", oder, oder, oder. Ich werde es aber mutmasslich erfahren.

Eibentlich müsste man da mal mit Dr. Sno* hinschauen. Ich sage mal: Ein Jahr Blut, Schweiss und Tränen im Vorderhaus, 2 Jahre Kampf und Ärger im Stall.

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Sag mir nur wann...
dann rausch ich vorbei (inklusive deinem Silber!! und Selbstgebackenem von der Opernsängerin) - nachdem ich ja bislang sehr einseitig nur dein Fachwissen in Beschlag genommen habe, wäre ich froh, wenn ich dir auch mal weiter helfen könnte!

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Daß ein Kauf Spaß macht und die Renovierung und Ausstattung auch nicht ohne Reiz sind verstehe ich ja, aber möchtest du dir wieder drei Wohnsitze antun?

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Ich halte das für eine sichere Geldanlage. Zudem ist das nicht bweit von meinem Zweit - oder gar Erst-Wohnsitz entfernt. Ich hatte noch nie Angst wegen Geld, aber wenn die Washington Mutual, wie es gerade die Runde macht, zusammenbricht, wird das alles sehr schnell sehr hässlich. ich weiss nicht, ob ich froh sein soll, weil diese Jahrhundertkatastrophe der Märkte bislang kaum aufgefallen ist und manche immer noch Dinge in Geld eintauschen, oder ob ich entsetzt sein soll. Kein Mensch würde es sich gefallen lassen, nähme man ihm in einem Jahr 10% seines Geldes weg. Genau das passiert aber - und das ist immer noch das best Case Szenario. Wenn also alles runtergewertet wird, um Schulden zu entwerten, ist das Konzept "Geld" nach europäischen Massstäben ausser Kraft gesetzt. Da schaue ich mich natürlich um. Und im Gegensatz zu denen, die denken, man könnte jetzt in Spanien was reissen, sagt mir mein Vermieterblut, dass der beste Bauplatz für eine Arche irgendwo zwischen Schliersee und Walchensee in Bergnähe ist.

Da, wo all diejenigen sind, die nachher immer noch reich sind.

Allerdings ist dieses Ding zu gross für mich.

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Konkret: Ich bin kein Uhrenfetischist und habe schon zwei Rolex, eine gekauft und eine geerbt, aber nachdem man sich gerade den Kauf von Gold schenken kann, suche ich auch nach einer Gelegenheit, etwas Geld in etwas kleines und wertbeständiges zu packen, und ja, ebay USA kann im Moment bei den Themen Longines, Omega, Girard-Perregaux und Rolex Dein Freund sein. Keine Panik, noch nicht. Aber ich fühle mich beim Thema nacktes Geld unwohl.

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Ich habe schon im Herbst 2007 angefangen, alle Bekannten, die die Geduld hatten, sich das anzuhören, mit meinen pessimistischen Subprime-Weltwirtschafts-Szenarien zu nerven. Nun scheint so langsam die Bestätigung einzutreten. Trotzdem muss ich zugeben, dass ich mir selbst so richtig nicht vorstellen kann, was da auf uns alle zukommt. Und erst recht nicht, wie man sich persönlich verhalten sollte (außer durch Immobilienerwerb, der für mich aus verschiedenen Gründen nicht in Frage kommt).

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Das ist wie mit Gold: man muss sich fragen, was während der schlechten Zeit etwas Rendite abwirft - in was auch immer - und was danach wieder Wert und einen Markt hat. Eine Brücke der Werte über das Tal der Tränen bauen, idealerweise an dem Punkt beginnend, wo diese Werte im ersten Niedergang auch billiger werden, und dann verkaufen, wenn die Werte wiedr besonders gefragt sind.

Nehmen wir da mal den Komplex alter Luxusuhren in den USA. In den 60er Jahren waren manche, heute bedeutungslosen Uhrenfirmen wie Hamilton so teuer wie beste Schweizer Marken wie Longines und Omega. Das heisst, eine Longines ist in den USA jetzt nicht so arg toll, es gibt dort Mengen dieser Uhren, die in den 60ern in Europa noch extrem selten und teuer waren. In den 90ern und frühen 2000ern zogen die Preise leicht an, aber nicht schlimm, weil das Angebot in den USA enorm gross war (ein paar Millionen Longines, kann man annehmen), und der Sammlermarkt das nicht mit Preissteigerungen europäischer Dimensionen aufnehmen konnte. Seit einem Jahr häufen sich, ähnlich wie bei britischen Roadstern und anderem Spielzeug, die Sammlungsauflösungen, und treffen auf einen Markt, der andere Sorgen als alte Uhren hat, und obendrein im verhältnis zum Euro unterbewertet ist. Wenn man sich jetzt mal die mikroökonimische Bedeutung des kleinen Unterschied anschaut, ob der Verkäufer eine Uhr nach Europa verschifft, oder nicht, der Preisaufschläge von bis zu 40% zur Folge haben kann -

merkt man, dass in Europa gerade die phase des umgekehrten Reimports angelaufen ist. Es gab seit Jahren keine Möglichkeit mehr, eine Gruen Corvex, eine IWC oder Universal so günstig und in dieser Auswahl zu bekommen. Da entsteht gerade ein internationaler Schattenmarkt, dem 30 Dollar für Versand vollkommen egal sind. Das heisst: Es wird umgeschichtet in Nichtgeldwerte, solange es noch geht. Und das Tal der Tränen tut sich gerade auf. Ebay funktioniert da wie ein Schwarzmarkt. In einem Monat ist das Ganze auch in Europa angekommen, dann ist es Zeit, die Brücke zu gebaut zu haben.

Warum Schnickschnack wie Uhren, Roadster, Prestigegegenstände, die erst mal kosten? Weil es nach der krise sofort wieder welche geben wird, die zeigen wollen, was für tolle Kerle sie doch sind. Nach jeder grossen Krise kam erst mal die grosse Sorglosigkeit. Siehe die Mille Miglia, die das faschistische Italien vor dem Krieg wegen der grossen Gefahren verboten hatte, und die danach sofort wieder durchgeführt wurde. Nie ist Luxus beliebter als nach der Krise.

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so geben sich baissespekulant und prestigekonsument die hand. mmh... vielleicht sollte man in berlin nach diesem muster auch einmal über das giffen-theorem nachdenken!:)

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