: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 15. Februar 2011

Sinnvolle und weniger sinnvolle Investitionen

Vielleicht noch ein Wort zum Verkauf von der Huffington Post an AOL:

Ich finde die dabei praktizierte Nummer "Ihr schreibt umsonst und ich mache das Geld" sehr heftig. Sehr amerikanisch, aber auch sehr heftig. Ohne die Selbstausbeutung wäre die HufPo nicht dort, wo sie ist. Ich habe keine Zweifel, dass die Huffington Post für AOL jetzt sehr schnell sehr teuer werden wird. Einfach aufgrund der angeschmierten Mitarbeiter, die jetzt auch Geld werden sehen wollen.

Und ich glaube auch, dass sie deshalb viel zu teuer war. Was AOL da gekauft jat, war der Zugang zu Märkten, in die sie sonst kaum hineingekommen wären - speziell Facebook und andere social Media Geschichten. Da sind drei Effekte zu berücksichtigen:

1. ist AOLHuffPo gar nicht mehr cool und anders, sondern nur ein weiterer Gigant.

2. zahlt sich asoziales Verhalten in solchen Märkten selten aus.

3. hat man den Kauf im Moment einer gewissen Marktsättigung getätigt - ich denke, wer auf sowas wie die HuffPo steht, ist bereits dort.

Mich erinnert die ganze Geschichte sehr an den Skypekauf und Rückkauf; ich wäre gar nicht überrascht, wenn die Ehe nach zwei Jahren wieder auseinander ginge. Besonders, wenn auch - siehe StudiVZ und Myspace - aus Facebook die Luft rausgeht. Ich denke, AOL wollte vor allem eine digitale Leserbindungsmaschine, und sie können froh sein, wenn es eine Leserweiternichtverliermaschine wird.



Aber hey: Andere Leute haben in Heiligendamm investiert. Und da macht jetzt die Geschichte die Runde, dass die Investoren entweder freiwillig auf den grössten Teil ihres Geld verzichten, oder das Ding pleite geht, oder verkauft werden soll. Dann gibt es schon 2013 vielleicht Gewinnausschüttuingen. Doch noch.

Ich wäre gar nicht überrascht, wenn es auf einen Verkauf hinauslaufen würde. Und zwar an eine andere Gesellschaft aus dem Umfeld des Initiators. Über Geschichten wie Heiligendamm hätte man vor hundert Jahren vielleicht ein Buch geschrieben, aber in Zeiten wie den unseren hat man es mit Dramatis Personae zu tun, die kein Dichterherz befruchten. Besser bleibt es eine Case Study für deutsche Immobilieninvestitionen in Ostdeutschland.

Bei uns im Hinterhaus geht es übrigens gut voran.

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