: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 2. Februar 2005

Dirt Picture Contest - Littleman found

Nachts um drei, beim Verlassen einer zwielichtigen Bar, offensichtlich bedröhnt und von unkeuschen littlewomen ausgenommen.



So sieht er also aus, wenn da nicht gerade Imagephotos gemacht werden.

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Serial Entrepreneur

Der international sicher very erfahrene Founder von Weblicon sagt hier:

" I am looking forward to doing business with you."

To Funnying. 20 Bonus Pointings for meing. No 20 pointings for meing, cause I´m heavy idioting, but I may cause I´m not aming an international Entrepreneur. And look uping the Amtsgericht is easying enough.

[UPDATE]: Say hello! 2 Februar 16:10 Weblicon GmbH, Berlin, Deutschland. Nice to meet you. Sagt mal, wieso GmbH? Das war doch eine AG...

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Markbrandenburgischen Sand schaufeln auf Weblicon

Eine Berliner Startup-Legende, die endlich mal was Seröses macht! One of the Winners of the Tornado Insider Top 100 is: Weblicon! Und das ist gerade eben erst, am 26. Januar, bekannt gegeben worden! Im Herzen von Berlin, Torstrasse 6 (da kommt auch das Bild her), gelegen: Supi! Da wo Innovation auf Lifestyle trifft, wo hungrige Praktis zu hinderten Schlange stehen! Das hat auch Peppermint VC überzeugt, der sich auf seiner Website über das tolle, zukunftsorientierte Programm von Weblicon freut:

"Mit Liveschaltungen des SyncML-Servers bei großen Mobilfunkanbietern ist Weblicon einer der Frontrunner im zukunftsträchtigen SyncML-Markt. Das neuestes Produkt - “Weblicon Email Push" - mobilisiert Emails auf Handys oder PDAs."

Prima, das braucht der Manager und die technologiefixierte Studentin unbedingt auf dem Handy! Und so schön global und so viele Kunden auf der ganzen Welt! Da mussten dann auch noch Belgacom VC und die unvermeidliche Berliner IBB mitmarschieren. Ganz toll, wirklich, bis auf die brandneue Brandnunmmer des Amtsgerichts IN 488/05 auf dem Hinterschinken der Leiche von gestern bzw. heute.

Freuen Sie sich auch weiterhin auf erstklassige Qualitätsfinals von Don Alphonso - Noch warm und schon Sand drauf! Tornado Insider Listen haben mich als Steckbrieflisten - better dead than alive - noch nie enttäuscht. Das Girl hat vielleicht sogar ein paar Photos von der Kick off Party.

[Update] Dass Weblicon erst vor ein paar Monaten mit einem Preisgewinn sehr grosse Visionen hatte - "Bald wird es sehr schwierig sein, ein mobiles Endgerät ohne SyncML zu kaufen" - ist verständlich. Offensichtlich floss da sie reale wirtschaftliche Lage der Firma nicht zwingend in die Bewertung ein. Was mich aber doch etwas erstaunt, ist diese PM vom September 2004, noch nicht mal 5 Monate her: Da sollte Weblicon nochmal

650.000 Euro

für die Forschung bekommen; unter anderem vom Wirtschaftsministerium. Hm. Hmmmmmmmmmm. Smelling. Aber stark.

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EM.TV kauft DSF-Anteile von Karstadt

oder auch: Schwerkranker kauft Metastasen von Schwerkrankem. Die 20 DCT-Punkte könnten sowohl an EM.TV wie auch an DSF gehen.

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Saeson Travelling

Im späten September/Oktober, wenn in München die alkohohlkranken Aussis, Japaner, Amis und Italiener einfallen und sich zulöten und auskotzen, verreise ich immer, dann gern auch nach Berlin.

Vom 4. bis 8. Februar, wenn in Berlin all die obskuren Aussis, Japaner, Amis und Italienereinfallen und sich transmedial bedröhnen, hirnficken und ähnlich abscheuliches tun, verreise ich immer, dann wirklich gern nach München.

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Dienstag, 1. Februar 2005

Sensationelles historisches Farbbildmaterial

aus dem werbenden Umfeld - sehen Sie hier exklusiv einen Einblick in die typische Marketing- und PR-Abteilung eines typischen Startups der zukunftsträchtigen Content Syndication Branche der Zeit um das Jahr 2000:



Von links nach rechts: PR-Praktikantin und Content4Press-Optimizerin Susi P., Senior Content Consultant Managerin und baldige Vorstandsassistentin Janine K., Head of Marketing and PR sowie highly overworked but very success orientated Interims-Head of Business Development Meike v. A.-H..

Die Vorstände Klaus Span, (MBA Oberursel), Anthony Farkel (Marketingfachwirt St. Gallen&Pauli), und Rüdiger Wild-Ebers (Prof. non habil & Dr. h.c. univ. Jakarta) waren trotz freundlichem Bitten leider während dieses Shootings nicht bereit, das Businesslunch an Trog und Koben zu verlassen. (wir werden uns aber bemühen, ältere Pressephotos auf Wunsch auch mit Rolex in 300-dpi-Auflösung nachzuliefern).

Abdruck honorarfrei. Um Belegexemplar wird gebeten.

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Verfolgungswahn

Gerade nachgeschaut, ob Thema1, capitalism 21, 4content und Cycosmos noch tot sind. Ja,sie sind noch tot, auch wenn ab und zu drauf steht, dass es im Sommer 2004 weiter geht.

Übrigens: Wer eine Domain mit grosser, schlechter Vergangenheit will, soll jetzt zuschlagen. I-D Medias frühere Community-URL Cycosmos.com vermeldet: cycosmos.com - This domain name expired on 12/29/2004 and is pending renewal or deletion. Man kann sie also übernehmen. Und dem Herrn Kolb, bei dem es offensichtlich nicht mal mehr zum Erhalt der eigenen Websites reicht, eine lange Nase drehen. Bei anderen reicht es noch nicht mal zum eigenen Webdesign (via polarluft).

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In was für einem Land wir leben

Dieses Blog berichtet von der Sonnenseite des Lebens, von Luxussorgen und Jammern auf höchstem Niveau. Geschrieben ist es von einem Spross der 1/5-Gesellschaft, die der Bevölkerung die Illusion der Demokratie lässt, für Leser, die sich zum guten Teil ebenso aus diesem Personenkreis rekrutieren. Nicht alle natürlich, das wäre auch schlimm, aber wir wissen genau, welche Entscheider sich hier täglich ihre Portion Zynismus abholen. Ausser den Magersüchtigen weiss wahrscheinlich niemand hier, was Hunger oder Armut bedeutet.

Weil das so ist, möchte ich dieses Bild zeigen, aufgenommen am letzten Sonntag Nachmittag:



Wir leben also nicht nur in der Welt dieses Blogs, sondern auch in einem Land, in dem junge, sehr dünne Frauen durch den Schnee der Hinterhöfe gehen, unter lockeren Zäunen hindurchklettern, um den Müll nach Verwertbarem zu durchsuchen. Es war bitterkalt an diesem Sonntag, windig. Ich kann für mich noch nicht mal in Anspruch nehmen, so etwas wie "Mitleid" empfunden zu haben, denn wenn es so gewesen wäre, hätte ich irgendetwas tun müssen, reagieren, helfen. Aber ich sass ziemlich ratlos, feige und dumm, ein hohler und hilfloser Geck an meinem Schreibtisch, inmitten des Überflusses meines Lebens, sah sie kommen, den Zaun hochheben, und die Klappen öffnen. Das sind keine Kinder, die das mal spasseshalber machen. Das ist das Land, das man nicht herzeigt, wenn man von so harmlosen Dingen wie Sozialgefälle oder Hartz 4 spricht.

Ich weiss nicht mal, ob es richtig ist, dann noch die Kamera zu heben und das Bild zu machen, geschweige denn es zu zeigen. Aber ich denke, dass es Autor und Lesern nicht schaden kann, sich zumindest einmal diesen Aspekt der Realität zu vergegenwärtigen, bevor es dann morgen mit der Nichtigkeit des Lebens als schlechterer Sohn der besseren Gesellschaft weiter geht. Es ist kein schönes Bild, und vielleicht hilft es beim Umgang mit dieser Realität, wenn ich noch erzähle, dass sich die beiden da unten unterhalten haben und dann wegen irgendwas gelacht haben, trotz allem, während ich da oben sass, nicht wusste was ich tun sollte, und der Kitt aus den Bruchstellen der mich wahrscheinlich ausmachenden Dünkel, Lügen und Einbildungen rieselte.

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Montag, 31. Januar 2005

Dirt Picture Contest - Ein Platz für jeden

Für die Bequemen und die Harten, für die, die nichts tun und für die, die dauernd was loswerden wollen, für die Scheisser und die Hockenbleiber, für die, denen es gut geht und die, denen es schlecht ist, für alle, die auch Extremes gerne zusammen führen, für alle derartigen Berliner also ist dieses Bild:



This is the place to be. This ist the place you should be.

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Old Shit in new Blogs

Es, das Tier der NE, ist nicht tot. Es lebt noch. Es ist in den Nebel gekrochen, hat seine Wunden geleckt, und jetzt kommt es in unserem Rücken wieder. Es kommt langsam, denn es eilt nicht, und die Knochen tun ihm noch weh. Aber es dauert nicht mehr lang, dann ist es wieder da, und all seine Kretins, Lügner, Abmahnschweine und Bizzstrichcommer werden als Zombies aus ihren Gräbern steigen.

Denn wir sind die neue Sensation, und sie wollen unser Blut trinken. Uns zu bestechlichen, korrupten, stinkenden Geldkadavern machen, wie sie selbst. Es geht wieder los: Sony greift sich die ersten Blogs. Und irgendwo bei BMG macht jemand eine Powerpoint, bei Holtzbrinck in Frankfurt wird für Madzia und windige Zulieferer was nachgerechnet, und ein windiger Küchentisch-Berater schreibt Bettelbriefe, er wüsste, wie man die Blogs fürs Marketing nutzen könnte.

Es kommt wieder.

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Finale Konvergenz

ist, wenn die Berliner "Multimedia Home Platform"-Spezialisten der Convergence GmbH die analoge Registrierungsnummer 53a IN 26/05 des Amtsgerichts in Lübeck erhalten -

ihre Hauptinvestoren von der OmniScience Multimedia Lab GmbH aus Lübeck beim dortigen Amtsgericht die Nummer 53b IN 25/05 bekommen -

und das ganze Debakel deren Mutterfirma Galaxis AG aber ziemlich egal sein dürfte, weil ihr Gründer schon einen auf Alex Falk macht.

240 Punkte bitte für den Don, neben dem gerade der Blitz eingeschlagen ist: Die Convergence GmbH sass mit ihren tollen Interactive-TV-Ideen in der Brunnenstrasse 153, also gleich hier um die Ecke - und ich hatte es schon im Mai geahnt.... Ein weiteres Berlin-Mitte-Märchen mit schlechtem Ausgang, aber wer braucht schon interaktives TV? Vielleicht, um gleich über die Glotze den neuesten Klingelton für die Realityshow "Die Burg vs. Big Brother forever" zu laden?

[update]: Das Girl war bei der Party dabei und hat historisches Farbbildmaterial aus der guten, alten Zeit, gegen das sich das angeblich so tolle Zeug des Spiegels über At alf Hitla ausnimmt wie ein Urlaubsbild von Augstein in badehose.

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Es ist da:

Das Blog von Thomas Knüwer vom Handelsblatt. "Indiskretion Ehrensache." Ein Must Read für eine gewisse Zielgruppe dieses Blogs.

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Sonntag, 30. Januar 2005

Dirt Picture Contest - Heute in West-Kabul

Schnee breitet sich über der Ebene aus, und nicht ein Sonnenstrahl fällt vom wolkenverhangenen Himmel. Trotz der Kälte drängen sich die schlecht angezogenen Menschenmassen auf den Märkten der Hauptstadt, der man die Folgen von Krieg und Gewaltherrschaft von Ewa had al Dipkahn und Chain Rik Lummah, von Sarazwahn und Arich al Honekahr immer noch ansieht. Selten fahren verbeulte, stinkende Autowracks aus den zurückgebliebenen, östlichen Provinzen über die schwer beschädigte Piste entlang der ehemaligen Todeszone. Hier prallten jahrzehntelang die Clans aufeinander; nicht umsonst galt diese Stadt als gefährlichste Frontstadt noch vor Beirut.

Doch das ist vorbei. West-Kabul hat heute wieder eine enorme Geburtenrate, nachdem unter der Schreckensherrschaft der Naweconimi-Freischärler die Frauen aus den Berufen gedrängt und zum Kinderkriegen befohlen wurden. Mangelnde Bildung, abgebrochene Ausbildung - auch heute bleibt den Frauen nichts anderes, als sich einen Pascha zu suchen, der ihr ein paar Afghani, oder hin und wieder sogar ein paar russische Kopeken zum Erhalt eines kläglichen Haushalts gibt. Von den bröckelnden Decken hängen nackte Glühbirnen, und aus den Fernsehern, den einzigen Luxusgegenständen in West-Kabul, strahlen die bunten Bilder der westlichen Konsumgesellschaft in die heruntergekommenen Behausungen die Lieder von Reichtum, Laszivität und Überfluss. Unerreichbar für die Bewohner von West-Kabul, noch auf Jahrzehnte.

Die jungen Männer fliehen sich aus ihrer ärmlichen Realität in Träume. Träume bedeutet hier: Drogen. An der Todeszone hat sich gerade ein junger Mann mit einem Geschäft für Cannabis-Produkte niedergelassen:



Am Wrack eines alten Fahhrads, das von den marodierenden Banden zerlegt wurde, hat er sein Firmenschild angebracht. Das Bild der Pflanze, die den Bewohnern von West-Kabul von den meisten Terassen und Vorgärten bekannt ist, verheisst Ablenkung vom rauen Alltag in dieser Einöde. Besungen wird die Droge von den Helden der hiesigen Jugend, die sich Aggro oder Sido nennen, aber längst selbst Befehlsempfänger des Jamba-Clans und der Universal-Klingelton-Mafia sind. Aus westlicher Sicht mag man die Menschen hier für verkommen halten, aber in einer Stadt, die ihre Einwohner fast verhungern lässt; in einer Stadt, wo wenige Reiche die Hilfsgelder der westlichen Wertegemeinschaft veruntreuen und die Elendsquartiere fast die gesamte Bevölkerung aufnehmen müssen, kann der Drogenkonsum nicht verwundern.

Immerhin kann der Besitzer des Ladens vielleicht damit für seine Familie und für die Familien der Lieferanten sorgen. Aber noch viele lange, kalte Winternächte werden über die Ebene ziehen, bevor West-Kabul Abschied nehmen kann vom Hauptwerwerb des Drogenhandels, und eine Vorbildfunktion in einer Region einnimmt, die geprägt ist von Armut, Gewalt und gleich jenseits der Grenze, im Würdegriff der Korruption und des Fundamentalismus der Horden des notorischen Hasspredigers Kar al Wotillah. Zurück ins Studio.

Liebe Zuschauer, sehen Sie nächste Woche in unserer Sendereihe "Dons abenteuerlicher Orient": Khatar al Munacia, ein trügerisches Paradies zwischen Luxus und Niedertracht. (darunter Trailer: Don im überfluteten Barchetta, Dons Schwester beim Fluchen über die SLK-Lieferzeiten, Don beim Luxusmöbelmontieren in sauteuren Anwaltskanzleien mit hilflos danebensitzender und die Prada-Site ansurfender Schwester, Don beim Pitch mit weitausholender Geste und blitzender Rolex am Arm, Don trifft alte Freunde in schlecht gefüllten Szenekneipen, lange Einstellungen auf freundlich-nichtssagende Elitessengesichter, Kameraschwenk über die einzigartige Munich Area am frühen Morgen, Rauch steigt aus den Trümmern eines Startups in den blauen Himmel)

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Jamba Chainsaw Massacre

Make my night (und es passt auch farblich zum Blog):

[Update] Gerade ad hoc beschlossen, dass ich dieses Viech wie übrigens auch einige andere aus dem Umkreis noch nicht mal tot auf meinem Blog sehen möchte

Ich hätte das auch gerne mal als animiertes Flash-Filmchen gesehen. Nächtliche Geschmacksverirrung, sorry. Dennoch: Danke, ix und IT&W

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Samstag, 29. Januar 2005

Ich trage gerne Rolex.

Ich stehe auch dazu. Allerdings entlasse ich auch keine 1350 Mitarbeiter. Irgendwie habe ich es besser als der neue Siemens CEO.

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Erstellt - Abgenommen - Aufgelöst

Es gab mal eine Firma, die hiess Wollert Ellmendorff Deutsche Industrie Treuhand, kurz WEDIT, klingt sehr verstaubt? Ist es auch gewesen, Wirtschaftsprüfung, später dann etwas internationaler WEDIT Deloitte und Touche. Das ist vielleicht alles, was von der WEDIT noch existiert; ein Arbeitsblock, den mal jemand vergessen hat und der lange Zeit in München rumlag.



Heute heisst die Firma nur noch Deloitte. mit Punkt hinten. Das passt auch, besonders der Punkt. Den Arbeitsblock habe ich noch. Ich weiss nicht, ob es sonst noch viel von WEDIT gibt. Selbst die Website zeigt nur 404 an, wird nicht auf Deloitte durchgelinkt. Ich glaube auch nicht, dass sich Deloitte. noch gern an die alte WEDIT erinnert; die galt als zu verschnarcht in der New Economy, weshalb man das alles unter einem griffigen Namen und mit neuen Arbeitsblöcken zusammenfasste, integrierte und neu aufstellte. Hauptsache vorwärts.

Warum das hier ist? Nur falls jemand glaubt, die New Economy hätte überall gegen die alte Deutschland AG verloren.

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Real Life 29.01.05 - Steuergerechtigkeit

Sie könnte auch bei mir übernachten, wenn sie beruflich zu dem irrwitzig hoch vergüteten Prozess nach Berlin kommt und noch zwei Tage dran hängt; ich würde dann das Frühstück bei der Conditorei Stern holen und frischen Tee machen; und am Abend kochen. Aber dann würde das Finanzamt nörgeln, denn wer privat schläft, macht den Trip wohl auch halbwegs privat, und deshalb ist es steuerlich nicht absetzbar. Deshalb geht sie in ein Hotel und macht während der nächsten Tage noch ein paar Arbeitsessen, bei dem ich dann als Geschäftspartner fungiere. Dann gern auch etwas teurer, weil dadurch mehr abzusetzen ist, wegen Spitzensteuersatz und so. Das Ganze kostet den Staat, grob gerechnet, anderthalb Semesterstudiengebühren a 500 Euro. Aber es sicher ganz schön, im Hotel, und der Tee ist auch nicht schlechter als bei mir.

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Samstag, 29. Januar 2005

Die Uni, die Wirtschaft und die Journaille

"Bereits kommende Woche finden an mehreren Unistandorten Demonstrationen statt" schreibt die FTD.

Auf geht´s zur Wahl des neuen Unworts des Jahres! [update]: Mehr Versager hier.

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Dirt Picture Contest - Mein erstes Jamba

Ich bin Early Adopter. Ich habe eines der ersten Siemens S45, und ich hatte es schon, bevor es in den Handel kam. Ein simples, dunkelblaues Mobiltelefon ohne besonderen Schnickschnack. Ich hatte auch kurz mal das grauslige Nokia 7610 zum Testen, aber ich bin zurück zum Siemens. Dummerweise haben sich heute ein paar Tasten entschlossen, den Dienst zu quittieren. Unter anderem der Abhebeknopf. Also bin ich los, mir schnell ein Ersatzhandy zu kaufen, bis das S45 wieder läuft. Meine Wahl fiehl auf das Günstigste, das der 2nd Hand Laden hatte: Ein NEC n21i. Richtig, das erste i-mode Handy. Gekauft habe ich es auch, weil es nochmal eine hübsche "Skalpe meiner feinde"-Geschichte aus dem Jahr 2002 zu diesem Ding gibt.

Ich habe immer gedacht, naja, die Jambanutzer sind doof, bestellen ein Bild und kriegen ein Abo, merken es aber nicht. Der Vorbesitzer dieses Handies wusste wohl, was er tat. Und jetzt, 3 Stunden, nachdem ich wieder mobil erreichbar bin, weiss ich einiges über die typische Bildersprache sowohl von Jamba als auch dem Vorbesitzer.



Neben dieser nackten Frau habe ich auch noch 5 weitere in diversen Posen. Ich verfüge über einige "Arschgeweihe"; so nennt man das Gekrakel wohl. Ich habe auch ein dünnes Krokodil, an dem ein fetten Krokodil geschlechtliche Handlungen vollzieht, aber keinen Klingelton mit "In der Bar zum Krokodil", einem Chansonklassiker aus den 20er Jahren. Schade.

Dafür habe ich etliche Klingeltöne. Viele. Sachen, die ich nur kenne, wenn ich mal bei meinen Eltern Farbtelevision erlebe und unabsichtlich in eine Jamba-Werbung und die Jamba Musik dazwischen, MTV heisst das glaub ich, reinschalte. Ich frage mich, was für Leute das runterladen. Ich frage mich auch, ob die Samwers nicht einfach verdammt arme SchwWesen sind, wenn sie am Abend in den Spiegel schauen, sie sehen die Meister der fickenden Krokodile, die Ohren pfeifen noch vom verrückten Frosch, oder sie müssen beim Essen an das Gefurze denken, nein, ich denke, denen kann es eigenntlich nicht wirklich gut gehen, denn um das zu ertragen, muss man entweder viel leiden oder so schmerzresistent sein, dass es auch nicht schön ist. Und ich frage mich, ob es die Firma woanders als in Berlin geben kann.

Ironischerweise habe ich das Handy gebraucht, weil ich eigentlich den Spreeblick-Johnny anrufen wollte, wegen eines Artikels über Jamba. Tja.

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The real Deal

So und nicht anders funktioniert Wirtschaft.

[update] So funktioniert sie aber nicht.

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Gerüchte besagen

dass bei den Argonauten in München grosse Veränderungen bevorstehen. Schliesslich wird der Standort München auf der Website inzwischen hinter Düsseldorf geführt, wo es an der Spitze einen neuen Chef gibt, Gründer Rainer Wiedmann ist weg, die Mieten in der Osterwaldstrasse sind hoch - ich höre ein Rauschen in der Luft, wie von einer geschwungenen Sense ... eieiei ...sollte etwa die einzigartige Munich Area als Standort nicht mehr gut genug sein? Zieht man vielleicht aus, ohne wieder einzuziehen? Böse Geschichten, das...

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Keinen blanken Heller

mehr für dieses Pack. Denen geht´s immer noch zu gut. Das muss sich ändern. Nicht Copy, Industrie killt Musik.

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Freitag, 28. Januar 2005

Dotcomstirbt. Immer? Nicht immer.

Aber heute schon wieder: Unter 1 IN 14/05 geht die Daidalos Software GmbH aus Wolfratshausen in der schönen greater Munich Area den Weg so vieler anderer Startups. " führender Spezialist für die Abbildung von Geschäftsprozessen von Finanzdienstleistern in Europa" - wer bitte ist eigentlich nicht führend, zumal, wenn ein VC wie die TFG Capital darin investiert? Zur Erinnerung: TFG investierte weiland auch in die legendäre Comroad.

Dass Daidalos den Startup-Tod stirbt, ist nicht ganz ohne Ironie - schliesslich waren sie schon seit 20 jahren auf dem Markt. Aber wenn die Sense erst mal schwingt, wird alles niedergemäht, die Unschuldigen mit den vebrechern, die Kleinen mit den Grossen, die VC-Finanzierten mit den beschränkten Klitschen. DaidalosDotcomlebtnicht, so viel ist sicher. Aber morgen kommt sicher wieder ein anderer Schreiberling mit einer anderen tollen Geschichte, dass es ja so viele gute Nachrichten gibt.

Die Nachricht des Tages: 120 Punkte für den Don.

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Boomtown Rats

Die Dauergäste dieses Blogs wissen, dass ich nicht unbedingt ein Freund all des kruden Geschwätzes sogenannter "Marketing-" oder "PR-Spezialisten" bin, das seit ein paar Monaten über die deutsche Blogosphäre hereingebrochen ist. Da versuchen mitunter reichlich obskure Dotcom-Versager, ihre alten Flops an der noch zarten Pflanze der deutschen Blogs zu wiederholen, da muss alles irgendwie verwertet, vermarktet und profitabel gemacht werden. Diese kleine, nicht zwingend feine Szene der Möchtegern-Profiteure hat sich in Ermangelung eigenständiger Ideen ein paar US-amerikanische Abgötter gesucht, die ebenfalls gebetsmühlenartig behaupten, Blogs wären was ganz tolles und überall super erfolgreich, wo sie selbst gerade Blogdienstleistungen anbieten.

Steve Rubel gehört als nicht unbedeutender PR-Mensch berufsbedingt zu diesen Schreihälsen, aber bei ihm habe ich oft den Verdacht, dass oberhalb von Mund und Stimmbändern auch noch eine Steuerung derselben sitzt, die man als "Gehirn" bezeichnet. Rubel nun breitet sich in schöner Regelmässigkeit darüber aus, wie Werbefritzen, PR-Leute und Blogger zusammen kommen können, und er tut es auf eine Art und Weise, die den Bloggern sowas wie Persönlichkeit, Charakter, Witz, Meinung und Seele zugesteht. Sein neuester Beitrag gibt mal wieder die üblichen Tipps, wie man Blogger für sich einnehmen sollte: Umschmeicheln, bemustern, informieren, sich ihren Wünschen anpassen, sie nicht als reine Werbeplattformen zu sehen, sondern als Leute, die eigenständig und glaubwürdig sind, aber gern noch nebenbei ein paar Dollar mitnehmen; bisweilen auch eher unsaubere Geschichten wie die Vermischung von Werbung und redaktionellen Inhalten. Örgs - wo war nochmal der kotzende Smiley?

Was er aber auch sagt, ist ein Satz, der mir gefällt: Treat them like Rock Stars. hier geht´s weiter

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Er (und eine Sie) will es so

dass ich das hier der geneigten Leserschaft vorführe. Man kann es in gewisser Weise als Trittbrettfahrerei sehen, auch als Landeplatz für viele von fehlenden Kommata, keine Ahnung, ich fand es ziemlich langweilig und habe es nach dem dritten Artikel aufgegeben.

http://www.dotcomlebt.com/

Sagen wir es so: Wenn das das Leben ist, dann ist aufrecht sterben sicher die bessere Alternative.

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Diesmal ist es nicht so einfach

Das letzte Mal war die Abfolge klar. Ein Idealprojekt, Schritt für Schritt, immer abgesichert. Ausser den üblichen Katastrophen konnte nichts schief gehen. Diesmal muss alles parallel laufen. Es gibt noch keine festen Zusagen, keine Sicherheit, nichts ausser dem Projekt, das aber im Hintergrund schon läuft. Sprich, wir haben mal wieder eine Maschine für eine neue Jagd in der ewigen Nacht über dem Netz gebaut. Diesmal ist sie kleiner, kompakter, schneller und ganz anders.

Wir warten auf das Nitroglycerin für den Tank und auf die Startfreigabe aus dem Tower. Solange bauen wir schon mal die MGs ein und malen das Pinup Girl auf die Nase. Es wird Zeit. Und die Startbahn ist diesmal so verdammt kurz.

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Mittwoch, 26. Januar 2005

Dirt Picture Contest - Berliner Saubär

Irgendwann in den glücklicheren Tagen muss es jemand als gute Idee empfunden haben, einen roten Bären vor einen Berliner Gummibärenladen in der Schönhausener Allee zu setzen. An der Stelle, wo heute, ein paar schlechte Jahre und Finanzskandale später viele stinkende kleine Autos ohne TÜV und ASU rumgurken, zwischen den Punks in Wolldecken und dem Typ, der Gebrauchtbücher auf dem Bürgersteig verkauft.



Der Bär bräuchte dringend eine Dusche. Aber das geht nicht, weil er ja festgekettet ist, wie so ein grossäugiges, grünhaariges Mädchen in einem japanischen Zeichentrick. Was aber beim Erfahrungsschatz Berliner Minderjähriger, die sich hier die Kariesförderung holen, auch kein Problem mehr ist. Fesselspielchen und Ähnliches sieht man entweder bei Mama, wenn wieder so ein komischer Onkel da ist, oder man guckt das auf den Mangavideos, die man im Schulhof austauscht.

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Remember Alex Falk?

Er bleibt weiterhin in Haft. Fluchtgefahr. Ja ja, so ist das in der Old Economy der Gerichtsbarkeit, wo Mikrophone ausfallen, Akten stauben und Zellen verriegelt bleiben. Wochen, Monate, Jahre.

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Das Tor zur Hölle

Hm - also: Der akademische Nachwuchs gehört bekanntlich zu denen, die ein langfristiges Wachstum der Ökonomie dieses Landes fördern. Insofern ist es eigentlich nur logisch und nachhaltig, wenn dieses Land die Ausbildung dieser Leute fördert. In diesem Land wird viel gefördert, was weitaus weniger Sinn macht. Ausserdem hat es sich in den letzten gut 60 Jahren als mitunter vorteilhaft herausgestellt, wenn eine solche Fortbildung unterschiedslos allen Menschen aller Schichten zur Verfügung steht. Das hob zwar die Schranken und Borniertheiten der besseren Gesellschaft nicht auf, schuf aber eine bürgerliche Mittelschicht, die diesen Staat zu einer sehr stabilen Grundlage verholfen hat.

Kann sein, dass wier 2040 spassige politische Verhältnisse in Deutschland haben; nicht unähnlich der Oligarchie im Athen vor 27 Jahrhunderten. Weit, das kann ich aus meiner Erfahrung als Abkömmling der sogenannten besseren Gesellschaft sagen, ist da sowieso nicht mehr hin, und obwohl ich fraglos einer der begünstigten dieses faktischen Systemwechsels wäre, gefällt es mir nicht. Aber weil ich heute nirgends in Berlin eine spontane Zusammenrottung der weit über 100.000 Studenten dieser Stadt gesehen habe, wird es wohl auch so kommen.

Ich habe gerade mit einem Freund telefoniert, der heute seinen Studenten eine BWL-Prüfung abnimmt. Alles ruhig. Ich bin nicht enttäuscht, ich habe nichts anderes als diese Stille erwartet. Denn die Tore zur Hölle sind bekanntlich gut geölt.

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