Real Life 29.01.05 - Steuergerechtigkeit

Sie könnte auch bei mir übernachten, wenn sie beruflich zu dem irrwitzig hoch vergüteten Prozess nach Berlin kommt und noch zwei Tage dran hängt; ich würde dann das Frühstück bei der Conditorei Stern holen und frischen Tee machen; und am Abend kochen. Aber dann würde das Finanzamt nörgeln, denn wer privat schläft, macht den Trip wohl auch halbwegs privat, und deshalb ist es steuerlich nicht absetzbar. Deshalb geht sie in ein Hotel und macht während der nächsten Tage noch ein paar Arbeitsessen, bei dem ich dann als Geschäftspartner fungiere. Dann gern auch etwas teurer, weil dadurch mehr abzusetzen ist, wegen Spitzensteuersatz und so. Das Ganze kostet den Staat, grob gerechnet, anderthalb Semesterstudiengebühren a 500 Euro. Aber es sicher ganz schön, im Hotel, und der Tee ist auch nicht schlechter als bei mir.

Samstag, 29. Januar 2005, 17:20, von donalphons | |comment