Dienstag, 25. Januar 2005
Goldman´s Bar
Die Goldman´s Bar hat keinen Türsteher, der dich wegen deines Verhaltens beim vorletzten Mal rausschmeissen könnte, und die Typen an der Bar hast du damals ordentlich geschmiert. Eigentlich hat da niemand Grund sich zu beschweren, denn du hast nur zugeschaut, wie sie sich betrunken hat, und im Vergleich zu dem, was heute im Internet an Porno zu finden ist, war der weitere Abend auf dem Sofa wirklich nur Kindergarten. Ausserdem hätten sie ja was sagen können, wenn es ihnen nicht gepasst hätte. Mein Gott, sollen sie halt nur Barhocker reinstellen, dann weiss man wenigstens, dass man mit Horizontalem nichts anzufangen braucht. Es gab keinen Grund, so zu gaffen, die 10 Euro Trinkgeld waren einfach nur nett, und der Knutschfleck, den sie durch Sakko und Hemd gemacht hat, war eine Woche später abgeheilt. Dein Leben war schön an diesem Abend, also gehst du mit deinem Freund nach so langer Zeit wieder die schmale Treppe am Rosenthaler Platz runter und hast mal wieder das Vergnügen zu erfahren, dass es hier keinen Tee gibt. Vergessen. Kein Wunder. Ficken dummt gut.
Du sitzt auf dem Barhocker und schaust dich um. Und was siehst du? Mehr bei Restaur.antville!
... link (0 Kommentare) ... comment
TV München ausgeknipst
... link (0 Kommentare) ... comment
Einladung zur Jahreshauptversammlung
Klugerweise wurden so viele Bärenfellhändler als Speaker eingeladen, dass das Ausbleiben nichtsprechender Bärenfellhändler nicht übermässig gravierend auffallen wird. The Bears didn´t return the calls, but it is said they´re not amused.
... link (0 Kommentare) ... comment
Übrigens, sagte sie,
Ich weiss es natürlich. Die halbe Welt in München stochert fragend rum, ob ich denn weiss, was aus dem Vorbild der Schokoladenseiten einer Figur in Liquide wurde. Und ich sage dann immer, dass ich es natürlich weiss, aber ich sage nicht, dass ich auch weiss, wie sie dann im Anschluss zu der Person gehen und ihr sagen, was ich gesagt habe. So ist das nun mal in der einzigartigen Munich Area. Obwohl es nach so vielen Jahren keine Bedutung mehr hat, wie die Kämpfe und die Jagd über dem Abgrund dieser unvorstellbaren Zeit, ist es immer noch in den Köpfen der Leute drin. Wenn das noch 10 Jahre so weiter geht, werden die Fehleinschätzungen der Umwelt vielleicht noch mal mythische Gestalten von uns beiden, obwohl die Wirklichkeit nicht mehr war als der fragile Formationsflug eines Psychos und einer Illusion über den rauchenden Trümmern einer sterbenden Epoche; Täter, Opfer, Beobachter, dummdreist, gierig, kaputt, erfolgreich, unschuldig, spiessig, selbstbetrügend und reflektierend zugleich. Die Kunst, bis in die letzte Faser New Economy zu sein und es geflissentlich beim Salatpieksen zu ignorieren.
Selbst schuld. Man sollte nie zu sehr über sich selbst schreiben.
... link (6 Kommentare) ... comment
: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 24. Januar 2005
Fuck! Pud bekommt 4 Millionen VC!
Aber: Natürlich plane ich gerade, ein supersexy Weblog zusammen mit dem notorischen Kai Pahl und ein paar tollen Autorenschnecken die´s checken mit ganz viel Werbung und enorm viel Links zu Preisvergleichen aufzumachen, stelle einen Kicker ins Büro und bestelle Pizza und Porsche für alle, und das verkaufen wir dann Heise, Springer, SAT1, Burda oder Wellington als das grösste Ding seit dem Ende des neuen Marktes, weil es ist ja Blog und so und das muss ja funktionieren wie schon
... link (0 Kommentare) ... comment
Vor etwa einem Jahr
Ein paar haben inzwischen ihre Blogs aufgegeben, andere dümpeln lustlos vor sich hin, und ein paar gibt es weiterhin, der ein oder andere hat seine Meinung revidiert, andere murmeln immer noch Verwünschungen in ihre Bartstoppeln. Angesichts der grossen Pläne und Ankündigungen, was man denn gegen das Buch setzen könnte - Plattformen, Blogs, andere, bessere Bücher mit besseren Autoren - ist dieses Hinwegdämmern keine Glanzleistung. Grosse Klappe und nichts dahinter.
Jetzt zeichnet sich wieder ein Projekt am Horizont ab; kein Buch diesmal (und auch kein Contentklau), Codename nach diesem 60er Buick ist "Electra", und die verbliebenen üblichen Leute können sich schon mal erwartungsgemässe Reaktionen bereitlegen.
... link (12 Kommentare) ... comment
Elitessen ficken & schwängern
Da müssen wir zuerst einmal das grundsätzliche Definitionsproblem lösen. "Sex" ist bei echten Elitessen kein Standardfeatuere jenseits des Guckens bestimmter amerikanischer Serien - wovon auch in aller Regel die meisten Informationen über das Thema jenseits der schmalen praktischen Experiences kommt. In aller Regel müssen wir mit enormen Wertberichtigungen rechnen: Elitessen-"Sex" beginnt mit (speichelfreiem) Knutschen auf der Kellerparty und endet mit Gute-Nacht-Kuss auf die Wange an der Wohnheimstür. Was wir im normalen Sprachgebrauch "Petting" nennen, erhält trotz des denglischen Ursprungsbegriffs die Bezeichnung "schmutzig". Ausserdem achten Elitessen auf ihren guten Ruf, und warten erst mal, bis sich bei den Komilitonen durch Firmengründungsplänen, Praktika und hoher Depotperformance ein accessable Upper Quarter gebildet hat. Das dauert, gerade in der Krise; solang schauen wir mit dem Ofenrohr in das Gebirge, Richtung Matterhorn. Altreiche Berufssöhne wie wir mit dachterassenbewehrten Stadtpalästen wären vielleicht eine Option, wenn wir denn ernsthafte Absichten hätten - und in die Arbeitsgruppe zu integrieren wären. Dummerweise wollen wir nur ficken, keinesfalls schwängern, und unsere case Studies aus der traumhaft schönen Munich Area beginnen immer mit "Damals, als ich den CEO von Teflonixx Ventures in der Gosse traf, wo der AR ihn reingetreten hat..."
Nein, eigentlich, das wissen wir, ist es mit dem Eindringen in Körperöffnungen ganz einfach: There ain´t no window of opportunity for this kind of market penetration. Wir haben gegen 8 cm lange, 0,5 cm dünne Stummel verloren: Neben dem Wohnheim der Elitessen ist ein höchstprofitabler Zigarettenautomat, aber keiner für Kondome. An der Elite-Uni gibt es, obwohl katholisch, keinem Kindergarten. Überflüssig. Man fragt sich, wie bei dieser Performance FDP-Abgeordnete gezeugt werden.
Obwohl - wenn ich an die Vereinigung einer Tübinger Zahnarzttochter mit einem Göttinger Unternehmerssohn denke ... dann frage ich mich besser doch nichts.
... link (13 Kommentare) ... comment
Gmail Im Quartett
... link (7 Kommentare) ... comment
: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 23. Januar 2005
Bitte beachten
... link (0 Kommentare) ... comment
Danach war übrigens noch Party
... link (19 Kommentare) ... comment
Real Life 22.01.05 - Es ist kalt auf der Strasse
Der Event heisst sowas wie Steak Zombies, und die einen fahren für Fleisch über die Oranienburger, die anderen gehen in den zweiten Stock eines kaputten Blocks am Hackeschen Markt. Drinnen soll es um 21 Uhr losgehen, aber selbst die mittelprächtige Schlange am Eingang kann nicht verhindern, dass man um 21.15 Uhr grauenvoll zu früh dran ist. Solange legt der Plattenmensch den Ramsch aus der Kiste auf, die er irgendwo bei seinem Dad auf dem Dachboden gefunden hat, mit viel Zeug aus einer Zeit, als sein Dad meinte, in Essen einen auf Revoluzzer machen zu müssen, bevor er doch Ministerialrat im Verkehrsministerium wurde.
Es gibt viele schlecht angezogene Menschen mit mangelnder Körperhygiene, wie das in Bogota-Ost nicht ungewöhnlich ist. Es gibt auch einen Catwalk aus roh zusammengezimmerten Brettern. Ich erzähle meinem Freund etwas über die Folgen der Immobilienpleiten in Berlin; um mich herum säuft man grosse Mengen Becks aus der Flasche und dreht Zigaretten. Die Musik ist viel zu laut. Irgendwann gegen 22 Uhr bginnt der Plattenmensch sein karges Repertoire von vorne, und ein paar Gestalten betreten den Catwalk. Es gibt eine Figur in Grün, die so eine Art Büttenrede hält und damit schon mal einen Grad an artifizieller Peinlichkeit erreicht, der glücklicherweise für die nächsten Stunden die unerreichte Messlatte bleiben wird - womit auch schon die positiven Aspekte der Veranstaltung aufgezählt sind.
Hinter den Catwalk werden Kleider und Körperpartien angemalt, soweit sie noch nicht tätowiert und/oder mittels Piercings zum humanoiden Emmentaler entstellt wurden. Irgendwo näht auch jemand noch schnell was zusammen, was zur Performance gehört. Dann latschen, stolpern, tänzeln die Modelle auch schon los, hin und her, die eine macht auf sexy, die andere ich verhuscht und froh, dass sie wieder runter darf, eine könnte vielleicht ganz gut aussehen, wenn sie nicht total mittisiert wäre. Alle fühlen sich augenscheinlich ganz toll und wahnsinnig künstlerisch, weil sie dem Modebetrieb mit seinen anorexischen 1,85-Girlies zeigen, dass es auch mit kurzen Beinen und Rumschnibbeln an den Fetzen auf der Bühne geht. Fashion in the Making.
Nach einer halben Stunde haben sich die dichten Reihen vor mir gelichtet, ich kann denkbar leicht in die zweite Reihe. Die Musik überdröhnt die Langeweile des sich verkrümelnden Publikums, das irgendwi nicht allzu viel mit der hier gezeigten Mode anfangen kann. Auch nicht mit der Kunst. Nur ein paar Sekunden ohne das Geschepper, und man würde sofort merkenm, dass die Luft längst raus ist. Zum Schluss gibt es noch einen Blumenstrauss für eine Frau, die wie die Taschenbuchausgabe von Sarah Kuttner aussieht und möglicherweise sowas wie der Kopf der Events ist, aber wer weiss das schon, ich ganz sicher nicht.
Wenigstens haben sie nicht vorgelesen; insofern war es besser als die typische Lesebühne unter Beteiligung des frischesten Leipziger Diplomliteratentums. Man verliert hier in Bogota-Ost schnell alle Anspruche. Als wir gehen, kommen uimmer noch Leute und wollen rein, und vielleicht erzählen sie dann am Montag, wie wahnsinnig spannend und extraordinär diese Verknüpfung von Kunst und wearable Street-Fashion doch ist, hier in Bogota-Ost, wo immer irgendwo ein Fernsehteam mit unbezahlten Praktikanten ist, die das für Polylux aufzeichnen. Weil es ja Kult sein könnte.
Mehr dazu hier und hier
... link (13 Kommentare) ... comment
: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 22. Januar 2005
Real Life 22.01.05 -Es ist warm im Auto
Der Wind zerrt auch an dem rotweissen Schirm, der sich vergeblich an den Verteilerkasten drängelt. Der Wind kommt direkt von Westen, 4 Beaufort bei 2 Grad Aussentemperatur. Unter dem Schirm steht ein einsamer Parteienvertreter, dem man die politische Einstelling in jeder Pore seiner Nase, in jeder Falte seiner Kleidung, in seinem verkniffenen Gesicht ansieht. Er ist allein mit seinen Broschüren, mit dem pseudoneoliberalen Dreck seiner Vordenker, den er noch nicht mal nachkauen könnte, wenn denn jemand stehen bliebe. Tut niemand. Keiner wird erfahren, wie toll doch die CDU in ihren Broschüren ist. Eine Partei mit Machtanspruch und einer Führungsriege, bei der alles Photoshop der Welt nichts mehr hilft. Ich gebe Gas.
Ein paar hundert Meter dann, weiter im Westen klatscht ein Regenschauer runter und wandert Richtung Osten, in Richtung des rotweissen Schirms. Mein Leben ist schön.
... link (0 Kommentare) ... comment
: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 21. Januar 2005
Und jetzt die Werbung
Prinzessin: Oh, Don, sieh mal, mit was öffnet der dort seinen Mac mini?
Don: (bemerkt Hermann User IV, der mit einem plumpen Holzteil auf einen Mac mini einsticht) Ich weiss es nicht, Prinzessin, solche Dinge verwendet bei uns in Swinelady Mansion nur der Küchenjunge...
Prinzessin: (schaut ihn entsetzt an)
Don: Aber es ist sicher kein Biedermeier-Käsemesser zum Aufhebeln und kein Buttermesser in Augsburger Faden zum Aufhalten und auch kein Empire-Tablett zum Sichern der Innereien, und schon gar nicht aus 13-löthigem Silber, so wie das bei uns zu Hause üblich ist.
Prinzessin: Gib gas, Don.
Einblendung:
Don Alphonsos Familiensilber - the fine Art of slicing the Mac mini and driving your Mom crazy.
... link (0 Kommentare) ... comment
Die Blog-Bizz-Bombe
... link (2 Kommentare) ... comment
Dirt Picture Contest - Schleudersitz
Ist so eine Mühle dann erst mal leichter, fährt sie schneller. Und wo keine Sitze sind, wird sich auch kein weiterer Fresser reinsetzen. Die Logik ist immer die gleiche. In den Hochhäusern rechts der Isar genauso wie in den Berliner Slumbezirken, in denen ihr Geld versickert ist - gleich nebenan ist so eine Immobilie mit Fondsbeteiligung.
... link (0 Kommentare) ... comment
Nur eine weitere höhere Tochter
Ännchen war sehr lang, rotblond und stupsnasig, hatte pazifikblaue Augen und einen verträumten Blick, der so gar nicht zu dem Business passte, das sie am nächsten Morgen antreten sollte. Ich kannte ein paar ihrer zukünftigen Kollegen von den üblichen Events, die es damals noch hin und wieder gab - typische Fondsmanager eben, mit der Sentimenatlität einer Wasserstoffbombe und Autos - Uhren - Frauen, in dieser Reihenfolge, als Freizeitbeschäftigung. Das Beste an ihnen war ihre unerschütterliche Direktheit, die Dotcomtod damals zu einigen schönen Insidern verhalf. Und dort wurde Ännchen hineingeworfen.
Ännchen war dann oft das Thema, wenn ich mit P. Essen ging. Ännchen bekam sofort den noch warmen Stuhl eines Assistenten, der irgendwie nicht mehr da war, ausserdem auch noch ein Aufgabengebiet, und sass jeden tag 12 Stunden im Turm und weitere 3 Stunden beim Afterwork mit den Managern, was P., die mitunter etwas besitzergreifende Anwandlungen hatte, nicht gefallen konnte. Sie fand, dass sich Ännchen bsser an unseren Lebensstil anpassen sollte, aber...
Weisst Du, sagte ich zu P., Ännchen wird den Weg machen, der ihr jetzt vorgeschrieben ist. Sie ist jung, sie wird jetzt billig eingearbeitet, dann wird plötzlich eine Stelle dfrei, und weil sie im Moment neu ist, niemanden kennt und deshalb alle Zeit in der bank verbringt, wird sie als die beste Kandidatin erscheinen. Sie werden also einen teuren Kerl über ihr feuern und sie für ein Drittel seiner Bezüge die Arbeit machen lassen. Und sie wird es tun, weil es gerade in ihre Lebensplanung passt. Von aussen sieht der Fond gut aus, von innen auch, und keiner da drin glaubt daran, dass die Krise noch bis 2007 anhalten wird. 2003, ist dort das Credo, geht es wieder nach oben, und dann werden auch wieder die kühlen Gänge der Zentralen in München, Frankfurt und Berlin voller glücklicher Menschen sein, glücklich wie sie.
P. glaubte, Ännchen besser zu kennen. Aber nach ein paar Monaten verschwand sie endgültig aus ihren Erzählungen. Wenn ich nachfragte, kamen nur unverbindliche Phrasen; P. wusste, dass sie in ihrem Job aufging und ganz begeistert war, aber sonst gab es nichts zu erzählen. Ännchen wurde zur Episode, zur Randglosse, zum vergessenen Detail, bis heute vormittag.
Es gibt jemanden in meinem Umfeld, der liebt solche Neuigkeiten. Die Krise ist für diese Person der Motor des Geschäfts, und dieser Motor brüllt gerade, so laut, dass die Vibrationen bis zu mir durchdringen. Manchmal schickt die Person lieber einen Journalisten vor, statt selbst hier und da anzurufen, und als ich heute dann in den untersten Schichten der Hierarchie von einer aufgeschreckten Stelle zur nächsten weiterverbunden wurde, war da plötzlich Ännchen in der Leitung. Sie erkannte mich nicht, und hatte wohl auch genug andere Probleme, als irgendwelche alte, flüchtige Bekanntschaften zu erneuern.
Da, wo sie jetzt ist, wird sie wohl nicht mehr lange bleiben. Vielleicht sollte ich P. dezent darauf hinweisen, dass sie sich mal wieder bei Ännchen melden sollte. Sie wird es brauchen.
... link (0 Kommentare) ... comment
Braucht jemand billige Immobilien im Osten?
Wenn ja, dann ist jetzt der richtige Augenblick: Die Hypo-Vereinsbank bewertet ihre Immobilien zum sicher nicht unfairen Liquidationswert. Das heisst, dass andere bald nachziehen werden - und zigtausende von Anwälten, Ärzten, Freiberuflern und anderen Besserverdienenden plötzlich ziemlich blöd da stehen, mit ihren steuersparenden Fondsimmobilien.
Eine weitere Erfolgsgeschichte aus der Munich Area, ihrer weisen Staatsregierung und der Banken, die lange Zeit dort investierten, wo die Regierung das gut fand!
... link (0 Kommentare) ... comment
: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 20. Januar 2005
Noch mehr Hamburger Debakel
Aber so läuft´s Business! Netlife hätte das eigentlich wissen können - schliesslich ist man "Marktführer für Softwarelösungen im Finanzdienstleistungsbereich" - äh, gewesen. Durch die Börse gelebt, durch die Börse gestorben, denn heute ist das nicht mehr so der tolle Markt wie 99, als der Neue Markt noch blühte und die Brokats und Intershops auszogen, die Welt zu erobern... Spassigerweise hat noch im Juni letzten Jahres der mit Dr. Neuhaus Techno Nord GmbH verbandelte INCOM II KG VC-Fond 25% der Aktien erworben, was nun eventuell zu erhöhtem Abschreibungsbedarf führen könnte. Solche Finals liebe ich.
Hm. Goldwick, Netlife - vielleicht sollte ich bald wieder nach Hamburg, dann klappt´s auch mit SinnerSchrader. Und der Verurteilung von Alexander Falk, der heute mal wieder im Gericht war. Landgericht, nicht Amtsgericht :-)
... link (8 Kommentare) ... comment
Sinnloses Geschradere
Kurz gesagt: Im Vergleich zum Vorjahr sank der Umsatz der Agentur im ersten Quartal vor Weihnachten nochmal, der Überschuss ist mickrig und reicht nach den üblichen Erfahrungen kaum aus, um die meist weniger lukrativen Restquartale genauso zuversichtlich grinsend zu durchstehen. Die Aktionäre jedenfalls lassen den Kurs schon wieder bröckeln - Sinner Schrader ist damit jetzt in etwa genauso viel wert wie vor einem Jahr. Und das ist in diesem Jahr nun wirklich keine gute Performance.
... link (2 Kommentare) ... comment
Die neue Bescheidenheit der New Economy
... link (8 Kommentare) ... comment
Andernorts
... link (0 Kommentare) ... comment
Spargel bananelt sich bei Scholz und Friends
Überparteilich? Ach ja? Und wer ist Internet-Beauftragter der CDU?. Und was und wer macht denn die INSM so?
... link (0 Kommentare) ... comment
: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 19. Januar 2005
Fast so schön wie der Tod des Jamba-Nilpferds
Und das ist nun mal ein Startup, das so ziemlich jeder kennt: Wer Nachts bei Neun Live, DSF, TV München oder TV Berlin reinschaut, sieht deren nackte Tatsachen, soweit die Kamera draufgehalten wurde. Goldwick machte Sexy Clips, 0190er-Werbung, die erste deutsche Nacktmoderatorin bei Neun Live, aber das scheint in den Zeiten der Internet-Pornographie nicht mehr das lukrativste Geschäft zu sein. Deshalb: "Du willst extrageilen Final-Content mit noch warmen Leichen? Oh ja, hol Dir die volle Marktpenetration bei 0190-DONALPHONSO."
Wo Neun Live jetzt wohl seine Filmchen herbekommt? Die nächsten Wochen würde ich da von einem Praktikum eher abraten... 120 Punkte, bitte.
... link (0 Kommentare) ... comment
Viel zu schön
... link (0 Kommentare) ... comment
Hyatt Hamburg, 2. Floor Lobby , später Vormittag
Man kann da nicht einfach rein. Du musst dich an der Rezeption melden und sagen, dass du hoch willst, und man geleitet dich zum Aufzug. Du fährst in den zweiten Stock des ehemaligen Speichergebäudes, oben nimmt dich eine dieser idealtypischen, hohen nordischen Frauen im Empfang, nimmt dir den Mantel ab, und du erkennst ihn sofort wieder, den dem Ritual innewohnenden, indiskreten Charme der borgeoisen Unruhe, denn die Freundlichkeit soll den Rastlosen zumindest ein paar Momente die Illusion normaler zwischenmenschlicher Beziehungen erlauben. Gut gemacht, wirklich, und irgendwo traurig.
Mehr bei Restaur.antville
... link (0 Kommentare) ... comment
: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 18. Januar 2005
3+7+4+0+3 Stunden Schlaf
Dann stehe ich in der U-Bahn, und die nächste kommt erst in 19 Minuten, 18, 17, die Gehirntätigkeit fällt auf das Niveau einer Amöbe (Amöbenhirn, das Lieblingsschimpfwort meiner kleinen Schwester), und der letzte Gedanke ist, was passiert, wenn ich in der U-Bahn einschlafe, die Station verpasse und dann im Hamburger Norden vielleicht noch ausgeplündert werde...
Der Gedanke dauert so lang, bis die U-Bahn kommt.
Und dann, im letzten Moment, kam sie die Treppe runter. Keine Ahnung, warum sie um 0.22 Uhr noch ein Kleinkind durch die Gegend zerrte - jedenfalls wuchtete sie sich noch in den Zug, setzte sich direkt mitsamt dem erkennbar unzufriedenen Kind hinter mich, und ich stellte die nächsten 15 Minuten fest, dass jegliche Form von Einschlafen nahe der auf 5000 Hertz kreischenden, alle 10 Sekunden neu startenden Babyturbine auf 102 dbA nicht möglich ist. So komme ich hellwach und mit einem Pfeifen in den Ohren bei der richtigen Station an. Wenn ich das nächste Mal U-Bahn fahre, werde ich einen Lutscher minehmen und den dann in das Auge des akustischen Orkans stecken. Falls ich je nochmal U-Bahn fahre natürlich.
... link (7 Kommentare) ... comment
Real Life 16.1.05 - Jungfernstieg
Es ist dunkel, es regnet, ein paar Meter schwappt eine ölige Brühe in der Innenalster. Meine in Erwartung nordestdeutscher Verhältnisse gewählte Jacke ist, seitdem ich aus den Hyatt gekommen bin, wahrscheinlich genauso nass wie das weisse Mäntelchen, in dem die junge, schlanke blonde Frau friert.
Ja bitte?
Kennen Sie sich hier aus?
Ich bin seit 7 Stunden in Hamburg. Ich bin 1,80 Meter gross und nicht gerade verhuzelt, wie man in Bayern sagt, aber ich bin auch erkennbar südlicher Abstammung, zumindest, wenn ich mir die hier in rauen Mengen auftretenden grossen, blonden, nordischen Menschen anschaue. Und dann fühle ich mich instinktiv, nun, sagen wir mal andersrassig, was ich ja eigentlich auch bin. In Bayern gehe ich als Bayer durch, aber hier beschleicht mich seit 7 Stunden das Gefühl, in einem Lusttraum von Lebensborn-Fanatikern gelandet zu sein. Die Frau im weissen Mäntelchen müsste eigentlich erkennen, dass ich nicht von hier bin.
Nein, bedaure, ich komme aus München.
Es ist wirklich kalt, eine steife Brise kommt aus dem Norden und weht ihr die Haare aus dem Gesicht, und sie lächekt.
A so, jo, I a. Oba wissns velleicht, wo des via Johreszeitn is, is des des linke oda des rechte von dene erleichtetn Heisan?
Oisa, vom rechtn kumm I grod hear, des woas ned, oiso muass es as linke sei.
Danksche, sagt sie, so breit, dass es irgendwo aus der gegend um Mühldorf kommen muss. Mühldorf am Inn. Die reden so breit. Und haben oft noch Brauereien.
Bittsche, sage ich im gewöhnlichen Mittelbayerisch, von dort, wo die Bäcker um 2 Uhr nachts an die Öfen gehen. An schena Obnd.
Eine hochgeschossene, blonde Frau mit gentomatenroter Haut kommt während des bayerischen Abschiedszeremoniells vorbei, und weil wir in dieser vulgär klungenden Fremdsprache reden, schickt sie uns den Blick eines Schillparteianhängers, der zwei bongospielende Afrikaner sieht.
Ich bin ganz im Norden, ganz oben, und bei der Fahrt zum nächsten Ziel läuft inm Radio ein Lied mit dem Tiel "Nordisch by nature".
... link (28 Kommentare) ... comment