Schotter

Wenn man den Parkplatz von Schloss Schleissheim verlässt, erklingen die Reifen in diesem einzigartigen, leisen Knirschen, an dem der Kundige zusammen mit dem Fehlen jeglicher Schlaglöcher auch mit geschlossenen Augen die Auffahrt zu einer besseren Immobilie erkennt. Ich mag dieses Geräusch. Es säuselt von Sorglosigkeit, es erzählt nette Geschichten und ist der Ansicht, dass man auch noch ein wenig bleiben, ganz sicher aber bald wiederkommen sollte. Das schönste, weil nicht ganz eintönige Knirschen hat übrigens die Schlossauffahrt in Pommersfelden, aber Schleissheim ist auch nicht schlecht. Es ist sehr angenehm, wenn man nach Stunden des Vermögensverwaltungspalavers die Sinne mit diesem Knirschen verwöhnen lassen kann.

Darunter leidet ein wenig die Achtsamkeit; ein Unfall ist deshalb noch nicht zu erwarten, aber der Blick in den Rückspiegel - schliesslich befinden wir uns auf der Schlossauffahrt - ist nicht mehr so wichtig. Ja, da ist so ein silberner Stadtgeländewagen, ja, er macht Druck, die Fahrerin hat es eilig, aber da vorne muss sie auch halten, denn da kommt einer raus, eine alte Dame, der lasse ich gerne den Vortritt, als Kavalier der Strasse und der Schlossauffahrt, ich bremse, schaue in der Rückspiegel, dass mir die Dränglerin nicht reinknallt. Prompt fährt der Wagen hinter mir auf, und während ich noch denke, was das eigentlich für eine Verkleidung oben auf dem Dach ist, silbern und flach, tritt die Vermögensverwaltungskraft auf die Bremse, die Verkleidung löst sich, nimmt über die Motorhaube fliegend eine flache, rechteckige Form an, prallt von hinten auf den Kühler, erhebt sich wieder und landet mit einem feinen Knirschen auf dem edlen Auffahrtsschotter ungefähr da, wo der Auspuff meiner Barchetta sein sollte. Die alte Dame bedankt sich artig, und ich fahre ihr nach, denn die junge Frau hinter mir braucht jetzt sicher etwas Platz, um an ihr Eigentum zu kommen. Ich bin ja nicht so. Eigentlich bin ich der höflichste Mensch von der Welt.



Und wirklich froh, in den Tagen danach wieder ein vernünftiges Frühstück zu bekommen, allein, ohne beim Kauen von der seite angesprochen zu werden, ohne schnell geschluckten, viel zu abgestandenen Tee aus Thermoskannen und kommerziellem Business-Porzellan, das viel dicker ist und unzerstörbarer als Notebooks, die auf den Dächern dicker Vermögensverwaler-SUVs vergessen werden, wie es in der einzigartigen Munich Area ab und zu passieren kann.

Freitag, 7. März 2008, 13:48, von donalphons | |comment

 
<nelson>HAHA!</nelson>

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Dieser Beruf, so nervend er mitunter auch ist, hat manchmal auch seine amüsanten Seiten. Wenn ich es richtig sehe, ist der Kurs der Aktie, zu der das Notebook gehört, heute aber nochmal tiefer gefallen.

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Weniger amüsant ist es dann, wenn solche Notebooks mitsamt allen Geschäftsdaten und Unterlagen und Vertragsabschlüssen und Einzelheiten ...

... auf dem Flughafen verloren gehen, weil man lauter Angeberei das Teil nicht verstaut im Gepäck lassen kann, sondern den großen Macker geben muss. Ich kenne so einen Fall in der ferneren Bekanntschaft, der zur sofortigen Entlassung geführt hat. Und diese Daten sollen auch nachweislich den Weg zur Konkurrenz gefunden haben.

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In dem Fall war es ein Powerpoint-wemakallyourdreamscometrue Notebook. Ich habe die Präsi nicht gesehen, aber was man so hörte, lief es eher suboptimal. Ist gerade kein Spass, von so einer Firma zu kommen und behaupten zu müssen, dass alles wieder gut ist, während der Kurs in den Keller rauscht und man als kapitalvernichter Nummer 1 auf diesem ohnehin kapitalvernichtenden Sektor gilt.

Klar ist der Notebookverlust ansonsten ein Alptraum. Aber so, dass ich sagen müsste, mein ganzes Leben wäre weg, ist es dann doch nicht. Manchmal merke ich, das ich trotz Blogs beiweitem nicht so alwaysonline vollabhängig bin wie viele andere.

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Wer einen Laptop mit unverschlüsselten Geschäftsdaten verliert, sollte nicht nur gefeuert, sondern gevierteilt werden. Inzwischen ist Festplattenverschlüsselung so komfortabel und läuft so unauffällig im Hintergrund ab, dass es keine Ausrede mehr gibt. Und diese Business-Kasper haben doch Geld: Laptop verloren? Ab in den nächsten Elektro-Markt, "den da nehm' ich!" gesagt und zuhause das aktuelle Backup der Imaging-Software über die externe USB-Festplatte (500 GB/99 Euro) aufgespielt. Und der Finder/Dieb kan sich an der 256-bit-Verschlüsselung versuchen.

Aber nach dem Peter-Prinzip kommen solche umsichtigen Menschen nie hoch genug, um überhaupt wichtige Daten anvertraut zu bekommen, die sie dann verschlampen könnten :)

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schönes geschirr. ist die tasse etwas anderes als teller und untertasse, oder meine ich das nur? und was mich persönlich ästhetisch etwas stört bei meinem kürzlich erst erworbenen goldgeränderten porzellan ist, dass das silberbesteck irgendwie nie richtig dazu passt.

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Das sehe ich nicht als Problem, und falls doch: es gibt auch sehr schöne silberne Kuchengabeln, bei denen die Zinken aus messing sind, dann passt es wirklich. Das Service stammt aus Berlin, es war mir beimn ersten Anschauen zu "batzig" mit dem Gold, aber nachdem ich es am Beginn der Bergmannstrasse gesehen hatte und am anderen Eck noch immer nichts gekauft hatte, bot mir der Händler es zu einem günstigen Preis an, und ich dachte: Ach, für die Terasse...

Inzwischen ist es mein liebstes Geschirr.

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ja, das "batzige" ist auch mein vorbehalt, also jetzt mal nur bei meinem geschirr. es gab neulich bei ebay das gleiche (von tielsch, form identisch, nur etwas jünger) mit einem *hauszarten" goldrand ohne batzige schnörkel. es war traumhaft, auch vollständig ohne chips etc. für 10 personen, aber ich hab's nicht bekommen:( was ich an meinen tassen besonders liebe ist, dass die feinen wölbungen durchscheinen, wenn man sie gegen das licht hält.

in einem punkt nervt berlin wirklich. das wasser ist nix für guten tee. immer muss man filtern, aber das ist auch nicht das wahre. alleine schon wegen des guten kaffee- und teewassers sollte man nach dresden umziehen.

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Herrlich...
... wie kann man denn nur das Notebook aufs Autodach legen? Und dann auch noch vergessen - womöglich auch noch "nackt"? Ich meine - in einer vernünftig konstruierten Hülle wäre dem armen Teil wahrscheinlich noch nicht einmal viel passiert, aber es ist doch tröstlich, daß so viel Dummheit manchmal doch bestraft wird.

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Notebook auf Autodach ist ein Klassiker - seit es Notebooks gibt.

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Mir
ist das gleiche schon mal mit meinem Mobiltelephon passiert. Es *kann* also passieren, und wenn der Schaden nicht gerade beim Drängeln auftritt, tun mir die Betroffenen auch leid.

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