: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 19. März 2008

Ein Bömbchen für Schäuble

Wenn ich mit meiner Frau Mama telefoniere, etwa, weil wie heute Gäste kommen und der Konditor bei mir um die Ecke ist, fallen dauern Worte wie "ein paar Sachen aus England", "kannst du das machen", "behüte Dich Gott", und natürlich auch das Wort "Bombe", und ihr alle Masse sprengender Inhalt - siehe unten. Abgeshen davon schimpfe ich natürlich über "Drogen" in ihrem Hause, worunter ich, Nichtraucher und Antialkoholiker, die Erlaubnis des Rauchens auf dem Balkon und den Ausschank von Bier verstehe. Kurz, was ich ganz normal von mir gebe, könnte in den falschen Ohren schnell zu einem Problem werden.



Die Fragen, ob wir nun Liechtenstein oder das Kleinwalsertal bevorzugen, ob Paris nicht auch ein gutes Ziel wäre, und ob es noch 72 Jungfrauen in der besseren Gesellschaft der Stadt gibt, diskutierten wir ohnehin nur noch beim Waldspaziergang. Ganz, ganz leise, und nur wenn wir uns sicher waren, dass keine rosafeiges SPD-Trojanerschwein unsere Wege kreuzen würde, mit einem Geheimdienstler im Mastdarm. Oder einen Büttel der Plattenindustrie.

Die einzige Frage, die nach der heutigen Entscheidung des Verfassungsgerichtes bleibt ist, ob das Gericht nicht vielleicht auch Schäuble, Merkel, Beckstein, Koch, Hermann und Zypries verbieten könnte. Falls nicht, wäre es eine gute Bewährungsmöglichkeit für feige SPDler, indem sie passende gesetzliche Regelungen auf den Weg brächten. Illegaler als die von ihnen abgenickte Vorratsdatenspeicherung sollte das auch nicht sein, sagt mir mein rudimentäres Rechtswissen.

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Über den Umgang mit Peter Turi, Springer und anderen Problemen

Peter Turi ist vieles. Ein Pleitier, der sich in der New Economy bei seinen Firmen verhob. Dessen Mitarbeiter wenig erfreuliche Erfahrungen gemacht haben. Ein Lügner, der mit seinen Unterstellungen Dritte in juristisch heikle und teure Situationen bringt. Jemand, der sich einen Dreck um Urheber- und Persönlichkeitsrechte schert, der schon mal ein Video einer öffentlich-rechtlicher Anstalt, mit seinem Turi2-Logo versehen, auf seine Seite packt, und Bildrechte gezielt verletzt. Und wer sich über den Zusammenhang von windelweichen Gefälligkeitsinterviews und den baldigen Partner-Logos von Medien wie Focus, Zoomer oder der Welt wundert: Unternehmer- und damit anzeigenfreundliche Haltungen sind schon bei seinem Pleiteprojekt Netbusiness in der Pressemitteilung angekündigt worden:

Turi will im neuen "netbusiness" eine "entschieden unternehmerfreundliche Haltung" kultivieren.

Darauf angesprochen, warum nach einem extrem netten Interview eines leitenden Mitarbeiters eines Sponsors nirgendwo auf die geschäftliche Verbindung hingewiesen wurde, antwortete der Leiter des angeblichen "Branchendienstes" (http://turi-2.blog.de/2008/03/01/interview2-christoph-keese-3801813#c6208855):

"Da alle Geschäftsbeziehungen (Anzeigen, Sponsoring, Content-Verkauf) offen sichtbar sind und die Leser dieses Dienstes Medienprofis und keine Milchmädchen, sehe ich kein wirkliches Problem."

Nachdem schon einige Blogger und Blogunternehmer - namentlich die Macher des Werbevermarkters Adical - wenig schöne Erfahrungen mit Peter Turi gemacht haben, und zwischen dem Bildblog-Autor Stefan Niggemeier und Turi schon aus gemeinsamen Kress-Zeiten eine Aversion besteht, die sich in unverhohlener Freude über meine Abmahnung von Peter Turi einerseits und unfreundlichen Aussagen in Gefälligkeitsinterviews andererseits äussert - nachdem also all diese unschönen Dinge zusammenkommen und man bei den Betroffenen von Peter Turis Sponsoren Machenschaften schon mal erfahren musste, dass eine konsequente Abschottung mittelfristig die beste aller Problemlösungen darstellt, nach all dem also verstehe ich

das hier absolut nicht.

Dass Felix Schwenzel und Stefan Niggemeier befreundet sind, und von ihm in der Sache Turi nach seinen Dienstleistungen für den Springerkonzern keine unvoreingenommene Haltung zu erwarten ist, steht völlig ausser Frage. Aber es ist ja nicht so, dass man die ganze Problematik des "Mediendienstes" und seines Gründers nicht kennen würde. Wieso dann Felix Schwenzel noch vor ein paar Wochen seinen Kopf für ein Interview mit dieser Person hergegeben hat, ist mir, bei aller eigenen Antipathie gegenüber Niggemeiers und Schwenzels Berliner Kreise, vollkommen unverständlich.

Ich bin der festen Überzeugung - wir kommen zum Kern des Beitrags - , dass wie schon beim Springerkonzern die einzige Antwort die totale Isolation sein kann. Man fördert mit jedem Interview, mit jedem Bild, mit jedem Link einen Dienst, bei dem man es irgendwann bereuen wird. Turi ist nicht zufällig dort, wo er gelandet ist, und ich kann nur hoffen, dass sich zukünftig möglichst wenige für Schleimbezeichnungen wie "Alphablogger". "Kultblogger" etc. empfänglich zeigen. Man möchte sich bitte klarmachen, dass eine Präsenz gerade bei diesem Mediendienst für Blogger ganz sicher nicht besonders förderlich ist, denn seriös geht anders. Turi versucht meines Erachtens, gegenüber den Medien seine Kompetenz in Sachen "Bloggern" zu vermarkten, und wer ihm dabei hilft, sollte sich nicht wundern, wenn er sich danach in der schlechten Gesellschaft von Gefälligkeitsinterviews und Hilfsdienste bigotter Medientypen wiederfindet, die auf das eigene Umfeld eindreschen dürfen.

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