Silvretta! Oder auch nicht.

Eigentlich hätte ich heute in Bielefeld sein sollen. Leider war da ein berufsbedingter, unaufschiebbarer Notartermin in München. Um drei Uhr. Als ein wichtiger Beteiligter um halb vier weder anwesend noch erreichbar war, ballten sich draussen schon Wolken zusammen, fast wie die Verbitterung und der Ärger im Raum. Mich betrifft es nicht, ich bekomme so oder so mein Geld, gerne auch für rumsitzen, und danach geht es an den See zu einem angenehmen Bad. Dachte ich. Keine Stunde später war mir dann auch nass und kalt, aber nicht durch das klare Wasser des Bergsees, sondern durch den sintflutartigen Regen, der die Auffahrt zur Wohnung in einen Sturzbach verwandelte. Und nein, weder hatte ich einen Schirm im Auto, noch die Fernsteuerung für die Tiefgarage. Wie hatte ich die Hitze der letzten Tage verflucht - nun war ich hoch oben in der Bergluft, es war kalt, düster, und ich sah unten auf dem See die Wolken von oben. Das wiederum passt so gar nicht zu meinen Plänen, die in etwa so aussahen:



Morgen kommt ab 9 Uhr die Karawane der Silvretta Classic nach Tirol, genauer nach Landeck, was von hier aus über den Achenpass, den Sylvensteinspeicher und den Zirler Berg in Form einer traumhaften Bergstrecke in zwei Stunden zu erreichen ist. Von dort geht es über die Reschenstrasse zurück in die Schweiz, und ich dachte, ich könnte bis hinter die Grenze mitfahren, ab und an ein paar hübsche Bilder von Traumautos in Traumlandschaft machen, am Ende in der Schweiz Schokolade kaufen, und im letzten Licht des Tages über eine andere, ebenfalls wunderschöne Bergstrecke zurück an den See. Unten in den Ebenen schwitzen sie, aber hier oben hätte es angenehme 25 Grad, Sonne, ein paar idyllische Wolken, und das Bimmeln der Kuhglocken mischte sich mit dem Gebrüll des Traums von Geschwindigkeit im 20. Jahrhundert, der Anno 2008 überall sonst zerstoben ist, nur hier in den Bergen dürfe man noch träumen. Vermutlich jedoch werden Bentley und Bugatti aus dem nassen Dunkeln auftauchen, wie dieses Jahr in Mantua.



Nachdem ich letzte Woche die halbe Strecke unter Wolkenbrüchen gefahren bin, frage ich mich, was ich morgen zu nachtschlafender Zeit tue, wenn ich um halb sieben hinausschaue, und schwarze Wolken im Tal hängen. Fahren und hoffen? Umdrehen und weiter schlafen? Es hinnehmen und mitleiden?

Gerade jetzt: Nieselregen.

Freitag, 4. Juli 2008, 01:29, von donalphons | |comment

 
fahren
fahren und bloss nicht umdrehen, sehen wie der wind die schmutzigen wolkenlappen zu seite schiebt und endlich den blick frei gibt auf gletscher, grat und wiesen.

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Zumindest habe ich schon mal vorgegessen. Keine Nation der Welt hat mir mit ihrem Essen mehr Magenbeschwerden bereitet als die Schweiz - und das, obwohl ich in den USA und England war! Nur Lausanne war eine Ausnahme, Zürich, Bern, Genf und ganz Graubünden, eine einzige Qual.

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Silvretta ist schon ein Stichwort
Nur interessieren mich keine Autos oder Passtraßen, sondern der nackte Fels, auf dem sich meine Hände und Füße hocharbeiten. Nur weinige Wochen, dann ist es so weit.

BtW: Manchmal denke ich, Du führest gerne einen 1928er Bentley, weil du damit in der Tegernsee-Schickeria meinst, dazuzugehören.

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... ist mir auch ein Raetsel was man an Altautos so toll finden kann, die sind total unsicher, entsprechen in keinster Weise dem Stand der Technik und sind eine mittlere Katastrophe in Spritverbrauch und Emission.

Im Prinzip ein Fall fuer die mobile SchrottpresseTM ...

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... ist mir auch ein Raetsel was man an Menschen so toll finden kann, die sind total unsicher, entsprechen in keinster Weise dem Stand der Technik und sind eine mittlere Katastrophe in Emission, und wenn sie einen Scheiß erzählen wie dieser fb, wohl auch im Spritverbrauch.

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... ist mir auch ein Raetsel was man an Kommentaren so toll finden kann, die sind total unsicher, entsprechen in keinster Weise dem Stand der zwischenmenschlichen Technik und sind eine mittlere Katastrophe in Zeitverschwendung und Dummbratzemission.

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Das gehört nicht hierher, aber ich finde den Riva Eintrag grad nicht. In der Bildbiographie von Wagenbach ueber Franz Kafka ist das Hotel abgebildet. Kafka hat dort mehrere Wochen gelebt. Und jetzt verfällts?

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Oh, das wusste ich nicht. Wirklich? Um so schlimmer.

http://www.gtblog.de/press/?p=820

Falls irgendjemand irgendwas tun kann, wäre ich um Nachricht dankbar. Falls irgendjemand Interesse hat, die Stadtverwaltung von Riva half mir weiter, aber es ist alles andere als einfach. Falls es jemand doch tut - ich komme gerne zum Restaurieren.

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