22 Meter für Altötting an der Spree

Den nächsten Volltrottel, der München lächrlich macht, weil hier den Bonzen per Bürgerentscheid das Verschandeln der Stadt mit Hochhausmausolen wie dm Roland Berger Memorial küntig verboten hat, sobald sie höher als die Frauenkirche bauen wollen - den nächsten dergestalten Volltrottel verweise ich an die mit seinesgleichen bevölkerten, nördlichsten europäischen Favelas Monte de la Cruz und und Vico Frederico nahe Marzahn, in denen nun per Bürgerentscheid eine maximale Gebäudehöhe von 22 Meter nachhaltig empfohlen wird. 22 Meter ist noch nicht halb mal so hoch wie der Kirchturm von Gmund am Tegernsee, und um so niedrig zu werden, müsste ich bei meinen nun doch schon 408 Jahre alten Haus der Strahlenkranzmadonna auf dem Giebel die Strahlen absägen.


Berliner Boom, dortselbst aufgenommen im kalten März 2004.

Deshalb mein Vorschlag an die Slumbewohner: Im malerischen Altötting im schönen Niederbayern gibt es enorm viel Innufer, an denen man tolle Strandparties machen kann, krassere Geschichten wie Komasaufen, Messerstechereien und alkoholisierte Autorennen ab 16 gehören dort zur gelebten Tradition, einen Mediapark und anderes modernes Gerümpel will man dort auch nicht, und die lokalen Machthaber, mit denen man mit den 22 Meter offene Türen einrennt, sind genauso strukturkonservativ und wollen in ihrem von vielen abgezockten Wallfahrern am Leben erhaltenes, anachronistische Soziobiotop so leben, wie es schon ihre Eltern und Grosseltern getan haben. Das ist euer gelobtes Land. Altötting in Niederbayern. Do seids de Mehran.

(Wie hiess nochmal die Gruppe, die den passenden Titel dazu geschrieben hat "Ihr seid Altöttinger"?)

Montag, 14. Juli 2008, 20:36, von donalphons | |comment

 
Korrektur: Altötting liegt in Oberbayern und auch nicht am Inn, das wäre Neuötting. Dem Rest ist allerdings nichts hinzuzufügen, ich komme aus der Gegend und bin mit 19 fluchtartig dort weg.

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so do I. Alt- und Neuötting liegen aber so nah beeinander, dass das mit dem Inn schon noch gilt.
Und das mit dem Lied, das waren "The Nuts". Das sind welche von den guten Altöttingern. Die gibt's auch, bleiben aber meist nicht lange dort.

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"Altötting liegt in Oberbayern"

Erbleichend: Nein. Bitte nicht.

Laut Wikipedia gab es eine Eingemeindung, mit der Altötting jetzt 3 Kilometer Innstrand hat. Danke für die Band, in meinem Alter, äh, also, da kann man schon mal vergessen, äh, wie, äh also äh was wollte ich?

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Ja, in Oberbayern liegt es allerdings tatsächlich. Aber auch recht haarscharf an der Grenze. Ich habe gelernt: In Marktl, also im Ratzinger-Ort, fängt Niederbayern an.

Übrigens fällt mir da noch eine Geschichte von Rosendorfer ein, in der den Altöttingern gegen ihren Willen der Eiffelturm geschenkt wird. ...die krieg ich jetzt aber nicht mehr zusammen.

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Und am achten Tag hatte Gott die Schnauze schon wieder voll und brummte als erste Amtshandlung den Bayern österreichische Nachbarn auf, und als zweites packte er Altötting nach Oberbayern.

Wie auch immer: Wer die Provinz überlebt, überlebt danach alles. Altötting ist ja nicht das einzige reaktionäre Kaff auf bayerischem Boden.

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Provinz bleibt Provinz. Besonders nett: Die Bebauung soll ja einen freien Zugang zur Spree lassen - so Promenade-mässig. In den Beachclubs liegen nun die Alk-Leichen der Nacht davor rum, bewacht von der Security, die niemanden an das Ufer lässt - und wenn dann nur nach "Security Check" auf Wasserflaschen.

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Ich kenne die Ecke recht gut - weiter hinten wohnten ein paar Leute, die aus Russland gekommen sind, und über die ich was geschrieben habe. Deren Welt hat absolut nichts mit dem zu tun, was die treiben, die keine Mediadspree haben wollen. dabei sind sie es, die letztlich genau solche Ansiedlungen nach sich ziehen - weil dort diejenigen arbeiten, die sie selber sind, wenn Papa mal keine Schecks mehr schickt. Der Auverkauf der Ideale geht immer Hand in Hand mit der Übernahme der gegnerischen Denke. Keiner will die Mediaspree, aber irgendwo müssen die Firmen sein, die das Lattesaufen an Berlins Kloaka Maxima finanzieren.

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