Chrom
Da ist nicht viel zu sagen.
Ich habe weniger Angst vor der Allmacht einer Firma als vor denjenigen, die dem Netz zu sehr verhaftet sind und darin leben. Mir graust es weniger vor den fragwürdigen Mechanismen als vor der Einstellung, die so etwas erst relevant macht. Im Gegensatz zu den Behauptungen, sie könnten aufhören und es sei keine Sucht, glaube ich ihnen auch kein Wort. Das Internet ist keine Dystopie, aber es gibt dystopische Ansätze, die durch Leute bewirkt werden, für die das Internet sowas wie ein Ersatzleben ist: Problogger, Communityjunkies, Forenpsychopathen. Manche sagen, dass man das gleiche schon über Romane, das Radio und die Glotze gesagt hat, aber es stimmt nicht: Konsum ist etwas anderes als Preisgabe und Entblössung. Ich bin jedes Jahr wirklich froh, wenn die Nutzerzahlen meiner Blogs im Sommer durchsacken. Gerade Internetfirmen, deren Geschäftsmodell fast immer etwas mit Datenmissbrauch zu tun haben, leben von Extremonlinern, die sich das Leben nicht mehr anders vorstellen können. Mir wäre das ein zu hoher Preis. Ich will selbst bestimmen, was nach draussen geht. Ich möchte das Internet in meinem Leben in nützlichen Grenzen sehen, und wenn es die verlassen sollte, werde ich grantig.
Ich habe weniger Angst vor der Allmacht einer Firma als vor denjenigen, die dem Netz zu sehr verhaftet sind und darin leben. Mir graust es weniger vor den fragwürdigen Mechanismen als vor der Einstellung, die so etwas erst relevant macht. Im Gegensatz zu den Behauptungen, sie könnten aufhören und es sei keine Sucht, glaube ich ihnen auch kein Wort. Das Internet ist keine Dystopie, aber es gibt dystopische Ansätze, die durch Leute bewirkt werden, für die das Internet sowas wie ein Ersatzleben ist: Problogger, Communityjunkies, Forenpsychopathen. Manche sagen, dass man das gleiche schon über Romane, das Radio und die Glotze gesagt hat, aber es stimmt nicht: Konsum ist etwas anderes als Preisgabe und Entblössung. Ich bin jedes Jahr wirklich froh, wenn die Nutzerzahlen meiner Blogs im Sommer durchsacken. Gerade Internetfirmen, deren Geschäftsmodell fast immer etwas mit Datenmissbrauch zu tun haben, leben von Extremonlinern, die sich das Leben nicht mehr anders vorstellen können. Mir wäre das ein zu hoher Preis. Ich will selbst bestimmen, was nach draussen geht. Ich möchte das Internet in meinem Leben in nützlichen Grenzen sehen, und wenn es die verlassen sollte, werde ich grantig.
donalphons, 13:13h
Donnerstag, 4. September 2008, 13:13, von donalphons |
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mark793,
Donnerstag, 4. September 2008, 13:37
Nun,
ich weiß nicht, ob ich die Hardcore-Netzjunkies wirklich für das größere Problem halten soll im Vergleich zu der angestrebten Allmacht einer Meta-Datenkrake von nie gekanntem Ausmaß.
Diese Ich-stell-mein-ganzes-Leben-ins-Netz-Typen sind eine Minderheit, aber vor einem Laplaceschen Dämon wie Google-Central-Services wären wir alle mehr oder weniger nackig. Das hat - auch wenn das eine mit dem anderen schon zu tun hat, dann doch noch mal ne andere Qualität, finde ich.
Diese Ich-stell-mein-ganzes-Leben-ins-Netz-Typen sind eine Minderheit, aber vor einem Laplaceschen Dämon wie Google-Central-Services wären wir alle mehr oder weniger nackig. Das hat - auch wenn das eine mit dem anderen schon zu tun hat, dann doch noch mal ne andere Qualität, finde ich.
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donalphons,
Freitag, 5. September 2008, 01:45
Natürlich. Aber der Dämon braucht auch Futter, und er ist nicht nur eine Firma, sondern die generelle Einstellung der Leute. Wäre sie anders, würde Google längst was auf die Pfoten bekommen haben. Tatsächlich will mir scheinen, als sei Geschwindigkeit beim Seitenaufbau wichtiger als Schutz der Privatsphäre (aber was soll´s, das sind die gleichen, die auch das iPhone und seine Fernsteuerfunktion hinnehmen).
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chrittig,
Donnerstag, 4. September 2008, 14:08
Dafür...
...lese ich dich...
Ich habe mich in den letzten Tagen selbst beobachtet, wie ich mit dem Hype umgehe.
Viele Meldungen habe ich gelesen.. Zum Selbertesten fehlt das passende Betriebssystem.
Und dann lese ich da deinen Beitrag, der das ganze relativiert, und noch einmal auf ganz andere nicht weniger wichtige Dinge hinweist.
Danke dafür...
Ich habe mich in den letzten Tagen selbst beobachtet, wie ich mit dem Hype umgehe.
Viele Meldungen habe ich gelesen.. Zum Selbertesten fehlt das passende Betriebssystem.
Und dann lese ich da deinen Beitrag, der das ganze relativiert, und noch einmal auf ganz andere nicht weniger wichtige Dinge hinweist.
Danke dafür...
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donalphons,
Freitag, 5. September 2008, 13:13
Oh, bitte, keine Ursache, es war einfach nur so hingerotzt.
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strappato,
Donnerstag, 4. September 2008, 14:44
Draussen? Meinst du barcamps?
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donalphons,
Freitag, 5. September 2008, 13:05
Digital Lifestyle Day! Presseevents von Startups! IFA! Bloggermeeting bei der OMD! Man kann doch wirklich nicht sagen, das Leben hielte keine flickrbaren, twitterbaren Abwechslungen brereit!
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rainersacht,
Donnerstag, 4. September 2008, 18:05
Keine Paranoia zu haben, heißt noch lange nicht, dass niemand heimlich deine Daten sammelt.
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amelia,
Donnerstag, 4. September 2008, 18:41
Das ist wohl war!
Ich habe Respekt vor Google, weil ich kaum einen Anbieter kenne, der nach meiner Wahrnehmung Internet-Dienste mit so großem Zusatznutzen entwickelt hat - seien es die Internetsuche, die News-Suche oder den Webmail-Client. Bei Google scheint mir wirkliches Gespür für die Bedürfnisse der Nutzer vorhanden zu sein, und nicht nur für das Kreieren von Marketing-Gags.
Das relativiert die Datenschutz-Bedenken aber keineswegs. Es wäre in der Menschheitsgeschichte ja nicht das erste "Wunder", das unerwartete Nebenwirkungen entfaltet.
Ich bin fast froh, dass der neue Browser auf meinem Rechner nicht läuft. Dadurch gerate ich - jedenfalls vorerst - nicht in Versuchung, ihn auszuprobieren.
Ich habe Respekt vor Google, weil ich kaum einen Anbieter kenne, der nach meiner Wahrnehmung Internet-Dienste mit so großem Zusatznutzen entwickelt hat - seien es die Internetsuche, die News-Suche oder den Webmail-Client. Bei Google scheint mir wirkliches Gespür für die Bedürfnisse der Nutzer vorhanden zu sein, und nicht nur für das Kreieren von Marketing-Gags.
Das relativiert die Datenschutz-Bedenken aber keineswegs. Es wäre in der Menschheitsgeschichte ja nicht das erste "Wunder", das unerwartete Nebenwirkungen entfaltet.
Ich bin fast froh, dass der neue Browser auf meinem Rechner nicht läuft. Dadurch gerate ich - jedenfalls vorerst - nicht in Versuchung, ihn auszuprobieren.
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uwe sak,
Freitag, 5. September 2008, 12:33
Kommerz contra Demokratie
Das Internet an sich ist schon ein emanzipatorisches Projekt.
Man kann Kontakte knüpfen, sich vernetzen und vor allem: Mah hat eine Bühne, wo auch Otto Normalverbraucher seine Meinung kundtun kann (obwohl es auch hier schon skurille Fälle von Ermittlungen gegen Blogger gegeben hat).
Das Problem ist tatsächlich der Kommerz:
Fast hinter jeder Community steckt ein profitorientiertes Unternehmen, der Schutz des "geistigen Eigentums" hat schon Formen angenommen, die wichtige Grundrechte wie die freie Meinungsäußerung eingrenzen...
Das Internet vernünftig zu nutzen, heißt kommerzfreie Räume schaffen.....
Man kann Kontakte knüpfen, sich vernetzen und vor allem: Mah hat eine Bühne, wo auch Otto Normalverbraucher seine Meinung kundtun kann (obwohl es auch hier schon skurille Fälle von Ermittlungen gegen Blogger gegeben hat).
Das Problem ist tatsächlich der Kommerz:
Fast hinter jeder Community steckt ein profitorientiertes Unternehmen, der Schutz des "geistigen Eigentums" hat schon Formen angenommen, die wichtige Grundrechte wie die freie Meinungsäußerung eingrenzen...
Das Internet vernünftig zu nutzen, heißt kommerzfreie Räume schaffen.....
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sammelmappe,
Freitag, 5. September 2008, 21:54
Es ist immer wieder schön zu sehen, dass das schöne Wetter, die Menschen in die Sonne treibt.
Noch ist die Menschheit nicht ganz verloren!
Noch ist die Menschheit nicht ganz verloren!
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donalphons,
Samstag, 6. September 2008, 06:13
Claudia, kannst Du mal deine URL im Profil anpassen? Da it ein t zuviel im http.
Es gibt Analysen zur Internetnutzung in deutschen Regionen, da schneidet man in München ganz anders ab als in Berlin. Kann sein, dass es wirklich das Wetter ist.
Es gibt Analysen zur Internetnutzung in deutschen Regionen, da schneidet man in München ganz anders ab als in Berlin. Kann sein, dass es wirklich das Wetter ist.
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