Umweg in den Herbst

Vergeblich telefoniert, lange gewartet, aber nicht lang genug, verpasst, über die eigene Wankelmütigkeit geärgert, allein geblieben, chancenlos Sonnenhänge gejagt, die beim Ankommen in Wolken ertranken und am Ende ganz allein am Walchensee angekommen. Surferstrand, kein Mensch, Niedrigwasser, die brettschlitzenden Steine sind an Land, lange Kiesflächen, wo sonst Wasser ist und glatte Oberflächen, wo der Wind sein sollte. Nichts ist, wie es sein soll. Ausser vielleicht dem Umstand, dass der Wechsel in den Herbst hier oben keine lange, quälende Angelegenheit ist, sondern ein Sturz über Nacht in den Vorwinter, der die Touristen vertreibt und die wenigen Überlebenden mit griesgrämigen Gesicht hinter Kurven auf gnadentodbringende Autofahrer warten lässt. Keiner würde etwas merken, schon die Jachenau war menschenleer, hier jedoch dodelt es.



















Gran Canaria soll im November voll mit alten Leuten sein, aber wenn ich an 6 Monate Finsternis denke - kennt jemand dort zufällig eine gute Autovermietung mit offenen Wägen (keine Opels)?

Samstag, 13. September 2008, 17:16, von donalphons | |comment

 
Endlich wirfst Du mal wichtige Fragen auf. Warum sitzt Du an diesem schoenen See und kommst nicht oefter zum surfen?
ratlos
Klara

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Abschweifung in südlichere Gefilde: In Riva geht gerade das BlogFest2008 zuende. Die 20 ausgezeichneten Blogs geben einen guten Einblick in die italienische Szene.

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Als alter Kanaren-Bewohner kann ich da nur den Spruch der Einheimischen nennen: "Nur Idioten fahren auf der Insel offen." Und: "Touristen erkennt man am Staub zwischen den Zähnen, wenn sie von einer Tour zurückkommen." Auf Fuerte wüsste ich einen netten Vermieter...

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almsee
schaut a weng aus wie am almsee im almtal, beim lorenz ums eck..

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So wie es aussieht habe ich schon einen "Vermieter", wenn man das so bezeichnen kann. Und ich bin beim Schneesturm offen zum Penserjoch raufgefahren - mich kann nichts mehr schocken.

Bergseen sind oft ähnlich. Berg, Wald, Ufer, See. Gerade nördlich des Hauptkammes. Lustigerweise ist etwa der Walchsee dem Walchensee ziemlich ähnlich.

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der Walchensee, wo Oskar von Miller sein Denkmal gesetzt hat, der, der heute im deutschen Museum als Bild hängt?

Und: Am 24. April 1945 wurde von der Wehrmacht und Beamten der Reichsbank zumindest ein Teil der letzten Reserven der Deutschen Reichsbank nach Einsiedl, einer kleinen Siedlung am Südwestufer, gebracht. (Zitat aus Wikipedia)

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naja, man hat überall in Deutschland das ein oder andere Relikt der Nazis. Zufälligerweise jedoch kenne ich Leute, die am Walchensee nach den ominösen Lastwägen voller Gold tauchten, und ausser ein paar Handgranaten nichts fanden. Einsoedl jedenfalls ist halblinks von den Bildern, das hier ist der Südostbereich gleich nach der Jachenau. Ein wirklich schöner See. Mir jedoch zu bergig, wenn ich ehrlich bin, und im Sommer furchtbar überlaufen, denn entlang des Westufers führt eine der schönsten Verbindungen Richtung Innsbruck und Italien.

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hier auch
"wer jetzt kein haus hat, baut sich keines mehr."

heute morgen beim laufen am schlachtensee war das wasser noch warm. es gab einen, der sah reich aus und war schwimmen gegangen, der brachte aus dem wasser eine bierflasche und eine plastiktüte mit, so wie es aussah, die beiden einzigen stücke müll, die dort im viertel der millionäre zu finden waren, und entsorgte sie noch in badehose in einen müllcontainer am strand. natürlich, wie immer, keine kamera dabei.

jede menge witwen, die nordisch walkten, und kinderwagenschiebende chefärzte, denen man noch in jeans, cordjacke und in begleitung ihrer blonden ehefrauen ansieht, dass sie chefärzte sind.

"wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange briefe schreiben
und wird in den alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die blätter treiben."

(von autovermietungen verstehe ich nichts. aber in rauhen mengen apfelkuchen backen und -mus einkochen kann zum beispiel auch sehr tröstlich sein.)

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Nun, dort oben, wo ich als Abendspaziergang gerne hingehe, gab es heute schon die ersten Schneeflocken zu bestaunen - allerdings sind sie nicht liegen geblieben, höre ich vom See. ich bin ja schon etwas gespannt auf den Bergherbst und seine gesellschaftlichen Ereignisse am See - sollte ich ihn erleben und nicht ein bestimmtes Angebot annehmen, mit sehr warmen Wasser und Sonne bis um 8.

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