Ich mag keine eingebetteten Videos in Blogs

Mir liegt die Bröckerloptik nicht, die schlechten Farben, der Ton, sehr oft, meistens sogar bei vielen Blogs die Klauerei von fremden Inhalten. Ich will nicht sehen, was andere bei Youtube rauskramen, sondern das, was sie selbst erleben. Und da ist im Internet das Photo immer noch das Mass aller Dinge.



Und ich mag es auch nicht, wenn sowas dann die Startseite verschandelt. Trotzdem könnte es ja sein, dass der ein oder andere wissen möchte, wie es ist, vorne auf die Barchetta geschnallt von mir den Jaufenpass hochgescheucht zu werden, wenn ich nach der unteren Ampel gewartet und einem Pulk drei Minuten Vorsprung gegeben habe. Freie Bahn, und ich fahre auch aus Sorge um die Kamera für meine ehemaligen Arbeitsverhältnisse alles andere als schnell. Es sieht nur so aus.

[Edit: Eigentlich sollte es in einen Kommentar, aber ich vergass, dass es bei Blogger aus Sicherheitsgründen nicht geht. Dann also hier:]

Es endet oben am Jaufenhaus, weil nach 9 Minuten das Ende des vorausfahrenden Pulks um die letzten Kurven zur Passhöhe kroch, mit einem Blick hinunter nach Sterzing.



Und ich weiss auch, dass so etwas in 30 Jahren nicht mehr möglich sein wird. Deshalb nehme ich es auch jetzt noch mit. Für später, am Kamin, wenn Opa erzählt, wie das mit den lauten Stinkern war.

Montag, 22. September 2008, 01:20, von donalphons | |comment

 
Das Dieselteil! Das Dieselteil!

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Ja, die geliebten Macken, die schon von Ferne die rasende Beulenpest ankündigen.

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Ach, das Dieseldings gibt's tatsächlich?! Nicht nur in irgendwelchen ominösen Barchetta-Foren?! Hihi.
(Ich bin ja zu blöd fürs Kamerabedienen, aber seit ich ein neues Radio habe, würde man ohnehin kein Dieseln mehr hören. Wenn denn eines da wäre, versteht sich.)

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Schön. Im kleineren Massstab kann ich das gut in sauerländischen Hügeln nachvollziehen.

(Eventuell möchtest Du Dir mal Vimeo angucken; es unterstützt HD-Video, hat ein netteres grafischeres Umfeld als Youtube, einen netten Player und auch qualitativ findet man dort viel interessantere Videos als bei der Konkurrenz:)

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Hab ich, aber da müsste ich auf Adobe Flash 9 umsteigen, und darauf habe ich keine Lust. Ausserdem habe ich das Video mit zu geringer Auflösung gedreht, HD würde da auch nicht helfen. Wenn jemand eine möglichst kleine Videokamera mit SD-Slot, Normalbatterien und Mikrophoneingang für halbwegs günstige Preise kennt, wäre ich dankbar.

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Einen digitalen Fotoapparat den ich u.a. selbst mein eigenen nenne könnte ich da empfehlen. Kommt recht günstig daher, filmt in 800x600 (Stabilisierung inkl.) und zeichnet in h264-Format auf. Mehrere Stunden passen damit in äußerst passabler Qualität auf eine übliche SD-Karte.

http://www.steves-digicams.com/2007_reviews/casio_ex-v8.html

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C'était un...
Der Don macht den Lelouch...hihi....

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Ich gebe zu: Das obere Bild ist vom Cover des Films "C'était un rendez-vous" inspiriert und auch genau deshalb ausgesucht worden. Obwohl es die Abfahrt vom Timmelsjoch ist, und nicht der Jaufenpass.

Trotzdem zwei Dinge: Das ist im Gegensatz zu Lelouch keine verantwortungslose Raserei. Als ich sowas noch bezahlt gemacht habe, wäre ich da in unter 7 Minuten hochgejagt. Ich fahre an keiner Stelle schneller als 90. Und dass das Ende an Lelouch erinnert, mit dem Blick zurück auf die Strecke und dem aus dem Wagen springenden Fahrer, ist mir erst am Abend in St. Leonhard klargeworden. Eigentlich wollte ich bis zum Kamm hochfahren, und von dort aus sieht man hinunter Richtung Meran.

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Da Lelouch ein emotional stimmiges Ziel hatte, sehe ich ihm die morgendliche Raserei nach. Und ich frage auch bestimmt nicht nach, was hier das Ziel ist.

Es gibt übrigens zu Claude Lelouchs Film ein Mashup von Film und Stadtplan.

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Formal ist das Ziel St. Leonhard im Passeier. Die anderen Ziele sind: Noch einmal vor dem Winter diesen Pass, den schönsten aller Pässe fahren. Die Strecke ist gigantisch und beglückend. Und den Kopf frei zu bekommen. Ich weiss, es sieht nicht so aus, als würde man mit 1400 Meter Fels Abgrund im oberen Bereich neben der Strasse die Angst verlieren, aber natürlich ist die zu vergessende Vorstellung, dass diese unsere Welt in wenigen Wochen ein implodierter Schuldenberg mit globalen Verteilunbgskämpfen um die Reste sein könnte, nicht allzu angenehm. Vergessen und leben, das sind die Ziele.

Wäre es bei Lelouchs Film geblieben, könnte man sagen: OK. Aber die anderen Vorschläge von Videos am Jaufenpass zeigen leider, dass er ein Ahn ist für eine Bleifussgeneration, die nichts kann ausser debil grinsen und Gas geben. Der Pulk, auf den ich im Video am Ende auflaufe, hatte einen3er BMW mit lächerlichen M-Bapperln an der Spitze. Man kann 2 Minuten länger als ich brauchen und trotzdem Kopf und Kragen riskieren, wenn man nicht die Kurven lebt. Beim Runterkriechen bin ich auf ein Mercedes Coupe und einen MX5 aufgelaufen, die genau diese Spezies waren: In jede Kurve erst mal senkrecht reingerauscht, nicht vorher angelenkt, absolut keine Linie, dann natürlich gemerkt, dass sie für ihr Können zu schnell waren, Vollbremsung, um die Kurve eiern und erst, wenn es wieder gerade war, Vollgas geben. Ich war dahinter im vierten Gang und habe fast nur die Schwerkraft gebraucht, um dran zu bleiben. Samstagsfahrer aus der deutschen Tiefebene.

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Von den anderen vorgeschlagenen Filmchen habe ich nur das mit den Motorradfahrern geguckt. War interessant, die Strecke mal aus der anderen Perspektive zu sehen, inklusive der abartigen Neigungswinkel, in die man die Mühle runterquetschen muss.

Ich bin vor vielen Jahren mal hintendrauf gesessen, als ein Kumpel den Col du Galibier rauf- und runterbretterte. Oben auf der Passhöhe hatten wir einen B-Ascona mit Karlsruher Kennzeichen überholt. Unten auf der Talsohle legten wir ne Pause ein, damit sich die Bremsen wieder abkühlen können. Da hatten wir grad die Helme abgesetzt und ne Kippe angesteckt, da kam das Auto schon mit quietschenden Reifen um die Ecke geschirgelt. Mann, mann, mann, da hätt ich nicht auf dem Beifahrersitz sitzen mögen...

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Aber die anderen Vorschläge von Videos am Jaufenpass zeigen leider, dass er ein Ahn ist für eine Bleifussgeneration, die nichts kann ausser debil grinsen und Gas geben.
Nun bezweifle ich vor allem, daß diejenigen, die dort bleibefußt durch die Gegend heizen, als gäbe es kein Morgen, jemals was von Lelouch gehört geschweige denn seinen Film gesehen haben. Aber ich kann mich irren. Deshalb: Das Werk kann nichts für seine Interpretatoren. Schon gar nicht, wenn die Interpretation so dermaßen verkehrt ist wie jene hypothetisch abgeleitete.

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ich durfte 03 mal einen fiat stilo am mont ventoux testdriven.
da ist die landschaft auch ausreichend spektakulär.
wenn man dann engültig die wachstumsgrenze durchbrochen hat und geschwind (aber geschlossen;-) durch die kurven der gelegentlich futuristisch bebauten mondlandschaft slidet - hat man am gipfel genau das problem wie anscheinend überall: picknicktouristen, hunderte!
aber neidische blicke auf den gelben boliden waren einem sicher, dafür sind wohnmobilbesatzungen allemal gut.

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Aaaah, sehr schön.
Das wirkt auf mich sehr unangestrengt, wie sich die kleine Barke da den Berg hochwuchtet. Mich irritiert nur der Ton in den ersten Sekunden, im Leerlauf dieselt das Schiffchen nicht zu knapp, oder liegt das nur an der miesen Tonqualität?

Im Leerlauf rasselt das Darkmobil auch ein wenig, Ausrücklager von der Kupplung oder irgendwas in der Art...

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Die Strecke mit ihren 8,3 Kilometern kann man sich hier von oben anschauen. Im Schnitt bin ich nur 60 gefahren, schliesslich geht es bergauf, ein Ort ist zwischendrin und die Kurven sind nicht einsehbar.

Was da so dieselt, ist das schon oben erwähnte Dieselteil, der im Leerlauf nicht zurückgestellte Phasenversteller. Eine der vielen, kleinen, liebenswerten Macken, mit denen man nicht leben müsste, würde man einen Japaner kaufen. Es ist aber nur so laut, weil die Kamera direkt über dem Motor angebracht ist.

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Schön der Jaufen, nur ziehts sich hinten runter so elendig lange und öde bis nach Meran.
Man sollte oben einfach umkehren und wieder zurück nach Sterzing (und das Penser Joch hoch).

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Das Problem ist, dass auf der anderen Seite das Timmelsjoch lockt - aber der Weg über das Ötztal Richtung Innsbruck ist wirklich, wirklich schlimm. All die Pseudobauern-GoGo-Bars, die Chinatrachten und die Bausünden, das Ötztal ist noch hässlicher und langweiliger als das Zillertal. Im Prinzip hast Du recht: Erst also nochmal das Timmelsjoch bis zur Mautstelle, dann umdrehen, hinunter, nochmal den Jaufenpass und dann die Sellarunde.

(Biete exilierten Südtirolern aus Berlin übrigens Passtaxi ab München HbF an)

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Schoen,
allerdings zeigt mir die Strasse doch inzwischen ein wenig zu viele Flickstellen auf. Mit einem einspurigen Fahrzeug kann das schon mal ein wenig kippelig werden. Auch beim Langsamfahren.

Ist es ein Zeichen des beginnenden Herbstes, dass man, bis auf 3, keine Motorraeder sah?

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Stimmt, die Strasse wird zunehmend schlechter. Im Teil runter nach St. Leonhard ist sie aber weitaus besser in Schuss. Ich finde das aber gar nicht so schlimm, wenn die Motorradfahrer etwas langsamer tun und der gewöhnliche Hymerfaschist seinen fetten Arsch furchtsam unten im Tal belässt.

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Schön, dass die Fahrt nicht so endete, wie der finale Kfz-Unfall in "Liquide".
Lesebefehl für alle, die es noch nicht kennen.

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komisch, ans sauerland hat's mich auch gerade erinnert. mein vater, inzwischen jenseits der siebzig, fuhr mich anfang der achtziger eine ganz ähnliche strecke mit seinem cabrio zur schule, nur hörten wir dabei regelmäßig entweder vivaldi oder bach. danke fürs virtuelle mitfahren dürfen. und einen heißen kakao mit sahne für mich in dem rasthof da bitte.

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Ha, sehr gemütlich.
Ich glaube aber, ich würde mich nicht trauen, sowas zu filmen, ich hätte zu sehr Angst, meinen eigenen Abflug in den Graben zu dokumentieren. (Eigenartiger Aberglaube wohl ... :-)

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komplett o.t. ...
nur kleiner Hinweis am linken Rande: Die beiden Bücher-Links zu schwarzkopf-schwarzkopf.de führen ins 404.

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Danke für den Hinweis, der Verlag stellt immer mal wieder die Seite und die URLs um.

Ganz sicher bin ich mir bei sowas auch nicht, aber das ist auch der Grund, warum ich diesmal eher gemächlich raufgefahren bin. Man darf dabei nicht an die Kamera denken. Sondern eher an die langen, kalten Winterabende, wenn Eis auf den Strassen ist und es noch drei Monate dauert, bis sie den Pass wieder öffnen - und dann nochmal das Video anschauen.

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Halb-OT: Wie montierst du die Kamera an die Seite des Wagens?
Ajo, ein Fiat - besser als ihr Ruf. (Musste mir oft blöde Sprüche anhören weil wir 4 Stück ham :D )

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Am Ende des Videos sieht man so ein kleines Rechteck auf der Motorhaube - das ist die Kamera. Gehalten wird sie durch ein Stativ mit einem Saugknopf, den man festdrehen kann. Das Ding hält so bombenfest, dass man damit sogar Dellen rausziehen kann. Kostete 9,95 bei meinem Photohändler in Gmund und hat gut funktioniert, auch wenn ich erst Angst hatte und es zwischendrin mit einer kaputten Kamera bei 130 ausprobiert habe.

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