10 Gründe, die Kreditkrise zu mögen

und 11 Bilder vor allem von der Heimfahrt von St. Leonhard über das Timmelsjoch in das - wenig schöne - Ötztal, das mit seinen Gogo-Bars, der langweiligen Strasse und Chinatrachten eigentlich Ödstäl heissen sollte.



1. Angesichts des Chaos beim Beschluss des sogenannten Auffangfonds von Finanzsowjet Paulson wird klar, dass die Sowjetamerikaner keine lang entwickelten Pläne haben, die auf eine finstere Aktion gegen den Rest der Welt und die westlichen Satellitenstaaten gerichtet sind. Es geht einfach nur um banale Verschleuderung von Staatsgeldern.



2. Vielmehr zeigt der schnelle Wechsel vom Aufkaufen fauler Kredite amerikanischer Banken zum Aufkaufen der faulen Kredite aller Banken, dass die Zeiten des Unilateralismus vorbei sind - vermutlich haben ein paar chinesische Mördergehilfen Paulson darauf hingewiesen, dass es nicht weise ist, sie auf dem Dreck krepieren zu lassen, wenn er seine neue Staatsverschuldung an die Chinesen weiterverkauft.



3. Es ist nicht wirklich nett, aber das ist endlich mal eine prima Gelegenheit für das alte Europa, dem Regime der UdSSA ein paar Wahrheiten zu sagen. Über Verschwendung. Über Umwelt. Über Gesundheitspolitik. Über die Schweinereien des Irakkriegs. Über Kyoto. Über das Verbot von Minen und Folter. Da kommt unter Breschnjewskush einiges zusammen. Man hat lange die Zähne zusammengebissen. Jetzt macht sogar das früher in einem unsäglichen Ort steckende Kanzlersurrogat mit.



4. Europa kann als Nebeneffekt auf eine ganze Reihe von Dingen hoffen, die die UdSSA nicht mehr will. Angefangen bei so stressigen Jobs wie der Nahostvermittlung über Kunst bishin zu Luxusuhren und die neue globale Leitwährung. Britische Roadster der Briten dürften auch bald günstigst zu haben sein. Schon mal an einen Aston Martin gedacht?



5. Nachdem es in der UdSSA keiner über das Herz bringt, dem eigenen Proletariat ein paar klare Botschaften zu vermitteln - Schulden reduzieren, sparen, weniger essen und mehr Sport treiben, was für die eigene Bildung tun und weniger zu glotzen, vielleicht auch etwas weniger ballern und sich um sowas wie eine zeitgemässe Philosphie zu bemühen - sieht es aber nicht so aus, als würde da sich jetzt jemand am Riemen reissen. Vorläufig wird das Prassen also weitergehen, zugunsten der Importe, die anderen helfen. Da denkt keiner dran, das Aussenhandelsdefizit zu verringern, selbst wenn mit dem Bankensektor die wichtigste Stütze der Konjunktur crasht.



6. Neoliberalalas, als UdSSA-Freunde getarnte Rassisten, Lobbyisten, Thatcheristen und Neocons, die nicht so viel Ehre haben, sich angesichts des Niedergangs ihrer heiligen Güter zu entleiben, werden es wenigstens eine Weile schwer haben. Vielleicht sollten sie einfach mal was über Twitter schreiben, das kommt bei manchen noch gut an.



7. Zumindest bei uns, aber wohl auch weitgehend in den UdSSA und England verlieren vor allem die Reichen in dieser Krise, und abgesehen vom grossen Raubzug durch Inflation der Konsumgüter und dem steuerfinanzierten Auffangfonds ist es ihnen auch kaum gelungen, ihre mittlerweile immensen Verluste auf andere abzuwälzen. Allein schon, weil die Verluste zu gross sind, als dass man sie ausreichend kompensieren könnte.



8. Ich mag die Linke nicht besonders, aber es freut mich schon diebisch, dass jetzt die beiden Wirtschaftsexperten, die es schon immer gesagt haben, keine Volkswirte von Banken oder FDPler sind, sondern Lafontaine und Gysi, und sich die anderen von CSU bis Grüne den Arsch aufreissen müssen, um den beiden - zu unser aller Wohl - angenehme Dinge nachzuplappern.



9. Wenn in England jetzt ernsthaft über Managergehälter geredet wird und liberale Steueroasen im Baltikum verwelken, wenn die Iren in die Krise schliddern und viele andere Vorzeigestaaten in den Abgrund schauen, wird sich vielleicht auch das Gejammer vom Brain Drain und dem immer besseren Ausland erledigt haben.



10. Und dankenswerterweise offenbart sich Obama noch vor der Wahl als die inhaltliche Luftnummer des "weiter so", was es uns erlaubt, den Schadensfall UdSSA schon heute in jedem Fall, egal wie der Staatsratsvorsitzende heisst, voll abzuschreiben und uns Gedanken zu machen, wie man den Laden pleite gehen lassen kann, ohne dass wir davon Schaden nehmen



Es ist also nicht alles schlecht. Seltn a Schodn, wo koa Nutzn dabei is, meinte meine Grossmutter immer, und sie hatte natürlich wie immer recht. Selbst in dieser globalen Krise. Meine Grossmutter war übrigens überzeugt davon, dass es in Krisen nichts Besseres als Immobilien in guter Lage gibt. Und auch hier: Recht hatte sie.

Dienstag, 23. September 2008, 00:18, von donalphons | |comment

 
Zu 6
Das Schwein ist tot

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Schwein, kaputt und braun: Schaut so aus, als hätte jemand Zitterwolf getötet. Diese Schüler von heute...

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Spass beiseite, das ist bei Rossi in Sterzing, während ich auf die bestellten Würste wartete.

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Würste? An wen sollten die denn gehen???

Aber mal im Ernst und zum s.g. Rettungsplan: Wenn man ganz genau hinhört, dann vernimmt man ein leises Rauschen und Summen. Das ist die Notenpresse bei den Jungsozialisten, und die nimmt langsam an fahrt auf. Das ganze Handels und Steuerbilanzdefizit wird wie schon seit Jahrzehnten einfach per staatlich gesteuerter Inflation minimiert. Ich sehe den Dollar inzwischen eher bei 50Euro-ct als bei 100.

Und was die Uhren angeht: Ich habe schon die erste Calatrava für die Hälfte des EU-Marktwertes angeboten gesehen :-)

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Das fällt dann ja wohl unter Seltn a Schodn, wo koa Nutzn dabei is

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Das war so: Auch dieses Jahr startete ich mit der Copilotin wieder reichlich spät gen Norden, da war noch eine Pause am Gardasee und das Penserjoch mit Schnee und Regen, und unten im Tal hatte Rossi dann zu und ich versprach, wenn ich das nächste Mal nach Sterzing komme - so kam das. Wildschwein, Reh und Hirsch. Es wäre nicht meines, aber so ist das nun mal mit den Versprechen.

Inflation hat natürlich den Vorteil, dass sie den Lebensstil der Schulden massiv fördert und Sparen bestraft. Aber die Frage ist doch: Wer soll so einem Volk dann Geld leihen, das dann entwertet wird? Im Prinzip sucht Paulson jetzt Deppen, die ihm Geld geben, das die Probleme nur vergrössert und auf kommende, rezessionsgeplagte Alterskohorten abwälzt, die mehr Geld für die Schuldenlast aufbringen müssen. Da reicht simples Bruchrechnen um zu erkennen, dass das nicht gut gehen kann.

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Und wer was für die Inflation tun möchte:

http://www.buymyshitpile.com/

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rettung im europäischen binnenmarkt? es gibt kein entrinnen: unser absatzmarkt ist pleite. wenn man darin noch was gutes sehen will, sollte man es als historische chance verstehen. ohne opfer wird es allerdings nicht gehen, in keine richtung, auch nicht bei einem laissez-faire.

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Ich muss dann doch mal fragen...
"Und was die Uhren angeht: Ich habe schon die erste Calatrava für die Hälfte des EU-Marktwertes angeboten gesehen :-)"

In Anbetracht der Tatsache, dass die depotlagernden Anlageformen momentan keinen Spaß machen, muss ich doch mal fragen: Ich mag blind/naiv/unwissend sein, aber wo sucht und findet man sowas, wenn es nicht Ebay sein soll? Mich reizt nämlich seit längerer Zeit eine Spitfire - nein, die von IWC, NICHT diese: http://www.smh.com.au/news/national/spitfire-gift/2006/09/15/1157827160807.html :O)

Obwohl die auch ihren Reiz hätte, wenn demnächst Heerscharen arbeitsloser Investmentbanker ihren Lebensunterhalt auf seriösere Art und Weise als reisende Verkäufer für "Wundertonikum" verdienen wollen... ;O)

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Itha, es mag mir scheinen, als würden die Amerikaner ihre Vollpleite als Chapter 11 begreifen und glauben, es gäbe damit Gläubigerschutz, und sie könnten weitermachen wie bisher. Wie die amerikanischen Fluglinien, die unter Chapter 11 weitergemacht haben, als wäre nichts passiert. Angesichts der Deppen, die ihre Schulden gekauft haben, und denen der Boden unter den Füssen wegbrechen würde, sollte sich daran etwas ändern, kommen sie sogar eine Weile damit durch. Genug bZeit, sich Kunden mit besserer Bonität zu suchen.

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Wieder mal Zeit, was in den Hafen von Boston zu werfen.
Muss ja nicht guter Tee sein. Banker gehen auch.

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bessere bonität vielleicht. aber auch bedarfe in vergleichbarer größenordnung? ich weiß nicht. abgesehen davon: waren wir nicht immer schon gegen ein solches system der verschwendung? müssten nicht auch wir etwas ändern, statt nur neue absatzmärkte zu suchen, um dann so weitermachen zu können wie bisher? womöglich denke ich da bereits zu weit, aber braucht man nicht ehrgeizige steilvorlagen, um wenigstens ein paar schritte in dieser richtung voranzukommen? und ist der ausblick auf die zeit nach dem amerikanischen staatsbankrott, bei aller berechtigung, nicht trotzdem etwas vage - bräuchten wir nicht so etwas wie konkrete initiativen oder, wo es die schon gibt, konkrete maßnahmen? und müssten wir nicht jetzt damit anfangen?

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Das echte alte Europa Anno 1880 würde nicht lange zögern und das tun, was es gross (und danach wieder klein) gemacht hat: Kolonialisieren und als unterentwickelten Absatzmarkt behalten! In weiten sind die USA jetzt schon entsprechend eingestellt, man müsste sich also nur noch um die Einflusssphären kümmern. Grob gesagt: Die Armee kommt unter UN-Verwaltung, die Südschiene mit Florida und Texas gehen an das prosperierende Mexiko, Kalifornien an Japan, die Nordschiene wird ein kanadisches Protektorat, und die alten Neuenglandstaaten gehen an England, das selbst wiederum unter EU-Zwangsverwaltung gestellt wird. Bleibt in der Mitte ein unangenehmes Restamerika, in das man Neoconazis und Liberalalas von Pro Köln bis Westerwelle schickt, so wie man früher versoffene Söhne auch in die Kolonien geschickt hat. (Muss ich nachher noch was dazu schreiben, mir erscheint das als die beste Lösung für alle, und wir haben ohnehin schon bezahlt.)

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mmmb, ich treffe am Sonntag jemanden, der in diesem Bereich Geschäfte macht und der mir ab und an anbietet, gewisse Dinge für den halben Listenpreis zu beschaffen. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass all die tollen Firmen in den letzten Jahren bis zu 20% verteuert haben - eine 2008er Rolex etwa kostet heute in Euro, was sie 2000 in DM gekostet hat. Grund: Das Angebot hält mit der Nachfrage nicht mit. Insofern ist es nur natürlich, wenn jetzt die grosse Bremserei bei den Preisen kommt.

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Heute hörte ich
in einer Informationssendung aus dem Mund eines Wirtschaftsfachmannes, die USA könnten entgegen landläufiger Meinung nicht bankrott gehen, da sie als Gläubiger immer über ausreichende Geldmittel verfügten.

Wer klärt den Unwissenden auf?

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Ich kann da nur vermuten,
dass die US-Notenbank Geld drucken kann soviel sie lustig ist. Nur gibt es irgendwann halt ein Inflationsproblem.

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nein, das liegt am petrodollar und daran, dass fast alle staaten auf der grundlage des handels mit öl dollarreserven vorhalten. insofern ist das wie ein zinsloser kredit, ja.

ich verlinke sonst nicht gern auf mich selbst, weil ich das affig finde, aber hier ist eine ausnahme.

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Ob der Formulierung könnte ggf. der Eindruck entstehen, dass die Bezugsquellen dieser Person nicht ganz "sauber" sind - wobei ich davon ausgehe, dass das nicht so gemeint war. :O)

Gut, wer Listenpreise zahlt, dem ist eh nicht mehr zu helfen. Aber auch mit den 20% Rabatt auf den Listenpreis, den einzelne Konzessionäre inzwischen standardmäßig bieten, sind die Endpreise eigentlich immer noch überproportional gestiegen. 50% Rabatt auf Listenpreis sind dann schon wieder eine ganz andere Kampfklasse. Das wirft dann die Frage auf, wo man eine solche Person kennen lernen kann - wenn nicht durch Zufall?

Was Ebay in US/UK an Angeboten hat, lohnt noch nicht wirklich. Wobei ich nicht zwingend die 2008er-Version der Mark oder der UTC suche. Dass die Listenpreise künftig wieder sinken werden, kommt mir jedoch recht unwahrscheinlich vor. Gegenmeinungen?

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Der Mann ist ein "Swapper", der mit Auktionshäusern an der Ostküste zusammenarbeitet, sprich, er kauft in Deutschland gewisse Antiquitäten billigst ein, die in Amerika versteigert werden, und wenn auf der anderen Seite ein Versteigerer sich die Auktion nicht mit Notverkäufen belasten will, werden die Anbieter an meinen Mann weitergeleitet, der wiederum schnell und ohne grosse Fragen aufkauft, um in Deutschland zu verkaufen - Ford Mustangs, Silberservice, Uhren, Schmuck.

Krisen sind ein langfristiges Geschäft. Ich glaube, dass sich nicht viele von ihrem Prestigestück trennen, aber der Markt für Zweit- und Drittuhren wird aussterben. Bezeichnenderweise wurden gestern und heute bei CarsandClassics gleich zwei Privatsammlungen alter Autos aufgenommen; das ist nicht wirklich üblich. Ich glaube auch nicht, dass die Firmen jetzt sofort den Stecker ziehen, aber wir werden vermutlich Modell- und Namenswechsel sehen, höherwertige Werke unter schlechteren Namen, mehr Komplikationen für das gleiche Geld. Hauptabnehmer sind nun mal die Leute an der Wallstreet, und da wurden bislang 20% entlassen. Das schafft Überkapazitäten und eine sinkende Nachfrage. Und auch bei amerikanischen Immobilien konnte man sich nicht vorstellen, dass sie mal weniger wert sind.

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Es gibt kein Geschäft, das nicht pleite gehen kann. Alles kann pleite gehen. Mit ziemlich riskanten Derivaten im Wert von 62.000 Milliarden ist der Hebel auch da, um sowas wie die USA über die Wupper gehen zu lassen. Letztlich ist pleite oder solvent keine Frage der Bilanz, sondern des Vertrauens. Und da setzt die Krise leider an. Ich würde mich schwer täuschen, wenn die diversen Risikoabteilungen nicht längst Szenarien einer Zukunft mit einer insolventen USA arbeiteten. Auch wenn es keiner zugeben will.

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USA doch pleite?
@ mark793: Das war mein erster Gedanke, doch er schien mir arg unlogisch angesichts des dann auftretenden Problems, das Sie ja auch genannt haben: Inflation.

@ itha: Ihrem hochinteressanten Text, für den ich danke, entnehme ich:

«hält diese entwicklung an, so schwächt es den ohnehin kränkelnden dollar noch mehr - und führt letztlich zur monetären krise der USA, deren landeseigene ungedeckte darlehen dann nicht mehr durch die reserven ausländisch vorgehaltener US-dollar abgesichert sind. aus amerikanischer sicht entstünde sogar der fundamentale finanz-supergau, dass nämlich auch die USA, um weiterhin öl importieren zu können, auf euro umstellen müssten - und damit letztlich auch die eigenen dollarreserven dahinschmölzen.»

Daraus folgere ich: Die USA können, auf einen Nenner gebracht, durchaus pleite gehen. Denn die US-amerikanische Staatsverschuldung dürfte ja nicht unerheblich sein, gerade nach den Vorkommnissen der letzten Zeit. Deshalb vermutlich auch die Hilferufe von dort nach Europa, die so etwas wie Solidarität reklamieren ...


Im übrigen finde ich das Verlinken auf sich selbst keineswegs affig, wenn jemand ein Thema auf seiner Seite bereits ausführlich behandelt hat und auf einer fremden alles verstopfen würde. Ihre Analyse vom Dezember 2007 ist das beste Beispiel dafür.

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Ah ja
Überschneidung. Danke, Don.

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In Singapur ist man gerade dabei, die Worte Mene Tekel Upharsin an die Wand zu schreiben, und sich anderen Dingen zuzuwenden.

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Danke für diese Bilder!

@"in das - wenig schöne - Ötztal" --- das geht ja auch frühestens ab Hochsölden so richtig los, bzw. das seitlich abzweigende Rofental ist idyllisch, also schwerpunktmäßig die Regionen, die alpinistisch interessant sind und wo mit dem Auto nicht mehr oder nur gerade noch so hinkommt (es sei denn, das Auto ist ein Puch Pinzgauer).

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Bitteschön! Dennoch ist auch die unwirtliche Gegend oben auf dem Pass faszinierend. Und hätte es da am Sonntag nicht gerade Minustemperaturen und Eis und Schnee gehabt, hätte ich sogar Berggschuhe im Kofferraum, für die nächsten 400 Höhenmeter auf den nächsten Gipfel. So aber habe ich ein Bild gemacht und bin runtern, denn schon im offenen Wagen war es kein Zuckerschlecken.

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Wer mit dir Auto fährt, sollte sich die Antibiotika besser schon präventiv einpfeifen und für die nächste Woche keine Termine mehr haben.

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Was uns nicht hart macht, bringt uns um. Aber wie sagte meine natürlich immer recht habende Grossmutter nicht so schön? A Guada hoids aus und um an Schlechdn is ned schod.

(Manche haben auf dem Beifahrersitz auch einfach so viel Angst, dass der Körper es vor lauter Panik nicht schafft, krank zu werden)

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Schwer zu beurteilen, wenn man da nie sitzt.
Ich pflege aber meine Mitfahrerinnen lieber warm zu halten

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ah. ich möchte dann bitte lieber mit avantgarde fahren.

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Mit einem italienischen Roadster kann man schon aus Tradition so warm halten wie eine Tiefkühltruhe, die Heizung reicht gerade mal für den südsizilianischen Winter. Nicht umsonst trage ich dicke Handschuhe, Unterhemd, Hemd, Pullover, eine gefütterte Kappe und eine WKI-Fliegerjacke.



Und ja, das ist Eis auf dem Berg da hinten.

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Barchettas wurden ja auch gebaut, damit ein sanfter Mittelmeerwind in den losen Haaren der Begleiterin spielt und bunte Seidenschals fröhlich flattern, nicht für herbstlichen Mummenschanz auf eisigen Alpenpässen.

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Also, meine Barchetta meint, dass das da oben die artgerechte Haltung ist. Gerade weil sie keine nennenswerte Heizung hat und das Hardtop und das Windschott im Keller vergammeln.

Und irgendwann tut Kälte auch nicht mehr weh.

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Hahaha, lose Haare! Sehr gelacht. Nach fünf Kilometern sind das unlose Dreadlocks.

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In der Hinsicht orientiert man sich besser an Grace Kelly in "Über den Dächern von Nizza".

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Ja so muss das sein

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Um ehrlich zu sein - ich war ganz froh, dass ich mit dem Teddybären allein dort oben war. Wenn "Sie" sich nicht beschwert hätte, hätte sich "ihre" Mutter beschwert. Man kann sowas nicht mit Kindern von Leuten machen, die einen kennen. Die sind für Argumente wie "Wir mussten rasen, um aus der Permafrostzone zu entkommen" nicht wirklich zugänglich. Und das "most comprehensive Grace Kelly/Romy Schneider Lookalike" in meiner Bekanntschaft zum Aufwühlen Rottacher Passanten hat leider genau so eine Mutter.

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mutti schimpft
werden die bekanntschaften von DA auch irgendwann einmal erwachsen?

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Frau Mama sagt Nein.
Erwachsen ist man bei uns erst, wenn aus der älteren Generation keiner mehr lebt. Ich gelte ja auch noch als der "junge Porcamadonna".

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@itha: Es hat entgegen allen Gerüchten doch Vorteile, wenn man als Frau ganz ohne illustre Verwandtschaft anonym in einer Großstadt lebt. Schade ist nur, wenn man dann kein Cabrio besitzt...

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Das most comprehensive Grace Kelly/Romy Schneider Lookalike lebt anonym in einer grossen Stadt und arbeitet in einer anonymen Firma und sieht ihre Mutter allenfalls am Wochenende und bringen tut das gar nichts.

Eine Barchetta, einen alten Alfa Spider oder einen aus der New Economy berühmten MG F gibt es heutzutage für schmale 3000 Euro aufwärts. 3000 Euro ist nicht mal der Inflations- und Währungsverlust von 30.000 Dollar imm Jahr!

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(Gerne berate ich auch beim Kauf, rate so gebührend ab, dass ich nachher sagen kann, dass ich abgeraten habe, und offeriere Testfahrten in schöner Umgebung)

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ooch, so ganz ohne cabrio braucht man dann halt auch nicht frieren. was don da auf dem bild anhat, trage ich übrigens schon, wenn ich anfang september fröstelnd in einem windstillen berliner biergarten sitze. ok, ausgenommen vom käppi vielleicht. aus der zeit in finnland hätte ich allerdings auch noch eine polarsichere ausrüstung im schrank... angoraunterwäsche... thermoisolierte pudelmütze mit lappenohren... skibrille... sieht zwar nicht aus wie grace kelly, aber könnte gehen.

mich erstaunt zuweilen hier, von frauen zu lesen, die im gebärfähigen alter noch zuhause bei muttern wohnen. und nach solchen schilderungen scheint mir, es könnte nicht nur als frau, sondern auch als mann durchaus von vorteil sein, ohne die fürsorgliche einmischung von mammen zu logieren.

(amelia: auch in berlin?)

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Den MG F
eines verstorbenen Freundes haben mir seine Eltern sehr günstig angeboten (ich kannte ja auch die Schadenshistorie). So günstig, dass ich ernsthaft drüber nachdachte. Nachdem ich bei der Probefahrt auch mal kurzfristig schneller als 140 fuhr, hatte sich das Thema aber.

Nun kann man zu Recht sagen, dass so ein Auto genau dafür nicht gemacht ist. Aber mit so einer schwammigen Lenkung wollte ich auch keinen Jaufenpass hochjuckeln.

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Das mit dem Abraten funktioniert so gut, dass ich etwa den Gegenwert zweier dreiwöchiger All-Inclurive-Urlaube auf einem karibischen Mallorcasurrogat in Blech und dessen Betrieb investiert und damit etwa genausoviele Kilometer zurückgelegt habe, wie o. g. Mall-Rep-Urlauber, aber garantiert ein Vielfaches an Sonnenstunden geniessen konnte, bis ein Motorschaden uns trennte. Und das war auch weniger katastrophal als ein vergleichbarer Schaden auf dem Weg in die ferne Sonne zu schlechtem Essen und billigem Alk.
Auf Dons Rat würde ich jederzeit wieder pfeifen!

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comprehensive grace kelly
convincing would be the word you're looking for -- if i interpret correctly. however, it seems to me the katherine hepburn variation could finally shape up as the most suitable for convertible trips.

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Nein, ich meinte explizit "umfassend" und nicht "überzeugend". Überzeugend wäre, wenn man mit dem Finger auf sie deuten könnte und sagen: Das ist sie. Diese Frau ist ein Buch, in dem man blättern kann und bei jeder Geste, jedem Augenaufschlag sagen kann: Genau so muss es sein.

(Und um allen Illusionen gleich den Raum zu nehmen: Nein. Weder noch und schon gar nichts für dieses Blog)

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verstehe ich jetzt gerade nicht, aber muss ich sicher auch nicht:) keinesfalls aber wollte ich mit meiner vorauseilenden korrekturbeflissenheit dem autor auf den schlips treten und wäre sehr bekümmert, wenn es so angekommen ist!

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Aber nein. Meine Neigung zur willkürlichen, neigungsbedingten Umgang mit Sprache ist ja nicht wirklich neu.

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und ist auch das, was man in blogs zuweilen vergeblich sucht. mehr neigungsbedingte sprache in blogs, das wäre fein!

zu dem anderen aspekt habe ich nur die bemerkung beizutragen, dass nur die liebe imstande ist, jede geste des anderen in ein "so-muss-es-sein" zu verwandeln. ein flüchtiges glück, ja vielleicht, doch sollte man diejenigen beneiden, denen es widerfährt. und am ende zählt doch nur die erinnerung, am kamin.

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Nein, keine Liebe. Absolut nicht, dazu wären schon die Grundbedingungen zu andersartig. Aber zum Autofahren reicht es.

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ja, solche freunde habe ich auch. schicksal der singles. was komisch ist, ist nur, dass einen, wenn man sich denn mal verliebt, diese absolut wichtigen dinge (wie wo wann was zusammenpasst) plötzlich überhaupt nicht mehr interessieren. wahrscheinlich ein fehler. aber ohne liebe geht das leben schließlich auch. sowieso nimmt man das alles viel zu wichtig! gute nacht.

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Würde ich jetzt etwas zur Liebesmüdigkeit alternder Singles schreiben, klänge das hässlicherr, als es gemeint ist.

(ich wünsche jedem Single, auch im Mittelalter, die gelegentliche Aufwallung diversester Hormone, evtl. sogar mit ner Extradosis Oxytocin, denn das macht das Leben interessanter - oft auch schöner)

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Ich bin kein Single.

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lieber herr dr. dean, an hormonen und deren gelegentlicher aufwallung mangelt es nicht. sex haben kann man ganz ohne liebe, er ist dann sogar meist besser. für die liebe aber sind hormone an sich vollkommen unbedeutend.

@don: mit dieser behauptung hast du jetzt wahrscheinlich ein gutes drittel deiner weiblichen leserschaft in die flucht geschlagen:) wenn ich mir die bemerkung erlauben darf: die erotischen beiträge (essen, landschaft, iris, susi, herr porcamadonna etc.) machen dieser mittelalterlichen leserin hier regelmäßig sehr viel mehr spaß als die aktuellen diskussionen zur finanzkrise!

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ich habe eine offene Partnerschaft

Ganz ehrlich: Es gibt einfach Bereiche, die nach meinen spiessigen Vorstellungen einfach privat sind. Sex gehört eindeutig dazu. Die Erfahrungen mit einigen Sexblogs oder mit dem, was MC Winkel so ablässt, bestärken mich nur in dieser Meinung. Über Sex zu schreiben ist ohnehin das Schwierigste von allem, also existiert das hier nicht. Ausserdem bin ich gerade in einem schwierigen Alter, in dem man nicht mehr so einfach mal mit jemandem just for fun ins Bett gehen kann. Jemand, der das nicht vor allzu langer Zeit gemacht hat, steht schon wieder von der zweiten Scheidung, nach gerade mal 15 Monaten. Also hat man sich in meinem Umkreis einfach dazu entschlossen, die ganze Geschichte auf einem "Wir sind alle erwachsen und wissen auch dass es ginge aber wozu gibt es München oder Wellnessurlaube"-Niveau zu fahren. :-)

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über sex schreiben ist tatsächlich schwierig. erotisch ist etwas ja auch nicht unbedingt deswegen, weil es was mit sex zu tun hätte, sondern weil es die empfindungen des lesers über umwegen in diese richtung führt.

kenne mcwinkel nicht bzw. nur vom namen. überhaupt lese ich nicht systematisch die bekannten oder größeren blogs, sondern nurmehr themenbezogen - und dann alles, was ich dazu finde. sex steht dabei so gut wie nie auf der liste.

ich kannte einmal einen berliner blogger, der parallel ein blog unterhielt, in dem er als frau über sexuelle erlebnisse berichtete. das ist, literarisch gesehen, in meinen augen gnadenlos gescheitert.

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Ja, den kannte ich auch, hihi. Ich glaube, dass auch im Schreiben relativ schnell klar wird, ob ein Blogger eine nette Sache im Bett wäre, oder nicht. Bei den meisten Sexbloggern habe ich den Eindruck, dass sie das, was sie beschreiben, auch nötig hätten. Es gab auch mal eine Autorin, die mit einem Sexblog ihr Swingerbuch vorbereiten wollte - uahahaaa. Brrrr. Der "die schreibt toll über Sex mit der will ich schlafen"-Effekt hat sich bei mir jedenfalls noch nicht eingestellt.

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Vielleicht noch etwas zu den Macken britischer und italienischer Roadster. Ja. Sie haben Macken. Ja. Man flucht. aber es wird nie langweilig, und man wird ihnen immer nachweinenl, selbst wenn sie einem mal in mörderischer Absicht die Leitplanke an den Kopf geworfen haben.

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