11 ungeschriebene Geschichten in Postkartenmotiven

Das Pulver



Der genau richtige Zeitpunkt der Croutons in der Suppe



Vom Einsetzen der Bienenwachskerzen



Jungfernfahrt



Vom Glück, im Dezember draussen frühstücken zu können



Wintersaison



Andere müssen in Paris bei einer Internetkonferenz frieren



Die Abendstunde der Chorherren



Die letzte Fahrt



Auf der Suche nach dem perfekten Rodel



Nur so.


Donnerstag, 11. Dezember 2008, 03:56, von donalphons | |comment

 
Passend: Zielgruppenspezifischer Sexspam
Manchmal frage ich mich ja, ob diejenigen, die mir eine Vergrösserung meines Primärgenitals und zügellose Frauen vor Webcams offerieren, das hier nicht mitlesen. Aus einer entsprechenden Offerte einer gewissen Jaqueline mit dem Betreff "Dick, hart, lang":

Oben im Gebirge, wo der Wind einzelne Flecke reingefegt und das hohe Heidekraut geschüttelt hatte, breitete der Schnee frische Decken aus, deren Falten über die steilen Abhänge hinaushingen und die Hochebene wellenförmig verhüllten.

Aber weiter unten im Thal brach der Wald durch und erhob sich mit Schnee in den Haaren – still und finster, die Felder des Thalbodens umkränzend, wo alles weiß in weiß verschwamm, mit Ausnahme der tückischen schwarzen Stellen im Flusse, die niemals zufrieren.

Alles, was flach und schräg war, erhielt einen Mantel und verlor sich ohne Form. Das ganze Pfarrhaus wurde ebenmäßig zugeschneit bis zu der kleinsten Leiste am Fensterrahmen – selbst oben am Knopf der Fahnenstange stapelten die Schneeflocken sich vorsichtig auf zu einem spitzen Hut.


Guter Versuch - aber kein Geschäft.

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erotische (Welt)Literatur???
ja, auch ich bin über diesen Text gestolpert! Normalerweise schnipseln die Spammer ja irgendwelche Nachrichten oder einfach nur Buchstaben ans Ende um die Filter zu verwirren...

Deshalb stellt sich hier die Frage: Ist der Spammer womöglich ein verhinderter/verkannter Heimatdichter, der durch spammen nur seine Miete für das kärgliche Dachbodenzimmer aufbringen muss?

Oder stammt der Text womöglich aus einem Stück Weltliteratur, dass die Spammer uns auf diesem Weg (sozusagen Bildungsauftrag) näher bringen wollen - kennt jemand der werten Leserschaft vielleicht Buch und Autor?

werde weiter forschen
hellas

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thanx - sehr nett
und der Spanner scheint wirklich belesen zu sein! Heute trudelte ein Stück von einem gewissen Herrn Adolf Schmitthenner ein - "Der Seehund"
(http://gutenberg.spiegel.de/id=12&xid=4312&kapitel=10&cHash=24ca7fd358chap010)
bei mir ein - irgendwie mag der wohl das Meer...

Und mit meinem "Heimatdichter" lieg ich ja garnicht so ganz da neben: sagt Wikipedia

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Wie, 11? Eine.
Nach Pulver steht Rainer M. der Sinn. Nein, nicht nach Pulver, das mit Rasierklinge oder Scheckkarte auf einem Spiegel zur Linie geformt und mit der Nase aufgesogen das Hirn fickt und vermeintlich die Sinne schärft, sondern nach Pulver, das vom Himmel fällt. Pulver, das unter den Stiefeln knirscht und unter den Schlittenkufen. Pulver, das bei entsprechender Kälte seine Kristallstruktur preisgibt und dessen Anblick jeden Hirnfick vergessen macht.

Als M. die Bienenwachskerzen in die auf den Trödelmärkten dieser Republik zusammengetragenen Kerzenständer einsetzt und die Croutons in die Tomatensuppe wirft, um schließlich den einen, den richtigen Zeitpunkt abzupassen, sie wieder herauszufischen und zu verspeisen, geht er im Geiste noch einmal die Jungfernfahrt durch, die er dieser Tage im Morgengrauen mit seinem Schlitten unternommen und dabei dieses schwerelose, gleichsam bedeutsame Gefühl erlebt hatte, nichts, aber auch gar nichts auf dieser Welt könne ihm etwas anhaben.

Erst das Frühstück unter freiem Himmel mit Blick auf den See hat ihn wieder zurückgeholt, in das Hier und das Jetzt und ihn an all diejenigen denken lassen, deren Blick verstellt ist, weil sie frieren, in Paris.
M. wird sie frieren lassen. Er schürt den Ofen, entzündet die Kerzen in den Lüstern und lässt den Anblick wirken, der ihm diese Wintersaison wird unvergesslich machen: eine antike Vitrine, links und rechts von Schlitten bewacht.

Die Abende gehören den Chorherren in der Kirche, den Sonnenuntergängen, den Gedanken an die Suche nach dem perfekten Rodel, nach der letzten Fahrt, nach all dem Adrenalin.

Nur so.

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So schnell geht das bei mir nicht. Nie.

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kongenial in bild und schrift. würdige begleiter durch einen grandiosen schneetag.

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Schneewoche. Das sind die Bildreste einer ganzen Woche, die ich nicht betexten wollte/konnte. Man hat ja auch noch was anderes zu tun. Leider.

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Schöne Kirche: wo steht die?

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Naja, die Baustellenabsperrung vor dem Altar stört ein wenig.

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Kann man ja wegstempeln.

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Paramentenkunde 0 Punkte, setzen. :-)

Das ist St. Wilten, ein aktives Chorherrenstift in Innsbruck am Anfang der Brennerpassstrasse. Es war ein Jahr wegen Renovierung nicht zugänglich, und ist es jetzt normalerweise auch mit einem Gitter vor dem Kirchenschiff abgesperrt. Aber als ich am Abend nochmal reinging, war das Tor wegen der Messevorbereitung offen.

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