I fucking told you V
Ihr erinnert Euch doch noch an den 10. Oktober 2008?
Am 7. Oktober habe ich geschrieben, dass wir ganz knapp vor dem Zusammenbruch des Bankensystems stehen. Und dass die Katastrophe sehr bald kommen wird, in Tagen oder Wochen. Und dass das Problem die englichen Banken sind, deren Zusammenbruch durch das Abziehen von Geld und anderer Folgen global heftigste Folgen haben dürfte:
Angesichts der läppischen Börsenwerte von ein paar Milliarden für eine grössere englische Bank bei einem zig-Fachen an Verbindlichkeiten darf man aber annehmen, dass es nicht allzu lang dauern wirs, bis die Banken an Liquiditätsmagel draufgehen. Eine Woche, würde ich sagen. Wenn es gut geht.
Am 10. Oktober bin ich dann in die Schweiz gefahren, deren Währung goldgedeckt ist, und habe dort meinen Notgroschen deponiert.
Irgendwie ist die Nachricht in Deutschland untergegangen, vielleicht will man sie auch nicht bringen, aber hier ist sie:
“He also reveals that the banking system was close to collapse before the first bailout was announced. We were very close on Friday, October 10. There were two or three hours when things felt very bad, nervous and fragile. Major depositors were trying to withdraw — and willing to pay penalties for early withdrawal — from a number of large banks.”
Sagt der britische Chef der Bankenaufsicht. Nicht nur ich habe mein Geld abgehoben. Da gab es einen massiven Bank Run der Grossanleger. Da habt Ihr Kleinen nochmal Glück gehabt. Und wenn ich as nächste mal sage, dass die Schweiz ein angenehmer Ort ist...
Die Schweiz ist übrigens ein angenehmer Ort.
Am 7. Oktober habe ich geschrieben, dass wir ganz knapp vor dem Zusammenbruch des Bankensystems stehen. Und dass die Katastrophe sehr bald kommen wird, in Tagen oder Wochen. Und dass das Problem die englichen Banken sind, deren Zusammenbruch durch das Abziehen von Geld und anderer Folgen global heftigste Folgen haben dürfte:
Angesichts der läppischen Börsenwerte von ein paar Milliarden für eine grössere englische Bank bei einem zig-Fachen an Verbindlichkeiten darf man aber annehmen, dass es nicht allzu lang dauern wirs, bis die Banken an Liquiditätsmagel draufgehen. Eine Woche, würde ich sagen. Wenn es gut geht.
Am 10. Oktober bin ich dann in die Schweiz gefahren, deren Währung goldgedeckt ist, und habe dort meinen Notgroschen deponiert.
Irgendwie ist die Nachricht in Deutschland untergegangen, vielleicht will man sie auch nicht bringen, aber hier ist sie:
“He also reveals that the banking system was close to collapse before the first bailout was announced. We were very close on Friday, October 10. There were two or three hours when things felt very bad, nervous and fragile. Major depositors were trying to withdraw — and willing to pay penalties for early withdrawal — from a number of large banks.”
Sagt der britische Chef der Bankenaufsicht. Nicht nur ich habe mein Geld abgehoben. Da gab es einen massiven Bank Run der Grossanleger. Da habt Ihr Kleinen nochmal Glück gehabt. Und wenn ich as nächste mal sage, dass die Schweiz ein angenehmer Ort ist...
Die Schweiz ist übrigens ein angenehmer Ort.
donalphons, 20:52h
Samstag, 31. Januar 2009, 20:52, von donalphons |
|comment
manuel_le,
Samstag, 31. Januar 2009, 20:57
"Die Schweiz ist übrigens ein angenehmer Ort."
Ist sie, fürwahr. Aber wie lange noch?
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29606/1.html
Ist sie, fürwahr. Aber wie lange noch?
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29606/1.html
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noergler,
Samstag, 31. Januar 2009, 21:15
Hab's grad gelesen. Da springt einem ja das nackte Grauen an!
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donalphons,
Samstag, 31. Januar 2009, 21:15
Der Artikel ist mehr als schwach: Die Carry Trades mit osteuropa haben nicht die Schweizer gemacht, sondern Idioten aus Bayern (Bayern LB) und Österreich. Wenn Osteuropa über den Jordan geht, zahlen diese Banken - und erst mal nicht die Schweizer.
Carry Trade bedeutet im Kern: Kredit in einem Niedrigzinsland wie der Schweiz oder Japan nehmen und mit diesem Geld einen Kredit im Hochzinsland geben - und die Differenz einstreichen. Dazu braucht man aber immer einen Puffer. Und der sitzt nun mal nicht in der Schweiz.
Die Schweizer zentralbank jedenfalls kämpft gerade gegen einen zu hohen Frankenkurs.
Carry Trade bedeutet im Kern: Kredit in einem Niedrigzinsland wie der Schweiz oder Japan nehmen und mit diesem Geld einen Kredit im Hochzinsland geben - und die Differenz einstreichen. Dazu braucht man aber immer einen Puffer. Und der sitzt nun mal nicht in der Schweiz.
Die Schweizer zentralbank jedenfalls kämpft gerade gegen einen zu hohen Frankenkurs.
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spritkopf2,
Samstag, 31. Januar 2009, 21:50
Na, in einem zumindest hat der Schmidt recht: daß nämlich die UBS zu groß ist, als daß sie noch vom Schweizer Staat allein gerettet werden kann, wenn was Schwerwiegendes passieren sollte.
Und daß die UBS nicht gerade ein Hort soliden Bankiertums ist, haben sie schon vor 10 Jahren bei der LTCM-Krise bewiesen. Da war sie diejenige Bank, die sich mit Abstand am dämlichsten angestellt hat.
Und daß die UBS nicht gerade ein Hort soliden Bankiertums ist, haben sie schon vor 10 Jahren bei der LTCM-Krise bewiesen. Da war sie diejenige Bank, die sich mit Abstand am dämlichsten angestellt hat.
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svenm,
Samstag, 31. Januar 2009, 21:25
Angenehm?
Nicht mal nackich machen darf man sich, wenn einem danach ist!
Da lob ich mir doch den Osten, dort sieht man das entspannter :-D
via
Da lob ich mir doch den Osten, dort sieht man das entspannter :-D
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donalphons,
Samstag, 31. Januar 2009, 21:40
Nun, gerade das nicht nackich machen ist in Gelddingen angenehm. Und das sage ich nicht wegen der Reichen: Würde mir Hartz IV drohen und ich noch Geld haben, ich wäre damit pronto in der Schweiz.
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latifundius,
Samstag, 31. Januar 2009, 22:05
Schweiz
Der Heise-Artikel ist wirklich unsauber - z.B. fehlt völlig, dass UBS und BoA jeweils ihr EK, bzw. ihren Leverage anders berechnen, die BoA nach der alten Methode und die UBS über die risk-weighted assets (bitte jetzt keine Diskussionen, was besser ist). Dann zu sagen, dass der allgemeine Leverage bei der UBS höher ist, ist zwar richtig, aber nicht besonders spannend.Und die Carry-Trades aus Osteuropa halte ich auch für relativ harmlos.
Mehr Sorgen machen mir da die ganz normalen Kreditbücher der UBS z.B. bei den Gewerbeimmobilien (wie auch bei den deutschen Banken) und das Portfolio der LBO-Loans.
Von daher bin ich bei der Schweiz und dem CHF nicht wirklich von der langfristigen Stabilität überzeugt. Andererseits - wohin sonst?
Mehr Sorgen machen mir da die ganz normalen Kreditbücher der UBS z.B. bei den Gewerbeimmobilien (wie auch bei den deutschen Banken) und das Portfolio der LBO-Loans.
Von daher bin ich bei der Schweiz und dem CHF nicht wirklich von der langfristigen Stabilität überzeugt. Andererseits - wohin sonst?
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avantgarde,
Samstag, 31. Januar 2009, 23:31
Nicht nur Hartz 4
viel Geld wird gar nicht vor der Steuer, sondern vor bösen zukünftigen Ex-Ehefrauen und gieriger Verwandtschaft in die Schweiz in Sicherheit gebracht.
Würden die Banken wirklich auf jeden Gewinn anonym 25% Quellensteuer an den Heimatstaat des Anlegers abführen, könnte man sich den Ärger mit Schwarzgeld schenken.
Quellensteuer plus wasserdichtes Bankgeheimnis in allen EU-Stsaaten, das nur bei kriminellen Handlungen unter strikter Kontrolle aufgehoben wird... und die Schweiz wäre pleite.
Würden die Banken wirklich auf jeden Gewinn anonym 25% Quellensteuer an den Heimatstaat des Anlegers abführen, könnte man sich den Ärger mit Schwarzgeld schenken.
Quellensteuer plus wasserdichtes Bankgeheimnis in allen EU-Stsaaten, das nur bei kriminellen Handlungen unter strikter Kontrolle aufgehoben wird... und die Schweiz wäre pleite.
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avantgarde,
Samstag, 31. Januar 2009, 23:26
Es hat nicht nur in England massive Abhebungen gegeben
sondern auch hier, was die Medien pflichtschuldigst verschwiegen haben. Stattdessen penetrante Lobhudelei, wie verantwortungsbewusst und gelassen die Deutschen doch seien.
Fakt ist: Ohne die (letzten Endes völlig nutzlose) "Staatsgarantie" Merkels (die nichts als ein uneinlösbares Versprechen war), wäre es in Deutschland zum massiven Bank Run gekommen.
Oh, man steht da nicht mehr Schlange, da spazieren nur die Finger über die Maus und mit ein paar Klicks ist das Geld woanders.
Und nun ratet mal wo.
Fakt ist: Ohne die (letzten Endes völlig nutzlose) "Staatsgarantie" Merkels (die nichts als ein uneinlösbares Versprechen war), wäre es in Deutschland zum massiven Bank Run gekommen.
Oh, man steht da nicht mehr Schlange, da spazieren nur die Finger über die Maus und mit ein paar Klicks ist das Geld woanders.
Und nun ratet mal wo.
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bengel,
Sonntag, 1. Februar 2009, 00:16
Zitat:
Oh, man steht da nicht mehr Schlange, da spazieren nur die Finger über die Maus und mit ein paar Klicks ist das Geld woanders.
War damals im Leipzig unterwegs. Die Schlangen vor den Banken waren z.T. schon beeindruckend und letzlich bin ich mir nicht sicher ob die nicht sehr bald, wieder sehr lang werden (nicht nur in Leipzig).
Oh, man steht da nicht mehr Schlange, da spazieren nur die Finger über die Maus und mit ein paar Klicks ist das Geld woanders.
War damals im Leipzig unterwegs. Die Schlangen vor den Banken waren z.T. schon beeindruckend und letzlich bin ich mir nicht sicher ob die nicht sehr bald, wieder sehr lang werden (nicht nur in Leipzig).
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monoma,
Sonntag, 1. Februar 2009, 01:19
yep
"Es hat nicht nur in England massive Abhebungen gegeben
sondern auch hier...",
http://autismuskritik.twoday.net/stories/notiz-klartext-im-oktober-war-tatsaechlich-ein-bank-run-im-gange/
"...was die Medien pflichtschuldigst verschwiegen haben."
oh, sie wurden dringend drum "gebeten":
"An jenem Mittwochabend luden die Bundeskanzlerin und ihr Finanzminister die Chefs der wichtigsten Zeitungen ins Kanzleramt, um ihnen eine Botschaft zu übermitteln. Die lautete: Wir wissen zwar nicht genau, was in zwei oder drei Wochen ist, aber würden doch sehr herzlich um Ihr Vertrauen bitten und vor allem darum, dass Sie keine schlechte Stimmung machen, denn dazu ist die Lage zu ernst."
http://www.zeit.de/2009/06/Ratlosigkeit?page=all
der 08.10, an dem dieses treffen stattgefunden haben soll, passt zeitlich perfekt.
und sie hat dieser bitte natürlich auch gern entsprochen, "unsere freie, unabhängige" presse.
sondern auch hier...",
http://autismuskritik.twoday.net/stories/notiz-klartext-im-oktober-war-tatsaechlich-ein-bank-run-im-gange/
"...was die Medien pflichtschuldigst verschwiegen haben."
oh, sie wurden dringend drum "gebeten":
"An jenem Mittwochabend luden die Bundeskanzlerin und ihr Finanzminister die Chefs der wichtigsten Zeitungen ins Kanzleramt, um ihnen eine Botschaft zu übermitteln. Die lautete: Wir wissen zwar nicht genau, was in zwei oder drei Wochen ist, aber würden doch sehr herzlich um Ihr Vertrauen bitten und vor allem darum, dass Sie keine schlechte Stimmung machen, denn dazu ist die Lage zu ernst."
http://www.zeit.de/2009/06/Ratlosigkeit?page=all
der 08.10, an dem dieses treffen stattgefunden haben soll, passt zeitlich perfekt.
und sie hat dieser bitte natürlich auch gern entsprochen, "unsere freie, unabhängige" presse.
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mark793,
Sonntag, 1. Februar 2009, 01:53
Hm,
glücklicherweise stand ich nicht vor der Entscheidung, in einer großen Zeitung dazu was schreiben oder abnicken zu müssen. Ich denke, es war richtig, die Abhebungen nicht groß zu thematisieren. Davon abgesehen hatte ich hier am Westpol auch tatsächlich nicht den Eindruck, als ginge da ein Run los. Bei Dresdner, Sparkasse, Commerzbank und Post war an den Automaten hier in der Gemeinde nicht mehr los als sonst an diesen kritischen Tagen.
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donalphons,
Sonntag, 1. Februar 2009, 02:55
Mit etwas Realismus - Zusammenbruch der russischen Wirtschaft, einer Arbeitslosenquote von 10% und faktischen Bankenzusammenbrüchen in den USA und nochmal 15% Wertverlust der Häuser in England plus einem Bankrott von Irland und Spanien - kann man sich ja ausrechnen, wie sehr das seit damals besser geworden ist. Das war noch lang nicht alles. Da kommt noch was, und es wird teuer für alle, die nicht irgendwas haben, was andere brauchen und wollen.
Wohnraum am Tegernsee, zum Beispiel.
Wohnraum am Tegernsee, zum Beispiel.
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donalphons,
Sonntag, 1. Februar 2009, 10:49
Was den 8.10. angeht - gerüchteweise hat man von diesem Treffen seit ein paar Wochen immer wieder was gehört, aber wenn es wirklich so gewesen sein sollte, war es ein Va-Banque-Spiel der Medien. Es hat den Bank Run ja trotzdem gegeben, aber die kleinen Sparer waren es nicht. Es waren die Grossen mit dem guten Überblick. Und dass der Interbankenhandel noch immer nicht läuft und man als Bank Reserven hortet, zeigt ja auch, dass diese Phase nicht vorbei ist. Möglicherweise ist einfach das Zeitfenster bis zum Crash noch etwas kleiner geworden, und wir sind seit Monaten nicht mehr ein paar Stunden davon entfernt, sondern faktisch schon drüber. In osteuropa, Irland, Österreich und England würde ich vermuten, dass es längst der Fall ist.
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exurbia,
Sonntag, 1. Februar 2009, 11:13
Nikkei und Dow stehen auf der 8000er-Kippe, da fällt es sich leicht. Der DAX sollte sich ein Beispiel nehmen und halbiert das Tief vom März 2003 testen. Warum bis zum Frühjahr warten, wenn es sich auch im Spätwinter erledigen lässt?
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donalphons,
Sonntag, 1. Februar 2009, 11:24
Ich würde mir a la Buiter wünschen, man verstaatlichte einfach den ganzen Bankenmist, streiche die Schulden untereinander, und fange dann neu an. Dann weiss jeder, woran er ist. USA fertig, UK fertig, Irland fertig, aber so ist das im Leben. Da kommt schon wieder was. Aber das kollektive Stöpseln im nebel bei Tempo 300 ist langsam kein Spass mehr. Reinen Tisch, neu anfangen.
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latifundius,
Sonntag, 1. Februar 2009, 11:34
Netting
Der Nachteil beim Netting (also Verrechnen der gegenseitigen Schulden) wäre aber, dass am Ende klar ist, wer verloren hat (z.B. US, UK, Ireland etc. ) und wer nicht. Und ich glaube nicht, dass diese Transparenz politisch gewollt ist. Mal ganz abgesehen, dass allein die Erfassung aller gegenseitigen Forderungen einige Monate dauern würde.
Ansonsten ist auch der Artikel sehr lesenswert:
http://www.zeit.de/2009/06/Ende-der-Globalisierung
Persönlich finde ich das zwar sehr schade, inhaltlich geht das wohl aber in die richtige Richtung.
Ansonsten ist auch der Artikel sehr lesenswert:
http://www.zeit.de/2009/06/Ende-der-Globalisierung
Persönlich finde ich das zwar sehr schade, inhaltlich geht das wohl aber in die richtige Richtung.
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bluecotton,
Sonntag, 1. Februar 2009, 17:34
Ist das machbar (Social Business im Sinne von Muhammad Yunus)? http://muhammadyunus.org/content/view/178/127/lang,en/
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donalphons,
Sonntag, 1. Februar 2009, 20:26
Immerhin wohnt man dann schon mal. Das ist eine ganze Menge, relativ gesehen.
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donalphons,
Sonntag, 1. Februar 2009, 22:38
da war ich fucking schon wieder in Deutschland.
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donalphons,
Montag, 2. Februar 2009, 22:11
Eher schlecht. Es gibt zwar noch zwei Berufsfischer, aber weil der See viel zu sauber, geradezu unnatürlich sauber ist, werden die Fische nicht besonders gross.
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