Tolle Beiträge

Bei Bloomberg gibt es ein feines Stück über das Krepieren eines Hedgefonds in den USA.

Und in der NY Times ist ein haarsträubendes Stück über das Versagen der Finanzaufsicht im Fall Madoff. Es überrascht nicht, dass bislang so wenig Leute eingebuchtet wurden - die Aufsicht war demzufolge einfach blind, taub, dumm und gar nicht an ihrer eigentlichen Aufgabe interessiert.

Samstag, 31. Oktober 2009, 20:17, von donalphons | |comment

 
Es lohnt sich auch, das offizielle Dokument zu lesen:

http://www.sec.gov/news/studies/2009/oig-509.pdf

Hatte bislang nur Zeit für die "Executive Summary", doch dieser Teil ist haarsträubend genug. Es scheint unvorstellbar, wie häufig die SEC offenbar kurz vor der Aufdeckung des Skandals stand - und es dann doch immer wieder "schaffte", ausgerechnet die entscheidenden Fragen nicht zu stellen bzw. die entscheidenden Fakten nicht zu prüfen.

... link  

 
Nun, es ist ein feines Papier für Halloween. Vor allem aber die Vorstellung, was bis heute da draussen unentdeckt blieb.

... link  

 
Stadtsparkasse Duesseldorf
In der juengstenFTD ist auch huebscher Artikel ueber die Franjo Poth und die Stadtsparkassen Duesseldorf.
Kontrollversager sind aber auch die Wirtschaftswissenschaftler.
Von Wirtschaftstheorie verstehe ich nichts, aber ich weiss, dass solche Dinge nicht so oft passieren konnten, wenn diese Zunft ihren Job ordentlich machen wuerde.
Letztlich sind diese Profs. Drs. nicht besser als Journalisten, eher im Gegenteil. Mit ihren unkuendbaren Lebensstellungen und Amtsautoritaeten, ihren Mitarbeitern und Drittmitteln haetten sie doch viel bessere Moeglichkeiten, die Sicherheitsdefizite aufzuspueren.

... link  


... comment
 
Don, als echter Fan von Bernake dürfte Dir doch dieser
Artikel hier ganz gut gefallen (Verzeih bitte dass er auf CNBC steht ). So a la ...Mugabe is Bernanke's Mentor :-) Da hat der Onkel Faber nicht ganz unrecht. Und einen US Treasury Bond kaufen um´s Papier als abschreckendes Beispiel für den Nachwuchs an die Wand zu hängen...smile

http://www.cnbc.com/id/33549682/site/14081545

... link  


... comment
 
Harmlose Erklärungen?
Gibt es für das Versagen der SEC nur harmlose Erklärungen wie Inkompetenz, Arbeitsüberlastungen und politischen Druck?
Müsste man nicht - einfach mit gesundem Menschenverstand - Böseres vermuten?

... link  

 
Böseres, d.h. Sie meinen absichtsvolles Handeln?

Auffaellig ist ja schon, dass das so lange gut ging, auffaellig mit Blick auf die SEC, auffaellig aber auch mit Blick auf die Banken, die zu Madoffs Kunden zaehlten, oder mit Blick auf die ach so forschen Investigationsjournalisten von Woodward, Hersh und wie sie alle heissen, kein Whistle Blower, kein "Nestbeschmutzer".

Im Grunde steht in den Aksia-Berichten alles, was ein Einschreiten gerechtfertigt haette: Ergebnisse, die ueber faktische Trades nicht nachvollziehbar sind, alle Schluesselpositionen mit Verwandten besetzt, eine dreikoepfige Rechnungspruefungsfirma, darunter ein 78-jaehriger Pensionist und eine Sekretaerin, ein technisches Equipment, das als geheime Kommandosache gehandhabt wird, keine Depotbestaende (damit erklaert, man wuerde zum Quartalsende immer glattstellen!) ...

Aber auch diese Berichte, die ja fuer potentielle und tatsaechliche Madoff-Kunden erstellt wurden: ohne Resonanz.

Ich selber meine, dass man bei der Wuerdigung des Debakels ein staerkes Augenmerk aus das politische Umfeld staerker haben sollte: einen Volltrottel als Praesidenten und einen FED-Chef, der erst nach seiner Pensionierung allmaehlich mitzubekommen scheint, dass der alte Adam doch fuer manche Ueberraschung gut ist, wenn man ihm freie Bahn laesst.

... link  

 
... so jetzt habe ich auch den langen Artikel ueber Phil Duff gelesen.

Wenn ich es recht verstanden habe, ist der Fonds ja gescheitert, weil die Investoren ausblieben (habe eigens im Lexikon nachgeschaut: to lure bedeutet koedern, to lure investors, das war das Problem).

Ob und inwieweit dies vorauszuplanen ist, vermag ich leider nicht zu beurteilen. Wenn dies in der Tat schwierig ist, frage ich mich, was er ueberhaupt falsch gemacht hat.

Dass er Personal rekrutieren musste, scheint mir eher naheliegend, als abwegig zu sein.

Dass er fuer eine angenehme Arbeitsumgebung sorgte (habe mir auf Bloomberg auch das Video angeschaut), ist doch selbstverstaendlich, und warum nicht in Greenwhich, wo auch viele andere Hedge Fonds ihre Quartiere haben.

Dass es in einem Gebaeude, in dem auch mal gefeiert und wohl auch manche Nachtschicht eingelegt werden sollte, eine ordentliche Kueche und Duschen (!) gab, scheint mir nicht minder selbstverstaendlich. Und ein Schreibtisch fuer 39.000 $ - na ja, man haette ihm diesen goennen koennen, wenn er die 35 Mrd. $ in der Tat eingetrieben haette.

Und die Geschaeftsidee, soweit man dazu auf der Grundlage des Artikels ueberhaupt etwas sagen kann: risikoarm; in der ersten Haelfte des vorigen Jahres stand der Dow bei 12.000 Punkten, nicht nur im Nachhinein eine gute Ausgangsbasis fuer diverse Leerverkaeufe besagter 1a-Aktien, mit denen ja vornehmlich oder aussschliesslich gearbeitet werden sollte.

Boris Spasski, glaube ich, war es, der nach einem Match gegen Bobby Fischer meinte, er habe alles richtig gemacht und trotzdem verloren.

G. Schoenbauer

... link  


... comment