Reiseliteratur

Es gibt da ein Buch mit dem Titel "Die Reisen des John Mandeville". Im Mittelalter galt es als beliebte Reiselektüre, und für jene, die ins Heilige Land reisten, erschien es als unentbehrlicher Führer. Das war fein für diejenigen, die mit seiner Herstellunge - heute würde man sagen, Raubkopie - gutes Geld verdienten. Weniger fein war es für die Käufer, die im nahen Osten feststellen mussten, dass viele der darin beschriebenen Wunder gar nicht existierten. Trotzdem wurde das Buch nicht ergänzt oder korrigiert, weil die Reisenden natürlich lieber von Alchemisten und Sterndeutern auf den Bergen berichteten, als von den üblichen Dieben, Feilschern und dem schlechten Essen unterwegs.

Damals war aber auch Europa noch eher die Dritte Welt. Inzwischen hatr sich das umgekehrt, und insofern ist es nur verständlich, wenn heutige Erfahrungsberichte aus Nordafrika sauber geschrieben und erklärend sind. Es gibt zu viel islamophoben und hassenden Müll im Internet,als dass man denen die Sache überlassen dürfte.

Mittwoch, 9. Februar 2011, 22:35, von donalphons | |comment

 
Angesichts einiger Kommentare heute habe ich Ihre Gelassenheit und die Ihrer Kollegen ein mal mehr bewundert.

Eine schauerliche Prozentzahl nach der anderen rausblasen, aber kein Wort davon, wie hoch in diesen Ländern die Analphabetenquote immer noch ist. Dann das völlige Ausblenden (i.Zw.: die Unkenntnis) der - nicht ganz unwichtigen - Geschichte dieser Länder im 20. Jahrhundert... usw. usf.

Wie doch diese ganzen aufgeklärten Geister des christlich-jüdischen Abendlandes die Weisheit mit größtmöglichen Silberlöffeln gefressen haben - schon beeindruckend.

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Nun, niemand hat gesagt, dass die Aufklärung eine einfache Sache ist.

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Gibt es denn einen....
.....empfehlenswerten und _etwas_ gegenwärtigeren "Reiseführer" für Syrien und Libanon?

Nur so eine Frage in die Runde...

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Unter Backpackern der Lonely Planet. Manchmal ist auch der Routard gut, aber halt auf Französisch - wohl eher für den Libanon. Beide wenig hübsche bunte Bilder, aber knappe, präzise Texte und verläßliche Infos zur Infrastruktur.

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Französisch....
...ist kein Problem :o)
Danke für die Empfehlung!

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Mandeville
Vielen Dank für die Erwähnung. Ich kramte in der letzten Woche danach in meinem Gedächtnis und mir fiel es einfach nicht ein. Nur die fantastischen Bilder darin waren mir noch präsent.
Jede Epoche produziert eben ein Bild vom Fremden und von der Ferne.
Es ist nicht so originell, aber ich beginne mich zu fragen, auf welche historischen Bilder vom "Orient" die heutige allgemeine Paranoia zurückgreift.

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