Klattens rote Latten

sind wie immer lang und dick: Ex-Börsenstar EM.TV schreibt auch im letzten Quartal wieder Millionenverluste. Zinslasten und Steuern sollen ein 2,5 Millionen tiefes Loch gerissen haben. Dann wissen die Financiers der letzten Wandelanleihe ja, wo ihr Geld hingeht - an halbstaatliche Banken und öffentliche Kassen. So viel Engagement für das Gemeinwohl sieht man doch gerne, fast so gerne wie das eigentlich konsequente Ende von EM.TV - es ist einfach ein Graus, seit Jahren immer das gleiche Spiel, grosse Ankündigungen von Gewinn und am Ende doch wieder nur rote Zahlen.

Dienstag, 23. November 2004, 02:09, von donalphons | |comment

 
Ist doch gar nicht so wild
EM.TV schreibt zwar im dritten Quartal Verluste, will aber im Gesamtjahr ein operatives Ergebnis von 200 Mio erreichen. Darin enthalten ist die Restrukturierung einer Wandelanleihe, die für ein Plus von 133,3 Mio sorgt (und auf die du dich wohl beziehst). Ohne Gewinne aus Umbauten erwartet EM.TV ein Ergebnis 2004 zwischen 40 und 50 Mio. Für die Schuldenlast ist übrigens das Jahresergebnis entscheidend, nicht das Quartalsergebnis. Und 2,5 Mio. Verlust sind ja nicht wirklich viel.

Quelle ist die adhoc-Mitteilung des Unternehmens.

Gruss aus dem Wirtschaftslabor.

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Waren es nicht die Haffas, die sich vor dem Gericht damit verteidigten, dass Ad Hocs nur journalistische Texte wren? Und wie oft hat bislang eine EM.TV-Ad hoc oder Prognose gestimmt?

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weiß nicht, aber seit prospekthaftung und veröffentlichungspflicht könnte fehlerhaftigkeit unangenehme konsequenzen haben.

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Augsburg
Nein, das waren Harlos und Häfele vor dem Landgericht Augsburg. Aber der eine Haffa ist jetzt im richtig noblen Business: Er verkauft Hochseesegelyachten von 30 m Länge an aufwärts. Die Latte wird halt immer länger.

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Irgendetwas mit Ha- war es, richtig. Naja, so gross war der Unterschied zwischen dem Wahrheitsgehalt einer EM.TV und einer Metabox Ad Hoc auch nicht.

@ laborant: Könnte hat einen anderen Sinngehalt als kann und noch mal einen anderen als wird.

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@laborant
ja, aber nur wenn über veröffentlichungspflichtige tatsachen (!) getäuscht wird oder eben solche grob fahrlässig falsch verbreitet werden. eine prognose hat dagegen ja immer etwas ungewisses, da zukünftiges an sich - womit sich auch der ordentlich wirtschaftende kaufmann wohl stets herausreden kann. ...tja, leider leider war das viertel quartal dann doch nicht so toll, aber schön, dass wir darüber mal im rahmen einer prognose gesprochen haben...

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Wobei das 4. Quartal traditionell dasjenige ist, in dem laut Prognose der Break Even erreicht wird.

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yep. abweichungen nur bei neugegründeten startups, die innerhalb von 12 monaten die weltherrschaft, sorry weltmarktführerschaft, erreichen wollen und das wirtschaftsjahr noch nicht dem kalenderjahr entspricht. alles schon dagewesen.

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@girl
Du sprichst ein großes Wort gelassen aus, genauso war es.

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