Disclosure
Wer denkt, dass hier alles nur Tegernsee ist und ich gar nichts anderes kann als Wiesen und Berge und Seen und Norditalien - der hat gar nicht so unrecht.
In mir ist so eine gewisse, na, sagen wir mal, faule Zufriedenheit. Zu viele Eindrücke in kurzer Zeit schrecken mich eher ab, ich stelle auch bei scheinbar Vertrautem oft fest, dass ich etwas übersehen habe, und denke mir dann, dass es auch reicht, ein paar Dinge wirklich gut zu kennen, anstatt mal schnell irgendwohin zu fliegen und dann irgendwas zu beschreiben. Man sollte das, was man tut, wirklich voll erleben, und nicht nur so schnell mal vorbeigewuschen: Road to Rome von Mailand aus in drei Tagen. Die schönsten bayerischen Königsschlösser am Wochenende. Grauslig. Bustouristenbildung. Ich schreibe keine Postkarten, sondern lieber lange Geschichten in mein Blog. Ich möchte etwas erzählen, von dem ich etwas verstehe. Ich schaue mir durchaus Dinge an, von denen ich noch keine Ahnung habe, aber darüber schreibe ich selten. Ich wäre gern ein aufmerksamer Beobachter, und das ist um so leichter, desto besser ich mich auskenne. Vielleicht ist es auch keine Gewissenhaftigkeit, sondern nur Faulheit in guter Verkleidung.
Trotzdem: Wenn ich es dann doch mal versuche, sieht es so aus:
London: Erst Flug ausgefallen wegen Eis, dann Kiefer ausgefallen wegen Eiter.
Köln: Zwei Kongresse. Beide abgesagt, einmal konnten sie keine Autokosten übernehmen, einmal gab es nach Verschiebung ein Terminproblem bei mir.
Berlin: Drei Anläufe im letzten Jahr. Das Auto wurde nicht fertig, der Termin hat sich beim anderen zerschlagen, ich bin vom Rad gefallen.
Hamburg: Ich war schon unterwegs zum Flughafen, als die Frau des Bekannten eine Frühgeburt bekam.
Dazu etliche nie realisierte Geschichten im Osten des Landes.
Polen, das hat geklappt. Wirklich! Und DDR auch einmal. Ich war im Vogtland.
Auf dem Weg nach Frankfurt hatte ich einen Zahnriemenriss.
Immer, immer, immer klappt das hier:
Und ich dachte eigentlich, ich würde im Herbst einmal nach Nordhessen kommen. Das wäre mal was gewesen, deutsche Mittelgebirge. Da war ich seit über 20 Jahren nicht mehr, damals aber mit einer Exkursion - das Wissen ist noch da.
Das fällt jetzt aber auch aus. Obwohl ich mich bemühte. Was ich sonst eher nicht mache, wenn es nach Norden gehen soll. Aber dieses Mal war es anders, und - wieder nichts.
Die Leserschaft wird also weiterhin mit dem Süden des Landes vorlieb nehmen müssen. Ich finde das nicht so schlimm, ich weiss auch Gutes mit meiner Zeit an anderen Orten anzufangen, aber es wäre nett, wenn die Leserschaft mein stetes Bemühen, in den Norden zu kommen, vergebend berüccksichtigen möchte. Es liegt nicht immer an mir und an den Torten dort.
In mir ist so eine gewisse, na, sagen wir mal, faule Zufriedenheit. Zu viele Eindrücke in kurzer Zeit schrecken mich eher ab, ich stelle auch bei scheinbar Vertrautem oft fest, dass ich etwas übersehen habe, und denke mir dann, dass es auch reicht, ein paar Dinge wirklich gut zu kennen, anstatt mal schnell irgendwohin zu fliegen und dann irgendwas zu beschreiben. Man sollte das, was man tut, wirklich voll erleben, und nicht nur so schnell mal vorbeigewuschen: Road to Rome von Mailand aus in drei Tagen. Die schönsten bayerischen Königsschlösser am Wochenende. Grauslig. Bustouristenbildung. Ich schreibe keine Postkarten, sondern lieber lange Geschichten in mein Blog. Ich möchte etwas erzählen, von dem ich etwas verstehe. Ich schaue mir durchaus Dinge an, von denen ich noch keine Ahnung habe, aber darüber schreibe ich selten. Ich wäre gern ein aufmerksamer Beobachter, und das ist um so leichter, desto besser ich mich auskenne. Vielleicht ist es auch keine Gewissenhaftigkeit, sondern nur Faulheit in guter Verkleidung.
Trotzdem: Wenn ich es dann doch mal versuche, sieht es so aus:
London: Erst Flug ausgefallen wegen Eis, dann Kiefer ausgefallen wegen Eiter.
Köln: Zwei Kongresse. Beide abgesagt, einmal konnten sie keine Autokosten übernehmen, einmal gab es nach Verschiebung ein Terminproblem bei mir.
Berlin: Drei Anläufe im letzten Jahr. Das Auto wurde nicht fertig, der Termin hat sich beim anderen zerschlagen, ich bin vom Rad gefallen.
Hamburg: Ich war schon unterwegs zum Flughafen, als die Frau des Bekannten eine Frühgeburt bekam.
Dazu etliche nie realisierte Geschichten im Osten des Landes.
Polen, das hat geklappt. Wirklich! Und DDR auch einmal. Ich war im Vogtland.
Auf dem Weg nach Frankfurt hatte ich einen Zahnriemenriss.
Immer, immer, immer klappt das hier:
Und ich dachte eigentlich, ich würde im Herbst einmal nach Nordhessen kommen. Das wäre mal was gewesen, deutsche Mittelgebirge. Da war ich seit über 20 Jahren nicht mehr, damals aber mit einer Exkursion - das Wissen ist noch da.
Das fällt jetzt aber auch aus. Obwohl ich mich bemühte. Was ich sonst eher nicht mache, wenn es nach Norden gehen soll. Aber dieses Mal war es anders, und - wieder nichts.
Die Leserschaft wird also weiterhin mit dem Süden des Landes vorlieb nehmen müssen. Ich finde das nicht so schlimm, ich weiss auch Gutes mit meiner Zeit an anderen Orten anzufangen, aber es wäre nett, wenn die Leserschaft mein stetes Bemühen, in den Norden zu kommen, vergebend berüccksichtigen möchte. Es liegt nicht immer an mir und an den Torten dort.
donalphons, 18:17h
Freitag, 19. August 2011, 18:17, von donalphons |
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chiton,
Freitag, 19. August 2011, 18:45
Ich finde den Süden und seine Geschichten angenehm zufriedenstellend. Die Bilder sprechen in diesem Sinne für sich.
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donalphons,
Freitag, 19. August 2011, 19:31
Das freut michz sehr, denn es wird in absehbarer Zeit beim Süden bleiben.
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chiton,
Sonntag, 21. August 2011, 20:19
Es könnte aus meiner "oberflächlichen" Sicht schlimmeres geben.
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arboretum,
Freitag, 19. August 2011, 18:48
Um die Ostgeschichten und Nordhessen tut es mir schon leid. Die hätte ich gerne gelesen.
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donalphons,
Freitag, 19. August 2011, 19:32
Nun, andere werden nach Nordhessen fahren und von dort berichten. Scheint ja eine beliebte Ecke zu sein, um die man sich mit vielen Mitteln reisst.
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kodix,
Freitag, 19. August 2011, 18:52
Wenn du mit Nordhessen z.B. den Edersee meinst, hast du nichts verpasst. Ich war vor Kurzem mit meinem Sohn dort campen. Das war eine traurige Veranstaltung. Ein See, der kein Wasser hat, mieses Wetter aber dafür nachts schlaue kleine Waschbären, die sich unsere Knabber-Vorräte geschnappt haben (inkl. Öffnen der Kühlbox!)
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arboretum,
Freitag, 19. August 2011, 19:04
Aus dem See wurde kürzlich Wasser gelassen, da war irgendwo eine Veranstaltung, für die Wasser im Fluss gebraucht wurde. Zwei Städte hatten dagegen geklagt, die wollten, dass das Wasser im Edersee bleibt, aber sie unterlagen vor Gericht. So hörte ich es zumindest in den Radionachrichten.
Und das Waschbären nicht nur Meister darin sind, Mülltonnen auszuräumen, dürfte doch inzwischen eigentlich bekannt sein.
Und das Waschbären nicht nur Meister darin sind, Mülltonnen auszuräumen, dürfte doch inzwischen eigentlich bekannt sein.
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donalphons,
Freitag, 19. August 2011, 19:33
Naja, Gardasee ist auch nicht schlecht, und ich wollte auch nochmal zu den tiroler Seen.
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diamantspeerspitze,
Freitag, 19. August 2011, 19:24
Ihr Blog, Ihre Geschichten. Ich als Blog-Leser habe nur das Recht woanders hinzuklicken, wochenlang gar nicht vorbei zuschauen oder die URL aus den Booksmarks zu löschen, wenn mir gar nicht gefällt, was hier geschrieben wird.
Von daher ist es jetzt nicht unbedingt notwendig sich für den Inhalt des eigenen Blogs zu rechtfertigen :)
Von daher ist es jetzt nicht unbedingt notwendig sich für den Inhalt des eigenen Blogs zu rechtfertigen :)
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donalphons,
Freitag, 19. August 2011, 19:34
Nun, ich denke, ich bin den Lesern als Dank für die Aufmerksamkeit hin und wieder eine Erklärung schuldig.
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betablogg,
Freitag, 19. August 2011, 19:30
Fliehe, mein Freund, in deine Einsamkeit! Ich sehe dich betäubt vom Lärme der großen Männer und zerstochen von den Stacheln der kleinen.
Würdig wissen Wald und Fels mit dir zu schweigen. Gleiche wieder dem Baume, den du liebst, dem breitästigen: still und aufhorchend hängt er über dem Meere.
...
Fliehe, mein Freund, in deine Einsamkeit und dorthin, wo eine rauhe, starke Luft weht. Nicht ist es dein Los, Fliegenwedel zu sein. –
Also sprach Zarathustra.
Würdig wissen Wald und Fels mit dir zu schweigen. Gleiche wieder dem Baume, den du liebst, dem breitästigen: still und aufhorchend hängt er über dem Meere.
...
Fliehe, mein Freund, in deine Einsamkeit und dorthin, wo eine rauhe, starke Luft weht. Nicht ist es dein Los, Fliegenwedel zu sein. –
Also sprach Zarathustra.
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jeeves,
Freitag, 19. August 2011, 19:33
Ich bin mit dem Gebotenen recht sehr zufrieden, und dies als Nichtbayer sondern Berliner, als Nichtrennradler & Nichtautofahrer sondern Flaneur, ...sowie als nix Besitzender.
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donalphons,
Freitag, 19. August 2011, 19:34
Das kann sich alles noch ändern, und dann wird es laaaaangweilig.
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staff aureus,
Freitag, 19. August 2011, 20:34
Wohin sind die Kühe entschwunden, und die Torte ?
In die Hie- und Kripp-Löcher, die nordhessischen ?
In die Hie- und Kripp-Löcher, die nordhessischen ?
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staff aureus,
Freitag, 19. August 2011, 21:03
Und zum Stichwort DDR ein Zitat aus meinem Bücherschrank, das Buch heisst: "Die DDR von innen gesehen", Werner Brüssau, Podzun-Pallas Verlag Friedberg/H., 1988, mit dem Geleitwort des Ministerpräsidenten Dr.h.c. Franz Josef Strauß:
"Die DDR im Jahre 1988- das ist die Momentaufnahme einer Gesellschaft, die nach außen festgefügt erscheint, aufgeteilt in die drei ungleichen Gruppen der Staatstragenden, der Unpolitischen und der Regimegegner. Trotz des wohl nicht mehr umkehrbaren Reformprozeßes in der Sowjetunion besteht die DDR-Führung auf ihrem eigenen Weg. Die besondere Lage der DDR an der Grenze zu dem westlichen Verteidigungsbündnis mag dafür ein Grund sein.
Aber auch die schwierige psychologische Situation der DDR-Regierung, das dauernde, manchmal fast hysterische Sicherheitsdenken der SED und die nur gelegentlich laute, meistens aber gleichgültige Ablehnung des Herrschaftsapparates durch die unpolitische Mehrheit lassen eine rasche Veränderung nicht erwarten. ..."
Ja mei, so san´s hoid, die Baiern. Ois blaibts wias waar.
Rokoko forever ! (und DANKE ! an die Bürger aus Leipzig&Co. Das habt Ihr gut gemacht, 1989).
"Die DDR im Jahre 1988- das ist die Momentaufnahme einer Gesellschaft, die nach außen festgefügt erscheint, aufgeteilt in die drei ungleichen Gruppen der Staatstragenden, der Unpolitischen und der Regimegegner. Trotz des wohl nicht mehr umkehrbaren Reformprozeßes in der Sowjetunion besteht die DDR-Führung auf ihrem eigenen Weg. Die besondere Lage der DDR an der Grenze zu dem westlichen Verteidigungsbündnis mag dafür ein Grund sein.
Aber auch die schwierige psychologische Situation der DDR-Regierung, das dauernde, manchmal fast hysterische Sicherheitsdenken der SED und die nur gelegentlich laute, meistens aber gleichgültige Ablehnung des Herrschaftsapparates durch die unpolitische Mehrheit lassen eine rasche Veränderung nicht erwarten. ..."
Ja mei, so san´s hoid, die Baiern. Ois blaibts wias waar.
Rokoko forever ! (und DANKE ! an die Bürger aus Leipzig&Co. Das habt Ihr gut gemacht, 1989).
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donalphons,
Freitag, 19. August 2011, 21:06
Ich habe noch ein Buch mit dem Titel "So sehe ick die Sache", Protokolle aus der DDR, das fand ich ganz interessant, weil weder hir noch drüben linientreu.
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jordanus,
Freitag, 19. August 2011, 22:39
Jordanus
Dass es in die DDR und nach Polen geklappt hat, macht trotz allem Hoffnung, dass es auch wieder klappt. Es muss einem Bayern doch gefallen, durch das versunkene Preußen zu flanieren und hier und da auch was Gutes zu finden. Ich mache auch gerne Vorschläge, natürlich nur aus familiären Egoismus. Ich möchte, dass mal jemand geistreich über die Wohngegend meiner Väter schreibt.
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staff aureus,
Samstag, 20. August 2011, 01:55
Reise in die DDR, so ein Unsinn ! Sie und Er benutzen ja auch nicht den Prontuario, erzählen herablassend aus Alto Adige.
Wenn ein Blog kontrovers sein soll: wie wär´s mit einem Spontaninterview mit dem Schalk vom Tegernsee, oder dem heiminsreichgeholten Alt-Holländer in der Donausumpfstadt ?
Wenn ein Blog kontrovers sein soll: wie wär´s mit einem Spontaninterview mit dem Schalk vom Tegernsee, oder dem heiminsreichgeholten Alt-Holländer in der Donausumpfstadt ?
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staff aureus,
Samstag, 20. August 2011, 02:09
Aber so sind sie eben, die Herren Oberbayern. Neulich im Wirtshaus, Eggstädt, der Herr Bauunternehmer a.D. spricht vom Urlaub in Jugoslawien, jetzt in 2011. Nix Balkankrieg, neue Grenzen, neue Länder. Wenn er über Bayern sprach, sagte er Bayern, und includierte Salzburg. Wenn er über Würzburg oder Aschaffenburg sprach, sprach er über Franken. Niederbayern, Coburg, Oberpfalz: nicht der Rede wert.
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ovali,
Freitag, 19. August 2011, 23:16
In drei Tagen nach Rom und wieder zurück mag ich sehr, natürlich nur in Mai.
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donalphons,
Freitag, 19. August 2011, 23:23
Für 4 Tage im Mai hätte ich hausgemachte Seelenzertifikate im Angebot.
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ovali,
Freitag, 19. August 2011, 23:50
Da kann man mal im Oktober oder November darüber verhandeln.
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aorta,
Samstag, 20. August 2011, 14:35
Ob Norden oder Süden, ich nehme, was kommt. Wobei ich mich über Kuh-Content besonders freue, denn hier im Südwesten sehe ich immer nur Schafe herumlungern. In meiner Kindheit fuhren meine Eltern stets nach Niederbayern in Urlaub, schon damals war "Kühe tätscheln" eine meiner Lieblingsaktivitäten. Allerdings habe ich erst Jahrzehnte später kapiert, dass der Ausdruck "kloane Schupfabrunzn" keineswegs so schmeichelhaft gemeint ist, wie ich das als Kind so dachte.
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