: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 25. August 2011

24+3

Erinnert sich noch jemand an die 24+3 Filme, die es früher von Agfa für Analogkameras gab? Die kaufte ich, weil ich mir dachte, ein klein wenig Polster ist sicher. Bei meiner grossen Frankreichreise über 20 Tage zu den Kelten hatte ich damals unglaubliche 12 Diafilme mit 36 Aufnahmen dabei, und zusätzlich drei mit 24+3 auf Papier. Das war sagenhaft viel, und im Burgund hatte ich noch drei Filme übrig. Dann kamen wir zur Kathedrale von Autun, und danach - danach war ich glücklich über das +3. Ich bin gerade mal so durchgekommen. Heute lege ich eine Karte ein, und da steht: 1064 Aufnahmen. Wie lange das reichen würde, wäre ich nochmal auf der alten Reiseroute? Eine Woche? Wie auch immer, hier ist ein 24+3 von Gmund über den Achensee nach Tufles (Katze) und den Brenner nach Sterzing und dann hoch auf das Penser Joch, eine kleine Bergtour zum übernächsten Gipfel im Wettlauf mit dem Sonnenuntergang, und dann wieder zurück.

























































So ist das, in den Bergen. Danach kann alles andere wieder kommen, und wenn es nicht gut ist, schliesst man die Augen und denkt zurück, an 24+3 und mehr Bilder, die Luft und den kalten Südsturm auf 2300 Meter.

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In Rottach möchte ich nur tot sein

Und natürlich zum Strudelverschicken. Will man nämlich garantieren, dass frischer Strudel aus Südtirol sicher am nächsten Tag im Frankfurter Malariasumpf und anderen Dürreregionen dieser Erde ankommt, muss man dorthin zur Post. Man stellt sich das so schön vor, da spaziert einer mit einem Packerl durch Gmund und weiter an den See, wenn es aufgegeben ist, aber es stimmt nicht. Es muss Rottach sein. Dieser Einer fährt dann mit dem Auto erst an den Kühen und den grünen Wiesen vorbei.



Das sieht dann immer etwas kitschig und unnatürlich aus, wenn die Sonne so scheint wie heute, besonders das Grün brennt sich fies durch jede Filtereinstellung. Und dann kommt ein Flecken mit Villen nach dem anderen, dauernd laufen Badende über die Strasse, und so fährt man Kurve um Kurve, St. Quirin, Tegernsee, Leeberg, es grüsst die Sassabar vom Berg, Paraplü, Überfahrt, und zum Glück bleibt es bis Rottach erträglich, man fährt ja offen, und singt leise Easy Listening, bababababa, bababababa, ba ba ba babababa... im Wasser schaukeln vergessene Boote, es kräuseln sich morgengymnastisch ein paar Wolken. Die haben es gut, die müssen nicht arbeiten.



Dann ist zum Glück direkt vor der Post ein Parkplatz frei, München hat es noch nicht so weit geschafft, die stehen sicher noch alle im Stau an der Kreuzstrasse, das Material wird verpackt - nebenbei, es gab unterwegs auch frisch gemachte Marillen- und Preiselbeermarmelade - und verschickt. Und weil da auch noch ein Feinkost ist, der Pecorino hat, und man ja nicht nur ein paar Gläser Preiselbeermarmelade verschickt, sondern auch behält, nimmt man noch etwas davon mit, für nachher, am Strand, wenn man mit der Arbeit für den Tag fertig ist. So gegen drei. Dann geht es zurück.



Vorbei an den landestypischen Büros und Verwaltungsgebäuden und der hier traditionellen Bürobegrünung. Man kann sagen, was man will, aber woanders haben sie es mit ihren wartungsfreien Büropflanzen leichter, und eine Klimaanlage haben die bei uns auch nicht. Aber so ist es halt, man muss was tun, damit man zu was kommt. Wir überleben das schon. Wir sind abgehärtet, es geht auch ohne Lift und Teeküche. Es ist ja nicht so, dass ich nicht genug zu tun habe, am See. Wenigstens ist heute um drei Schluss mit der Arbeit. Und dass mir mein Thema halb geklaut wurde, ist mir auch wurscht: Dann gibt es das halt einmal in dumm und peinlich und einmal von mir.

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