Der Stil fährt keinen Opel Astra

Irgendwie ist es kein Wunder, dass es den Autoherstellern so schlecht geht. Alles so glatt, so einfallslos, so frei von Charakter. Und weil immer alle Fenster verschlossen sind, und die das Glas reflektiert, nimmt man auch die Menschen nicht mehr wahr. Das Auto ist nichts mehr, was den Menschen herzeigt, der Mensch ist nicht mehr die Kirsche auf dem Blechkuchen, sondern der Mageninhalt eines Roboters. Und daher: Alte Autos und Räder. Das hatr Zukunft. Aber nicht der Opel Astra.
























Freitag, 28. September 2012, 01:48, von donalphons | |comment

 
Es muss ja nicht immer Mantua sein
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Was für eine Sonntagmorgen - Wohltat. Danke.

Ich hoffe es sei mir an dieser Stelle gestattet, Stil - Fans und Liebhaber alten Blechs auf 4 Rädern aus dem Raum Frankfurt, über eine Treffen von netten Leuten mit Stil am 07. Oktober in Bad Homburg - im Automuseum Central Garage (ehem. Georg von Opel) - hinzuweisen.

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/jung/jugend-schreibt/oldtimersammler-im-mercedes-simplex-von-1904-1799613.html

Neben wieder hunderten von schönen Oldtimern von Besuchern, sind aus der Zeit, als Opel noch richtige Autos baute, dort zu sehen: u. a. zwei Design-Entwürfe aus 1969, die später Basis für den „Opel Bitter CD“ wurden. Sicher einmalig ist ein Opel-Spitzkühler von 1918 im Originalzustand. Er wurde noch nie restauriert.

http://www.central-garage.de/

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In NeckarSulm sind schon Freischichten geplant, weil bei A6 und A8 der Absatz stockt!

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Schöne Bilder, danke. Nach so langer Zeit immer einfallsloseren Opel-Bashings wünscht man sich freilich mal intelligentere Allegorien. Die Bemerkungen zu Opel verharren schon lange auf dem Niveu von Manta-Witzen. Jedem seine Marotten. An solchen, die lästig werden, kann man aber arbeiten.

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Es ist nun mal keine Frage, dass Opel in der Krise ist, und man muss fragen dürfen, warum.

Die Sache mit Audi ist übertrieben: Eigentlich wollte man 500 Leiharbeiter entlassen, jetzt sind es nur 250. Und die Zeit der Riesenautos ist sowieso vorbei. Meine Eltern hatten einen Audi 100, der gerade so in die Garage passte. Da passt jetzt der A3 Kombi auch mal gerade so rein.

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Dito. Bei meinen Großeltern mütterlicherseits war die Garage Teil des Hauskellers und gerade groß genug für den eigenen NSU, ein paar Leitern und ein paar Gartengeräte.
Später passte der elterliche Peugeot 504 Kombi grad noch so rein, wobei der etwas übergewichtige Fahrer zur Schadenfreude seiner Schwiegereltern schon nicht mehr so einfach rauskam. Die heutigen Eigentümer lassen dort nur noch ihre Fahrräder stehen. Den A6 Kombi könnte man zwar reinstellen, aber nur durch die geöffneten Seitenfenster verlassen.
Und man vergesse auch nicht, die Leute sind ja alle keine Fahrzeugeigentümer mehr, sondern Sklaven ihres Leasingvertrags. Schon deshalb werden, so meine ich, die Parkplätze immer breiter, nicht allein wegen der SUVs.

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Steckt nicht Opel auch deshalb in der Krise, weil die sich auf den europäischen Markt beschränken müssen? Hörte mal, dass GM das so wollte, während VW und die anderen eben einen nicht unbeträchtlichen Teil ihres Absatzes in Asien erzielen. Peugeot steckt übrigens auch in der Krise, hörte ich unlängst in einem Bericht über den Pariser Autosalon.

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Schöner Sonntagsauftakt.
Lieber Don,
das erste Bild ist doch nicht selbst geschossen, oder?
Wo gibt es denn so etwas noch in "freier Wildbahn"?
Sehr schön.

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Nein, das war ein Cover eines Modemagazins aus den 60ern auf dem Flohmarkt in Valeggio.

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Klar, man darf und soll fragen warum Automobilbauer in der Krise sind. Am ,,Stil" liegt es sicher nicht. FIAT ist auch in der Krise.
Die kommenden Überkapakzitäten in der Automobilindustrie wurden sogar in der Süddeutschen schon 1992 detailliert beschrieben. Man könnte höchstens sagen: schön, dass es so lange gedauert hat?
Im Übrigen eigenen sich Autos genauso wenig wie Zahnbürsten, Elektrorasierer oder Eisenbahnfahrkarten dazu, Persönlichkeiten damit zu beschreiben. Außer für die Konsumisten, denen sagt das was.

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Sag doch einfach, wir fahren Golf
Tja, warum ist Opel in der Krise?
Weil Eltern genauso markenaffin sind wie ihre debile Brut? Weil Kevin einen Scout-Ranzen haben muß und Vati eben einen Golf?
Weil Vati und Mutti lieber 4.000 Euro mehr für eine nach ihrem Geschmack geiler aussehende Karre ("Glitzerding", Chlodwig Poth) ausgeben - und dafür ihre Zigaretten selbst drehen?
Weil sie verhöhnt werden, wenn sie Vernunft annehmen und sich den billigeren Opel kaufen und weil das OVG Niedersachsen erklärt, daß ein - ergonomisch ebenso guter - Schulranzen von Karstadt das Hartz-IV-Kind sozial unangemessen benachteiligt?
Ja, deshalb. So argumentieren jedenfalls die Sozialdemokraten.

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Meines Erachtens gibt es auch für Opelpreise einfach zu viele gute Alternativen. Skoda, um mal ein Beispiel zu erwähnen.

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ja, sollte Opel nicht in Deutschand fertigen, ist das in der Tat ein beachtliches Argument. Wobei ich jetztmal die - ungeprüfte - Behauptung aufstelle, daß sogar Skoda erheblich teurer ist als Opel.
Mir ist ein konkreter Fall bekannt, in dem ein Astra mit sogar besserer Ausstattung 18.000 kostete und der genau so motorisierte Golf 24.000 Euro.
Selbst ein Ikea-Kretin, der nach 5 Jahren immer alles umschichtet, verliert da mit dem wertstabileren VW.

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Ich habe die Woche einen Octavia gesehen, mit Rabatt 16.000, der war beeindruckend. Wäre jetzt auch nicht mein Auto, aber gar nicht schlecht. Das ist halt der Markt. Und mit Auslandsproduktion hat das wernig zu tun: Andere esportieren ja wie blöd. Opel kommt in Italien gar nicht so schlecht an. Aber in der Summe fehlt da einfach was.

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Klar. Meine schmutzige Fantasie ging nur dahin, wieweit wir unseren Exportüberschuss noch steigern könnten, wenn Kevins Vater jetzt auch noch in Deutschland produzierte Autos kauft.
Sollten wir jetzt besser langsam Arbeitsplätze exportieren?

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@ DA:
Warum kauften die Leute früher Opel? Billig, technisch überschaubar, genügsam, keine Diva, ein Fahrzeug für Underdogs, die problemlos mit dieser Rolle leben konnten.

Anfang der Neunziger kam ein Herr Lopez und sorgte mit seiner 'Qualitätsinitiative' (Achtung: Ironie!) für den Absturz der Marke. Eine Politik der 'Verbrannten Erde', hatte der auch schon bei anderen Marken vorher und nachher durchgezogen, und nicht nur bei Opel oder Mercedes haben ihm die Entwickler deshalb die Pest an irgendein Körperteil gewünscht.

Preisgekrönte, aber klägliche Designer (siehe Tigra) waren auch nicht gerade hilfreich. Langeweile allerorten.

Davon hat sich Opel, trotz sukzessiv steigender Qualität, noch nicht wieder erholt. Und die Beschränkung auf einen reduzierten Markt, in dem auch die anderen Marken nicht reüssieren, erledigt den Rest. Wer erkennt schon an, daß in vielen erfolgreichen Chevrolet-Modellen Opel-Technik und Opel-Entwicklung steckt?

Ähnliche Management-Fehlleistungen gab's aktuell bei Lotus (der Herr Bahar wurde Gottseidank gefeuert, unverständlich, daß er nach seinem Rausschmiss bei Ferrari überhaupt einen solchen Posten bekam, spricht nur für seine Silberzunge), bei Peugeot/Citroen (welcher Idiot kam auf die Idee, Pininfarina als Designer rauszuschmeißen und eine eigene unbedarfte Designhinrichtung Motto La Defense zu verbrechen?).

Kurzfristhektik und angebliche 'Langzeitplanung' von Leuten, die eh nach zwei Jahren die Fleischtöpfe verlassen und eine verwirrte Firma hinterlassen, gibt's viel zu oft, nicht nur in der Politik.

Bei Opel fehlt nicht nur eine konsequente Modellpolitik, sondern auch von Seiten der Besitzer ein klares Bekenntnis zur Marke. Lächerlich, wie die die Schwänze einziehen.

Das macht Opel-Bashing natürlich einfach.

Nach meiner Meinung sind die derzeitigen Opel besser als ihr Ruf.

Keine Konkurrenz zu einer Barchetta (käme auf den Versuch an), aber für den Mittelstand immer noch eine Alternative. Wer braucht denn Premium?

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Ich vergaß: der Stil fährt auch keine billig aussehende Replika wie auf dem ersten Bild. Entsetzlich. Da hilft auch die Alfa-Technik nicht viel.

Aber wer hat schon soviel Ahnung.

Da hilft mir auch diese Lobeshymne nicht weiter:
http://en.wikipedia.org/wiki/Alfa_Romeo_Gran_Sport_Quattroruote

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