Auf der alten grünen Wiese

Die Shopping Mall ist nur die konsequenteste Umsetzung dessen, was an Konsumarchitektur Anfang der 60er Jahre in den Vorstädten entwickelt wurde. Damals war der Platz noch günstig, weshalb man kaum in die Höhe ging. Es entstanden lange, tiefe Kapitalismusbunker, die gegen die heutigen Erlebnisschluchten mit ihren 3, 4, oder 5 Stockwerken wie raumfressende Ungetüme einer anderen Epoche wirken. Und wohl auch sind, und deshalb von den neuen Glas-Stahl-Röhrenbauten in den Untergang getrieben werden. Jede neue Mall schädigt die Innenstädte, aber vor allem bringt sie ihre eigenen Vorgänger um, die leergeräumt werden und dem Abriss entgegendämmern. Da hilft es auch nichts, wenn sie in Boomregionen stehen, wie dieses Exemplar.



Nur einen Kilometer vom Einkaufsparadies der 70er Jahre in einer aufstrebenden, den Dorfkern zerstörenden Vorstadt, hat man eine gigantische Mall errichtet, mit einem riesigen Möbelmitnahmemarkt. Dieses Haus passte sich insofrn an, als es ein neues Haus baute, das ebenfalls in Chrom und Glas an anderer Stelle erstrahlt. Das alte Monstrum zerfällt langsam, eine Wüste in Folge einer Entwicklung, die davon lebt, dass sie alles Alte nach spätestens 30 Jahren umbringt. Oder einfach verfallen lässt - wie das aussieht, zeigen die hier folgenden Bilder.

Mittwoch, 30. November 2005, 11:34, von donalphons | |comment

 
Wo bleiben jetzt eigentlich die bei diesem Thema an sich typischen bitterbösen Kommentare a la "Der Don disst doch immer die bayerische Provinz", "das macht der nur, weil er so voreingenommen ist", "den alten Hass-Don mit seiner Aversion auf Oberbayern, kennt man ja", die bei Berlin sonst immer kommen?

... link  

 
1. der bayer bewegt das kropfgestützte doppelkinn bedächtig nach oben und unten und murmelt angesichts der bilder ein "rechthodaschodafonse"
2. der geistige radius des durchschnittsberliners reicht selten über potsdam hinaus
3. liest hier ausser 1) und 2) noch jemand?

... link  

 
laut Google Analytics kommen nur 15% des Traffics aus Berlin, komischerweise ist der Westen recht stark vertreten, Bayern dagegen sieht eher mau aus. Weil die wahrscheinlich eher arbeiten.

... link  

 
Dass 'der Westen' (du meinst vermutlich das Rheinland) erstaunlich stark vertreten ist, mag a) daran liegen, datt dä Rheinländer jern über angere Lück schwadet und b) Berlin und Oberbayern gleichermaßen scheiße findet.

Außerdem ist der Rheinländer anundfürsisch tolerant.

... link  


... comment
 
Beklagen würde ich gar nicht einmal, dass solche Gebäude für eine begrenzte Nutzungszeit gebaut werden, das macht man etwa in Japan selbst in teuersten Lagen grundsätzlich so. Das Problem ist doch eher, dass die Gemeinden sich in der Ausweitung und Subventionierung von Gewerbegebieten gegenseitig überbieten, mit der Folge, dass sich ein Abriss und Neubau in Fällen wie diesem schlicht nicht mehr lohnt.

... link  


... comment
 
Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich genau vor diesen Schaufenstern gelernt, dass ich "Junges Wohnen" hasse. Da wird mir ja gleich nostalgisch.

... link  

 
Nun, meine Eltern gehen ja bis heute zu Link. Von hier stammt, glaube ich, nur eine abscheulich grüne Polstergaritur für das Gästeappartment, die mich immerhin auf meine ersten Studiensemester begleitete, in W., und die schön gealterte A. sass da oft drauf, vielleicht erinnert sie sich ja.

... link  


... comment